- Schlafzimmer des Hausherrn -

  • Am späten Morgen wird Livia schließlich durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Sie murmelt unwillig in sich hinein und dreht sich noch einmal um. Es dauert eine ganze Weile, bis sie schließlich langsam wach wird. Genüsslich streckt sie sich und öffnet langsam blinzelnd die Augen. Wenig später dringt es zu ihr durch, dass sie sich garnicht in ihrem Gästezimmer befindet und sie setzt sich erschrocken im Bett auf. Ihr Blick fällt auf Hungaricus, der in eine Lektüre vertieft, jedoch offensichtlich ziemlich müde in einem der Sessel sitzt. Livia schaut erstaunt.


    "Marcus! Oh... Guten Morgen."


    Sie lächelt verlegen und schickt sich an, von seinem Lager aufzustehen.


    "Es muss spät geworden sein. Wie komme ich denn in dein Bett?"


    Ein wenig besorgt sieht sie ihn bei dieser Frage an. Zwar kann sie sich nicht vorstellen, dass etwas Unsittliches vorgefallen sei, doch wie sie in das Bett gekommen ist weiß sie beim besten Willen nicht mehr. Livias Wangen röten sich leicht vor Verlegenheit.

  • Hungi schaute auf. Tatsächlich, es war schon später Morgen... Müde rieb er sich die Augen.


    Guten Morgen, Livia.


    Schalkhaft blinzelte er ihr zu und grinste.


    Wie du in mein Bett gekommen bist? Naja, die Sehnsucht nach mir hat dich getrieben. ;)


    Er schmunzelte ein wenig bei der Vorstellung, immerhin war sie eher in seinem Bett anzutreffen als in ihrem Gästezimmer, widmete sich aber dann gleich wieder dem Geschichtswerk von Velleius.


    Spaß beiseite. Du bist auf dem Sessel eingeschlafen, da habe ich dich ins Bett getragen.

  • Erleichtert atmet Livia auf.


    "Dann ist es ja gut. Danke..."


    Sie steht auf und streicht sich notdürftig Haare und Tunika glatt. Das Bedürfnis, sich erst einmal frisch zu machen, ist stark. Doch die Neugierde überwiegt vorerst noch ein wenig. Sie geht zu Hungaricus und erkennt die Schriftrolle lächelnd wieder.


    "Ah... Du führst meine Lektüre fort? Interessant, nicht wahr?"


    Über seine Schulter versucht sie die Passage zu erahnen, mit der er sich gerade beschäftigt. Da schreckt sie plötzlich auf und sieht ihn genauer an.


    "Aber... Du hast doch nicht etwa die ganze Nacht lang hier gesessen und gelesen? Hungaricus! Bist du überhaupt schon wieder gesund?"


    Mit leicht vorwurfsvollem Blick legt sie ihm prüfend die Hand auf die Stirn. ^.-

  • Na sowas... Wie ein kleiner Junge wurde er von ihr behandelt, schon fast rührend, aber irgendwie, naja, nicht ganz passend für einen Mann in seinem Alter.


    Nicht doch. Du hast hingegen so lange geschlafen. Wir hatten sogar Besuch von eine deiner Verwandten, wie hieß sie doch gleich... Tiberia... ähm... na wie hieß die Sacerdos noch mal... Ah ja, Claudia.


    Die alte Schreckschraube. 8)

  • Mit strengem Blick mustert sie ihn noch eine Weile. Temperatur scheint er zumindest keine mehr zu haben. Alter Dickkopf... :P


    "Ah... Sie ist die Tochter meines Cousins. Was wollte sie denn von dir?"


    Livia überschlägt kurz, ob man schon bald ein Frühstück von Ursus erwarten könne.

  • "Du scheinst ja schon wieder gut drauf zu sein..." schmunzelt Livia. "Keine Sorge. Ich werde dich nicht um Geld anbetteln. Ich verdiene inzwischen genug..."


    Sie lächelt ihm schelmisch zu.


    "In Tarraco? Interessant. Na, dann habt ihr bald wohl endlich wieder etwas zu besprechen in der Factio. Hmm... Meine Krankenpflege scheint sich mit deiner Gesundung dem Ende zuzuneigen. Meinst du, dass ich noch ein Frühstück bekommen könnte, bevor du mich hinauswirfst?"

  • Wie schön. Dann rennt der Cursus Publicus gut, nehme ich mal an.


    Mittlerweile begann sein Magen doch schon zu knurren...


    Ja, demnächst werde ich den Tempelbau in der Factio mal ansprechen.


    Er lag die Schriftstücke beiseite und stand auf.


    Ich soll dich hinauswerfen? Nachdem du dich so gesorgt hast um mich? Ich wäre reichlich undankbar, wenn ich das tun würde. ;) Du kannst selbstverständlich solange bleiben wie du willst. :)

  • Livia schmunzelt.


    "Das schon... Aber ich werde noch immer pauschal bezahlt und nicht nach Leistung." ;)


    Über sein Angebot denkt sie einige Sekunden nach und schüttelt dann doch den Kopf.


    "Danke, das ist nett von dir. Aber ich werde lieber wieder in die Villa Flavia Felix übersiedeln. So hatten wir es schließlich von Anfang an ausgemacht und es schickt sich einfach eher. Deine Krankheit war eben ein Notfall, da sonst scheinbar niemand auf dich aufpasst." ;)


    Einige Schriftrollen aus seiner Bibliothek würden sie zwar noch sehr interessieren, aber wer weiß, was er wieder für Aktivitäten entwickelt, sobald er wieder ganz bei Kräften und auf den Beinen ist. Livia sehnt sich nicht unbedingt nach der ersten Situation, in der sie mit einer seiner Geliebten konfrontiert wird. So lange sie noch nicht verheiratet sind, kann sie da zudem kaum Einfluss nehmen und wäre allenfalls fehl am Platze. Nein, mit dieser Seite seines Charakters will sie lieber nichts zu tun haben.
    Abwartend sieht sie Hungaricus an.


    "Doch wenn du möchtest, können wir nun gerne gemeinsam noch etwas essen. :] Du hattest Recht. Ursus kocht einfach vorzüglich. Du möchtest ihn nicht doch an mich verkaufen? ;)
    Soll ich ihm Anweisungen geben, dass er uns im Triclinium etwas anrichtet? Ansonsten möchte ich mich vorher noch etwas frisch machen und herrichten..."

  • Nun gut, dann soll es so sein.


    Sie wird schon früh genug wieder in sein Bett müssen... :D


    Ähja, sag Ursus Bescheid. Und: nein, ich verkaufe ihn garantiert nicht. Du mußt mich halt baldigst heiraten, dann kannst du seine Kochkünste auch ohne Kauf genießen. :)


    Hm, dann mußte er aber Ursus sagen, daß er nicht ZU gut kochen solle, sonst geht sie noch auseinander, ohne schwanger zu sein... Und das würde ihrer Schönheit sicher nicht gut bekommen.


    Ja, mach dich nur frisch. Fühl dich wie zu Hause, es ist ja bald deins.

  • "Gut. Danke. Bis gleich..."


    Livia sieht ihn schmunzelnd an. Zeitweise könnte diese Ehe sicherlich noch ganz amüsant werden. Sie ahnt, dass noch eine ganze Menge kleinerer und größerer Kämpfe auf sie zukommen. In guten und in schlechten Zeiten - nie ist dieser Ausdruck vermutlich so zutreffend gewesen. Sie reißt sich los aus ihren Gedanken und macht sich einmal wieder auf den Weg zur Küche. :]

  • Der Weg von der Taverne bis zur Casa Vinicia war überraschend schnell gegangen. Beide hielten sich kaum auf mit langwierigen philosophischen Gesprächen, sie verbrachten die Zeit sinnvoller. ;)


    So betraten sie leise, wenn auch ein wenig lachend die Casa. Hungi ließ sie ganz kurz alleine, um Wein und zwei Becher zu holen, doch dann wies er ihr den Weg, grinsend, schon beinahe lockend, in sein Schlafzimmer. Er schenkte ihnen beiden etwas Wein ein, gab ihr einen Becher und schaute ihr unverwandt in die Augen, noch immer leicht grinsend.


    Auf deine Gesundheit!

  • Kichernd stieß Margarita ihren Becher gegen den Seinen. "Auf deine Gesundheit. Mögen die Götter dir immerwährende Kraft schenken." Sie grinste und trank. Bis sie in Hungaricus Schlafzimmer angekommen waren, hatte Margarita bereits den halben Becher geleert. Gut gelaunt ließ sie sich auf sein Bett fallen und strich mit der Hand über die Decke. Sie trank den Becher leer, stellte ihn auf ein kleines Tischchen und blickte Hungaricus an.
    Sie stellte sich vor, wie er wohl unter seiner Tunika aussehen mochte. Sie spürte die Anziehung, die von ihm ausging immer deutlicher. Der Wein hatte sein übriges dazu getan. Es war ihr egal, wer Vinicius Hungaricus war und was er dachte, sie begehrte ibn diesem Moment nur seinen Körper. Auf einmal wurde Margarita bewusst, was sie tun würde. Sie würde das tun, was sie wollte. Ihr Bruder konnte sie vielleicht zwingen, Commodus zu heiraten, doch niemand außer ihr selbst würde darüber entscheiden wer der erste Mann sein würde, der seinen Körper mit dem ihren vereinte. Und dieser Mann würde Vinicius Hungaricus sein.

  • Ob sie wußte, wie verführerisch sie in diesem Moment auf ihn wirkte? Ganz sicher zumindest konnte sie es erahnen. Er war - ob sie es drauf anlegte oder nicht - in ihren Bann gezogen .Dennoch zwang er sich dazu, nicht wie ein Raubtier über sie herzufallen, obwohl er das wahrlich wollte. Gemächlich trank er seinen Wein aus und ließ sie dabei nicht aus seinen Augen. Er stellte den Becher ab und entledigte sich schnell, aber nicht hastig, seiner Rüstung, bis er nur noch in seiner Tunika vor ihr stand. Danach setzt er sich zu ihr, mit seiner Linken berührte er wortlos ihre Wange und zog sie zu sich, bis ihre Lippen die seinen berührten. In seiner Bauchgegend verspürte er ein leises Kribbeln, nicht Nervosität, vielmehr Vorfreude auf das, was ihn, was sie beide erwartete.

  • Langsam schloss Margarita ihre Augen und genoss seinen Kuss. Ein wohliges Gefühl durchströmte ihren Körper. Es war nicht ihr erster Kuss, doch es war das erste Mal, dass sie sich nicht sicher war, was folgen würde. Daphne, die Tochter des Hauses, in welchem sie in Griechenland erzogen worden war, hatte ihr vieles erzählt, doch sie glaubte nicht, dass eine Erzählung auf das wahre Leben vorbereiten konnte. So blieb ihr nichts, als sich allein auf ihren Körper zu verlassen, denn dieser schien ganz genau zu wissen, was er wollte. Ihr Kuss wurde fordernder, ihre Zunge umspielte die seine und ihre Hand machte sich auf eine Erkundungstour über seinen Körper. Sie berührte seine muskulösen Arme, strich über seine starke Schulter und den angespannten Rücken.

  • Sehr schnell wurden die Küsse leidenschaftlicher, leise spürte er schon die Erregung in sich aufsteigen, er wollte mehr von ihren Küssen, von ihrer Nähe und auch von ihren zaghaften Erkundungstouren über seinem Körper. Einzig die Kleidung störte ihn, und so zog er sich hastig seine Tunika über seinen Kopf und schmiß sie achtlos irgendwohin, bevor er ihre Hand nahm, sie zu seiner Brust führte und sie damit ohne Worte aufforderte, nicht mit ihren Berührungen aufzuhören. So küssten sie sich eine kleine Zeitlang weiter, bis ihn die Ungeduld packte und er an ihrer Tunika zog und leicht zerrte...

  • Seine Figur war vollkommen. Die kräftigen Schultern, die muskulöse Brust, der flache Bauch und die staffen, muskulösen Beine. Keine Minute länger wollte Margarita ausharren, sie wollte sich hier und jetzt mit ihm vereinen, sofort. Eilig zog sie sich ihre Tunika über den Kopf und ließ sie sorglos zu Boden fallen. Dann fuhr sie fort mit der Erkundung seines Körpers. Noch nie hatte sie einen Mann so genau erforscht. Als ihre Hand langsam nach unten wanderte, durchfuhr sie ein Kribbeln und ein wenig aufgeregt nahm sie wahr, welche Wirkung dies auf seinen Körper hatte. Zögernd ließ sie ihre Hand weiter nach unten gleiten, ein wenig ängstlich mit einer falschen Bewegung den Zauber des Augenblickes zu zerstören.

  • Leise aufstöhnend ließ er sich berühren, betastete seinerseits ihren wohlgeformten Leib, bemerkte begeistert, wie weich und warm dieser war. Er drückte sie auf ihren Rücken, begierig darauf, mehr von ihrem Körper zu erfahren, zu tasten, zu riechen, zu schmecken. Seine Passion nun vollends erwacht, versuchte er jeden Zoll ihrer Physis zu ertasten, doch mahnte er sich innerlich zur Zurückhaltung, nicht zu schnell sollte es gehen, doch zurück konnte er nicht mehr...


    ... Nach einiger Zeit - bemessen konnte er sie nicht, war es eine Stunde, eine halbe, zwei ganze oder auch nur ein Bruchteil davon? - legte er sich atemlos auf ihre Seite, die letzten Momente der Ekstase wirkten noch in ihm nach, genauso wie der Wein, der wohl beide so enthemmt agieren ließ. Langsam sich wieder beruhigend blickte er zu ihr hinüber.

  • Mit einem Lächeln lag Margarita auf dem Rücken neben Hungaricus und wusste noch immer nicht, wie ihr geschehen war. Ihr Körper fühlte sich unendlich leicht an und ihre Gedanken waren fortgeblasen, nur eine tiefe innere Zufriedenheit war zurückgeblieben. Sie drehte sich zu ihm und ließ ihre Hand über seinen Bauch wandern. Ihr Blick schweifte durch das Schlafzimmer und sie stellte sich vor, wie Hungaricus hier lebte.
    Auf einmal kroch ein Gefühl der Beklommenheit in ihr hoch. Schlief er hier mit seiner Frau? Die Leichtigkeit, die sie noch eben gefangen gehalten hatte, war plötzlich wie weggeweht. Verzweifelt versuchte sich Margarita in Erinnerung zu rufen, ob Hungaricus verheiratet war. Sie war sich sicher da war etwas, sie hatte davon gehört. Hatte er nicht erst vor kurzem geheiratet? Nein, das war es nicht. Eine Verlobung, ja.
    Ruckartig setzte sich Margarita auf. Tiberia Livia! Die Patrizierin, mit der sie sich auf dem Markt so nett unterhalten hatte - Hungaricus war mit ihr verlobt! Und Margarita hatte mit ihm... in seinem Bett... ihrem zukünftigen Bett...ihrem künftigen Zuhause... Die Farbe wich aus Margaritas Gesicht. "Ich sollte jetzt besser gehen." Sie konnte Hungaricus nicht ansehen.

  • Lächelnd beobachtete er sie, wie sie sich zu ihm drehte. Ihm gefiel es sehr, daß sie anscheinend das vorherige genossen hatte, bedeutete ja immerhin, daß er nicht allzuviel falsch gemacht hatte. Als sie sich auf einmal aufsetzte, schaute er sie verwundert an, grinste aber noch leicht.


    War es denn so schlimm? ;)


    Doch dann bemerkte er, daß ihre gute Stimmung vollends weg war. Er war jetzt doch ziemlich verwirrt.


    Was ist denn los? Stimmt etwas nicht? Soll ich dich nach Hause begleiten?

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