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Herrlich dieser milde Luft. Es ist wunderschön hier.
Langsam ging ich in die Mitte des Gartens und setzte mich dort auf die Steinbank. -
Ich folge ihr zur Steinbank.
"Dürfte ich mich zu Euch setzen?"
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"Bitte, nehmt Platz.".
Ich rückte ein wenig zur Seite, aber nicht sehr viel.
"Bitte, erzählt mir von euch.".
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"Ich Danke Euch." und setzte mich.
"Ich bin ein wahrer Spanier. Meine Mutter ist vor fünf Monaten an einer unbekannten Krankheit verstorben, deswegen zog ich zu meinen Onkel nach Tarraco.
Als ich noch ein kleiner Knabe war, verbrauchte ich größtes Teil meine Zeit auf Schiffen. Ich diente auf verschiedenen Handelschiffen, als ich hier her zog, trat ich der Flotte bei und nun bin ich selbst Kapitän eines Schiffes, nicht mehr in Hispania, sondern in Italia. Deswegen werde ich, wenn ich ein Befehl erhalte wieder nach Italia zurückreisen. - Langweile ich Euch? Erzählt mit bitte Eure Lebensgeschichte..."
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"Dann seid ihr weiter gekommen als ich. Vor allem ihr liebt Schiffe, ich hasse sie. Mir wirs immer wieder Übel sobald ich eines sehe.", lachte ich, "Wie haltet Ihr es auf solchen schwankenden Ungetümen aus, ohne das ihr vor Übelkeit sterbt?".
Alleine schon der Gedanke an ein Schiff, vor allem aber an meine letzte Seereise mit meiner Schwester, verursachte mir Übelkeit.
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Ich musste ein wenig schmunzeln.
"Es liegt wohl im Blut jedem selbst. Vor kurzer Zeit war ich, für eine Weile, ein ganz normaler Bürger und ich hielt es nicht aus. Ich vermisse die ruhige See und der Duft nach frischen Meereswasser."
Ich blickte in die Luft.
"Welche Tätigkeit geht Ihr nach?"
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"Die Seeluft liebe ich auch, genauso wie den milden Wind vom Meer. Ich könnte Stunden am Strand sitzen und den Wellen zusehen. Besonders bei Sonnenuntergang. Aber was bin ich für eine Gastgeberin. Ich verdurstet sicher, was darf ich Euch bringen lassen?"."
Mit einem Wink holte ich eine Dienerin herbei.
"Ich arbeite mehr oder weniger als Scriba bei der Curia. Derzeit versuche ich, leider mit wenig Erfolg, ein Wohltätigkeitsfest zu organisiern. Ich möchte gerne in Tarraco ein Armenhaus bauen. Dazu fehlt mir aber das nötige Geld. Nebenbei versuche ich mich als Bäuerin, ich habe einen Hof der Getreide produziert und ich besitze eine Tongrube. Die ist inzwischen mehr ein Klotz am Bein.", grinste ich enttäuscht.
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Mir viel bei ihren Worten auf, dass ich noch nie am Stand gelegen hatte...
"Also habt Ihr doch ein wenig Seemannsblut in Euch." sagte ich etwas schelmisch. "Ja, ich hätte ein Becher kaltes Wasser."
Sie scheint sich sehr um anderes Wohlbefinden zu kümmern, das gefiel mir sehr.
"Ihr seit in der Verwaltung, oh... wenn ich Akten sehe, dann wird’s mir übel. Ein Wohltätigkeitsfest um ein Armenhaus zu bauen finde ich eine gute Idee, an was hakt es? Ihr führt einige Betriebe, ich selbst darf als Soldat keine besitzen, habt Ihr Probleme mit den Angestellten?"
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Die Dienerin schickte ich weg, um frisches Wasser und etwas Obst zu holen.
"Nein, es ist nicht das Personal. Die Sklaven leisten sehr gute Arbeit. Es ist eher, die Vermarktung meiner Produkte. Getreide geht gut, aber in Ton zu investieren war wohl eine Fehleinschätzung.", dozierte ich, als ob ich wirklich Ahung vom Geschäftsleben hätte. Ich musste selbst über mich lachen.
"Mit dem Wohltätigkeitsfest geht es nicht so richtig voran. Mir fehlen auch ein wenig die Ideen. Schliesslich möchte ich, dass vor allem die wohlhabenden Familien von Tarraco ihren Geldbeutel öffnen. Da muss man schon etwas mehr bieten, als ein paar halbnackte Tänzerinnen und gutes Essen.". -
"Hm, ich könnte Euch gern Ton abkaufen, wie heißt Euer Betrieb?"
Hätte ich Ideen zum Wohltätigkeitsfest, kurz nachgedacht...
"Nun, die wohlhabende Familie in Tarraco ist die Gens Decima und der PF ist Legat, also würde ich kleine Gladiatorenkämpfe veranstalten."
Ich überlegte weiter....
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"Habt ihr denn eine Töpferei?"; wunderte ich mich und tat etwas naiv, "Ich überlege schon Calpurnias Schlammgrube zu verkaufen. Doch wer Alpha sagt, muss Omega sagen oder so ähnlich.".
Ich hatte Spaß an der Unterhaltung und wollte nichts mehr von meiner Schlammgrube erzählen.
"Wart ihr mit eurem Schiff schon in Ägypten? Oder in Asia? Es ist sicher aufregend solche Reisen zu machen.".
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"Ich habe keine Töpferei, aber bevor ich mein Geld zum Fenster rausschmeiße, würde ich eher Eure Sachen abkaufen."
Sie ist echt nett und sehr vornehm, gefällt mir.
"Ich war mal als kleiner Junge in Ägypten. Aber als Kapitän eines Schiffen nur im römischen Reich. Viele Zivilisten denken, dass Seefahrer nur reisen und nichts tun, aber wie du hörst, sind das nur Vorurteile. Wollt Ihr mein Schiff gern mal von Nahen sehen?"
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"Wiee nah hast Du, ich meine habt Ihr, gedacht?", fragte ich vorsichtig, ich dachte an meinen Magen.
Eine Dienerin brachte frische, kühles Wasser und eine Schale frischen es Obst.
"Bitte langt zu.!"
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Ich nahm mir ein paar Traube, eine Traube warf ich in die Luft und lies sie genau in meinen Mund hineinfallen...
"Ganz nah, aber sie liegt im Hafen und wird deswegen nicht schaukeln. Und wenn Euch doch schlecht wird, einfach über die Reling lehnen und raus damit."
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"Oh damit habe ich große Erfahrung. Ich kenne wohl die meisten Schiffe auf denen ich mitgefahren bin, am besten aus dieser Position.", , lachte ich laut.
"Wenn es garantiert nicht schauckelt, würde ich sehr gerne euer Schiff besichtigen. Was für ein Schiff ist es?".
Seine Art Weintrauben zu essen gefiel mir. Damit er nicht gleich meinte, alleine diesen Trick zubeherrschen, tat ich es ihm nach. Mal sehen, wie er reagierte. -
Sie warf die Traube nach oben, aber bevor sie in ihren Mund landen konnte, fing ich sie und aß sie selber. Dabei grinste ich sie an.
"Ihr kennt bestimmt die Schiffsklasse, aber Ihr wart wahrscheinlich noch nie auf ein militärisches Kampfschiff, auf der Heptere Agamemnon oder? Und ich verspreche Euch, dass das Schiff nicht schaukeln wird, meine Männer werden für Stabilisierung sorgen."
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"Frecher Kerl.", sagte ich lachend, "Mal sehen, ob ihr sie mit dem Mund schnappen könnt, wenn ich die Traube hochwerfe". und war eine in der Luft.
"Ich bin zuletzt auf einem Kriegsschiff gefahren. Als ich meine Schwester aus Rom zurückholte. Ich meine es wäre eine Quinquerreme gewesen. Sonst kenn ich nur die schweren schaukelnden Handelsschiffe. Die, die einem den Magen in den Aufstand treiben".
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Die Traube kam wieder herunter, ich öffnete mein Mund und wollt sie schnappen. Vor lauter Nervosität, dies nicht zu schaffen, fiel sie auf dem Boden.
"Ihr wart auf eine Quinquerreme? Die zweit größte Klasse, was die römische Flotte zu bieten hat. Nun ja, mein Schiff ist eine Sonderanfertigung, konzipiert für den Schutz des Praefecten."
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Verschämt lachend, nahm ich meine Hand vor den Mund.
"Das war böse von mir. Wollt ihr es noch einmal versuchen?",
wieder nahm ich eine Traube und warf sie noch einmal hoch.
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