Arbeitszimmer des Magistratus

  • Ich sah auf, erblickte meinen Onkel und spazierte munter in das Arbeitszimmer, vorbei an dem verdutzten Scriba, der zwar den Mund bereits aufgemacht, aber kein Wort herausgebracht hatte.


    "Salve, Tiberia!", grüßte ich freundlich, verkniff mir den Begrüßungskuss für meinen Onkel und setzte mich aufrecht hin. Da mir die Idee auf den Lippen brannte, lehnte ich mich auch nicht erst bequem an, sondern sprudelte sogleich los.


    "Onkelchen, du hast doch jetzt nicht nur in Mantua das Sagen, sondern bist auch dafür da, wenn die Bürger Fragen, Anliegen oder sonst was haben ..." Lächelnd fixierte ich Titus. "Schau, wir Aurelier werden ja nun in Mantua immer mehr. Die Villa Sospitas gehört Sophus und war für ihn und mich bestimmt."


    'Ups', dachte ich und erschrocken führte ich die Hand zum Mund. Bisher wusste mein Onkel ja noch gar nichts davon. Verlegen grinste ich ihn an, verfärbte mich leicht rötlich, fuhr dann aber unbeirrt fort.


    "Da wären außerdem meine Eltern, die ganzen Angestellten und nun noch du und deine ... Du verstehst? Gleichzeitig stehen in Mantua zwei Häuser annähernd ungenutzt herum. Ich weiß das deswegen, weil einer der Familien mein ehemaliger Sklaven angehört und die andere meiner Freundin Crsipina. Gibt es denn nicht die Möglichkeit, sofern die Besitzer damit einverstanden sind, eine dieser Villen für die Aurelia zu erwerben?"


    Sim-Off:

    Ich meine ernsthaft das Board, natürlich mit Umbenennung. Möglicherweise Erwerb über die WiSim. Das muss natürlich ein Admin entscheiden. Ist das nicht eine tolle Aufgabe für dich. =)

  • Sim-Off:

    Wo steht auf Deines Onkel Stirn: Ihr Völker der Welt, schaut auf diesen Magistratus? :D


    Den Teil mit Sophus únd Deandra, den würde ich gesondert hören wollen. In Anwesenheit meines Gastes schwieg ich jedoch. Die Jahre der Abwesenheit beinhielten doch so manche Überraschung für mich.


    "Nun, wenn die bisherigen Besitzer damit einverstanden sind, warum sollte es nicht eine Möglichkeit geben?"


    Sim-Off:

    Mein fragender Blick richtet sich an die Admins. Wenn alle einverstanden wären?!

  • Sim-Off:

    Och, das steht täglich mehrfach in meinem Postfach. ;)


    „Nun, die Besitzverhältnisse zu regeln, wird nicht unkompliziert sein, aber du wirst in jedem Fall herausfinden, was zu tun ist.“


    Zuversichtlich sah ich meinen Onkel an und lehnte mich nun entspannt zurück.


    Sim-Off:

    Also, ich glaube nicht, dass es klappt, weil die Spielregeln eine andere Sprache sprechen, aber so kann ich dich doch wenigstens beschäftigen. :)

  • Sim-Off:

    Als wenn ich mich mit meiner Nichte langweilen würde -.^


    "Nun gut. Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut. Aber ich benötige schon genauere Informationen. Welche Casa habt Ihr Euch denn nun ausgesucht.


    Sim-Off:

    PN an mich. Damit Du auch beschäftigt bist


    Kopfschüttelnd musste ich erst einmal alles verarbeiten. Die eine Frage brannte mir auf der Zunge, aber ich wollte sie erst im kleinen familiären Rahmen stellen. Was war mit Sophus? Mir schwante ja etwas und so manche Andeutung meiner Nichte nahm dadurch Gestalt an. Weshalb sie nicht eher mit mir sprach, das irritierte mich schon. Ich nahm mir fest vor, einmal mit meinem Bruder, ihrem Vater, ausgiebig in die Thermen zu gehen. Es schien mir, als müsste ich mal alle Informationen erhalten.

  • "Also, es stehen zwei schönen Landhäuser in Mantua annähernd ungenutzt. Die Casa Corvia wird nicht mehr bewohnt, alle Corvier sind seit Monaten auswärts ansässig. Ich kann leider zum Pater der Gens keinen Kontakt aufnehmen, was den Kauf sehr erschweren wird. Dann stünde noch die Casa Vesuvia zur Diskussion. Crisi sehe ich - wenn ich will - täglich und der Pater dient zusammen mit Soph.


    Ich bin mir fast schon sicher, dass Crisi es gern sehen würde, wenn Leben in ihr Haus käme, selbst wenn es dann nicht mehr ihr eigen wäre. Die Vesuvier sind nicht reich zu nennen und außerdem ist Flavian Sophus' Klient. Lass uns also mit Flavian, dem Pater, sprechen. Er ist unkompliziert zu kontaktieren und würde sicherlich auch schnell einen Hausbesuch einrichten können."


    Ich schwelgte bereits in meinen Vorstellungen über ein weiteres Heim und freute mich diebisch darauf, was nun wohl Sophus dazu sagen würde.

  • "Ich hatte ausreichend Gelegenheit diese wunderschöne Stadt zu bewundern. Meine Pflicht ruft mich zurück nach Roma, auch werde ich meiner Verwandten deine Botschaft wortgetreu ausrichten. Ausserdem hoffe ich dass du Zuwachs in der Curie bekommst, damit du entlastet."
    Ich stand auf und verabschiedete mich.

  • "Ich danke Dir und wünsche eine gute Reise. behalte Mantua in guter Erinnerung."


    Ich führte Honoria aus dem Büro, um mich dann wieder meiner Nichte zu widmen.


    "Du weißt, Deandra, welcher Tag heute ist? Die Iden des März."


    Ich dachte an jenen Tag zurück, der mich schon in der Kindheit bedrückte.

  • Huch, was für ein Themen- und Stimmungswechsel. Erstaunt hob ich die Brauen, sann über das soeben Gesagte nach und blickte meinen Onkel fragend an.


    "Du siehst mich überrascht", gab ich unumwunden zu. "Hat dieser Tag eine bestimmte Bedeutung für dich?" Ich legte auf das Wort "bestimmte" eine besondere Betonung.

  • "Oja, mein Kind. Zu Caesar mag man stehen wie man will. Doch auch er wurde verraten von intriganten Schelmen, die sich Römer nannten. Es sollte uns stets als Mahnung dienen. Doch will ich Dich nicht mit Historie langweilen.


    Was Deinen Häuserwunsch anbelangt. Kannst Du mir ein Schriftstück der Gens Vesuvia geben, indem sie sich einverstanden erklären?"

  • Ich machte eine zerknirschtes Gesicht.


    "Es ist sowas von gemein, dass ihr Männer euch immer herausnehmt, mir zu unterstellen, dass ich mich weder für Historie noch für Politik oder Wissenschaft interessiere. Sophus ist da genauso wie du!"


    Um meiner Verärgerung Luft machen zu können, ohne mich ungebührlich benehmen zu müssen, stand ich auf, stellte mich an das Fenster und verbarg so mein finsteres Gesicht.


    "MEIN Vater jedenfalls hatte mir erlaubt, am Unterricht meiner Brüder teilzunehmen. Gut, vielleicht nicht an jedem, in den ich mich geschmuggelt hatte, aber zumindest hat er erkannt, dass ich wissbegierig bin und eine schnelle Auffassungsgabe habe und hätte er mich nicht mit solch anspruchsvollen Dingen beschäftigt, wer weiß, was ich alles in meiner überflüssigen Freizeit angestellt hätte."


    Nach einmal Durchatmen fügte ich hinzu: "Ich werde Crisi nachher aufsuchen."

  • Ich stand auf und stellte mich hinter meine Nichte, um ihr meine Hände auf die Schultern zu legen. Ich hörte ihrer Stimme an, das sie wütend war, mir konnte sie doch nichts vormachen.


    "SSSSSSssssst," sagte ich beruhigend und streichelte sie sanft.


    "Dein Vater hatte es mir vor langen Jahren selbst erzählt, und ich denke, er hat es voller Stolz getan. Diesen Eindruck hat er immer auf mich gemacht, wenn er von Dir sprach. Und ich bin es auch, aber das weißt Du ja, und ich werde es nun nicht noch einmal sagen. Nachher gewöhnst Du Dich daran und erwartest, Dein Onkel müsse es täglich tun. ;)"


    Ich schmunzelte.

  • Wie Flaum rieselten die Worte und deckten den Groll zu. Mehr als ein entschiedener Protest war es auch nicht, denn ich driftete sogleich in ein neues Thema ab. Während ich mich umdrehte, begann ich bereits zu sprechen.


    „Ist dir auch schon einmal aufgefallen, dass du im „Zusammensein“ mit einem Menschen scheinbar anders bist als mit einem anderen? Was ich sagen will: Dein Schimpfen oder das meines Vaters wirkt auf mich vollkommen anders als beispielsweise Kritik von Seiten Sophs. Gleichzeitig hat das zur Folge, dass ich anders reagiere. Du und Marcus, ihr wirkt auf mich einfach nicht wirklich streng. Euer Schimpfen empfinde ich nicht als schlimm und es wäre für mich ein Leichtes, euch gegenüber lange zu schmollen, na ja, so bin ich aber nicht. Die Bemühungen um ein gutes Verhältnis liegen trotzdem auf eurer Seite.


    Bei Sophus ist das ganz anders. Seine Kritik schlägt bei mir stets wie eine Bombe ein. Ich fühle mich dann wie ein Mäuschen, dabei ist er um viele Jahre jünger als ihr und eigentlich müsstet ihr die Respektspersonen sein. Bei Soph bin ich diejenige, die sich um ein gutes Verhältnis bemüht, ich verhalte mich vollkommen anders als bei euch und muss gestehen, ich verstehe es nicht.“


    Bevor eine für mich unbrauchbare Antwort kam, rückte ich nun mit der Wahrheit heraus.


    „Das Geheimnis liegt nicht darin begründet, dass ich in Sophus mehr als nur meinen Cousin sehe“, flüsterte ich, lächelte sodann und blickte verlegen zur Seite.


    Nach kurzer Überlegung schüttelte ich energisch den Kopf.


    „Damals in Ostia, ich war sehr verliebt in Vibullius, einen gut aussehenden Patrizier aus dem Hause Tiberia, hatte Sophus auch schon diese Wirkung auf mich.“

  • Der erste Teil der Ausführungen meiner Nichte, klang nicht wirklichaufbauend. Es schien mir so, als wenn mein Bruder und ich in unserer Erziehung und dem dazugehörigen Verhalten, etwas zu nachlässig waren. Mein tadelnder Blick traf sie, doch wusste ich, wie sie ihn wahrnehmen würde. Kopfschüttelnd winkte ich sie zu mir her, da ich mich wieder hingesetzt hatte. Ich streckte meine Hand nach ihrer aus.


    "Es begann also mit einem Vibullius, doch dann kam Sophus. Ich verstehe gut. Und dann? Erzähle mir mehr von seiner Wirkung auf Dich."

  • ‚Ach, du liebe Zeit. So war das nicht geplant gewesen’, dachte ich auf meinem Weg zu den Sitzgelegenheiten und fing leicht zu schwitzen an.


    „Ich hatte gehofft, du hättest sofort eine Erklärung für mich“, erwiderte ich durcheinander. Alsdann spürte ich meine Hand in seiner, fasste Zutrauen und ließ mich zögerlich auf dem Stuhl nieder. Ratlos ob des Phänomens schaute ich meinen Onkel an, hoffend er konnte es aufklären, er wusste immer alles.


    „Ja, es gab zunächst nur Vibullius in meinem Leben. Ich war davon überzeugt, ihn zu lieben und ganz sicher war das auch kein Irrtum gewesen, aber bereits in den ersten Briefen, die ich mit Sophus tauschte, fesselte er meine Aufmerksamkeit. Er weckte zunächst nur mein Interesse, denn ich war ja in Vibullius verliebt, allerdings ging das soweit, dass ich trotz der zunächst gefürchteten Trennung von Vibullius zu den Saturnalien keinen Gedanken an meinen Liebsten verschwendete, weil ich eine Reise nach Mantua zu Sophus unternommen hatte.“


    Ich merkte, dass meine Erklärungen ein völlig falsches Bild ergaben und runzelte unwillig die Stirn. Es sah danach aus, als wäre die Liebe zu Vibullius nur eine halbherzige gewesen und ich musste dann nur den Richtigen treffen, um mir dessen klar zu werden, aber so war es nicht. ‚Außerdem … Wie kann man sich zu jemandem hingezogen fühlen, wo man doch jemand anderen liebt?’, dachte ich trotzig.


    „Ich habe wie ein Fels an Vibullius’ Seite gestanden, ihn verteidigt, wo ich konnte, denn er zog den Ärger magisch an. In der Zeit hatte ich Sophus fast vergessen, Vibullius hielt mich permanent in Atem, aber mitten in diverse Aufregungen mit ihm hinein machte mir Sophus und das ohne Vorwarnung einen Heiratsantrag, auch noch just in dem Moment, als ich ihm von Vibullius berichten und ihn um seine Einwilligung für diese Verbindung bitten wollte. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich damals gefühlt habe?“ Ich atmete einmal tief durch. „Sicherlich nicht.“


    Ich hatte nun die Wahl, einen Roman zu erzählen oder es kurz zu machen. Ich entschied mich für Letzteres.


    „Jedenfalls hatte er auf eine sofortige Entscheidung gedrängt und obwohl ich Vibullius geliebt und Soph ganz bestimmt nicht in gleicher Weise begehrt habe, war es mir schlicht unmöglich, meinem Pater einen Korb zu geben – es ging einfach nicht.
    Das klingt verrückt, stimmts?“


    Die Geschichte klang selbst in meinen Ohren unglaublich unlogisch, aber so war es nun einmal abgelaufen. Ich zuckte ratlos die Schulter und blickte meinen Onkel nachdenklich an.


    „Das ist es ja, was ich nicht verstehe. Er kann mir mit wenigen Worten Tränen in die Augen treiben, ob nun vor Lachen oder aus Bestürzung. Mit gleicher Leichtigkeit verursacht er mir Bauchschmerzen - solche der Aufregung, aber vor allem solche verursacht durch Angst.“


    Interessant, was dabei herauskam, wenn man die Dinge rückwirkend beleuchtete. Ich kam gerade auf ein Resümee, was mich verwunderte, sogar besorgt machte, bei dem ich mich fast scheute, es auszusprechen.


    „Sophus besitzt eine starke Waffe, ob er sich dessen bewusst ist, weiß ich nicht“, deutete ich leise an und versank zunächst in Nachdenklichkeit. „… nicht einmal, ob sie bei anderen auch wirkt oder nur bei mir. Vom ersten Augenblick an hatte er mich in der Hand, da war noch lange keine Liebe im Spiel.“

  • Ich hielt die gesamte Zeit ihre Hand, als sie mir dieses schilderte. Viele Parallelen aus meinem eigenen Leben entdeckte ich, und mir wurde erneut bewusst, dass wir Menschen doch gleicher sind, als wir uns dieses vorstellen mögen.


    Kurzfristig, in diesem Augenblick drückte ich ihre Hand unbewusst stärker, da musste ich an meine große Liebe und das Ende selbiger denken. So ein Gespräch hatte ich nicht geplant, ebensowenig gewünscht. Ich verwischte meine innere berührtheit mit einem langjährig eingeschulten Blick, den man als gelassen ansehen konnte.
    Viele parabeln fielen mir ein, und ich überlegte, welche wohl die treffenste sein. Und ich wusste, in solch einer Situation trifft keine den Kern, denn wo Gefühle im Spiel sind, da scheitert die Ratio - leider.


    "Ich danke Dir für Deine Offenheit und das Vertrauen, mein Liebes.
    Du fragst nach einer Erklärung? Soll etwa ich, ich Sterblicher, Dir die Ideen der Götter erklären? Das kann ich nicht.


    Wenn Du Dich von Vibullius trenntest, so ist es ein Zeichen Deiner selbst. Äußere Reize trieben Dich dazu. Diese Reize haben Deinen Willen, Deine Seele beseelt. Sie weckten diesen Wunsch in Dir. Manchmal spielt uns unser Wille einen Streich, oftmals aber nicht.


    Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Mensch einen Einfluss auf uns ausübt, dem wir nicht widerstehen können, auch wenn unser Verstand es uns verbieten mag. Ich nenne es den göttlichen Funken.
    Doch ob man ihm Vertrauen schenken soll oder nicht, das ist stets die Frage, Denke an die Götter des Olymp. Sie bekämpften sich untereinander und spielten mit den Menschen. Odysseus ist wohl hier das beste Beispiel.


    Ob Du nun Deinem Herzen folgst oder dem Verstand, oder beidem, das ist die schwieirgste Frage der Welt. Die kann Dir keiner beantworten, das musst nur Du allein entscheiden."


    Mit meiner Hand streichelte ich ihr über den Kopf und küsste sanft ihre Wange.


    Meine Gedanken drifteten ab an SIE, meine große Liebe. Es hätte alles so wunderbar und einfach werden können. So geradlinig und rein. Doch das Schicksal hatte leider andere Pläne gehabt. Dieses Schicksal. Hart und unnachgiebig ist es, wenn es die Lust dazu verspürt. Und hart ist der Schmerz, den ein einfacher Mensch dann zu ertragen hat.

  • Lange klangen die Worte in mir nach, während meine Augen zwischen denen Titus’, dem Fußboden und den Händen hin und her wanderten. Ich versuchte den Sinn zu ergründen, vielleicht Antworten zu finden, aber stattdessen taten sich weitere Fragen auf.


    „Ich, im Gegensatz zu dir, finde es sehr ungewöhnlich, dass ein Mensch derartigen Einfluss ausüben kann.“ Wieder verfiel ich in Nachdenklichkeit. Für mein Phänomen sollte es wohl keine irdische Erklärung geben. Schon bald schlich sich ein zaghaftes Lächeln auf mein Gesicht.


    „Ich weiß nicht, ob ich das zu dir sagen darf, aber ich finde, du kannst sehr gefühlvoll sein. Du packst, während du sprichst, meine Seele in weichen Flaum, so als wüsstest du, dass sie sehr empfindsam ist.“


    Von den eigenen Worten irritiert zog ich meine Hand aus seiner, ich suchte nach einer Ablenkung und fand sie auch sogleich. „Es hat mir gut getan, mit dir zu reden, auch wenn ich kein bisschen schlauer geworden bin. Damals hatte ich mich auf jeden Fall richtig entschieden, ich habe meinen Schritt nie bereut.“

  • Ich nickte kurz.


    "Dann ist es ja gut."



    Einen Stapel Wachstäfelchen hervorholend, begann ich, diese zu studieren. Es gibt noch vieles aufzuarbeiten. Während ich so las, da hallten die Worte meiner Nichte nach.

  • "Wie bitte?"


    Ich war schon wieder ganz in meiner Arbeit vertieft und bemerkte leider nicht, dass meine Nichte dieses Verhalten falsch verstehen könnte.


    "Nein, gar nicht. Ich grübele nur augenblicklich an einer Angelegenheit herum. Es sollte eigentlich noch ein Geheimnis sein."


    Mit einem stolzen Lächeln lugte ich über einigen Dokumenten empor. Fast beiläufig erwähnte ich:


    "Ich gedenke, in Mantua ein großes Rennen stattfinden zu lassen. ich weiß nur noch nicht so recht. Ob es ein Wagenrennen oder Pferderennen werden soll. Querfeldein gedenke ich, es stattfinden zu lassen."


    Fast gelangweilt schwieg ich dann und widmete mich erneut einem wachstäfelchen, das zu meiner Linken lag und einige rechnungen beinhielt.
    Murmelnd las ich ein paar Zahlen und schaute aus den Augenwinkeln zu meiner Nichte. Diese Nachrichgt musste sie förmlich unter Hochspannung bringen, oder nicht?

  • „Aha.“ Ich nickte, zweifelte aber zugleich an seiner Aussage, denn der Gesprächsverlauf war doch etwas komisch. Trotzdem ging ich auf den Themenwechsel ein.


    „Du liebst es, Geheimnisse und Überraschungen auszubrüten?“ In der Frage lag zugleich eine Feststellung. „An ein Pferderennen denkst du also? Interessant! Du meinst eines, wo sich Pferd und Reiter aneinander messen? Denkst du an die Beteiligung mehrerer Factiones? Querfeldein werden Wagen nicht fahren können. Diese Konstruktionen erfordern eine gepflegte Sandbahn. Hm, einen gut ausgebildeten Reiter hat vielleicht auch nicht jede Factio parat oder soll es eher eine Veranstaltung für den Durchschnittsbürger oder gar Soldaten sein?“


    Tja, wie hatte er sich die Angelegenheit nun vorgestellt? Gespannt beugte ich mich nach vorn.

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