Ich packte alles nötige zusammen um den germanischen Winter zu überstehen und machte mich auf den Weg nach Mantua. Das konnte ja heiter werden, ich war gespannt was auf mich zu kommen würde.
Mantua - Rom - und zurück
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Zu Pferd und in Begleitung eines Stadtangestellten verließ ich Mantua, um der Curia Provincialis von der "Wahl" in Mantua zu berichten.
Die anderen Stadtangestellten hatten Befehle bekommen und saßen nun in der Curia in Mantua bei der Arbeit.Die Zeit war ungünstig für einen Ritt, denn die Tage waren schon sehr kurz geworden,
sodass wir bis in die Nacht hinein ritten.
Auch war es schon empfindlich kalt geworden und man dachte mit Wehmut an die Tage des Sommers zurück.
Zum Glück war wegen des massiven Mitlitäraufgebots um Mantua herum die Gegend recht sicher geworden
und Räuberbanden waren eher eine Seltenheit. -
Nachdem Gepäck, Verpflegung, die Herrschaften und - verteilt auf zwei Kutschen - auch das Hauspersonal Platz gefunden hatte, begann die mehrtägige Fahrt nach Mantua. Ich saß zusammen mit anderen Sklaven in dem zweiten vom Ausstattungsgrad bedeutend niedrigerem, aber immer noch noblen Reisegefährt.
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Und auch ich habe mir meinen Platz genommen und verstaute den Reiseproviantkorb, wie immer, direkt neben mir. Jeden einzelnen musterte ich genau in der Kutsche....zwei tage könnten lang werden, nun gut, ich werde mich von meiner charmanten Seite zeigen.
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Das ist echt geil, ich bin grade erst wieder da und schon geht die Reiserei wieder los. Das ganze Gewackel und die scheiß Enge gehen mir echt auf‘n Sack. Nur gut das ich oben sitze. Die Herrin sagte das die Pferde geschont werden sollen und da sie bislang noch nicht über meine Fahrweise gemeckert hat, hab ich mir die Zügel geschnappt.
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Huch, Assindius auf dem Kutschbock? Na, mir soll's egal sein. Vielleicht könnte ich ihn überhaupt mehr an die Arbeit mit Pferden heranziehen. Das werde ich mir für Mantua offen halten.
Nachdem mir ein Sklave beim Einsteigen behilflich war, setzte ich mich bequem hin."Was sagt denn unser Verpflegungskorb, Aulus?" Gespannt lugte ich in Richtung des Korbes.
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"Oh, wir haben Wein und klares Wasser, Früchte und Geflügel, diverse Würste und Brote. Und nur für Euch, meine Herrin, sind alle Ränder schon entfernt
Auch sind kandierte leckereien und Kuchen in der Kiste. Wann immer Ihr wollt, so kann ich auftischen."Puh, das kann noch was werden. Ganz schön eng hier mit allen zusammen. Der Bock wäre doch besser, außerdem hätte ich dann mal einen Schluck nehmen können...aber so......ich hab´ das gefühl, hier auf dem Präsentierteller zu sein....ächz......
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„Hm, das klingt gut. Ich hoffe, die Würste haben keine Speckbrocken in sich. Die mag ich nämlich auch nicht. Tja, und an Leckereien esse ich nur ausgewählte Sachen. Ich bin eben insgesamt etwas wählerisch.“
Mein Lächeln war unschuldig, die beste Waffe, damit man mit Extrawürsten durchkam. Schon als Kind hatte ich das gelernt.
"Ach, Aulus, willst du mich nicht ein bisschen unterhalten. Mir ist so langweilig auf der Fahrt."
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Jiha, alle drin, dann kann es ja los gehen. Warum hat mich die Herrin bloß so verwundert angekuckt. Es ist doch nicht das erste Mal das ich die Kutsche führe? Scheiß drauf. Ich setzte mich in die geeignete Position, schaute nach links und rechts und rief den Gäulen zu:
„Los Mädels, abfahrt.“
Dann ging es in einem gemütlichen Tempo los. Bloß nicht zu hart anfahren, damit ja die Pferde geschont werden. Au Mann, die wertvollen Pferdchen. Ihr ‚Super‘ Futter ist ja drin oder, ja hab ich eingeladen. Bin gespannt was die Pferde für Stärken haben.
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Nun sagten wir also Rom ade und die Kutsche rollte gen Mantua. Ich freute mich auf Antoninus, der mich nach der Ankunft besuchen wollte. Hoffentlich war es bald so weit, denn die Fahrt war langweilig und unbequem.
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Offensichtlich hatte Aulus keine Ideen, wie er mich unterhalten konnte und so langweilte ich mich ebenfalls. Ich zählte derweil Bäume, die an uns vorbeiflogen, und stellte Rechenübungen an. Das machte ich immer, wenn mich sonst nichts ablenkte. Mein Geist war ständig in Bewegung, ein Abschalten unmöglich und mit irgendetwas musste ich mich schließlich beschäftigen.
Irgendwann nahte Mantua, die Kutsche hielt und erleichtert stieg ich aus.
"Der Assindius bringt das Gespann zum Gestüt, der Leone räumt das Gepäck ins Haus, der Aulus besorgt sich schon einmal die Unterlagen der Landvermessung, die er kürzlich vorgenommen hatte, die Samira bereitet ein kleines Mahl und wir gehen jetzt einfach in die Villa und ruhen uns aus", sagte ich amüsiert zu Severina und Licinia.
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Ja ne, iss klar. Hat es da drin so gewackelt das die Vögel bei der Herrin jetzt anders zwitschern. Etwas verwundert und mit schön weitem Abstand hörte ich was sie so sagte.
Als das Gepäck ausgeladen war brachte ich das Gespann wie befohlen zum Gestüt. Diesmal allerdings mit ordentlich Tempo, schließlich sollte man die Pferdestärken auch mal ausfahren. Jiha.
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Mit einem Seitenblick auf meinen Leibsklaven rief ich mir mein Vorhaben, ihn umgehend zum Barbier zu schicken, noch einmal in Erinnerung.
„Ach, Assindius, melde dich dann umgehend bei mir, wenn die Pferde versorgte sind.“
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Ich freue mich, weil ich nicht nur Verwandte habe, sondern noch viele andere zur Familie gehören.
Da gibt es Sklaven in verschiedenen Ausführungen und einen Verwalter.
Mit dieser Großfamilie fahre ich nach Mantua und lass mich überraschen.
Deandra hat immerzu etwas vor. Es wird bestimmt nicht langweilig.
Leider muss Verina in Rom bleiben. -
Nachdem die Ludi und die Begegnung mit Flavius Quirinalis in Mantua hinter mir lagen, reiste ich nach Rom, denn ich musste diverse Vorbereitungen für die geplante Ehrung der Auratamänner treffen.
Mein erster Gang, nachdem ich die Villa Aurelia besucht haben würde, war die Casa Decima. Die Planung war im Kopf, sie musste nur noch abgesprochen werden. -
Da waren wir mal wieder. Auf den Straßen in Richtung Mantua. Es ging nur langsam voran, denn vor uns war ein Wagen der ziemlich schneckenhaft vor uns hergurkte. Die Straße war eng und ich konnte nicht überholen, also brüllte ich ärgerlich nach vor:
„Drück auf’s Gas du Spinner!“
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Samira hatte so schön geschlummert, als sie ein Brüllen weckte. Erschrocken fuhr sie auf, stand kurz, kippte aber sogleich wegen der Fahrgeschwindigkeit auf die Sitzfläche zurück.
"Bei den Göttern, Assindius. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf."
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"Da hast du recht, entschuldige bitte." rief ich in scherzendem Ton zurück.
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Samira stutzte. Wann hatte ihr Assindius schon einmal Recht gegeben? Da musste ein Haken an der Sache sein. Leider war sie noch so verschlafen, dass sie ihn erst nach dem Verstreichen mehrerer Augenblicke erkannte. Sie stemmte die Arme in die Hüften, stieß dabei ihre Sitznachbarn an und rief erbost zurück:
„Und bei dir würde nicht einmal Schlaf noch etwas ausrichten.“
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Unwillig murrte die angerempelte Aintzane, die so um ihren tiefen Schlaf gebracht worden war, und blinzelte mit einem deutlich sichtbaren Ärger auf Samira. "Mmm...", murrte sie missmutig. "Kaka zaharra... Non dago...? Bai ote? Ez dut nahi...", murmelte sie schlaftrunken und bemerkte dabei nicht einmal, dass sie ihre Muttersprache benutzte. Dann kam endlich ein halbwegs vernünftiger lateinischer Satz über ihre Lippen. "Was is'n los...?"
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