Mache ich und lasse dich unterwegs nicht ausrauben. Vale, Tiberius!
Crassus verabschiedete sich von Tiberius in einer brüderlichen Umarmung.
Mache ich und lasse dich unterwegs nicht ausrauben. Vale, Tiberius!
Crassus verabschiedete sich von Tiberius in einer brüderlichen Umarmung.
"Ich werd emir Mühe geben..." antwortete Tiberius mit einem Grinsen und erwiderte diese von seinem Onkel sehr selten zurschaugestellte Gefühlsäußerung.
"Vale bene, Onkel."
Damit wandte er sich um und bestieg die für die Reise vorgesehene Carruca, die sich dann auch in Bewegung setzte. Er winkte noch einmal zurück, und dann war er auch schon fort.
Mit einem Grinsen auf den Lippen sah Crassus zu wie Tiberius immer kleiner wurde und letztlich hinter einer Biegung verschwand. Nur zu gut erinnerte er sich an seinen damaligen Auszug aus Rom in die Provinz. Dieser war zwar deutlich rustikaler und einfacher gehalten, aber im Prinzip war sie doch sehr ähnlich....
Er schwelgte noch einige Momente in Gedanken bevor er kehrt machte und sich wieder in sein Officium begab.
Es war reichlich eine Woche nach dem Großereignis, das die römischen Bürger in näherer Umgebung zu den Casae Decima und Germanica zu feiern genutzt hatten. Reichlich Wein war dem Tiber hinunter geflossen und auch einige Tage der Freizeit wurden sich gegönnt.
An diesem Morgen, gut es war schon kurz vor Mittag, schritt der Senator Avarus zur Casa Caecilia. Sein Ziel hieß Crassus und wahrscheinlich war es, das dieser zumindest die Mahlzeit hier einzunehmen pflegte. Ein Mann seines Standes ernährte sich doch nicht von den Fressbuden am Forum.
Jedenfalls klopfte Avarus, der heute gerademal zwei Sklaven mit sich führte (oder anders herum) selbst an die Tür und wartete, ob er seine fixe Idee noch rechtzeitig in die Tat umsetzen konnte. Dabei war Crassus doch nur ein Faktor...
Wie es der Zufall wollte, war Crassus heute Mittag wirklich in der Casa Caecilia anzutreffen - aber nicht um die Nahrungsaufnahme angenehmer zu machen, sondern aus einem rein beruflichem Grund.
Davon wusste der Sklave, der die Türe öffnete natürlich nichts:
Ave Senator! Wie kann ich dir dienlich sein?
"Ave, deinen Herren Caecilius Crassus wollte ich kurz sprechen..."
Mit nur einem vollbepackten Sklaven im Schlepptau traf Victor vor dem Eingang zur Casa Caecilia ein und klopfte dort an die Tür. Er hoffte das Crassus in der Casa war und nicht in der Castra.
Der Ianitor der Casa der Caecilier zu Rom öffnete gewohnt schnell die Türe, die eben noch geklopft wurde.
Salve, dominus. Was kann ich für dich tun?
Zumindest war schonmal irgendjemand im Haus, als sich schon kurz nach seinem Anklopfen die Tür vor Victor öffnete. Das liess ja hoffen.
"Ich möchte deinen Herrn, den Praefectus Praetorio sprechen. Ist er zugegen?"
Ja, er ist zugegen. Wen darf ich melden?
In der Kleidung eines Praefectus Urbi wäre Victor so eine Frage sicher nicht begegnet...
Tjaja, Victor war das Zivilistendasein einfach immer noch nicht gewöhnt und er hoffte, dass er sich in Zukunft nicht noch zu sehr daran gewöhnen musste.
"Du kannst deinem Herrn den Senator Octavius Victor melden."
Nun da er ja gekommen war, um Crassus zu sprechen, folgte Victor dem Ianitor durch aus nach. Ebenso folgte dem Senator aber auch der Transportsklave nach in die Casa Caecilia.
Im Auftrag des zuständigen Tribuns, war am heutigen Tage ein vierköpfiger Trupp der Vigiles in diesem Stadtteil unterwegs, um bei den Wohnhäusern und Villen eine stichprobenartige Brandschutzüberprüfung vorzunehmen. Auf der Überprüfungsliste stand auch die Casa des Pätorianerpräfekten Caecilius Crassus, ein besonders schmuckes und großes Haus in einem der reicheren römischen Viertel gelegen. So stand der Trupp am frühen Nachmittag vor dem Eingang der Casa Caecilia und der diensthabende Optio klopfte an der Türe.
Der Ianitor öffnete sogleich nach dem Klopfen die Türe und staunte nicht schlecht, als er dort einen Trupp Vigiles erblickte.
Salvete die Herren begann er zögerlich und fügte dann hinzu: Hier brennts aber nicht?!
Der Optio schüttelte schmunzelnd den Kopf als er die verwunderte Frage des Ianitors hörte.
"Keine Sorge Sklave - es brennt nicht. Melde deinem Herren, dass die Vigiles hier ist, um die Brandbekämpfungsutensilien zu überprüfen, die jeder Haushalt in Roma gemäß den kaiserlichen Brandvorschriften aufzuweisen hat."
Das Staunen des Ianitors wurde nur noch größer. Die Vigiles wollten die Brandschutzmaßnahmen in der Casa Caecilia kontrollieren? So etwas sollten sie lieber in der Subura oder vielleicht trans tiberim machen. Vielleicht waren sie auch nur an der falschen Türe... um dem Vorzubeugen betonte er im nächsten Satz die Position des Hausherren ganz besonders:
Mein Herr, der Praefectus Praetorio er machte eine kurze Pause um das auch wirken zu lassen: also der oberste Reichspraefect wäre sicherlich nicht sonderlich erfreut, wenn ich ihn aufgrund einer routinemäßigen Kontrolle störe. Die darüberhinaus hier in diesem Haus überaus überflüßig ist....
Der Optio nickte und lächelte den Sklaven freundlich an.
"Uns ist selbstverständlich klar wessen Haus das ist und keiner hat gesagt, dass uns der Praefectus persönlich die Brandbekämpfungsutensilien zeigen soll. Ich bin schon davon ausgegangen das diese Aufgabe ein Sklave übernehmen wird. Außerdem haben ja die Utensilien laut den kaiserlichen Brandvorschriften ohnehin im Atrium aufzuliegen. Wenn du uns also einen kurzen Blick darauf werfen lässt, hat sich die Sache ohne großen Aufwand und Aufsehen erledigt und wir gehen weiter zum nächsten Haus."
Und warum sagst du mir dann, ich soll euern Besuch meinem Herrn melden? Ach, wie auch immer, kann mir ja auch egal sein.
Der Sklave ließ die Türe offen, drehte sich um, ging aber nur einige Schritte weiter ins Vestibulum. Denn die Brandlöschutensilien waren hier hinter einem Vorhang in einer Nische versteckt. Er wartete bis die Vigiles ihm gefolgt waren und zog dann den Vorhang beiseite.
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