[Hortus] Der Garten der Villa Flavia

  • "Solch rohe Art meinen zarten Körper zu misshandeln, bin ich tatsächlich nicht gewohnt. Ich weis ja nicht, was Du unter Vergnügen verstehst, jedenfalls ist das für mich keines. Es gibt da Arten und Weisen die mir wesentlich mehr zusagen.", sagte ich etwas schnippig.

  • "Du bist ein kleiner Schuft!", lachte ich und gab ihm einen sanften Schlag auf die Schulter.

  • "Für solche Abenteuer bin ich nicht geschaffen. Ich bin eine Frau die ihre Familie und Geborgenheit braucht. Ein wenig Luxus und eine Mann der mich auf Händen trägt. So stelle ich mir das Glück vor." sagte ich versonnen und dachte daran, das Obscuro nach Germania geht machte mir das Herz schwer.

  • "Jetzt werde ich ihn erstmal eine Zeit nicht sehen. Ich reise wie geplant nach Griechenland und er wird wohl die Legion nach Germania beringen müssen. Aber dann wird Verlobung gefeiert, vielleicht sogar eine Doppelverlobung.".
    Fragend schaute ich Quirinalis in die Augen.

  • "Ich kann schon auf mich aufpassen. Bei Obscuro bin ich mir nicht so sicher, ob er das kann. Er kann so Leichtsinnig sein. Ein Mann halt."

  • "Herrin, die Koffer sind gepackt und bereits auf den Karren verladen. Unser Schiff wird nicht warten, Herrin."


    'Domina Calpurnia hatte wieder den halben Haushalt einpacken lassen. Was diese Frau so alles mit auf eine Reise schleppt. Na schleppen braucht SIE es ja nicht.', dachte ich, 'Und die Zeit vergisst sie auch wieder. Aber dazu sind wir Sklaven ja da um unsere Herrschaften sanft zu lenken.'

  • "Mein Gefühl für Zeit. Danke Cloelia, wir sollen sofort aufbrechen. Ich werde Messalina einen kurzen Brief schreiben, dann sind wir weg. Verzeih Bruder das ich so schnell jetzt aufbrechen muss, aber Cloelia hat recht. Dieses verdammte Schiff wird nicht warten."


    Ich umarmte Quirinalis und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.


    "Auf Wiedersehen und bleib Gesund."

  • Schnell rannte ich noch zu meiner Herrin Calpurnia. Ich verbeugte mich.


    "Herrin, ich möchte Euch noch etwas übergeben."



    Liebster Engel,


    bevor ich nach Germania abreise, bin ich kurz nach Italia gereist um von einen Tod eines Seemannskammerrad zu berichten. Ich traf dort einer unsere Sklavin und setzte schnell diesen Brief auf. Und hoffe er erreicht dich noch.


    Engel, ich werde dich vermissen, - nächstes mal sollten wir eine gemeinsame Reise unternehmen. Auch gern zu Fuß, du und die Seereise. - Jedenfalls ich liebe dich sehr und niemand hat mich so glücklich gemacht wie du bis her.


    Vergiss mich nicht,


    dein Seebär Obscuro

  • Jetzt war es um meine Fassung dahin. Hemmungslos heulte ich los. Dicke Tränen kullerten mein Gesicht hinunter.
    Ich drehte mich zu Quirinalis um, lief noch mal zu ihm zurück und heulte mich an seiner Brust aus.

  • Wieder etwas zu atem gekommen, fragte ich Eudoxa.


    "Reist Du zurück nach Rom oder bleibst Du hier?"

  • "Dann ist es gut. Ich möchte nicht, das jemand umsonst reist. Kann sein, das Obscuro dann schon weg ist, wenn Du in Rom ankommst."

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