• "Ich finde es schon kurios, die Schuld nun bei mir zu suchen. Ich bin kein Pater. Mir untersteht keine Gens und auch kein Kind. Von Einsicht in deine Fehler bist du weit entfernt. Außerdem, indem du die drängenden Probleme besprechen willst anstatt endlich mal zu handeln, zeigst du um ein weiteres Mal wie unselbstständig du bist."

  • Seit längerem hatte Vesuvianus der Unterhaltung schweigend gefolgt. Er war kein Freund solcher Gespräche und verspürte den drängenden Wunsch, aufzustehen und sich in die Legion zu vergraben, aber einmal die Themen angesprochen, konnte er unmöglich gehen.

    Auch wusste er nicht, wie er sich weiter verhalten sollte.
    Da war Donatus. Er brachte die Kritikpunkte, die sich nur gegen Vitulus richteten, auf den Punkt. Seine Offenheit war bewundernswert, seine Kompromisslosigkeit weniger.
    Da war der Onkel. Er war hereingeschneit und hatte als Erster den Mund sehr weit aufgerissen. Annähernd jedes Familienmitglied inklusive Vitulus hatte er schwer beleidigt und hier vor Vitulus kroch er unterwürfig auf dem Boden. Vesuvianus verachtete solche Menschen.
    Und da war Vitulus. Er war nicht nur sein Bruder, sondern sie verband auch eine Freundschaft. Vesuvianus würde ihn nie vor den Ohren und Augen anderer angreifen, trotzdem waren Vitulus’ Schwächen als Pater nicht von der Hand zu weisen.


    Vesuvianus entschloss sich, weiter zuzuhören. Er konnte weder gehen, noch hielt er eine Wortmeldung derzeit für zweckmäßig.

  • Mit einem deutlich sein Missfallen kommentierendem Brummen vernahm Vitulus die weiteren Angriffe seitens Donatus. Was glaubte er nur dass er ist?


    "Ich glaube du überschätzt hier nun deutlich meine Position, ich bin nicht der Vater und damit Pater Familias dieser Personen, wer auch immer sie sein mögen, denn ich habe IMMER NOCH NICHT gehört über wen wir hier eigentlich reden...


    Als Pater Gentis obliegen mir vor allem die Angelegenheiten der Verwaltung der Gens und dass ich dies in den letzten Wochen habe schleifen lassen ist nunmehr wohl zur Genüge diskutiert worden. Was ein schändliches Verhalten von Mitgliedern unseres Hauses anbelangt, bin ich jedoch nicht mehr dafür verantwortlich als jeder andere aus unserer Gens auch.


    Wenn du einen Ansprechpartner suchst, warum wendest du dich nicht an deren Pater Familias oder an diese Personen selbst?!"


    Mit dem Blick in die Runde gehend wandte sich Vitulus wieder allen anderen zu.


    "Über wen reden wir nun und worum geht es genau?"

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Nun entschloss sich Claudius doch zu antworten, bevor es andere taten.


    "Vitulus, Bruder, ruf dir einfach noch einmal die erste Aussage deines Onkels, meine Zustimmung und die Aufzählung des Donatus ins Gedächtnis. Es geht hier nicht um EINE Person, sondern es geht um die gesamte Gens, die nicht seit Wochen, sondern seit Monaten heruntergekommen ist.


    Vitulus, ich teile im Übrigen die Ansicht, dass ein Pater gentis die Verantwortung für die Gens trägt. Es ist an ihm - sofern ihm Fehlverhalten oder eine Fehlentwicklung der Gens auffallen und ihm an der Gens liegt - das Gespräch mit den Patres oder den freien Mitgliedern zu suchen."

  • Seufzend schaute Vitulus in Vesuvianus Richtung und war nach der hälfte seiner Sätze kurz davor etwas Dummes auszusprechen, etwas wie "Auch du Vesuvianus?"

    Sim-Off:

    :D


    Doch er beherrschte sich und hörte sich zuende an was dieser zu sagen hatte, war es doch immerhin sein liebster Bruder der da zu ihm sprach, wenn ihm auch das was er zu sagen hatte nicht behagte. Die Onkel die ansonsten anwesend waren schienen derweil verstummt zu sein und auf ihrer beider Gespräch zu warten. Vitulus sammelte sich bevor er antwortete.


    "Nun gut, leider weiß ich nun immer noch nicht um wen es genau geht. Ich vermute es geht auch um Iulianus, wenn dem so ist, dann müssen wir mit Onkel Arbiter darüber reden, denn er ist es, der die Patria Potestas über ihn hat. Ich glaube nicht, dass es nun an der Zeit ist über einen Pater gentis zu diskutieren, eher die Probleme die es anscheinend gibt in die Hand zu nehmen. Wo ist also Arbiter und gibt es weitere Sorgenkinder?"


    Entschlossen schaute Vitulus in die Runde.

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  • Zuerst schaute Vesuvianus verblüfft, dann musste er grinsen und schließlich schüttelte er den Kopf.


    "Sag mal, Vit, bist du während deines Dienstes zu oft vom Pferd gefallen?" ;) :D


    Der Centurio beschloss, die Angelegenheit von der spaßigen Seite zu betrachten und lehnte sich entspannt zurück.


    "ES GEHT HIER NICHT UM EINE PERSON. Jetzt deutlich? Es geht um Caius Claudius Cunctator, der Probatus bei den Hilfstruppen ist. Der muss dort raus und zwar umgehend. Es geht um Titus Claudius Imperiosus Iulianus, der mit deiner Zustimmung in die Gens adoptiert werden durfte, was nun nicht wieder rückgängig machen kann, aber ein absoluter Einzelfall bleiben muss. Es geht um seine Vorliebe für Plebejer, weswegen auch du und nicht nur sein Adoptivvater mit ihm reden musst, denn entweder er lebt weiter den Lebensstil eines Plebejers - dann hätte er erst gar nicht um Adoption bitten brauchen - oder er lebt den Patrizier und dann sollte der Umgang und die Angebetete entsprechend sein. Ich votiere schon mal jetzt und vorbeugend gegen eine Verbindung jedweden Claudiers mit einer Plebejerin, selbst dann, wenn sie zum Zweck der Vermählung von einer anderen Patriziergens adoptiert wurde. Außerdem ist dieser Adoptierte Iulianus Klient einer anderen Patriziergens - das gehört rückgängig.
    Dass Claudia Arachnia Scriba ist, davon bin ich ebenfalls nicht begeistert. Es ist einfach lächerlich und es widerspricht den Traditionen unserer Familie.


    Als Peter Gentis, Vit, ist es deine Pflicht, wenigstens im Nachhinein für Ordnung zu sorgen und zwar durchgreifend und kompromisslos. Unser Ansehen ist in Rom bereits gewaltig gesunken, dem gilt es entgegenzuwirken. Arbiter ist meiner Information nach abgereist. Das ist ein tragischer Verlust für die Gens und für mich persönlich. Er war neben dir der einzige, zu dem ich eine Bindung hatte.


    Was also willst du als erstes unternehmen?"


    Sim-Off:

    Der Spieler des Arbiter hat das IR verlassen.

  • Ziemlich angespannt hatte Marcellus das bisherige Gespräch mitverfolgt und wollte sich zuerst anhören, was die jungen Familienmitglieder zu sagen hatte. Zum letzten kurzen Vortrag von seinem Neffen Vesuvianus war wohl nichts mehr hinzuzufügen. Gespannt sah er zu Vitulus wund wartete auf seine Antwort.

  • Über einige der Zwischenfälle überaus negativ überrascht hörte sich Vitulus die Rede seines Bruders an. Seiner Schwester mochte er nun nicht allzu harsch heranrücken, sie war vom Verlust ihres Vaters am Schlimmsten getroffen und er wusste, dass sie noch jetzt daran verzagte. Doch die beiden anderen mussten zur Rede gestellt werden, soviel war klar. Leider würde auch er ihnen nicht befehlen können was sie zu tun hatten, denn er war nur Pater Gentis... Aber er musste alles versuchen das möglich war.


    "Ich bin sehr entrüstet über derlei Zwischenfälle."


    Rief Vitulus aus und schaute erneut je zu seinen Onkeln und dann zurück zu seinem Bruder.


    "Dies ist kein Benehmen wie es Menschen unserer Herkunft an den Tag legen dürfen. Ich hoffe dass Iulianus, der der auch durch meine Zustimmung zu uns kam, nur auf den richtigen Kurs gebracht werden muss. Uns fehlt die patria potestas über diejenigen unter uns die sich so verhalten, darum müssen wir mit ihnen reden, offensiv reden. Ich schlage vor, dass ich nach Germanien reise und mit jedem von ihnen ein ernstes Gespräch führe. Ohnedies misse ich meine Schwester, die schon seit langem im kalten Germanien ist...."


    Fragend schaute Vitulus erneut in die Runde.

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  • Endlich kam Vitulus mal in Gang und Vesuvianus nickte zufrieden.


    "Du sprichst also mit allen dreien, das ist gut. Nur, Vit ... jeder erwartet von dir, dass du nicht nur redest, sondern durchgreifst. Deine Qualitäten als Pater Gentis werden an deinen Erfolgen in Germanien gemessen. Wenn du das Vertrauen so mancher Familienmitglieder wiedergewinnen willst, muss der Erfolg ein hundertprozentiger sein. Wenn du nicht weißt, was bei Widerstand zu tun ist - ich wüsste es und ich wäre fähig hart durchzugreifen. Es ist zum Wohl der Gens, vergiss das nicht, also erweise dich als Pater Gentis würdig."


    Im Nachhinein fragte sich Vesuvianus, warum nur sein jüngerer Bruder so weich veranlagt war - sie hatten doch dieselben Eltern. Zwar waren sie unter anderen Umständen aufgewachsen - er selbst in der Zeit, als ihr Vater untergetaucht, vielleicht verbittert, aber in jedem Fall härter war, trotzdem erstaunte Vesuvianus der klaffende Unterschied. Ob das Vater wohl gefallen hätte?

  • Auch Marcellus war mit dem Ausgang dieser Besprechung sehr zufrieden und nickte anerkennend. Obwohl er in seinem älteren Neffe Vesuvianus mehr Veranlagungen der Claudier sah, so wollte er dem letzten Willen seines Bruders – für den Moment - nicht anzweifeln und seinem jüngeren Neffen Vitulus auch weiterhin als Pater Gentis unterstützen. Sollte er es jedoch nicht schaffen die Situation in den Griff zu bekommen, so wären vielleicht andere, drastischere Maßnahmen notwendig um die Geschicke der Familie wieder in eine andere Bahn zu lenken. Marcellus warf allen in der Runde einen flüchtigen Blick zu.


    "Dann haben wir wohl für den Moment alles besprochen.“


    Dann richtete er seinen Blick auf Vitulus.


    "Solltest du meine Hilfe brauchen, so stehe ich dir gerne mit Rat und Tat zur Seite Neffe.“


    Es war bestimmt keine schlechte Idee Vitulus seine Hilfe anzubieten. Ob er sie annahm oder nicht, lag nun ganz bei ihm.

  • Auch Vitulus nickte erneut bestätigend mit dem Kopf während seine Verwandten sprachen. So schlecht konnte es gar nicht um die Gens stehen, wenn sie alle zusammenhielten. Vitulus würde nun aber einiges vorzubereiten haben...


    "Dann sei dem so. Ich werde noch heute alles für meine Abreise nach Germanien vorbereiten."


    Dann schaute er zu seinem Bruder Vesuvianus.


    "Du lieber Bruder berichte in der Legio dass ich aufgrund wichtiger Familienangelegenheiten verreisen musste, ich will nicht als erster Deserteur der Claudier in die Geschichte eingehen! :D"


    Zu den anderen gewandt rief er ein freundliches "Vale bene" und verabschiedete sich zu seinen Vorbereitungen.

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  • "Vale bene, viel Erfolg und den Schutz der Götter!"


    Auch Vesuvianus dachte an Aufbruch und erhob sich.


    "Wer mich erreichen will, findet mich in der LEGIO I. Immer dann, wenn ich in der Curia Italica zu tun habe, werde ich in der Villa vorbeischauen und sehen, ob etwas anliegt. Bis dahin ...


    Valete!"


    Vesuvianus nickte seinem Onkel nochmals zu, bevor er das Atrium und kurz darauf die Villa verließ. Der Zukunft sah er äußerst gespannt entgegen. Auf jeden Fall war er erstmals seit Monaten froh, weil sich endlich eine Besserung in der Gens abzeichnete. Dennoch gestand sich Claudius ein, dass er gewisse Zweifel an der Durchsetzungskraft seines Bruders hegte, doch schon mancher war über seinen Schatten gesprungen, wenn es darum ging, die Ehre wiederherzustellen.

  • Laevinus hatte das Gespräch der übrigen Claudier an eine Säule gelehnt verfolgt. Er hatte nichts dazu gesagt, obwohl der Zorn in ihm hochgekocht war. Sein Bruder in den Diensten einer Auxilareinheit? Hatten die Götter die Claudier wirklich mit soviel Schande gestraft?


    Sim-Off:

    auch wieder einmal da;)

  • Zitat

    Original von Camillus Claudius Laevinus
    Der Sklave führte den Fremden in das Atrium, wo bereits Claudius Laevinus auf ihn wartete.
    "Salve, wie kann ich euch helfen?"


    Gespannt hob er eine Augenbraue hoch.


    Ich fiel gleich mit der Tür ins Haus: "Vor einiger Zeit wurde ein gewisser Marius Claudius Sextus umgebracht. Der Leichnahm liegt noch bei uns. Die Frage ist, ob die Claudier den Leichnahm übernehmen."

  • Vitulus schaute sich um, nur er und Secundus waren anwesend. Es war Vitulus recht, dieses Opfer wollte er persönlich erbringen, auch wenn es im Namen seiner Gens und dieses Hauses geschah. Noch einen Blick warf er auf Secundus, dann auf den Stein, der nun schon seit Monaten in ihrem Garten lag, wunderbar haben die Handwerker ihn auf das Podest erhoben.

    Dateien

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  • Secundus:


    Ich stand vor dem Altar und hielt den Kelch, welcher mit Weihrauch gefüllt war. Auf den Blick meines Meisters hielt ich ihn in die Höhe und versuchte so still zu verharren wie es ging. Er begann derweil seine Gebete anzustimmen.

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  • Der Geruch des Weihrauchs stieg Vitulus in die Nase und den Blick fest auf den geheiligten Stein begann er zu beten.


    "Geheiligter Bewahrer des Unheils, erhöre mich. Lange habe ich dir kein Opfer mehr erbracht, doch vergessen habe ich dich niemals. Dich den musischsten der Götter. Bewahre dieses Haus vor Bösem, ebenso wie du diesen Stein in es gelenkt und niemand verletzt ward und ich bitte dich, dass du darauf achtest, dass auch in unserer Villa die lieblichen Klänge der Musik nie verklingen mögen."


    Noch während er in der Mitte seines Gebets war, goß er einen Teil des Weines vor und auf den Stein, langsam sickerte es in den Boden und rann den Stein entlang, eine rote Spur nach sich ziehend. Die restliche Karaffe stellte er an den Altar.

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