Menecrates blickte auf das abgelegte Schriftstück, dann schaute er den Besucher an, um dessen Anliegen zu erfassen. Zumeist brachte ein Vigintivir keine guten Nachrichten und auch heute gab es keine Ausnahme von dieser Regel. Der Claudier nickte mehrmals, bevor er endlich antwortete.
"Danke, das weiß ich zu schätzen." Er meinte die persönliche Überbringung der Nachricht. "Sein Tod überrascht mich völlig", fügte er nachdenklich an. Er griff zu dem Schrieben - mehr um Zeit zu gewinnen als um Neugier zu stillen. Einige Zeilen las er mehrfach. Es fiel ihm schwer, den Inhalt zu erfassen, aber ein Stück Sinn vermisste er außerdem.
"Kann es sich eventuell um einen Irrtum handeln?", fragte er hoffnungsvoll. Wortlos schob er den Brief zurück und tippte auf eine Stelle im Text oben. Hier wurde ihm Mitgefühl zum Verlust seines Großonkels Tiberius Telophanes versichert. Einen solchen Onkel besaß er nicht und vielleicht bedeutete dies außerdem, dass sich der Beamte generell im falschen Haus befand und um Felix sich eine andere Geschichte rankte.
Die Getränke kamen und Menecrates wählte den Wein. Eine Geste forderte Flavius auf, seinerseits Wünsche zu äußern.