Briefkasten Villa Annaea


  • Ad
    Decimus Annaeus Varus
    Casa Annaea
    Mantua
    Provincia Italia




    Salve, Varus!


    Bitte verzeih, daß es jetzt so lange gedauert hat mit der Antwort. Doch ich war viel unterwegs und hatte viel Arbeit. Vor einigen Tagen war ich mit dem Quästor Germanicus Sedulus in Germania Magna bei den Mattiakern, um mit ihnen die Verträge zu erneuern. Das war schon ein Erlebnis besonderer Art, kann ich Dir sagen, denn erst sah es nicht so aus, als würden sie uns freundschaftlich empfangen. Doch später stellte sich heraus, dass sie kurz zuvor von einem feindlichen Stamm überfallen worden waren und nur deswegen so übervorsichtig Fremden gegenüber waren. Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, haben sie uns mit überwältigender Gastfreundschaft geehrt. Eins sage ich Dir: Solltest Du je Gelegenheit erhalten, Met zu trinken, sei bloß vorsichtig! Das Zeug ist unglaublich hinterhältig und steigt schnell in den Kopf! Was nicht heißt, dass ich mich betrunken hätte. Doch gemerkt habe ich die Wirkung schon. Wie auch immer, wir haben die Verhandlungen erfolgreich bewältigt und sind gesund und munter nach Mogontiacum zurückgekehrt.


    Am Markttag durfte ich dem Quästor bei seiner richterlichen Tätigkeit behilflich sein als Beisitzer. Gut, die meisten Fälle waren nicht sonderlich spannend. Doch langweilig war es auch nicht. Und gelernt habe ich bei der Gelegenheit auch eine ganze Menge. Was nie verkehrt sein kann, wenn man den cursus honorum beschreitet.


    Die Arbeiten zum Ausbau des Limes kommen jetzt auch endlich in Gang. Auch das ist einer der Gründe, warum ich nicht recht zum Schreiben komme. Denn mittlerweile halte ich mich fast mehr am Limes auf als im Castellum. Ich habe festgestellt, dass die Stimmung unter den Männern viel besser ist, wenn sie merken, dass ich echtes Interesse an ihrer Arbeit habe, und sie dann mit noch mehr Enthusiasmus arbeiten. Und sie arbeiten wirklich hart, das muß man ihnen lassen!


    Zu Zwischenfällen ist es seit der Sache mit der Räuberbande im letzten Herbst nicht mehr gekommen. Und da war ich ja noch nicht dabei. Doch nach den Erzählungen der Männer hier war das wirklich ein großes Problem und es ist dabei zu schweren Kämpfen gekommen. Also, besonders scharf bin ich nicht darauf, in Kämpfe verwickelt zu werden, das gebe ich offen zu. Auch wenn meine Kampfesfertigkeiten sich hier schon enorm verbessert haben, da einige Offiziere mich mit großer Geduld und Ausdauer trainieren.


    Noch besser sind meine reiterischen Fähigkeiten geworden. Was man mit einem Pferd alles machen kann, wenn es weiß, was man von ihm will! So langsam begreife ich, was die Fahrer beim Wagenrennen beim Training tatsächlich großartiges leisten!


    Und wo wir gerade beim Thema sind: Es wird ein Rennen in Misenum geben? Ich hoffe, ich bin dann wieder in Italia, um mit Dir zusammen hingehen zu können! Natürlich werde ich mein Jahr hier vollständig ableisten. Da ich nicht jetzt schon wieder kandidiere, sondern mir damit Zeit bis zur nächsten Wahl lasse, werde ich nicht vorzeitig abreisen wie mein Vorgänger. Zudem bin ich ja schon mit Verspätung hier eingetroffen, da meine Ernennung erst so spät erfolgt ist. Ich möchte meine Arbeit hier schon ordentlich machen, was kaum möglich wäre, wenn ich meine Zeit noch mehr verkürzen würde. – Steht denn schon ein Termin für das Rennen fest? Also, wenn ich rechtzeitig wieder zuhause bin, werde ich sehr gerne auf Deine Einladung zurückkommen!


    Von dem Theaterstück Kresh habe ich in der Acta gelesen. Schade, dass ich da nicht dabei sein konnte. Aber mit ein wenig Glück wird es ja vielleicht in einigen Monaten nochmals gegeben. Solch einen Erfolg wird man doch gewiß wiederholen wollen.


    Ist der Kaiser eigentlich endlich in Rom eingetroffen? Und wie sieht er aus? Konntest Du einen Blick auf ihn erhaschen? Ist er wirklich so krank wie alle sagen oder ist das nur wieder dumme Schwätzerei um die Menschen zu verunsichern?


    Ich danke Dir für die Grüße von Stella und bitte Dich, ihr von mir ebenfalls Grüße von mir auszurichten. Es freut mich, dass ihr euch so gut versteht und Zeit miteinander verbringt. Wird sie uns auch wieder begleiten zum Wagenrennen? Ich hatte den Eindruck, dass ihr das Rennen sehr gefallen hat. Noch dazu, wo doch ihre Favoriten gewonnen haben.


    So, ich schließe nun diesen Brief, denn ich habe noch einen Termin einzuhalten. Bitte laß bald wieder von Dir hören!


    Mögen die Götter stets an Deiner Seite sein!


    Vale bene,


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    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)


  • Meine Lieben,


    Mit grosser Freude kann ich euch alle, die ganze Familie, endlich einmal nach Misenum einladen. In den nächsten Wochen wird hier ein kleines Wagenrennen veranstaltet. Die dazu notwendige Infrastruktur hat meine Truppe selbst aufgebaut.


    Ich bitte euch daher, packt zusammen, was notwendig ist und unternehmt die Reise nach Misenum. Ich werde euch hier erwarten.


    Dieser Brief wird euch zudem Zugang zum Castellum verschaffen.


    Ich freue mich besonders, dich, geliebte Gattin, endlich wieder für mich zu haben!


    Kuss, Florus

  • Ein Reiter gab diese verschlossene Wachstafel ab.



    An Decimus Annaeus Varus
    Von Optio T. Decimus Verus - Classis Misenensis


    Ich hoffe der Termin wurde dir wohlwollend genug gelgt, werter Annaeus. Ich denke er entspricht unserer beider Vorstellungen. Alle Vorbereitungen sind bereits getroffen und die Leiter der Factiones sind ebenso informiert. Alles kann soweit beginnen. Ich hoffe der Epistel wurde dir offeriert, den ich ensandte, darin befinden sich alle wichtigen Informationen.
    Der Termin liegt nun auf dem ANTE DIEM III NON IUL DCCCLVIII A.U.C. (5.7.2008/105 n.Chr.) , früher oder später wäre unpassend.


    In Ehren,


    T. Decimus Verus

  • Ad
    Praefectus Vehicolorum
    Decimus Annaeus Varus
    Casa Annaea, Mantua, Italia


    Ab
    Quaestor Provincialis
    Kaeso Annaeus Modestus
    Tarraco, Hispania


    Salve Varus,


    leider ist aus unersem Gespräch in Roma nichts mehr geworden, denn ich musste entgegen meiner Erwartungen nach Hispania aufbrechen, denn er Senat hat mich zum Quaestor Provincialis gemacht, aber das weißt du ja wohl mittlerweile. Ich bin mir aber sicher, dass wir das nach meiner Quaestur nachhollen können.


    Meine Reise nach Hispania verlief recht gut. Ich war zwar am Anfang nicht besonders erfreut von der Einsetzung in Hispania, aber ich habe mich nun eingelebt. Ich lebe in der Villa der Statthalters und übernehme als sein Stellvertreter einige wichtige aufgaben. Im Moment leite ich sogar die ganze Provinz und habe sämtliche Befugnisse eines Proconsuls, wenn man von den Ernennnungen absieht, denn Proconsul selbst ist schwer erkrankt. Es ist schon ein erhabenes Gefühl solch eine Machte inne zu haben. Normalerweise muss man dazu schon mindestens Praetor gewesen sein.


    Doch wie geht es dir? Ich hoffe du lebst noch in Mantua. Falls nicht wird dich dieser Brief wahrscheinlich trotzdem erreichen, denn ich denke die Boten der Post kennen schließlich die Anschrift ihres Vorgesetzten. Und wie sieht es mit deiner weiteren Karriere aus? Bist du schon zum Ritter erhoben worden? Und wie geht es der sonstigen Familie?


    Ich bin schon auf deine Antwort gespannt. Mögen die Götter mit dir sein.


    gez.Kaeso Annaeus Modestus

  • Ein reitender Bote der Gens Aurelia überbrachte eine Schriftrolle folgenden Inhaltes:




    Ad
    Decimus Annaeus Varus
    Casa Annaea
    Mantua



    Salve, Varus!


    Was habe ich mich gefreut, einen Brief von Dir vorzufinden, als ich aus Germanien heimkehrte! Und nun gleich eine Einladung zum Wagenrennen! Ich bin wirklich sehr froh, dass ich es nicht verpasst habe und gerne werde ich Deiner Einladung Folge leisten.


    Eingelebt habe ich mich natürlich noch nicht wieder, bin ja gerade erst angekommen. Doch das wird mich ganz sicher nicht davon abhalten, nach Misenum zu reisen, um mit Dir gemeinsam dem Wagenrennen beizuwohnen. Über Germanien erzähle ich Dir dann bei einem schönen Becher Wein. Oder auch Met, denn selbstverständlich habe ich welchen mitgebracht. Aber Vorsicht, das Zeug ist wirklich hinterhältig!


    Bitte verzeih, dass ich mich in diesem Brief so sehr kurz fasse, aber tatsächlich schwirrt mir der Kopf von den vielen Dingen, die mir jetzt berichtet wurden und die ich selbst berichtet habe. Wir können dann ja ausführlich reden, wenn wir uns in Misenum treffen.


    Mögen die Götter stets über Dich wachen.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/7694/tauunterschriftsn3.gif]



    Roma, ANTE DIEM IV ID IUL DCCCLVIII A.U.C. (12.7.2008/105 n.Chr.)

  • Ad
    Praefectus Vehicolorum
    Decimus Annaeus Varus
    Casa Annaea, Mantua, Italia


    Ab
    Quaestor Provincialis
    Kaeso Annaeus Modestus
    Tarraco, Hispania




    Salve Varus,



    zuerst möchte ich mit dir eine ernste Angelegenheit besprechen. Ich habe die traurige Nachricht erhalten, dass meine Schwester Antonia Annaea Minervina verstorben ist. Da ich derzeit noch in Hispania verweile und die Provinz leite ist es mir nicht möglich nach Rom zu kommen, um mich um das Begräbnis und die Erbangelegenheiten zu kümmern. Ich wäre dir daher sehr dankbar wenn du dich an meiner statt darum kümmern könntest. Ich werde ihr Erbe auf jeden Fall antreten und auch für mögliche Schulden einstehen.


    Die Arbeit hier in Hispania ist anstrengend, denn ich musste mittlerweile den Proconsul auch in juristischen Angelegenheiten vertreten, doch ich komme zurecht. An sich ist es ruhig in Hispania, aber es ist eben eine große Provinz. Irgendwo gibt es immer etwas zu tun.


    Bis zu meiner Rückkehr dauerte es ja auch nur noch ein Monat. Leider kam ich bisher nicht dazu mich um die hispanischen Pferde zu kümmern, denn die Menschen von Hispania fordern mir schon genügend Arbeit ab. Wir haben beide bereits eine ganze Stadt verwaltet, doch eine Provinz ist etwas völlig anderes. Natürlich haben Pferde einen guten Ruf, aber vieleicht liegt das nur an einigen besonders guten Gestüten.



    Mögen die Götter mit dir sein.



    gez. Kaeso Annaeus Modetus

  • Ad:
    Decimus Annaeus Varus
    Casa Annaea
    Mantua, Italia


    Sei gegrüßt Annaeus Varus,


    lass es mich kurz machen: ich biete dir Marmor zu einem Preis von einhundertfünfzig Sesterzen an. Dies ist ein Preis der noch weit unter dem des freien Marktes liegt, und anhand der Werkzeugpreise die zur Zeit den Markt beherrschen dürfte dies ein für beide Parteien verträglicher Preis sein.


    Darf ich davon ausgehen dass die Ware nach Mantua geliefert werden soll? In dem Fall würde ich eine Route per Fluss durch Raetia und Noricum in die Adria vorschlagen, von wo es nurnoch ein Katzensprung nach Mantua und deine Werkstätten ist.


    Vale bene,

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    _________________________________________________________
    Tiberius Duccius Lando - Handelshaus Freya Mercurioque - Mogontiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque
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