• "Bitte folge mir dann in das Atrium", erwiderte ich höflich dem Besucher und ging voraus.


    Dieser Blick des Aristos ließ mich doch absolut kalt. In einem unbeobachteten Moment streckte ich dem Kerl noch die Zunge heraus. :D ;)

  • Aurelius befand sich beinahe wieder unter den Lebenden, als die Reisegruppe vor den Toren Roms stand, vertraute Gassen durchzog. Bescheidene Gepäckstücke, welche er aus Mantua hatte mitführen lassen, ließ er von der mitgereisten Sklavenschaft in den altehrwürdigen Räumlichkeiten der Villa Aurelia unterbringen, die Sophus nur zwischenzeitlich aufgesucht hatte, um rasch die Reisestrapazen hinter sich zu lassen und einigermaßen ansehlich den neuen Arbeitsplatz zu erkunden.
    Als man ihm den Spiegel reichte, zuckte er fast vor Schreck zusammen - ein Fremdling mit zerzaustem Haar, blassgelber Haut, dunkelblauen Augenringen und Stoppelbart. Hinzu gesellte sich ein übler Geruch, welchem er durch eine hastige Wäsche des Körpers beizukommen versuchte, während einer der Sklaven sich der Rasur und Haartracht annahm. Als er glaubte, wieder unter Menschen treten zu können, begann die ausgedehnte Ankleideprozedur, zu der mehrere Sklaven benötigt wurden - vier, um den Herren in die Toga zu hüllen und einen akzeptablen Faltenwurf hinzubekommen und einen, welcher mit Speisen und Getränken - in diesem Fall Wasser - den hungrigen Soldaten bei Laune hielt.
    Irgendwann hatte dieser genug vom ewigen Rumgezupfe der Sklaven an der Toga, scheuchte sie hinfort, um eine Sänfte zu holen, welche ihn zu den Unterkünften der Stadtkohorten bringen sollte...

  • Die geschäftliche Umtriebigkeit von Tylusiern war unlängst bekannt, zumindest in den richtigen Kreisen und so ließ es sich Ioshua nicht nehmen, persönlich bei einer der wirtschaftlich stärksten Familien des Reiches einen Besuch abzustatten.
    In Begleitung eines unerfahrenen Sklaven näherte er sich der Porta der Villa Aureila, jenem beeindruckenden Bau, welcher schon von weitem auf die Stärke und Dominanz jenes ruhmreichen Adelsgeschlecht deutete.


    Der Sklave klopfte an die schwere Tür und trat einen Schritt zurück, um zu warten, bis sie geöffnet wurde.

  • Einer der Sklaven, von denen etliche noch mit dem Einrichten der Räumlichkeiten ihres zugereisten Herrn beschäftigt waren, kam nach einer Weile, um zu erkunden, welcher Besucher da um Einlass bat. Einen Spalt breit öffnete er die schwere Porta mit einem Eisenring und schob das etwas ältere Haupt hinaus, dem eine angenehme, maßvolle Stimme erquoll:


    "Nun denn, wer klopft an diese Pforte?"

  • Ioshua schiebt sich nach vorne mit seiner wuchtigen Natur.


    "Shalom. Melde deinem Herrn, daß der königliche Bezirksverwalter aus Tylus, Ioshua Hraluch, ihn zu sprechen wünscht. Er hat ihm ein geschäftliches Anliegen zu unterbreiten."


    Eindringlich sieht Ioshua den Ianitor an.

  • "Sehr wohl. Seid Gast in diesen Räumen, macht es euch bequem.", erklärte der Sklave. Das Gesagte unterstrich er mit einer routinierten einladenden Geste, welche die Besucher auf einige Sitzgelegenheiten im durchaus geschmackvollen, doch weniger prunkvoll ausgestatten Besucherraum verwies.
    "Nun entschuldigt mich. Ich werde den Dominus über eure Ankunft in Kenntnis versetzen.", sagte er noch und wandelte gemessenen Schrittes über den mit diversen Teppichen geschmückten Boden in den angrenzenden Gang.

  • Etwas später hörte man die Schritte des Hausherren, welcher die schwere Toga gegen eine recht schlichte, aber zweckmäßige und bequeme Tunika vertauscht hatte. Den Besucher aus fernem Lande musterte er knapp.


    "Salve, Gast aus dem entlegenen Tylus. Mein Sklave berichtete, geschäftliche Belange führten dich hierher?"

  • Ein noch recht junger Herr betrat das Atrium und begrüßte ihn. Sollte das der ehrenwerte Pater der Gens Aurelia sein ? Er hatte sich das Oberhaupt dieses patrizischen Geschlechts irgendwie älter vorgestellt.


    "Salve Römer ! Darf ich zurecht annehmen, daß Du der Herr des Hauses, Flavius Aurelius Sophus, persönlich bist ?"

  • Ioshua trat einen Schritt auf den Gastgeber und deutete eine dezente Verbeugung an, mehr als Zeichen des Respekts und der Höflichkeit, denn als Ausdruck von Demut.


    "Ich freue mich, daß die Götter mich zu Dir führten, dem Mann persönlich gegenüber zu stehen, dem ich ein geschäftliches Angebot unterbreiten will.


    Verzeih, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Ioshua Hraluch, ich bin Bezirksverwalter seiner Majestät aus Tylus und betreibe einen Schneidereibetrieb von höchster Qualität, der selbst den Kaiserhof regelmäßig beliefert.


    Ich hörte, daß Du ebenfalls Eigentümer eines eigenen Schneidereibetrieb bist und da Du das Oberhaupt einer angesehenen, patrizischen Familie hier in Rom zu sein scheinst, erhoffe ich, daß eine geschäftliche Kooperation uns beiden zum Vorteil gereichen dürfte. Dich beglückt eine solche mit einem unverhofften Geldsegen, mir könnte sie helfen, in Rom noch besser Fuß zu fassen.
    Ich komme daher in der Absicht, Dir ein Angebot für den Kauf deiner Schneiderei zu machen, in der Hoffnung, daß es auf offene Ohren stoße."

  • Zunächst verwunderten Aurelius die Ausführungen des Mannes. Sicher hatte er Besitzungen, doch jene beschränkten sich im Wesentlichen auf einige Ländereien, deren Bestellung zudem diversen Landpächtern überlassen worden war. Als er jedoch im Gedächtnis kramte, fand er schließlich doch, dass besagte Einrichtung in seinem Besitze war. So lächelte er nur und meinte:


    "Dieser Handel ist nun freilich schnell gemacht. Ich erinnere mich, einmal in den Besitz dieser Werkstätte gelangt zu sein, doch Zeit und Stand versagen mir jede Nutzung. So scheint es mir gerade recht, dass du offensichtlich Verwendung dafür hast. Da mich ohnehin vielfältige Beschäftigungen in Anspruch nehmen, sei es nunmehr erlaubt zu fragen, ob du sofort zu kaufen gedenkst."

  • Natürlich hatte Ioshua die benannte Schneiderei bereits besichtigt, als er sich nach dem Beisitzer eben jener Werkstätte erkundigte und ihm war auch nicht verborgen geblieben, daß deren Betrieb seit einiger Zeit stillzuliegen schien.


    "In der Tat, deswegen bin ich hier, und umso mehr mögen mir die Götter glücklich beschienen sein, wenn sie mir ein solches Angebot darlegen.
    Ich wäre also bereit, Deinen Betrieb zu kaufen. Lediglich über den Preis müßten wir uns daher einig werden, doch ich glaube, dieser Einigung steht nicht allzuviel im Wege.
    Was die beschäftigten Arbeitskräfte Deiner Schneiderei angeht, so bin ich gewillt, eigene Fachkräfte einzubringen und sicher hast Du selbst auch eine viel bessere Verwendung für eben jene, als sie mir zu überlassen."


    Er überlegte.


    "So bin bereit, 320 Sz. für Deinen Betrieb zu bezahlen." machte er das erste Gebot und erwartete die Reaktion seines Gegenübers.

  • Aurelius war viel zu reich, um angesichts von Beträgen dieser Größenordnung noch lange zu verhandeln. So streckte er, ohne lange Überlegung, dem Käufer die Hand entgegen und sprach.


    "Wohlan. Für 320 Sesterzen sei er dein."

  • Überrascht nimmt Ioshua die ausgestreckte Hand entgegen, um den Vertrag zu besiegeln. Er hatte nicht erwartet, daß der Römer auf sein erstes Angebot eingehen würde. Er war es gewohnt zu handeln und die rasche Einigung irritierte ihn. Es hatte den Eindruck, als wolle der Aurelier seinen Betrieb geradezu loswerden und insgeheim ärgerte sich Ioshua, daß er nicht mit einem günstigeren Angebot begonnen hatte.


    "So sei es dann." sprach der Tylusier und schüttelte die Hand seines Geschäftpartners.


    "Mögen sich unser Wege vielleicht ein anderesmal kreuzen, auf daß das ein oder andere gute Geschäft auf uns wartet."




    Sim-Off:

    Geld wird überwiesen.

  • Camryn öffnete die Tür und sah einen aufgedunsenen Mann mit Glatze vor ebenjener stehen. Sie blickte sich misstrauisch um, konnte aber keinen Sklaven ausmachen.


    "Wer bist du und was ist dein Anliegen?" verlangte sie dann zu wissen, während sie den Mann einer erneuten, eingehenden Musterung unterzog, die aber zu dem gleichen Ergebnis kam wie die erste.

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