[CARCER] Im Keller der Principa

  • Der Optio hatte ihn als Wache für den Gefangen eingeteilt.
    Regunslos stand Gaius an der Tür. Die Schreie des Germanen liesen ihn kalt.
    Wenn er nicht reden wollte musste er eben damit leben gefoltert zu werden. So war das nunmal.

  • Zitat

    Original von Modorok
    Gefangene Germane


    Er sah den Römer an und sagte in seiner eigenen Sprache:
    "Was immer Du mir antust, Römer, wirst Du eines Tages in gleicher und doppelter Münze zurückgezahlt bekommen. Vielleicht nicht von mir, aber andere werden an meiner statt es vollziehen."


    Der übersetzer sagte mir die worte, die er sprach.


    "Tace !"
    [Schweig' !]


    der Barbier war fertig.


    "si te confecissimus, matrem tuam non recognoscet !"
    [wenn wir dich aufgerieben haben, wird dich deine Mutter nicht wiedererkennen !]


    Es wurde zeit für die schweren geschütze. so leicht würde ich mich nicht geschlagen geben. Zu Quintilius drehend


    "Milite ! affere situlam cum aqua !"
    [Soldate ! schaff einen eimer mit wasser herbei !]


    dann wandte ich mich an Plinius, den folterknecht


    "Plinii, calefacte ferrum."
    [Plinius, erhitze das Eisen !]


    Nun begab ich mich zu dem gefangenen. er war noch jung. vielleicht würde er noch zur besinnung kommen. ein letztes ruhiges gespräch sollte ihm die Augen öffnen. ich beugte mich zu ihm hinunter und begann zu reden, während der übersetzer allles übersetzte.


    Hör' mir zu, junger germane ! vielleicht hast du nicht verstanden, in welcher situation du dich befindest. du wirst sterben. der Praefect hat befohlen keine gefangenen zu machen. du könntest aber dem entgehen, wenn du uns sagst, was wir hören wollen. Solltest du das verstehen, werde ich dich persönlich in die freiheit entlassen. dann siehst du deine Familie wieder, dein dorf und deine kameraden. du hast eine echte Möglichkeit. nutze sie !


    ich blickte den Germanen fragend an.

  • Gefangene Germane


    Verächtlich sa er den Mann an. Sein Kopf fühlte sich recht leicht und kühl an, aber er erwiderte nur den Blick des Römers.
    "Es gibt nichts, was ich wiedersehen könnte!"
    Seine Stimme hatte einen bitteren Unterton, war aber zugleich voller Verachtung für den Soldaten vor ihm.
    "Tu was Du meinst tun zu müssen. Ihr Römer seid alle gleich! Alle, die ihr für nieder haltet, unterdrückt ihr, foltert sie, tötet sie. Alle die nicht Euren Idealen entsprechen nennt ihr Barbaren und versucht sie zu bezwingen. Dabei seid Ihr die Barbaren! Ihr greift sogar Freunde an. Menschen, die seit Jahren loyal an Eurer Seite standen. Ohne Vorwarnung, ohne Grund metzelt Ihr unsere Frauen und Kinder. Nein, Römer, ich spucke auf Euch! Ihr seid nicht mehr wert als der Staub vor Euren Füßen. IHR seid der letzte Abschaum im Angesicht der Götter, denn IHR verratet alles, was im Leben wichtig ist: Freundschaft und Loyalität! Ich verfluche Euch und die Wanen und Asen werden das Entsetzen und die Angst, das Leid und den Schmerz über Euch bringen, in vielfacher Münze dessen, was IHR meinem Dorf angetan habt!"
    Er hatte sich in Rage geredet. Noch immer erinnerte er sich an den kalten Winter, an das Sterben der Menschen im Dorf, wie die Fliegen an der Wand. Daran, dass römische Händler ihnen nur Verachtung entgegenbrachten. Gut, sein Dorf war nicht der beste Freund der Römer gewesen, aber schon lange kein Feind mehr.
    Bis zu jenem Tag, als einige sich entschlossen Rom das zu nehmen, was man ihnen nicht gewährte. Er erinnerte sich auch an all die Geschichten, die er als Junge gehört hatte, all jene Taten, die die Römer vollbracht hatten. All der Wahn, der sie zu immer größeren Expansionen, zu immer größeren Qualen der freien Lande führten.
    Und hier hatte er versuchen wollen neu anzufangen? Oh nein, jetzt erst sah er seinen Fehler. Er hatte erwartet die Chance zu erhalten von den Römern akzeptiert zu werden und seiner Wege zu gehen, aber sie waren nichts als arrogante Invasoren, die sich für die Größten hielten und dabei vergaßen zu denken.


    Nach seinem Ausbruch schwieg er beharrlich. Sollten sie ihn foltern und töten, das wäre ihm egal. Er würde als Mann in Hel's Reich eingehen und von seinen Ahnen als tapferer Krieger begrüßt werden.
    Zufrieden lehnte er sich zurück, die Schmerzen in der Hand und die Kühle am Kopf ignorierend.

  • bei den worten des übersetzers sammelte sich bei mir die Wut, wort für wort und satz für satz. Aber ich blieb kühl, äußerlich zumindest. dieser germane konnte nur reden und große töne spucken. er ist der Unterlegene. sein Volk ist dem untergang geweiht. es hat sich als das schwächere herausgestellt. nicht ohne grund hat Sors uns zum herren der welt bestimmt. und jetzt verzapfte er so einen unsinn. der schimmel der feuchtigkeit hier unten im Carcer mußte ihm ins Hirn gestiegen sein.


    "Plinii, ferrum !"
    [Plinius, das Eisen !]


    das eisen war glühend heiß. in der schummrigen dunkelheit des verließ mußte das gesicht des Folterknecht hinter dem orange glühenden Eisen wie die Fratze des höllenhundes cerberus aussehen. die Soldaten schienen unruhig zu werden. der germane stierte auf das brennende ende des metallstabes.


    "brachio !"
    [auf den Arm !]


    Plinius drückte das eisen in den arm des barbaren. dieser schrie auf. das eisen dampfte und bohrte sich tief in die haut. die schmerzen wurden immer stärker. Ich gab plinius ein zeichen und er ließ wieder ab.


    "Dice !"


    Sprich !


    der Germane weigerte sich. wieder gab ich Plinius ein zeichen und der folterknecht setzte erneut an. diesesmal an anderer Stelle auf dem linken schulterblatt.


    Sprich !

  • Gefangene Germane


    Die Scmerzen waren stark und beim ersten Mal schrie er auf, mehr aber aus Erstaunen über die Intensität der Schmerzen. Als das zweite Mal das Eisen in die Haut drang, schwieg er, verbissen, mit verzerrtem Gesicht, aber es kam kein Wort über seine Lippen.
    Bei ihm wüde er nur noch auf Schweigen stoßen.
    Mochten die Götter ihn seiner gerechten Strafe zuführen.
    Zwischen den Eisen grinste er den Römer sogar einmal einfach nur an. Siegesgewiss und ohne Angst. Ihn würde man nicht klein kriegen!

  • ich schwitzte. ob es die Glut des feuers war, die eine unerträgliche wärme in dem kleinen Raum erzeugte oder dieses schweißtreibende verhör, konnte ich nicht beurteilen. ich goß mir einen schwall kaltes Wasser in den nacken und das gesicht. Ich merkte wie der gefangene danach leckte. er hatte wohl lange nichts mehr getrunken. ich beäugte ihn scharf.


    "Quintilius, da captivo aquam ! non troppo"
    [Quintilius, gib' dem Gefangenen Wasser ! aber nicht zu viel !]


    Ich reichte dem soldaten den wasserschlauch und beobachtete wie der gefangene davon trank. erst mißtrauisch, dann beherzt.


    "porrigit."
    [es reicht.]


    Dann nahm der soldat den wasserschlauch wieder weg. ich wollte gerade mit dem verhör fortfahren, da wurde die tür geöffnet und ein Soldat trat herein.
    ich war sichtlich genervt und brüllte


    "QUID ?"
    [was ?]


    Praefectus est.
    [der Praefect ist da.]


    'na, ausgezeichnet' dachte ich. Lass ihn holen und er soldat verschwand sofort. nach einer kurzen zeit hörte man ein poltern und scheppern, die tür wurde erneut aufgerissen und der Praefect trat herein. dabei bügte er sich, damit er nicht gegen den türrahmen stieß.

  • Gefangene Germane


    Das Wasser erstaunte ihn, aber er nahm es dankbar an und trank gierig. Wer wusste schon, wann er wieder welches bekommen würde.
    Und dann kam noch so ein Römer. Na toll, schien ja ein schönes Schauspiel zu sein, ihn zu Tode zu foltern. Typisch Römer, dachte er sich bitter.

  • Gaius gab dem Germanen zu Trinken, doch nur so viel wie der Optio erlaubte. Dann entzog er dem Germanen den Wasserschlauch und begab sich wieder an die Tür.


    Einige Augenblicke später trat der Praefectus in den Raum.
    Gaius salutierte.

  • Der Praefectus betrat den Raum. Ein Miles der als Wache diente salutierte.
    Sebastianus ging zum anwesenden Optio und fragte diesen was los war.


    Ave Optio Gordianus! Was ist mit diesem Germanen hier? Warum wurde er gefangen genommen und warum habt ihr ihn gefoltert? Und was hat er bis jetzt gesagt?

  • "Ave Praefectus Reverus."


    Ich salutierte.


    "wir schnappten diesen mann in der nähe des Limes auf. er hatte nach einem durchschlupf gesucht - Mars bewahre, was er da zu suchen gehabt haben möge. mein Contubernalis und ich konnten ihn ergreifen. nachdem er im wachturm sich weigerte zu sagen, was er hier wollte, brachte ich ihn hierher ins Lager. ich schleppte ihn in den Carcer und versuchte mein verhör erneut. nachdem er wieder schwieg, ließ ich Plinius holen. dann erfuhr, dass ich ihr zurück gekommen seid und ließ ich nach euch schicken."

  • Gefangene Germane


    Noch schwieg er, verstand er den Mann doch nicht. Der Übersetzer übersetzte und er sah den Praefectus offen und ohne Angst an.
    Nach einer Weile dann sagte er nur ein Wort:
    "Archibald!"

  • Immer diese Fragerei und dann der Übersetzer mit seinem fürchterlichen Akzent. Trotzig und doch wahrheitsgetreu antwortete der gefangene Germane:
    "Ich hab den Limes nicht überquert!"

  • Soso, du hast den Limes also nicht überquert? Nur dann frage ich mich, warum hat dich der Optio sonst aufgegriffen? Etwa weil du im freien Germanien unterwegs warst?
    Sebastianus sah den Germanen mit festem Blick an. Er war von dem Germanen offensichtlich angelogen worden und das mochte der Praefectus überhauptnicht

  • "Laut Grenzstruktur war ich das," antwortete er ruhig, innerlich aber genervt.
    "Es war Germania Magnas Seite des Limes und ja, der Optio ist in freie Gebiete eingedrungen um mich zu fangen und fast umzubringen."

  • "Feind ist, wer sich einen Feind nennt oder als solches gesehen wird. Ich tat keines von beidem."
    Er sah dem Optio direkt in die Augen, während der Übersetzer sein Werk tat.

  • Sebastianus wollte verhindern,dass die Situation eskalierte und so sprach er anstatt des Optios


    Warum hast du dich dann dem Limes genähert? So etwas gefahrvolles unternimmt man doch nicht einfach so!

  • Er sah noch einen Moment den Optio an und wandte sich dann wieder an den Praefecten.
    "Manchmal zwingen einen die Umstände dazu zu umständlichen Mitteln zu greifen um die Möglichkeit zu bekommen ein Leben zu leben."

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