Im Officium angekommen, bat er den Tribunen etwas zu warten.
„Ich werde dem Kaiser mitteilen, dass ihr hier auf ihn wartet. Einen Moment Tribun.“
Dann verschwand er wieder um den Kaiser zu verständigen.
Im Officium angekommen, bat er den Tribunen etwas zu warten.
„Ich werde dem Kaiser mitteilen, dass ihr hier auf ihn wartet. Einen Moment Tribun.“
Dann verschwand er wieder um den Kaiser zu verständigen.
Er nickte erneut, bedankte sich kurz und übte sich dann in Geduld. Nun sollte er also zum ersten Mal dem Mann gegenübertreten, dem er ewige Treue geschworen hatte und für den er in den Tod ziehen würde. Eigentlich ein Grund um nervös zu sein und eigentlich war er es auch etwas, aber ihm schwirrten so viele Sachen durch den Kopf, die er mit diesem besprechen musste, dass er nur wenig selber davon mitbekam.
Die II. und Subdolus waren die wichtigsten Punkte, die es unbedingt zu klären gab und er hoffte, der Imperator würde ihm beide Punkte gewähren, Punkt eins zur Ausführung und Punkt zwei zur Anhörung.
Iulianus war einigermassen überrascht als er bei seiner Rückkehr den Soldaten in seinem Officium vorfand.
"Was willst du hier, Soldat?"
Während er dies aussprach wusch er sich seiner Hände in eine Schale voll Wasser die ihm eben gereicht wurde.
Flavius stand stramm und grüßte den Imperator, wie es sich gehörte.
"Ave Imperator, ich bin Tribunus Angusticlavius Flavius Duccius Germanicus, Tribun der Legio II und bat um eine Unterredung mit Dir bzgl. der Legio II. Der Praetorianer brachte mich daraufhin hierher, da er der Meinung war, das eine offizielle Audienz derzeit unmöglich ist, die Angelegenheit aber wichtig ist.
Ich bitte Dich deshalb nun direkt um eine Unterredung."
"Zur Sache, Tribun. Worum geht es?"
"Imperator, ich bitte darum die Legio II zurück nach Germanien führen zu dürfen. Legat Meridius teilte mir mit, dass nur Du darüber bestimmen kannst.
Gerüchte, die wir bereits in Ostia von Händlern vernommen haben, besagen, dass es langsam Zeit wird für die II. nach Hause zu kommen.
Ausserdem würde ich gerne um eine kurze Unterredung wegen Tribun Subdolus bitten."
"Ja, ich hörte von diesen Gerüchten. Es steht außer Frage, daß die Legio II sofort abziehen kann und soll. Sieh das als Marschbefehl an.
Was gibt es in der Causa Subdolus zu besprechen?"
Diese Nachricht stimmte ihn positiv.
"Danke, Imperator!"
Subdolus.. wie sollte er anfangen?
"Imperator, ich weiss, Tribun Subdolus hat sich alles andere als geschickt benommen, ja sogar dem Kaiser persönlich vor den Kopf gestoßen, doch möchte ich darum bitten Milde walten zu lassen.
Es war ein langer und harter Feldzug, besonders Uttaraea hat vielen zugesetzt und die Gerüchte über die Lage in Germanien tun ihr übriges.
Subdolus ist ein guter Stratege und ein treuer Soldat des Imperiums. Doch liegt auch eine Verbundenheit seiner schon jahrelangen Heimat Germaniens inne, die ihn in diesem Fall unüberlegt hat handeln lassen. Sein Wunsch ist es dem Imperium zu dienen so gut wie er kann und dort wo er es am Besten kann, an den nördlichen Grenzen. Die Tatsache wichtige Zeit bei einem Triumphzug zu vergeuden, so hoch diese Ehre auch ist, hat ihn zu dieser unüberlegten Handlung getrieben.
Ich weiss, dies entschuldigt sein Verhalten dem Imperator gegenüber nicht, doch hoffe ich, dass es das wenigstens erklärt und in der Urteilsfindung berücksichtigt wird.
Er ist ein guter Soldat und ein sehr guter und wichtiger Stratege, den Germanien braucht.
Er hoffte, dass er sein Anliegen verständlich herübergebracht hatte. Das war, von den kurzen Reden vor den Schlachten abgesehen, der längste Monolog seit langem gewesen.
"Nachdem ich ihn zu mir riefen ließ, fragte ich ihn welche Bestrafung er mir anraten würde. Er wählte den Tod.
Soll ich nun Milde walten lassen und ihm diesen Wunsch erfüllen?"
Flavius dachte einen Moment nach.
"Ich denke, er wählte den Tod, weil ihm bis dahin bewusst geworden war, dass er seinem Imperator gegenüber sich ungebührlich verhalten hat.
Ich bin der Meinung, dass das Imperium mit seinem Tod einen guten und Mann und vor Allem Kämpfer verlieren würde.
Ich könnte Dir raten ihn am Leben zu lassen und zurück nach Germanien zu schicken, wenn nötig mit Auflagen, aber wir beide wissen wohl, dass mir ein solcher Rat nicht zusteht und eine Forderung schon gar nicht, deshalb bitte ich Dich lediglich die Umstände zu berücksichtigen und auch die Tatsache, dass Germanien, eben besonders am Limes, Männer wie ihn braucht."
"Du maßt dir hier viel an, aber wenigstens bist du ehrlich. Das achte ich, also werde ich dir schildern was nun geschieht.
Das Iudicium Imperatoris wird darüber entscheiden wie mit ihm verfahren wird. Sicher ist vorerst nur, daß er die Legio II nicht nach Germania begleiten wird. Wenn das Iudicium die Vorwürfe die gegen ihn erhoben werden als schwerwiegend erachtet, ist seine militärische Karriere ohnehin vorbei. Und um ehrlich zu sein.. davon gehe ich aus."
Diese Antwort hatte er befürchtet. Ein Seufzen unterdrückte er gerade noch.
"Ich danke Dir, dass Du mich angehört hast. Ich bedauere die Umstände, die zu diesem Zusammentreffen geführt haben. Ich vertraue auf die Weisheit des Iudicium Imperatoris.
Ich bitte um Erlaubnis jetzt wegtreten zu dürfen und die II. zurück nach Germanien zu führen.
Iulianus nickte nur.
Flavius verabschiedete sich wie es sich gehörte und verliess den Palast zurück zum Sammelpunkt der II.
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