[Hortus] Der Garten der Villa Flavia

  • "Es soll schon vorgekommen sein, das sich eine Sklavin ihrem Herrn hingegeben hat. Sollte ich das herausbekommen, wird es für euch beide die Hölle" zischte ich Eudoxa an.


    Dann verließ ich den Garten, winkte allen noch einmal zu und verließ die Villa in Richtung Hafen.

  • Ob des fliegendem Stimmungswechsels Calpurnias runzelte ich die Stirn. Merkwürdig, was war wohl geschehen? Die Sklavin jedenfalls beäugte ich kurz misstrauisch...hm...
    "Was nun?", fragte ich Quirinalis etwas ratlos.

  • "Es ist schon spät. Und da es so ein langer Tag war, hätte ich jetzt nichts dagegen, wenn wir uns ins Land der Träume begeben. Aber vorher kannst du mir ruhig einen Gute-nacht-Kuss geben, sonst schlafe ich wieder so unruhig!", sagte ich, während ich Marcia zärtlich in den Arm nahm und ganz bemitleidenswert anschaute.

  • "Eine Runde Mitleid...", frotzelte ich schmunzelnd, ehe ich mich doch erbarmte und ihm einen kurzen Kuss gab.
    "Zeigst du mir noch, wo ich eigentlich schlafen darf?" ;)

  • Ich schaute mich im Garten um. Doch sah ich zunächst nichts. Dann aber schimmerte etwas helles auf dem Boden. Es sah aus wie ein Nachthemd. Sorglos ging ich hinüber und dann sah ich Marcia da liegen.


    "Hilfe, schnell kommt alle her und helft mir!" schrie ich lauthals und kniete mich über den leblosen Körper.
    Ein leichter Blutfaden lief aus ihrem schönen Mund und ihre Augen waren weit offen, doch ohne Leben.


    "Marcia, hörst Du mich? Marcia bitte, antworte doch...", verzweifelt schüttelte ich ihren Oberkörper. Doch es tat sich nichts.

  • Eumenes hatte die Rufe Calpurnias gehört und war in den Garten gekommen. Mit ihm ein kräftiger Sklave. Eumenes erteilte dem Sklaven den Befehl Marica aufzuheben und in das benachbarte Atrium zu tragen.


    Er nahm die zitternde Calpurnia in die Arme und tröstete sie.


    "Geh in dein Zimmer Kind. Ich kümmere mich um alles."

  • "Nein Eumenes, ich will bei ihr bleiben. Mir geht es schon besser. Man soll Boten los schicken damit sie Quirinalis, Obscuro und Catus suchen und vor allem finden sollen."



    Ich ging hinter dem großen Sklaven her und sorgte dafür das Marica auf eine breite Kline gelegt wurde.


    "Eumenes, schicke sofort nach einem Medicus."

  • Nugivendus bemerkte das rege treiben, das im Haus herrschte. Ungewiss, was dort unten vor sich ging, schritt er noch frohgemütig zu der Stelle, die der Hort der Aufruhr zu sein schien. Was sich ihm doch darbot, trieb ihm den Schrecken ins Gesicht. "Bei den Göttern! Was ist denn bloß passiert?"
    Er eilte zu der jungen Frau, die da über dem leblos erscheinenden Körper hockte. "Gnädigste! Kann man helfen?"


    In diesem ungewohnten Streß, der sich dem schwachherzigen Nugivendus da darbot, vergaß dieser den Anstand sich vorzustellen. Er legte die Hand auf sein rasendes Herz und betrachtete die Situation, äusserst angespannt.

  • "Guten Morgen, Nugivendus. Es tut mir leid, dass du dass mitansehen musstest. Das war Marcia, die Verlobte von Quirinalis. Er wird am Boden zerstört sein. Komm zurück ins Triclinum du brauchst einen grossen Schluck Wein."
    Wir leissen die arme Marcia zurück und gingen.

  • Ich hörte den Lärm im Garten und rannte schnell dorthin. Viele Menschen standen dort um etwas herum, das auf dem Boden lag.
    Komischerweise fiel mir sofort ein, das es genau unter dem Schlafzimmer von Marcia war...


    "Was ist das los?" Auf dem Boden sah ich etwas Stoff liegen... Aber so, wie mich Clapurnia anschaute, war es mehr als nur ein Stück Stoff. Mein Herz pochte immer schneller, je näher ich trat, desto schneller pochte mein Herz. Dann erkannte ich Marcia... Meine Marcia...


    Ich rannte zu ihr hin ließ mich vor ihr auf die Knie fallen und schrie.


    "Neeeeeeeiiiiiin! Bei Jupiter!"


    Meine Tränen flossen in Strömen...


    "Sie ist nicht tot, sie lebt noch, holt doch schnell einen Medicus, macht doch irgendwas..."


    Ich legte mein linkes Ohr auf ihr Herz, doch es schlug nicht mehr... Mein Schreien ging in ein Schluchzen über.


    "Bleib Marcia, bleib bei uns... Wenn du gehst, gehe auch ich..."


    Meine Verzweifelung wurde immer größer, ich konnte mich einfach nicht beruhigen...

  • Mir kamen wieder die Tränen und ich versuchte Quirinalis hoch zuheben und ihn weg zu führen.



    "Sie ist Tod, das ist der Wille der Götter. Aber mein Wille ist, das Du lebst! Komm, wir werden es den Sklaven überlassen sie aufzubahren."

  • Von weitem sah ich, wie Quirinalis fast zusammenbrach und sich ausgerechnet Calpurnia sich seiner annahm. Wie gerne würde ich ihn jetzt in den Armen halten. Doch das wäre jetzt ganz falsch.

  • Widerwillig, äußerst widerwillig, ließ ich mich hochheben...


    "Aber das war mein Sinn zu leben... Für SIE habe ich gelebt... Doch jetzt ist SIE fort und mein Sinn zu leben auch...


    Möge der Gott der Unterwelt auch mich zu sich nehmen!", sprach ich unter Tränen.

  • Meine Arme umschlagen den armen Quirinalis, sein Kopf ruhte auf meiner Schulter und ich spürte seine Tränen. Ich hatte Marcia zwar nicht so gut gekannt, doch hatte ich sie in mein Herz geschlossen. Seine Trauer konnte ich sehr gut verstehen, sie war ein wundervoller Mensch gewesen.
    Den völlig zusammengebrochenen Quirinalis führte ich aus dem Garten.


    "Bitte wünsch Dir das nicht. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist schon sehr schlimm, doch das Leben geht weiter. Auch für Dich Quiri." Es war ein schwacher Versuch hin zu trösten. Doch fiel mit nichts besseres ein.

  • Aus den Augenwinkeln sah ich Cloelia... Ein Anzeichen eines Lächeln huschte mir trotz verweintem Gesicht über meine Lippen...


    "Mag sein, dass das Leben weitergeht... Aber was für ein Sinn hat es denn noch...? Vielleicht hast du recht und ich muss mich zusammenraufen, aber eine große Leere macht sich in mir breit... Ich fühle mich nutzlos..."

  • Ausgerechnet Calpurnia! Warum wirft sie sich an alle Männer, die ich liebe? Immer ist sie da, wenn ich einen Mann liebe! Ich hasse dieses arrogante aristokratische Weib! Dieses verwöhnte Prinzesschen ... die soll die Finger von meinem Quiri lassen!

  • Sanft geleitete ich Quiri in sein Cubiculum.



    "Du solltest nicht alleine bleiben in deinem Schmerz. Wer soll Dir Gesellschaft leisten? Am besten wäre Eumenes. Er hat erfahrung mit allem. Soll ich ihn Dir schicken? Oder hast Du einen besonderen Wunsch?".


    Im Grund wollte ich nur, das er sich nichts antut. Er sollte jemanden bei sich haben, der ihn davon abhalten würde. Und Eumenes, mit seiner Menschenkenntnis, wäre der bester Kandidat.

  • "Ich will jetzt auch nicht alleine bleiben... Von mir aus kann mir auch Cloelia Gesellschaft leisten."


    Vielleicht war es falsch, aber eine Frau hat vielleicht etwas mehr Verständnis, obwohl Eumenes ein sehr guter Menschenkenner war. Allersdings ich habe viel weniger Probleme meine Gefühle vor Frauen zu zeigen.

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