Römer erfanden Champagnerflaschen

Behälter mit engem Hals und Korkverschluss waren bekannt, soweit bin ich einverstanden.

Ob jeder solche Behälter auch gleich eine Champagnerflasche ist, darüber müssen wir wohl nicht streiten. Mir fallen auf Anhieb einige ein, die das nicht sind:
- Amphoren konnten auch Korkverschluss haben!
- Parfümfläschchen sind sogar noch aus Glas mit Korkverschluss
- In der Moderne die Weinflaschen passen auch auf die Beschreibung

Warum gibt es nur Archäologen auf dieser Welt, die alles daran setzen, sich und ihren Beruf lächerlich zu machen??

ich schließ mich da Florus an, zumal Sekt aus Zugabe von Zucker und Hefe aus Wein fabriziert wird und wie wir alle wissen gab es in der Antike keinen Zucker, sondern max. Honig zum süßen.

Und der Artikel der Bildzeitung verkürzt auch einiges.....Hier das ganze in einer etwas längeren Version. Zwar vermutlich auch nicht viel besser, aber da steht immerhin noch etwas von Amphoren...

http://n-tv.de/534547.html

Bilder von römischen Glasflaschen kann man unter den Links die ich unter dem 'Glas' thread gepostet hatte sehen.
Die Repliken die ich verwende verschliesse ich üblicherweise mit einem ganz normalen Korken wie er in jeder modernen Weinflasche steckt.

Einen Würzwein der noch nachgärt sollte im römischen Umfeld auch nicht wirklich das Thema sein. Von daher halte ich das Korken knallen lassen für nicht unmöglich.

Insbesondere da ja die 'aussergewöhnliche' Kost sehr beliebt war.

Was daran eine Sensation sein soll weis ich aber nicht. Hört sich eher so an als hätte die Bild Zeitung mal wieder einen Lückenfüller gebraucht.

Hä? Ich glaube, der 'Focus' hat darüber mal schon vor Monaten berichtet...

Es sei ebenfalls angemerkt, dass es laut Definition und deutschem Recht keine Bildzeitung gibt. Sagt einfach nur 'Bild'.

Das haben einfach alle gebracht: http://www.google.de/search?hl…sche+rom&btnG=Suche&meta=

Und die Erkenntnis ist so arg allgemein gehalten... da stimme ich Germanus voll und ganz zu.

Ich nenne sie einfach nur "DIE ZEITUNG"
Zum Süssen meine ich gehört zu haben, dass die Römer angeblich ihren Wein auch mit Bleiacetat (Plumbum aceticum) versüssten, also wohl nicht nur mit Honig. Das wäre aus heutiger Sicht natürlich nicht sonderlich gesund. So wie ich es aus einigen Artikeln erlesen habe, soll wohl die Überraschung weniger am Korken oder dem Verschluss, sondern seinem Zweck, nämlich dem gefangenhalten eines sprudelnden Weines gelegen haben. Leider habe ich nirgends gesehen wie dieser zum Sprudeln gebracht worden sein soll.

Gut, zum Versüssen des Weines habe ich eine seriöse Quelle. Vom schäumenden Wein jedoch weiterhin keine Spur

Mein Trauzeuge, ein Hobby-Oinologe, hat dutzende Fachbücher zu den römischen Weinen und hat auch nichts über Schaumwein gefunden.

Ebensowenig konnte heute am Morgen mein Uniprof etwas dazu sagen.

Wein wird von alleine schaumig, wenn er zu lange liegt/steht und aus der weißen Traube gekeltert ist.

Hab mal ein bissel gegoogelt. Also Schaumwein sollen die Römer gekannt haben. Allerdings ist Schaumwein kein Sekt.

Das ist dann die Interpretation einer Nachrichtenagentur, junge Journalisten, die einen Teil ergooglen (meinetwegen) und den Rest dazu dichten. Was wäre das auch für eine lullige Schlagzeile "Schaumwein".

Und wie man so unbekümmert herumsurft, stelle ich fest, dass sie in einem [URL=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,357156,00.html]Spiegelartikel[/URL] wieder Schaumwein mit Champagner gleichsetzen. Im Übrigen wird das Selbe auch in der Wikipedia getan und auch Champagner, respektive Sekt, wird zu den Schaumweinen gezählt. Alles doch etwas merkwürdig

Dort wird auch gleich zu Beginn gesagt, dass die Geschichte des Schaumweines bis zu den Römern zurückreicht. So das denn stimmt frage ich mich welche der Feststellungen der guten Frau nun so phänomenal gewesen sein soll, da ja anscheinend sowohl die Tatsachen, dass Römer Schaumweine als auch Korkenverschlüsse an schmalen Köpfen hatten, schon zuvor bekannt waren.

Mal schaun, was mein schlaues Büchlein sagt:

Als Schaumweine werden heute Weine bezeichnet, die meist durch eine zweite Gärung entstanden sind und einen Mindestdruck von 3 bar aufweisen. Darunter fallen Champagner und Sekt/Qualitätsschaumweine.
Dann gibt es noch Schaumweine aus 1. Gärung, die entstehen durch Vergärung des Mostes in druckfest verschlossenen Behältern. Es erfolgt nur eine einzige Gärung ohne Zusatz von Zucker. Bekannteste Vertreter: Asti spumante und Spumante secco.
Dann gibt es noch Perlwein, besser bekannt als Frizzante. Der hat mindestens 1 bis höchstens 2,5 bar Druck.

Also ganz falsch ist es also nicht, wenn man Champagner und Schaumwein gleichsetzt, wenn man meinem Bücherl Glauben schenken darf.

Aus dem Sektlexikon. (sekt.de)

SEKT (historisch)
Die Bezeichnung stammt vom lateinischen "siccus", trocken, ab und wanderte über das spanische "secco" und das engliche "sack" um 1640 in die deutsche Sprache als "seck" ein. Zunächst meinte "seck" jedoch einen stillen, süßen spanischen Wein und hatte mit Schaumwein nichts zu tun. Erst durch einen kuriosen Vorfall im Weinkeller von Lutter & Wegner am Berliner Gendarmenmarkt wurde "Sekt" allmählich Begriff für schäumenden Wein. 1925 wurde "Sekt" amtlich, nachdem "Champagner" den deutschen Herstellern durch den Versailler Vertrag bereits nicht mehr erlaubt war.

SCHAUMWEIN
1. Gesetzlicher Oberbegriff für alle in der EG hergestellten schäumenden Weine. 2. Steht "Schaumwein" auf dem Etikett, handelt es sich um die unterste Stufe der schäumenden Weine, es müssen mindestens 3 Bar und ein Alkoholgehalt von 9,5 % vorhanden sein. Die Lagerdauer ist nicht vorgeschrieben.

Kann es also sein, daß der römische Schaumwein nicht der Schaumwein von heute ist?