• Oh nein. Urbaner! Und gleich so viele. Hinter der Türe blieb Leone fast das Herz stehen als er das Klopfen und den Befehl vernahm. Was wollten die Urbaner den (erst) JETZT hier?! Von den Herrschaften waren doch längst alle aus Rom verschwunden und sämtliche wichtigen Dokumente, Wertsachen und persönlichen Dinge mit ihnen. Nur noch die Sklaven waren hier und hüteten das Anwesen, so wie Leone seine porta hütete.


    Die porta! Oh nein. Nur nicht die porta demolieren. Das schöne Stück! Die porta war Leones ganzer Stolz, sein Ein und Alles und sein ganzer Lebensinhalt als ianitor und deshalb öffnete er diese ohne lange zu zögern, gleich auf erstes Verlangen. Viel genützt hätten die üblichen Begrüßungsfloskeln á la: "Salve! Was wollt ihr? Moment, ich seh mal nach wer da ist. ... Tut mir leid niemand hier" eh nicht viel, außer, dass die Cohorten die porta gewaltsam eingetreten hätten. Sie daran hindern, die villa zu durchsuchen, konnte ohnehin niemand, also öffnete Leone sein Herzstück lieber freiwillig, versteckte sich gleichzeitig dahinter und hoffte von den Soldaten nicht weiter beachtet zu werden.

  • http://img20.imageshack.us/img20/5448/urbaner7.jpgAls die Türe geöffnet wurde wurde siue gleich von einem Urbaner bis zum Anschlag aufgedrückt. Irgend etwas "weiches" war dann im Weg um sie ganz aufzudrücken. Während eine der Contubernia den Türbereich bewacht und auch gleich den eingeschüchterten Ianator entdeckte, marschierten zwei Contubernia ins Hausinnere.


    Wer ist im Haus ?? Wo sind die nicht da sind. Sprich sonst landest Du im Carcer! harschte einer der Urbaner den Ianator an. Währenddessen strömten die zwei Contubernia in di verschiedenen Räume der Villa Aurelia.

  • Auch Milo war bei Abordnung der Cohortes Urbanae, die die Villa Aurelia durchsuchen sollte. Nachdem sie einige Zeit vor der Porta gewartet hatten, bis sich der Ianitor zeigte, wurden sie eingelassen und die Contubernia verteilten sich auf die einzelnen Räume. Er wusste zwar nicht, warum die CU jetzt ausgerechnet de verschiedenen Behausungen der einheimischen Bevölkerung durchsuchen sollten, denn finden würden sie sicherlich kaum noch etwas. Soweit Milo wusste, waren doch die Verschwörer längstens verhaftet. Aber es half nichts, deshalb ging Milo an die Arbeit.

  • Dieses Mal stand Ofella in der letzten Reihe und beobachtete das Schauspiel. Sie standen um die Villa Aurelia herum. Warum auch immer dachte sich Ofella.
    Ihm gefiel es nicht wie einige seiner Kameraden zeitweise aufführten. Zum Beispiel, wie gerade eben, die Türen mit solcher Wucht öffnete, das der jenige der dem Befehl befolgte, die Türe zu öffnen, dann dafür noch bestraft wurde und fast zerdrückt wurde. Sie hatten das ganze doch schon so oft mitgemacht, langsam mussten doch wirklich alle mitbekommen haben, dass das was sie hier machten doch nur den Machtgelüsten eines Mannes diente. Oder war ein Teil seiner Kameraden jetzt dabei, sich eine gute Ausgangsposition für ihre Zukunft zu sichern? Nun dann sah es für Ofella bestimmt schlecht aus, er stand bestimmt auf der falschen Seite.
    Er verrichtete seinen Dienst wie er fand gewissenhaft, doch Sondereinlagen für Vorgesetzten, wie zu Beispiel besonders hartes auftreten, gegen Wehrlose lag ihm nicht. Man kam anders genauso zum Ziel.

  • Obwohl Leone der Aufforderung sofort Folge leistete, wurde er beinahe von seiner geliebten Türe erdrückt, als diese von den herein stürmenden Truppen regelrecht bis zum Anschlag aufgerissen wurde. Wenigstens bekam die kostbare Türe dabei keine Schrammen ab, da Leones Körper schützend zwischen ihr und er Wand klemmte, doch war dies nur ein schwacher Trost angesichts der schrecklichen Situation, in der sich Leone augenblicklich wieder fand. "Ich ...ich, ich weiß nicht. Die Herrschaften sind fort. Sie sagen uns nicht wohin. Bitte Herr, wir wissen nicht wo sie sind", rang Leone nach Luft und erklärenden Worten, nachdem man ihn hinter der porta hervor gezerrt und zu Boden gestossen hatte.


    Der Nubier war sich bewusst, dass sein Schicksal nunmher allein in den Händen dieser Soldaten lag, die hier herein stürmten und mit Fragen auf ihn eindrangen. Schweissperlen bildeten sich auf Leones Stirn und aus den Augenwinkeln nahm er unbewusst wahr welches Chaos die Urbaner im Begriff waren hier anzurichten. Dann glitt sein Blick starr nach vorne auf den Boden und all seine Gedanken schweiften hin zu seiner Familie, die er vor vielen Jahren verloren hatte. Seine Frau und seine beiden Töchter, deren Schändung und Tod er hatte hilflos mit ansehen müssen. Leone presste die Lippen aufeinander und Tränen rannen ihm über die Wangen, während er mit geballten Fäsuten auf dem Boden kniete und der Dinge harrte, die ihm vor bestimmt waren. Der Carcer, oder noch schlimmeres, egal was ihn erwarten würde, er fürchtetet sich nicht, denn er hatte längst Frieden mit Allem geschlossen ...

  • "Niemand verläßt das Haus!", befahl Valerian und schaute den Nubier prüfend an. Ängstliche Sklaven. Wenn die Herrschaften schlau gewesen waren, und davon konnte man wohl ausgehen, dann wußten die Sklaven wirklich nicht, wo sie hingegangen waren.


    "Durchsucht gründlich alle Räume! Was ihr an Schriftstücken findet, das nehmt mit. Es wird nicht geplündert! Erwische ich einen von euch mit Raubgut, dann darf er um die Gnade der Götter flehen. Von mir hat er keine zu erwarten!"

  • Die Sklaven hatten wie sooft Angst. Wir befolgten den Befehl und durchsuchten einen Raum nach dem anderen. In einem Regal fand ich einige Schriftrollen und ein paar Wachstafeln, sonst aber nichts wichtiges. Ich ging zurück um meinen fund zu zeigen.
    Wichtiges war es bestimmt nicht, dass wäre mitgenommen worden oder vernichtet. Aber wir mussten ja Beweisese sichern.

  • Auf Befehl des Centurio Quintilius wurden die Räume der Villa Aurelia gründlich von den Urbanern durchsucht. Milo hatte schon einige Räume zusammen mit ein paar seiner Kameraden durchsucht, ohne etwas zu finden. Was auch nicht weiter verwunderlich war, denn es gab sicherlich auch nicht allzuviel zu finden, wenn überhaupt etwas. In einem Raum nahm er einige Schriftstücke an sich und suchte den Quintilier auf, um sie ihm vorzuzeigen. Ob sie etwas Brauchbares enthielten, das sollte der Centurio entscheiden, er sollte nur Beweise sichern.

  • Angesichts der aufmunternden Gesten rappelte sich Leone schnell wieder auf und er fühlte sich wesentlich wohler auf seinen Beinen, als auf seinen Knien. Nichtsdestotrotz war der Nubier innerlich auf das Schlimmste gefasst. Was sonst sollte (und konnte) ein Sklave schließlich erwarten, im Angesicht der Uniformierten und fern der Herrschaft, die eigentlich - anstelle seiner Person - hier Rede und Antwort stehen sollte. "Herr, Wir, das sind die Sklaven, die das Haus hüten, bis unsere Herrschaften zurück sind. Sie sagen uns nicht immer, wohin sie gehen aber sie erwarten stets, dass Alles zu ihrer Zufriedenheit gerichtet ist, wenn sie zurück kommen.", gab Leone dementsprechend bereitwillig Auskunft, in der Hoffnung, dass die Urbaner ihn endlich in Ruhe lassen würden. Im übrigen hoffte Leone sehr, dass die Herrschaften tatsächlich gedachten, eines Tages zurück zu kehren, so wie er es gerade glaubhalft zu vermitteln versuchte.

  • Wer sagte Sklaven schon immer, wo er hinging? Bestimmt nicht, wenn es um eine Flucht ging. Sklaven wurden bei Verhören gefoltert, sonst waren ihre Aussagen nichts wert. Und welcher Sklave widerstand schon einer gut ausgeführten Folter? Nein, wer an seinem Leben hing, der ließ seine Sklaven lieber unwissend. Die Aurelier waren gewiß nicht dumm. Egal, ob sie nun Verschwörer waren oder nicht. „Schon gut, beruhige Dich“, murrte Valerian also den Nubier an. „Wann haben denn die Herrschaften das Haus verlassen? Und wer war alles dabei?“

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Wer sagte Sklaven schon immer, wo er hinging? Bestimmt nicht, wenn es um eine Flucht ging. Sklaven wurden bei Verhören gefoltert, sonst waren ihre Aussagen nichts wert. Und welcher Sklave widerstand schon einer gut ausgeführten Folter? Nein, wer an seinem Leben hing, der ließ seine Sklaven lieber unwissend. Die Aurelier waren gewiß nicht dumm. Egal, ob sie nun Verschwörer waren oder nicht. „Schon gut, beruhige Dich“, murrte Valerian also den Nubier an. „Wann haben denn die Herrschaften das Haus verlassen? Und wer war alles dabei?“


    Leone versuchte zu tun was der Urbaner von ihm verlangte, wobei es ihm nicht so recht gelingen wollte, sich zu beruhigen. Wann, wer, wie, wo, mit wem? An 'seiner porta' gingen Tag für Tag so viele Personen vorbei, dass er gar nicht wusste wo er anfangen sollte. "Herr ich weiß nicht genau. … Viele von den Herrschaften war schon länger nicht mehr hier, oder kamen immer wieder vorbei, oder zu Besuch … sie, sie verlassen irgendwie ständig das Haus und kommen wieder … und gehen wieder …sie kommen und gehen einfach… " Es war ein einziges Kommen und Gehen. Verzweifelt japste Leone nach Luft, in seinem Kopf schwirrte alles und ihm war, als würde man eine unsichtbare Schlinge um seinen Hals immer weiter zu ziehen. Er wusste beim besten Willen nicht, was die Soldaten von ihm hören wollten. Eigentlich hatte es in letzter Zeit doch nur eine einzige Abreise gegeben, die vielleicht erwähnenswert gewesen wäre und das war die von Flavia Nigrina. Aber dieser Hinweis fiel dem Nubier augenblicklich nicht ein, da er einfach viel zu aufgeregt war um klar zu denken.

  • Valerian verdrehte ein wenig die Augen. „Du willst mich wohl verarschen! Du stehst hier den ganzen Tag an der Tür und weißt nicht, wer wann das Haus verlassen hat? Wer wohnt denn regulär hier im Haus? Aurelius Lupus ja wohl? Wann ist der gegangen? Und wie sieht es mit den anderen Aureliern aus? Auch mit den Frauen! Sag, was Du weißt, und Dir wird nichts passieren.“ Dieser Nubier tat doch nur so dumm. Und so etwas konnte Valerian überhaupt nicht ausstehen, deshalb war es mit Geduld und Freundlichkeit auch langsam vorbei.

  • Leone zuckte kurz zusammen als der Centurio ihn anfuhr und er schüttelte dann zuerst energisch den Kopf, um in der nächsten Sekunde heftig damit zu nicken, was so viel heißen sollte wie: Verarschen - Niemals und - Ja - Aurelius Lupus wohnt hier. Oder besser gesagt wohnte er bis vor ...? Ja wie lange ist das schon her? Kleine Schweißperlen zierten den kahlen Schädel des Nubiers, so sehr liefen seine Gehirnzellen auf Hochtouren. "Es ist etwa sechs Wochen her, dass der Herr Aurelius Lupus und seine Frau, Flavia Nigrina, abgereist sind. Außer den beiden war seitdem keiner von den Herrschaften mehr hier, Herr",schätzte der Ianitor dann einfach die Zeit, die seitdem vergangen sein mochte. Gut möglich, dass er sich ungewollt um +/- ein- oder zwei Wochen vertat, aber wer sollte ihm das je nachweisen können. Hauptsache die Soldaten wären endlich zufrieden mit den Antworten, die er ihnen geben konnte.

  • Der Sklave wirkte deutlich eingeschüchtert. Ob er wohl oft mißhandelt wurde? So war es wohl in vielen großen Haushalten üblich, warum also nicht auch in diesem? „Das will ich Dir auch geraten haben“, murrte Valerian, als der Nubier mit heftigem Kopfschütteln verneinte, ihn verarschen zu wollen. „Sechs Wochen also. Nungut, das will ich Dir vorerst glauben. Sollte jemand von den Herrschaften auftauchen, wirst Du mir Bescheid geben lassen. Mir allein, hast Du verstanden? Centurio Lucius Quintilius Valerian. Niemand anderem sollst Du es sagen! - Dann wollen wir mal sehen, was so zu finden war.“ So langsam müßten seine Männer ja zurückkommen mit dem, was sie gefunden hatten.

  • "Ja Herr, ich habe verstanden. Ich werde dich benachrichtigen. Nur dich. Oh ja, das werde ich, ganz bestimmt, du kannst dich auf mich verlassen, Herr!", entgegnete Leone schnell und mit vor Aufregung zitternder Stimme. Der Nubier hatte die wage Hoffnung, dass die Soldaten ihn dann in Ruhe lassen würden wenn er sich ihnen gegenüber kooperativ zeigte, obgleich er selbst am besten wusste, dass sein Wort als Sklave nicht sonderlich viel zählte.


    Umso erleichterter atmete der Ianitor auf als der Centurio anscheinend sein Hauptaugenmerk wieder von ihm abwandte, jedoch ohne es zu wagen, sich sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren.

  • Natürlich traute Valerian dem Sklaven nicht. Aber es konnte trotzdem nicht schaden, diese Anweisung zu geben. Immerhin sah der Nubier in diesem Moment so aus, als wollte er sich an die Worte des Centurios halten. Besser wäre es. Doch es wußte ja jeder, daß derart verschüchterte Sklaven immer das sagten, was ihnen für den Moment das leichteste Durchkommen versprach.


    Ofella kam gerade mit einem Haufen Schriftrollen und Wachstafeln. „Das sieht ja vielversprechend aus. Hast Du schon einen Blick hinein werfen können? Um was handelt es sich bei diesen Schriftstücken?“

  • "Nein habe ich nicht" erwiderte Ofella.
    Eigentlich stimmte es, jetzt schleppten sie das ganze Zeug mit und hernach stellte sich heraus, dass es völlig unwichtig war.
    "Sollten wir das denn? Soll ich es denn kurz durchsehen und grob vorsortieren? Ich glaube ja nach wie vor, wenn es Verräter sind, liegt zu Hause bestimmt kein Belastungsmaterial herum" Aber wem erzählte er das? Befehl war nun einmal Befehl und sie mussten ihn ausführen.

  • Sedulus hatte sich selbst auf den Weg zur Villa Aurelia gemacht, da Teutus noch bei den Brandbekämpfungsarbeiten half. Er selbst roch schon arg nach Qualm und so zog er die Nase hoch und verzog sein Gesicht. Im Normalfall wäre er hier so nicht erschienen.
    Er bagab sich aus seiner Sänfte und schritt hin zur Türe und klopfte an. Womöglich schliefen um diese Uhrzeit eh noch alle.

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