Officium - Tribunus Angusticlavius M.D.Livianus

  • Livianus sah auf.


    „Ah! Cotta! Gut das du da bist. Bitte setz dich doch.“


    Er deutet mit seiner Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.


    „Ich wollte mit dir über deine weitere Zukunft in der Legion reden. Wie siehst du selbst deine Arbeit als Optio zur Zeit und wie hast du dir deine weitere Laufbahn vorgestellt? Was für Ziele verfolgst du zur Zeit?“

  • Eine Gute Frage dachte Cotta. Damals als er in die Legion eingetreten war, hatte ihm Livianus eine sehr ähnliche Frage gestellt. Cotta hatte ihm damals geantwortet, dass er nichts weiter wünsche als dem Imperium zu dienen und seiner Familie Ehre zu bereiten. Galt das immer noch? Viel war inzwischen passiert. Cotta hatte während des Feldzugs seinen Bruder verloren und war unerwartet befördert worden.
    Trotz des herben Verlustes war letzteres ein Grund stolz zu sein... und Cotta war stolz. Nach der Rückkehr ins Castellum war er mit der Grundausbildung der Probati betraut worden. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, die ihm Spaß machte und seinem Leben wieder einen Sinn gab. Wollte er noch mehr? Sollte er sich der Pflicht zu entziehen versuchen, würden andere weniger zögerlich sein.
    Cotta blieb nicht mehr viel Zeit, Lvianus erwartete eine Antwort. Endlich rang er sich durch:


    "Die Arbeit als Optio nimmt mich derweil voll in Anspruch, Livianus. Ich bin bemüht den Männern ein gutes Vorbild zu sein und Ihnen das beizubringen, was ich selbst einst lernen musste. Trotzdem stoße ich häufig an meine Grenzen und nicht alles verläuft immer zu meiner Zufriedenheit... zu Eurer sicher auch nicht. Mein einziges Ziel besteht momentan darin, das Training noch effizienter zu gestalten und meinen Aufgaben von Tag zu Tag mehr gerecht zu werden.
    Dennoch wenn ich eure Frage richtig deute, so wollt Ihr wissen, ob es mein Ziel ist weiter im Rang aufzusteigen. Beim Jupiter "Ja"! Alles andere wäre gelogen. Obwohl ich meine Arbeit gerne tue, sehne mich nach Abwechselung, danach mich zu erproben, mehr Verantwortung zu übernehmen. Auch ich bin einer jener vom Ehrgeiz zerfressenen Emporkömmlinge. Wenn ich jeden Tag erneut an meine grenzen stoße, dann nur um diese zu überwinden und den Göttern näher zu sein."


    Erstaunt über die eigenen Worte und in der Angst wie Livianus auf sie reagieren würde, wartete er...

  • Livianus war erstaunt über die Antwort des Optios, lies sich aber nichts anmerken. Er hatte eine solche Antwort nicht erwartet, aber es war genau das, was er hören wollte. Während er sich einige Notizen auf seiner Wachstafel machte, nickte er um Cotta das Anzeichen von Zufriedenheit über seine Antwort zu geben.


    „Du fühlst dich also bereit mehr Verantwortung zu übernehmen. Wie sieht es mit einer Ausbildung in der Academia Militaris Ulpia Divina aus? Würde dich dies ebenfalls interessieren?“

  • Damit wiederum hatte Cotta nicht gerechnet. Dankbar stammelte er:


    "Es wäre mir eine große Ehre, Livianus. Die Academia hat schon viele große Heerführer und Soldaten hervorgebracht. Ich würde die Chance in jedem Fall nutzen..."

  • Wieder kritzelte Livianus auf seiner Wachstafel.


    „Ich habe dich in letzter Zeit ein wenig beobachtet Optio und ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden mit deiner bisherigen Arbeit bin. Du hast in letzter Zeit oft gezeigt, dass man dir auch weitaus größere Verantwortung übertragen kann als es einem Optio zusteht. Der Umgang mit den Legionären ist vortrefflich und ich habe bisher keinerlei Beschwerden von deinen Vorgesetzten erhalten. Das ist es, was ich von einem zukünftigen Offizier unserer Legion erwarte.“


    Livianus stand auf.


    „Optio Marcus Petronius Cotta! Ich ernenne dich hiermit zum Centurio! Verfolge diesen Weg, den du eingeschlagen hast weiter und du wirst zu einem guten und erfolgreichen Offizier der römischen Legion. Mach weiter so!“


    Livianus schüttelte dem frisch gebackenen Centurio die Hand.


    „Ich möchte, dass du dich in den nächsten Tagen zur Aufnahmeprüfung an der Academia Militaris meldest.“

  • Erschlagen von der Nachricht, aber inzwischen wieder gefasst salutierte Cotta:


    "Ich werde Euch sicher nicht enttäuschen. Schon morgen schreibe ich mich bei der Academia zur Aufnahmeprüfung ein. Bis dahin will ich mich mal wieder zu meinen Rekruten auf den Schießplatz begeben..."


    Mit diesen Worten verließ er das Officium.

  • Als ich davon gehört hatte, begab ich mich auch sogleich ins Officium von Livianus. Ich betrat das Zimmer, in dem mein Cousin gerade am Tisch saß.


    Ich salutierte.
    "Salve Tribun! Livianus. Du hast nach mir rufen lassen?!"

  • Livianus legte einige Unterlagen zu Seite als Proximus den Raum betrat.


    „Bitte nimm Platz Proximus. Ich möchte mich kurz mit dir unterhalten.“


    Er wartete bis Proximus sich gesetzt hatte und sprach weiter.


    „Wie geht es dir bei der Legionsreiterei?“

  • Ich nahm also Platz und blickte Livianus an.


    "Nun ja im großen und ganzen ganz gut! Ich war zwar etwas überrascht über diesen Posten aber ich denke, dass es momentan ganz gut läuft. Mal abgesehen von meinem großen Respekt den Pferden gegenüber."


    Ich grinste etwas.

  • Livianus lächelte Proximus an.


    „Ich habe gesehen, dass du dennoch die meiste Zeit mit den Legionären der Kohorte trainierst. Sei ehrlich zu mir. Willst du lieber wieder zurück zu den Fußtruppen?“

  • "Du weißt das ich schon sehr lange in der Legion bin. Auch wenn nicht bei der IXten. Ich bin für den Marsch und den direkten Kampf geboren und nicht fürs Pferd. Ehrlich - kurz und bündig - Ja!"


    Etwas fragend und verwirrt blickte ich ihn an!

  • Livianus nickte wissentlich mit dem Kopf.


    „Das habe ich mir gedacht. Wie soll es eigentlich mit dir weitergehen? Hast du dir schon Gedanken über deine Zukunft in der Legion gemacht? Was hast du für Ziele? Was möchtest du erreichen?“

  • Im Innersten hatte ich schon auf so eine Frage gewartet.
    Ein klein wenig wurde ich nervös aber ich wollte einfach meinen Gedanken freien lauf lassen.


    "Livianus! Ich denke man merkt das ich mich voll und ganz der Legio, dem Imperium und dem Kaiser verschrieben habe. So soll es auch bleiben. Ich möchte weiterhin mein bestes Geben.
    Meine Zukunft sehe ich im Stab der Legio und als guter Schüler an der Academia Militaris. Das größte meiner Ziele ist wohl einmal selbst Legatus Legiones einer Legion zu werden. Mein Bestes werde ich dafür tun. Welchen Weg aber die Götter für mich bestimmt haben werde ich wohl erst herausfinden."

  • Es wurde mir nun klar worauf der Tribun hinaus wollte.
    War ich wirklich schon so weit. Hatten die Männer schon den Respekt vor mir um sie richtig ausbilden zu können? Erfahrung darin hatte ich ja schon ein wenig und viel habe ich den Ausbildern über die Schultern geblickt.


    "Ja Livianus das denke ich. Ich würde mein Wissen an die Legionäre weitergeben und versuchen aus ihnen die Besten des Imperiums zu machen! Für die IXte!"

  • Livianus nickte zu frieden.


    „Gut mein Leiber! Wie du vielleicht schon gehört hast, wurde Cotta zum Centurio ernannt. Dadurch wurde ein Posten als Optio frei. Du erhältst von mir die Chance dich unter Beweiß zu stellen.“


    Livianus stand auf.


    „Proximus! Ich ernenne dich hiermit zum Optio. Gratulation!“


    Er schüttelte ihm die Hand.


    „Erinnere dich immer daran, was du gerade zu mir gesagt hast, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Ich wünsche dir viel Glück auf deinem neuen Posten.“

  • Ja! Es war also tatsächlich soweit gewesen. Ich wurde Optio.
    Ich war voller stolz erfüllt und es freute mich diese Worte von meinem Cousin zu hören.


    Ich stand ebenso auf und reichte Livianus meine Hand!


    "Danke Livianus. Ich werde dich und die IXte bestimmt nicht enttäuschen!"


    Ich war wirklich stolz und glücklich gewesen.
    Allerdings wurde mir in diesem Moment auch bewusst welche Verantwortung mir nun übertragen wurde. Aber mein aller bestes wollte ich geben.

  • „Du wirst somit wieder zur II. Kohorte zurück versetzt. Ich trage dich im Dienstplan für die Ausbildung ein. Du kannst dich also sofort beim zuständigen Offizier melden.“


    Livianus setzte sich wieder.


    „Ach ja! Schick mir bitte Optio Seneca.“

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