Arbeitszimmer des Magistratus

  • Nanu? Plötzlich schien er sich doch mit dem Vigilen abzufinden? Er rieb sich nachdenklich das Kinn und nickte schließlich. "Ich denke, darauf kann man sich einigen. Solltest Du entsprechende Eignungen aufweisen, können wir Dir auch die Position von Sisenna Laronius Mamercus nach dessen Weggang in Aussicht stellen. Mehr ist jedoch aktuell nicht drin." Er beugte sich ein wenig vor. "Alternativ kann ich Dir natürlich eine Position als Scriba der Stadt anbieten, wenn Du denn der Meinung bist, dass dies Deinem Stand mehr entspricht."

  • Der Posten des Sisenna Laronius Mamercus war der des Optio. Hatte der Magistratus nicht gemeint, überzeuge mich, dass du der richtige auf dem Posten des Centurio Vigilum bist? Nein, als Vigil anfangen, die Nachbarn fingen an zu reden. Das konnte er nicht riskieren, das zog zu viel Aufmerksamkeit auf sie. Außerdem hatte er die Rolle des Neffen übernommen, ein Einknicken gab es da nicht. Er musste konsequent dabei bleiben.


    " Dann habe ich dich missverstanden. Ich soll dich nicht auf dem Posten des Centurio Vigilum überzeugen, sondern als Vigil anfangen. Nein das geht nicht. Das Geld gut und schön, aber wie stehe ich vor den Nachbarn da." Er brauchte das Geld mehr als dringend. Aber das Gerede....Aretas zog die Augenbrauen hoch, Scriba der Stadt. Er war froh einigermaßen Latein lesen und Schreiben zu können. Für diese Arbeit war er gänzlich ungeeignet. " Die Alternative ist mir zu geduldig. Meine Worte haben immer nur schwer auf Wachstafel oder Papyrus gefunden. Dazu fühle ich mich nicht berufen." Was nun? Das Gesicht wahren. " Es tut mir Leid, ich kann nicht annehmen. Verzeih, dass ich dir deine kostbare Zeit gestohlen habe. Dann muss ich mich nach etwas anderem Umsehen. Vale Bene, Magistratus. " Sich verabschiedend , verließ er das Officium und begab sich, etwas geknickt zurück zur Casa.

  • Nun hatten sie sich scheinbar gegenseitig mißverstanden. "Mhm, da Du solche Gehaltsvorstellungen hattest, ging ich davon aus... Nun gut, ich verstehe." Gerade wollte er ihm noch einen anderen Vorschlag machen, als der gute Mann auch schon seiner Wege ging. Na prima... zum Glück kam einer der Scriba gerade rein um ihm Unterlagen zu bringen und er schickte diesen hinterher.


    So kam es, dass der Mann noch vor dem Verlassen des Wirkungskreises der Curia aufgehalten wurde und zurück ins Officium gebeten wurde.

  • Unsanft hielt ihn jemand am sagum fest. Er war entdeckt, schoss es ihm durch den Kopf, seine wahre Identität bekannt. Bis ihm der Scriba sagte, dass der Magistrat ihn noch mal sprechen wolle. Erleichtert drehte Aretas um. Was hatte der Magistrat denn noch zu bieten.


    Beim Magistratus angekommen, entschuldigte er sich für sein übereiltes Verlassen des officium's. " Du wolltest mich noch einmal sprechen? Hast du eventuell eine andere Lösung für unser beider Problem gefunden?" So unrecht hatte er damit nicht. Die Stadtverwaltung suchte Händeringend nach Leuten. Aretas nach einer Arbeit die genug Geld einbrachte, um Chio und ihm das Auskommen zu sichern und die casa wieder instand setzen zu lassen.

  • Während der Wartezeit machte er mit seiner Arbeit weiter, denn man wusste ja nie, ob der Mann noch mal zurück kam. Als er wieder erschien, nickte er freundlich. "Schon gut, mach Dir darüber keine Gedanken. Ich verstehe Dich sogar in gewisser Weise." Er lehnte sich leicht zurück und musterte den Mann. "Den Centurio kann ich Dir noch immer nicht anbieten und der Scriba entspricht nicht dem, was Du tun möchtest. Wie sieht es bei Dir in Form von Geschäftsführung aus?"

  • " An welche Form von Geschäftsführung hast du denn gedacht?" Geschäftsführung, ein Teil scriba, ein Teil Organisator, ein Teil Händler. Den Teil scriba, mit dem konnte er sich noch nie anfreunden. Sehen was er anzubieten hat. Chio lief ihm nicht weg. Mit ihr musste er nach seiner Rückkehr sowieso beratschlagen wie es weiter ging, wenn die Geldfrage geklärt war.

  • Nun, scheinbar war er nicht ganz uninteressiert. "Es geht dabei um einen Farbmischer: Colore Artoria um genau zu sein. Das Unternehmen ist noch klein und es arbeiten dort noch nur wenige Sklaven und zwei Freie, die aber mehr Aufsicht und ordnende Hand benötigen als mein eigenes Zeitpotenzial dies erlaubt. Es würde natürlich bedeuten, dass Du Dich um die geschäftlichen Belange als solches kümmern musst. Einkauf, Verkauf, Produktionskontrolle, Kontrolle der Mitarbeiter und natürlich Qualitätskontrolle. Ich konnte den Laden günstig erwerben, nachdem die Seuche hier gewütet hat, nun möchte ich mit ihm auch auf wirtschaftlicher Basis dazu beisteuern, dass Mantua wieder mehr Leben gewinnt." Er musterte ihn nicht unfreundlich. "Könntest Du Dir eine solche Position vorstellen? Die Bezahlung ist vielleicht nicht exorbitant am Anfang aber wir können gerne über eine Gewinnbeteiligung sprechen."

  • Bunter Hund, wie ihm das in dem Zusammenhang einfiel, er zuckte innerlich mit den Schultern. Eine Farbmischerei, nicht das, was er sich wünschte. Mit Tieren, also Schafen, Zeigen, Pferden hätte er kein Problem gehabt. Mit einer Farbmischerei konnte er nichts anfangen. So wie es sich anhörte, war da viel Schreiberei zu erledigen. Es spielte sich fast alles auf Wachstafeln und Papyri ab. Er kam mit vielen Leuten in Kontakt, keine gute Ausgangsposition, nicht entdeckt zu werden. " Farben sind keine Tiere. Bei Pferden, Schafen oder Ziegen, wäre ich nicht abgeneigt gewesen." Es gab nichts was er weiter dazu zu sagen hatte. " Schade, die Götter haben wohl anderes mit mir vor." Von wegen,nach dem Opfer hatte er nicht einen kleinen Wink von ihnen bekommen. Er musste alleine entscheiden und das hatte er getan.

  • Er nickte nachdenklich. "Ja, ich verstehe." Schade, es war eine Chance. "Wenn Du unbedingt mit Tieren arbeiten willst," aussergewöhnlich aber jeder hatte so seine Wünsche. "Dann versuche es doch bei Kaeso Velleius Fulvus. Er liegt am nördlichen Stadttor, allerdings ausserhalb dessen, Du kannst ihn nicht verfehlen. Er besitzt eine große Pferdezucht und wohl zu wenig Männer. Ob er Dir viel zahlen kann und ob er überhaupt bereit ist einen Freien einzustellen kann ich Dir nicht sagen aber vielleicht hast Du Glück."

  • " Danke für die Empfehlung. Ich werde sie im Auge behalten." Der Tip mit der Pferdezucht, vielleicht sollte er dort wirklich vorsprechen. So richtig konnte er sich nicht dafür erwärmen. Die Römer hatten zwar Pferde aber die reichten bei weitem nicht an die thrakischen Zuchten heran. " Dann entschuldige nochmals, vale bene, Magistratus."


    Ein letzter Versuch, auch der gescheitert. Was sollte folgen? Aretas ( Servius Obsidius Antias) stellte fest, dass man auch mit einem römischen Namen nicht unbedingt zu Arbeit kam.

  • Er sah dem Mann hinterher und bemerkte nicht, dass der Scriba, der die ganze Zeit dabei gewesen war, laengst wieder gegangen war. Nun ja, kurz vor dem vermeintlichen Roemer, den er vor dem Officium ansprach. Verzeih! Vieles wuerde einfacher mit einem Empfehlungsschreiben, meinte er freundlich und verabschiedete sich schliesslich hoeflich.

  • Das war einfach gesagt, ein Empfehlungsschreiben. Von wem denn? Er kannte hier keinen, zum Glück, für ihn. Sonst würde er hier nicht mehr frei herum laufen. In der Frage eine Arbeit zu bekommen schlecht. Wie sollte er an eine Empfehlung kommen, wenn man ihm nichts zu traute. Bei seiner letzten "Arbeitgeberin" konnte er schlecht um eine bitten. Aretas zuckte resigniert mit den Schultern und ging.


  • Caius Visellius Philoxenus


    Na türlich hatten die Beiden Reiter ihre Helme auf und volle Ausrüstung an als sie das Offizium des Magistratus betraten. Ihre Waffen klirrten und ihr Aussehen würde den Rest dazu geben. „Salve wir sind auf der Suche nach Marcus Artorius Celer.“ Sagte Er trocken zu dem Schreiber am Eingang. Keine Erklärung warum oder ähnliches. So was brauchte man als Prätorianer nicht.



  • Huch, Prätorianer? Hier? Na sowas... Der Schreiber, ein alter Hase ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Es würde schon seine Richtigkeit haben und wenn nicht, nun, sein Problem sollte es nicht sein. Er war schließlich nur ein Schreiber. "Ihr werdet einen Moment warten müssen, er befindet sich meines Wissens nach gerade bei den Duumviri zum Rapport bezüglich seiner Aufgaben die Festvorbereitungen mit zu gestalten. Wenn Ihr dort warten möchtet," womit er durch die offene Tür in das Officium deutete. "Es sollte nicht mehr lange dauern."


  • Caius Visellius Philoxenus


    Na warten war etwas das man als Soldat konnte. „Bring Wein. Und ich hoffe es dauert nicht all zu lang.“ Sagte er auf seine Griesgrämige Art weil er wenig Lust hatte hier zu sein. Das Ganze hätte mit einer Tafel auch gemacht werden können. Aber nö da schickte man sie zu zweit von Rom extra hier hier.



  • Na der hatte eine Laune... Aber das sollte nicht sein Problem sein. "selbstverständlich," meinte er und brachte den beiden Männern das Gewünschte. Einige Minuten später ging die Tür auf aber es war nur ein Scriba, der einige Unterlagen für den Magistratus vorbei brachte, die der Scriba widerum diesen auf den Tisch legte. Noch etwas später, ging die Tür erneut auf und diesmal war es der Magistratus. "Salve Maximus," meinte er zu dem Scriba und legte ihm zwei Tabulae hin. "Kümmere Dich doch bitte um die Auslobung der Preisgelder mit der Kasse, ja? Ich habe nun die Bestätigung der Duumviri erhalten, dass wir insgesamt 3000 Sesterzen dafür veranschlagen dürfen. Ach und noch etwas. Wir müssen wieder vermehrt die Marktkontrolle in Augenschein nehmen. Ich weiß jedoch noch nicht, welche meiner Kollegen dafür noch Zeit erübrigen können. Kannst Du Dich mal schlau machen, wer von den Scribae dahingehend schon Erfahrung hat? Es gab wohl in der Vergangenheit einige unerklärliche Unregelmäßigkeiten." Kein Wunder, dachte der Scriba bei sich und sprach diese und die Gerüchte aber nicht aus, noch nicht, immerhin hörten da im Zweifel zwei Prätorianer mit. "Natürlich Magistratus. Waren die Duumviri sonst zufrieden?" Celer nickte und lächelte ansatzweise. "Durchaus, allerdings sind sie sich mal wieder über einige Dinge uneins. Nur gut, dass die Decurionen dies nicht wissen. Die würden mit Schimpf und Schande über sie herfallen," seufzte er leicht. "Magistratus," begann der Scriba Maximus und deutete zur Tür. "Da warten zwei Herren auf Dich, Prätorianer."


    Verdutzt sah Marcus in die Richtung und hob fragend die Brauen. "Prätorianer? Haben sie gesagt weshalb?" Der Scriba schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich denke, Du solltest sie nicht unnötig warten lassen." Womit er wohl Recht hatte. "Nun denn, kümmere Dich bitte um die entsprechenden Angelegenheiten und sorge auch dafür, dass die beiden Tabula in Reinschrift und Kopie gestellt werden. Es sind wichtige Briefe." Der Scriba nickte einmal mehr und meinte nur, er würde sich darum kümmern, während er mit ganz sachter Enttäuschung beobachtete, wie die Tür zu dem Officium geschlossen wurde. Schade, keine Neugierbefriedigung fürs Erste.


    Marcus betrat den Raum und begrüßte die Herren, während er die Tür hinter sich schloss. "Meine Herren, ich bin Marcus Artorius Celer und man teilte mir mit, dass Ihr mich zu sprechen wünscht?" Gut, versorgt waren sie, wie er feststellte.


  • Caius Visellius Philoxenus


    Und es dauerte wirklich nicht lange. Noch dazu konnten sie die Zeit mit einem Schluck Wein angenehmer manchen. Aus der Sicht zweier Soldaten nicht das schlimmste was einen passieren konnte. Dann kam auch jemand der sich als der gesuchte Mann zu erkennen gab. „Salve Magistrat. Ich habe den Auftrag dir mit zu teilen das die kaiserliche Kanzlei dir einen Termin gewähren wird. Und du sollst dich gleich mit uns auf den Weg machen. Kannst du reiten oder brauchst du eine Kutsche mit Ochsengespann?“ So waren einfache Soldaten eben sagte grade heraus was sie zu sagen hatte.



  • Ähm ja... Und wieso bekam er da nicht einfach nur Post sondern zwei Prätorianer? "Ich verstehe," meinte er einen Augenblick irritiert. "Etwas ungewöhnlich," murmelte er. Allerdings nun ja, was sollte man da sagen. "Ich benötige ein wenig Zeit um hier alles in die Wege zu leiten. Ich kann reiten," wenn auch nicht wirklich gut aber bisher reichte es. Wenn sie nicht dauerhaft im Galopp ritten, sollte er es schon gut hinbekommen. "Eine Stunde, maximal. Ist diese Zeit gegeben? Wenn ja, würde ich vorschlagen, dass der Scriba Euch etwas zu Essen besorgt."


  • Caius Visellius Philoxenus


    Was der Mann da vor sich hin brummelte war ihm schlicht schnuppe, auch wenn er Recht hatte.
    Alles was Zählte war die Erfüllung des Auftrags.


    Dann kam der interessante Teil.
    Na das klang doch recht vernünftig mit dem Essen. So konnten sie die Zeit mit was sinnvollen füllen. Mit Essen und ihren Magen gleich dazu. „Ja dann werden wir hier auf dich warten.“ Hoffentlich vergaß er bei al der Eile nicht seine Ausgehtoga und sie Mussten auf halben Wege zurück. Anziehen konnte er sie jetzt Jedenfalls nicht.


  • Während er sich seinen zu erledigenden Aufgaben widmete, die bei einer schnellen aber sehr arbeitsreichen - für den Scriba - Besprechung begangen und beim eiligen nach Hause gehen um zu packen endeten, sorgte ein weiterer Scriba dafür, dass die Prätorianer ein reichhaltiges und gutes Essen vorgesetzt bekamen. Es war Marcus leider nicht möglich es in genau einer Stunde zu schaffen aber nur wenige Minuten später als geplant erschien er mit Gepäck und vor der Tür das geliehene Pferd stehend - das Ausleihen hatte ihn Engelszungen gekostet - wieder in seinem Officium. "Ich hoffe, Ihr hattet ausreichend zu Essen?!" sprach er, als er zum Schreibtisch ging um einige Dinge noch zusammen zu suchen. "Ich wäre dann soweit. Es kommt gleich noch jemand, der uns für unterwegs Verpflegung eingepackt hat," fügte er an, als es auch schon klopfte. "Ah, da ist er schon," meinte er, ließ ihn herein und ein Sklave verteilte drei kleine Pakete mit kaltem Fleisch, etwas Obst, Brot und Hartkäse. "Ich hoffe, das war in Eurem Sinne," meinte er freundlich zu den Prätorianern, die nun auch jeder noch einen kleinen Schlauch mit Wasser verdünntem Wein in die Hand gedrückt bekamen. "Meinetwegen können wir los."

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