• Septima fühlte sich nicht nur alleine, als sie sich zur Villa Aurelia bringen ließ, sie war es auch. Durus war bereits voraus geeilt, um auch ja nicht zu spät zu seiner Hochzeit zu erscheinen, und Arvinia war wegen ihrer Verlobung noch beschäftigt gewesen. Somit saß der jüngste Spross der Tiberia alleine in einer Sänfte und ließ sich das kurze Stück zur Villa der Aurelia tragen.


    Baldemar trat an die Längsseite der Sänfte und bot seiner Domina eine Hand, damit sie besser aussteigen konnte. In eine dunkelblaue Palla, mit silberner Borte verziert, trat die junge Tiberia auf den Eingang zum Domus zu. Vor diesem wartete bereits Senator Aelius. „Guten Morgen, Senator.“ grüßte Septima den älteren Herrn freundlich. „Ist so viel Trubel in der Villa, dass der Ianitor deine Anwesenheit noch nicht bemerkt hat?“ scherzte sie ein wenig. Zwar hatten sie keine Gelegenheit gehabt, bei der Cena zu Durus Kandidatur zum Consul ein paar Worte zu wechseln, aber Septima hatte sich alle Gesichter und Namen der Anwesenden gemerkt. Sie war gespannt ob der ältere Senator sie ebenfalls zuordnen konnte. Ja, manchmal konnte Septima recht frech sein.

  • Leone war tatsächlich etwas im Stress. Aber das war ja auch kein Wunder, immerhin fand heute eine Hochzeit im Hause statt! Wenigstens waren die Sklaven diesmal nicht dazu angehalten, irgendwelche albernen Kleider zu tragen, sondern sollten sich lediglich etwas feiner herausputzen und ordentlich gekleidet den Gästen gegenübertreten.


    So öffnete Leone also die Tür und grüßte die dort wartenden Gäste höflich. Ein Knabe nahm ihnen die Mäntel ab, sofern vorhanden, und geleitete sie anschließend ins Innere des Hauses, wo die Hochzeit ihren Lauf nehmen würde.


    Sim-Off:

    Nachfolgende Gäste zur Hochzeit Durus/Laevina können sich direkt an Leone vorbeischmuggeln!

  • Es war nach so vielen Jahren der Abgeschiedenheit und des Exils ohne Zweifel ein gutes, nahezu befreiendes Gefühl wieder italischen Boden unter den Füßen spüren zu können. Endlich wieder ein Ziel vor Augen zu haben und aus diesem Loch der Dunkelheit zu entfliehen erfüllte Publius' Seele mit Leben. Auch wenn Imbrex noch immer mit den Folgen seiner Kindheitserkrankung zu kämpfen hatte, war ihm Fortuna in diesen Tagen hold. Der Aurelier hatte neue Kraft schöpfen können und in den letzten Wochen seine Studien in Corinthus endgültig abschließen können. Fernab von seiner Familie auf Sardinien hatte er sich fast ein Jahr den griechischen Künsten, der Philosophie und anderen Errungenschaften der hellenistischen Kultur hingegeben. Publius hatte großen Respekt vor den Griechen, schon immer. Er betrachtete den Hellenismus wie die Griechen selbst als Ursprung jeglicher Zivilisation, jeglicher Ordnung und jeglicher Struktur. Was wäre Rom nur ohne einen Sokrates, einen Platon oder einen Aristoteles? Staatsstrukturen dieses Ausmaßes, wie es das Imperium Romanum hervorbachte, wären reine Illusion. Dennoch ist aus Imbrex' Sicht nicht zu bestreiten, dass die Blüte der Griechen verwelkt ist. Er ist ein wahrhaftiger Römer und als wahrhaftiger Römer sollte man nicht leugnen, dass das Imperium das geleistet hat, was die Griechen nie erreicht hatten: Einen funktionierenden Staatsapparat, ein geordnetes, gesellschaftliches Leben und ein Militär, das den gesamten orbis terrarum erschaudern lässt.


    Von Corinthus aus war Imbrex mit seiner Dienerschaft durch Achaia bis zur römischen Grenze bei Aquilea gezogen. Sicherlich eine lange Reise, doch die Reise war für Publius von Nöten um seine körperliche Rehabilitierung für sich selbst noch einmal unter Beweis zu stellen. Der Aurelier war sicherlich kein Mensch, der sich und seine Fähigkeiten überschätzte, allerdings war er nicht selten leichtsinnig mit seiner Krankheit umgegangen. Der Druck, der ihm nicht nur seiner Abstammung wegen, sondern größtenteils von sich selbst aufgelastet wird, zwingt den jungen Erwachsenen oftmals dazu seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, um sein Ego und seinen Anspruch zu befriedigen. Ohne Zweifel, Aurelius Imbrex ist ein äußerst zielstrebiger und ehrgeiziger Mensch, der von keiner Arbeit zurückschreckt um seine Ziele zu erreichen. Als Enkel eines großen Senators war es selbstverständlich für ihn es als Pflicht zu sehen seinem Erbe gerecht zu werden und irgendwann in dessen Fußstapfen zu treten. Schande war das letzte, das er über seinen Namen und den seiner Familie bringen wollte.


    Nach mehreren Tagen der Reise und einigen Übernachtungen in verschiedenen Wohnstätten Italias war er nun endlich angekommen. Rom, die urbs aeterna, Mittelpunkt des Imperium Romanum, Zentrum der kulturellen Wiege und der bekannten Welt. Eine prachtvolle Stadt, unvergleichlich, sowohl in der römischen als auch in der restlichen Welt. Wahrlich, die Städte Sardiniens wie Carales waren dagegen Bauerndörfer. Wie viel Kultur, Glanz und Geschichte in einer solchen Stadt steckte. Unglaublich. Auch wenn Publius Aurelius' letzte Reise nach Rom schon über zehn Jahre zurücklag, war er sich schon wieder bei Betreten der Stadttore sicher: In dieser Stadt würde er die nächsten Jahre verbringen. In dieser Stadt würde er Karriere machen und seinen Weg gehen. Alles spielte sich in Rom ab. Wer in Rom war und Macht hatte, hatte Macht im Imperium. Unbedeutend und klein erschienen da die etlichen Provinzen im Vergleich.


    Von den Stadttoren aus war es nicht mehr weit bis zur Villa Aurelia. Einer seiner Brüder hatte ihm die Adresse des Hauses mitgeteilt und auch ohne Anleitung wäre dieses Prunkgebäude wohl nur schwerlich zu übersehen gewesen. Einige Diener im Schlepptau trat er an die Porta heran. Sein elegantes Auftreten, sein gepflegtes Äußeres und sein aristokratischer Gesichtsausdruck machten Publius' patrizische Herkunft unverkennbar. Einer der Diener näherte sich dem Ianitor und kündigte seinen Herren an.


    "Salve. Mein Herr, Aurelius Imbrex, wünscht eingelassen zu werden. Er wird bereits von seinen Verwandten erwartet und würde zunächst gerne eine Unterredung mit dem ehrenwerten Senator Aurelius Corvinus führen."


    Publius hielt sich währenddessen im Hintergrund und überblickte die große Ville und die Anlage von außen.

  • Just in jenem Augenblick, in dem Aurelius Imbrex sich mit seiner Begleitung der Villa Aurelia näherte, verspürte Leone, der Ianitor, ein allzu menschliches Bedürfnis. Weil Siv sich gerade in der Nähe befand, hatte er sie gebeten, kurz für ihn einzuspringen. Und Siv – obwohl sie nicht sonderlich Lust verspürte, an der Tür zu bleiben und dort aufzupassen – hatte eingewilligt. Sie hätte zwar auch jemand anderen holen können, so lange hätte Leone es sicher noch ausgehalten, aber dann wiederum hatte sie, im Gegensatz zu den anderen, eher wenig zu tun. Sie wäre sich reichlich dämlich und verwöhnt noch dazu dabei vorgekommen, Dina oder sonst wen zu bitten einzuspringen, nur weil sie keine Lust hatte, an der Tür zu bleiben und eventuelle Besucher zu empfangen, wenn jeder genug zu tun hatte… Siv seufzte lautlos. So spannend sie die Schwangerschaft, die mittlerweile annähernd ein halbes Jahr andauern mochte, auf der einen Seite auch fand, sie freute sich doch eindeutig auf den Tag, an dem sie vorbei sein würde, was ohnehin noch lange genug dauern würde. Wenn sie dann wieder etwas würde tun können, ohne dass Brix – oder gar Corvinus, wenn er sie erwischte – sie gleich mit diesem tadelnden Blick ansahen. Sie mochte ihre neuen Aufgaben, sie mochte es, Brix zu helfen und Stück für Stück mehr zu lernen, mehr zu erfahren, aber gleichzeitig sehnte sie sich auch danach, wieder im Garten arbeiten zu können. Zu dieser Jahreszeit hätte es ohnehin nicht viel gegeben, was sie hätte tun können, aber sie hatte den ganzen Sommer nicht mehr tun dürfen außer zu planen und dann zuzusehen, wie andere es umsetzten. Siv wusste, dass es wichtig war, dass sie sich schonte, immerhin war eine Schwangerschaft nicht ganz ungefährlich, weder für Mutter noch für Kind. Sie wusste auch, dass sie sich im Grunde glücklich schätzen konnte, dass sie ein Umfeld hatte, dass ihr das ermöglichte – in einem anderen Haus, unter anderen Umständen wäre ihr als Sklavin diese Möglichkeit kaum in dem Maß gegeben worden, und auch in ihrer Heimat wäre es anders gewesen als hier. Und dennoch… freute sie sich, wenn sie wieder aktiver werden konnte, so wie sie es ihr Leben lang gewohnt war. Immerhin war sie ja nicht krank.


    In jedem Fall wäre sie sich lächerlich vorgekommen, hätte sie sich darum gedrückt, Leone zu vertreten, und so war es Siv, die die Tür öffnete. Sie musterte den Diener, der seinen Herrn ankündigte, und ließ ihren Blick dann kurz zu selbigem schweifen. Es war nicht schwer herauszufinden, welcher der Menschen vor dem Tor der Aurelier war – nicht nur anhand seiner Kleidung oder Haltung, die ihn eindeutig als Römer von gehobenem Stand kennzeichneten, sondern auch der Familienähnlichkeit wegen, die bestand. Sie hatte auch davon gehört, dass ein weiterer Aurelier sich angekündigt hatte, aber innerlich schickte sie einen lautlosen Fluch zu Hel, warum er ausgerechnet jetzt ankommen musste. Selbst wenn Leone nun zurückkam, würde sie sich nun erst mal um ihn kümmern müssen, und das war etwas, was sie seit ihrem ersten Tag in diesem Haus gehasst hatte – Wildfremde zu begrüßen, hineinzuführen, zu bedienen. War es bis gerade eben noch ein simpler Gefallen gewesen, den sie Leone erwiesen hatte, war der Nubier ihr nun etwas schuldig. "Salve", erwiderte sie die Begrüßung des Dieners und öffnete die Tür, um die Gäste einzulassen. "Folgt mir einfach."

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Septima fühlte sich nicht nur alleine, als sie sich zur Villa Aurelia bringen ließ, sie war es auch. Durus war bereits voraus geeilt, um auch ja nicht zu spät zu seiner Hochzeit zu erscheinen, und Arvinia war wegen ihrer Verlobung noch beschäftigt gewesen. Somit saß der jüngste Spross der Tiberia alleine in einer Sänfte und ließ sich das kurze Stück zur Villa der Aurelia tragen.


    Baldemar trat an die Längsseite der Sänfte und bot seiner Domina eine Hand, damit sie besser aussteigen konnte. In eine dunkelblaue Palla, mit silberner Borte verziert, trat die junge Tiberia auf den Eingang zum Domus zu. Vor diesem wartete bereits Senator Aelius. „Guten Morgen, Senator.“ grüßte Septima den älteren Herrn freundlich. „Ist so viel Trubel in der Villa, dass der Ianitor deine Anwesenheit noch nicht bemerkt hat?“ scherzte sie ein wenig. Zwar hatten sie keine Gelegenheit gehabt, bei der Cena zu Durus Kandidatur zum Consul ein paar Worte zu wechseln, aber Septima hatte sich alle Gesichter und Namen der Anwesenden gemerkt. Sie war gespannt ob der ältere Senator sie ebenfalls zuordnen konnte. Ja, manchmal konnte Septima recht frech sein.


    Zitat

    Original von Leone
    Leone war tatsächlich etwas im Stress. Aber das war ja auch kein Wunder, immerhin fand heute eine Hochzeit im Hause statt! Wenigstens waren die Sklaven diesmal nicht dazu angehalten, irgendwelche albernen Kleider zu tragen, sondern sollten sich lediglich etwas feiner herausputzen und ordentlich gekleidet den Gästen gegenübertreten.


    So öffnete Leone also die Tür und grüßte die dort wartenden Gäste höflich. Ein Knabe nahm ihnen die Mäntel ab, sofern vorhanden, und geleitete sie anschließend ins Innere des Hauses, wo die Hochzeit ihren Lauf nehmen würde.


    Sim-Off:

    Nachfolgende Gäste zur Hochzeit Durus/Laevina können sich direkt an Leone vorbeischmuggeln!


    “Oh, guten Morgen mein Kind.“, erwiderte Aelius Quarto Septimas Gruß.
    “Ja, gewiss, so eine Hochzeit bringt es mit sich, dass ein ganzes Haus in Aufruhr versetzt wird. Aber ich habe gerade eben erst angeklopft. Bestimmt wird uns sogleich geöffnet werden.“


    Und so war es dann ja auch.


    Während man ihnen die Mäntel abnahm und sie hinein gingen, sagte Quarto: “Bitte verzeih einem alten Mann die Vergesslichkeit. Aber ich weiß nicht... wurden wir einander schon einmal vorgestellt?“

  • Die junge Frau lächelte den älteren Herrn charmant an. „Nein, offiziell wurden wir noch nicht vorgestellt. Allerdings haben wir beide an der Cena meines Onkels, vor der Wahl, teilgenommen. Somit kenne ich dich zumindest vom Sehen. Mein Name ist Tiberia Septima, Nichte des jetzigen Consuls.“ stellte sie sich galant vor. Das Durus sie aus der Entfernung vorgestellt hatte, war der jungen Tiberia nicht bekannt, aber sie hatte sich an jenem Abend alle Namen der Senatoren sagen lassen und nach Möglichkeit gut eingeprägt.


    Gemeinsam traten sie ins Atrium, weshalb die Unterhaltung stoppte, zumal Septima dem Senator Aelius den Vortritt ließ.

  • Mit der Vorliebe der Patrizier für bissige Sklaven im Hinterkopf klopfte Vala am vereinbarten Tag zur vereinbarten Zeit an die große Porta der herrschaftlichen Villa, und machte sich auf eine neue Konfrontation mit den Haussklaven gefasst.

  • Bereits bei seinem ersten Besuch hatte der junge Duccius allerdings in Erfahrung bringen können, dass man im Hause der Aurelier eher auf Höflichkeit und Bestimmtheit setzte, denn auf Griesgrämigkeit und Einschüchterung. Deswegen war Leone wie gewohnt freundlich, als er dem Gast die Tür öffnete. "Salve", grüßte er. Bereits von seinem Herren instruiert, konnte er daraufhin mit folgendem Spruch auftrumphen. "Willkommen, Herr. Der Senator Aurelius Corvinus erwartet dich bereits. Naga, komm her und geleite diesen Herrn ins Speisezimmer." Ein Knabe von vielleicht neun Jahren trat vor, nahm dem Gast den Umhang ab und führte ihn, leicht hopsend, eben dorthin.

  • Etwas perplex war Vala dann doch, als der Sklave ihn betont freundlich grüßte. War das nicht der gleiche Sklave gewesen, der Vala bei seinem ersten Besuch hier so so angeblafft hatte? Egal, er war wegen anderem hier. So steckte Vala dem Sklaven einen Dupondius zu, wie er es mittlerweile immer tat, wenn er irgendwo zu Gast war, und trat mit dankendem Nicken ein...

  • Nein, weit war es nicht gewesen zur Villa Aurelia. Von der Villa Flavia aus einmal. Piso war ziemlich überrascht davon gewesen. Er war noch niemals bei den Aureliern gewesen, doch er hätte schon wissen sollen, dass es nicht weit ist. Aber so nah... es war ja direktgehend in der Nachbarschaft.
    Er ging, ein wenig verspannt innerlich, zur porta und klopfte an. Es war bezeichnend für Piso, dass er keinen Sklaven klopfen ließ, es war nicht so, dass er davor zurückschreckte, Sklaven etwas aufzubürden, er hatte einfach keine Lust, sich mit solchen Banausen herumzuschlagen. Lieber kam er da alleine. Und sicher machte das auch keinen so prätentiösen Eindruck (im Gegensatz zu seiner herausgeputzten Toga).
    Er stellte sich also am Tor hin, holte tief Atem und klopfte dann.

  • Volubilis Vitale hatte sich in den ersten Tagen in Rom etwas umgehört. So hatte er erfahren, dass Subauctoren für die Diurna Acta gesucht wurden.
    Er hatte viel erlebt auf seinen Reisen und auch aus seiner Heimat konnte er einiges berichten. Würde das aber die römische Öffentlichkeit interessieren?
    Er nahm sich vor, mit dem Auctor zu sprechen.


    Als er an der Porta der Villa Aurelia ankam, klopfte er und hoffte, diesmal nicht wegen seiner dunklen Hautfarbe für einen Sklaven gehalten zu werden.
    Sein eigener Sklave war noch nicht zu ihm gestoßen, da er noch mit seinem Gastgeschenk - einem prächtigen Löwen - unterwegs nach Rom war. Allein über die Löwenjagd in seiner Heimat könnte er so einiges schreiben...


    Aber erst einmal sehen, ob Marcus Aurelius Corvinus überhaupt zu sprechen war.


    Als der Sklave ihm öffnete, grüßte er mit einem freundlichen "Salve", und erkundigte sich sofort: " Ist Marcus Aurelius Corvinus zugegen? Ich möchte ihn in Angelegenheit der Acta Diurna sprechen."

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    ...


    Leone öffnete die Tür, wie es seine Aufgabe war. Vor der Schwelle stand ein Mann in edlen Kleidern, aber ein Sklave war weit und breit keiner zu sehen, was Leone doch etwas verwunderte. Dementsprechend brauchte er ein wenig länger, bis er den Fremden begrüßte. "Salve. Was kann ich für dich tun?" fragte er und sah prüfend drein.

  • Zitat

    Original von Volubilis Vitale
    "Salve", und erkundigte sich sofort: " Ist Marcus Aurelius Corvinus zugegen? Ich möchte ihn in Angelegenheit der Acta Diurna sprechen."


    Es war eine stürmische Nacht gewesen, und Leone hatte nur schwerlich ein Auge zu getan. Als er jetzt die Tür öffnete, war er daher etwas müde. Augenringe waren deutlich sichtbar, auch wenn er selbst schwarz war. "Salve", grüßte er und beäugte den Fremden. Kurz darauf machte er ein bedauerndes Gesicht. "Es tut mir leid, aber der Senator befindet sich gerade außer Haus. Ich würde dir vorschlagen, einen Termin zu vereinbaren. Oder morgen zur salutatio wiederzukommen", erwiderte er freundlich dem Mann, der sich nicht vorgestellt hatte.

  • Piso wurde die Türe aufgemacht, und ein Sklave schaute heraus. Der aber zunächst einmal gar nicht sprach, sondern herumzuschauen schien. Gerade wollte er den Sklaven schon anfahren, da reagierte jener aber doch noch.
    „Salve. Mein Name ist Flavius Piso. Ich würde gerne mit Aurelius Corvinus sprechen. Er wurde mir von Aurelius Ursus als Gesprächspartner empfohlen.“, machte Piso.

  • Leone hob irritiert eine Augenbraue. Ein Herr empfahl einen anderen zum Gespräch? "In welcher Angelegenheit möchtest du den Senator sprechen, Herr?" Da das ein Flavius war und Leone wusste, dass die Aurelier mit den Flaviern befreundet waren, war er nun ausgesprochen höflich, auch wenn er immer noch nicht recht wusste, was er mit dem Besucher anfangen sollte.

  • In welcher Angelegenheit? Nun, das war eine gute Frage. „Um ehrlich zu sein, in keiner spezifischen Angelegenheit. Ich wollte ihn einfach kennen lernen, ich habe nämlich schon viel Gutes von ihm gehört.“ War dies wohl Grund genug? Gut möglich, dass dies nicht der Fall war. Also fügte Piso hinzu: „Unter anderem wollte ich über den Cultus Deorum sprechen. Und über die Beziehungen zwischen unseren Häusern.“ Schwammig genug war das, dass man sich alles Mögliche drunter vorstellen konnte. Mit einem lieben „Lass-mich-doch-rein“-Lächeln grinste er Leone an.

  • Vitale hatte nach kurzen Zögern beschlossen, zur salutatio wiederzukommen. Er hatte nur eine kleine Nachricht als Anküdigung seines Kommens hinterlassen:


    Salve Marcus Aurelius Corvinus! Ich hoffe, dich morgen in Angelegenheiten der Acta Diurna sprechen zu können: Ich bin gerade aus der fernen Provinz Mauretania Tingitana angereist und könnte so einiges über die fernen Lande schreiben. Komme zur Salutatio wieder. Salve
    Volubilis Vitale


    ===========================================


    Nun stand er also wieder vor der Porta und wartete darauf, dass der dunkelhäutige Sklave ihm die Tür öffnete. Ob er wohl heute ausgeschlafener aussah?
    Gespannt hoffte er, den Auctor der Acta Diurna heute zu treffen und ihm evtl. schon einen ersten Entwurf eines Artikels überreichen zu können.

  • Der Sklave schien etwas unentschlossen, und Piso lächelte ihn breit an. „Schau mal, mein Guter. Ich würde einfach nur gerne einmal Aurelius Corvinus, den Ehemann meiner Nichte zweiten Grades, Flavia Celerina, kennen lernen. Und mit ihm ein Gespräch privater Natur führen. Das sollte doch machbar sein, oder?“, fragte er, ein bisschen langsam redend, als ob er es mit einem Begriffsstutzigen zu tun hätte.

  • Leone sah den Besucher an, immer noch leicht zweifelnd. Aber nun ja, immerhin war er ein Flavier. Aber dieses seltsame Grinsen... Leone wusste nicht so genau, was er davon halten sollte. Da sprach der Flavius auch schon weiter, und das was er dann sagte, ließ Leone die porta weiter öffnen. "Nun gut. Tritt ein, Herr, ich will sehen, ob der Hausherr dich empfängt." So ganz so sicher war der Türsklave sich da nicht, immerhin befand sich der Senator gerade ein wenig in Missstimmung ob der hastigen Abreise seiner Gattin. Andererseits...was machte es schon, wenn man freundlich nachfragte?

  • Am Morgen herrschte stets buntes Treiben im Hause. Klienten kamen und gingen, Bettler versuchten, Zugang zum Hause zu erlangen, und Leone hatte viel zu tun. Als er dieses Mal die Tür öffnete, stand der Mann vom Tag zuvor davor. "Salve! Tritt ein. Ich habe dem dominus deine Nachricht überbracht und er ist sehr interessiert. Er wird dich im Anschluss an die salutatio empfangen."

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