Singend schüttete Cloelia heißes Wasser ins bis dato noch gar nicht heisse Wasser. Calpurnia sollte sich wohlfühlen...
[Balneum] Ein intimes Badezimmer
-
-
"Sing weiter Cloelia, ich höre es gerne, wenn Du singst!".
Als erstes flogen meine Sandalen von den schmutzigen Füßen in die nächste Ecke. Dann zog ich mich rasch aus. Pferderücken sind sehr unbequem und da ich lange nicht mehr ausgeritten war, fühlte ich jeden Knochen im Leib.
Das Wasser hatte nun die richtige Temperatur. Die Duftöle und die dezente Beleuchtung tauchten das Balneum in eine sinnliche Atmosphäre.
Langsam ließ ich mich in das heiße Wasser gleiten. Von den Zehen an stieg die Wärme in meinen Körper. Es war eine absolute Wohltat. Die Lebensgeister kehrten zurück."Hmmmmmmmmmm!", seuftze ich laut und schloss die Augen, "Bleib bitte hier Cloelia. Sing für mich und hilf mir gleich beim waschen."
-
Gross war die Aufgabe der Paris einstmal
Musst er doch entscheiden der Götterzwist
Ob Hera, Athena, Aphrodite, welch Qual.
Musst er doch sagen wer die schönste ist.Sang Cloelia lächelnd während sie Calpurnia einseifte
-
"Du darfst ruhig fester reiben. Ich bin total verspannt.".
In vollen Zügen genoss ich das einseifen und die angenehme Stimme von Cloelia.
Dabei dachte ich über den Text des Liedes nach.
"Welch eine Qual muss der alte Paris erlitten haben, bei soviel
Schönheit, die Schönste zu küren! Vielleicht hat mein Paris
sich schon entschieden.", dachte ich. -
Meine Gedanken schweiften ab. Das warme Wasser, der Duft des Öls, der Gesang von Cloelia und ihre sanften Hände, wühlten mich mich auf.
Ich musste an Obscuro denken, der nun weit weg von mir war. Wie gut hatten wir uns verstanden und wie vorsichtig er im Umgang mit mir war. Ich stellte mir dir Frage, ob ich verliebt bin. Hmmm, da ich es noch nie so richtig war, könnte es doch so sein.Cloelia wusch mir den Kopf, für kurze Zeit war ich aus meinen Gedanken gerissen.
"Cloelia, warst Du schon einmal verliebt?", fragte ich sie neugierig.
-
"Ich? Nein, Herrin. Den richtigen Mann hab ich wohl noch nicht gefunden.".
"Was fragt sie auch eine Sklavin? Wir können uns nicht so einfach verlieben!", dachte ich.
Als sie aus dem Bad stieg, trocknete ich sie ab, pafümierte sie, half ihr in eine neue Tunika und brüstete dann ihre langen Haare.
Plötzlich erschien Eudoxia im Bad.
-
Irgendwie brachte mir die Antwort von Cloelia überhaupt nichts. Somit blieb ich mit meinen Gedanken alleine. Als Eudoxia Besuch für mich ankündigte, war ich wieder zurück in der richtigen Welt.
"Danke, Cloelia. Jetzt fühle ich mich wohler.".
Schnelle schrittes ging ich ins Atrium.
-
Cloelia hatte das Wasser schon eingelassen und wartete auf mich. Das wenige was ich trug, war schnell ausgezogen.
"Lass mich bitte einen Moment alleine. Ich möchte ungestört nachdenken. Ich werde Dich rufen, wenn ich dich brauche."
Als sie das Balneum verlassen hatte, kreisten meine Gedanken nur noch um das, was ich mit Obscuro im Garten der Casa Fimbria getan hatte. Irgendwie beschlich mich ein Gefühl von Scham. Ich hatte mich ihm ja fast an den Hals geworfen. Was würde er von mir denken? Und der Moral hatte ich auch nicht Rechnung getragen. Es im Garten zu treiben. Oh was hatte mich geritten, dies alles zu zulassen? ..... Aber ist es nicht das Normalste von der Welt? ... und schön war es auch. Ach, was mache ich mir Gedanken. Bald werde ich die Frau von Obscuro und dann erwartet alle Welt von uns, das wir uns lieben und Kinder zeugen. Sagen wir mal, wir haben nur geübt.
-
Plötzlich platzte Circe ins Bad
"Salve Herrin, ich wollte nicht..." -
Aus meinen Gedanken gerissen, erschrak ich fast zu Tode.
"Hatte ich nicht gesagt, das ich nicht gestört werden wollte? Ich glaube in diesem Hause wird die Peitsche zu selten benutzt"
-
Die Gedanken an meine letzte Lehrstunde brannten noch in meiner Haut... "Verzeih Herrin, ich wusste doch nicht..."
-
"Aber wo Du jetzt schon mal gestört hast, kann Du mich auch einseifen!"
Vielleicht war ich doch zu grob zu ihr gewesen. Noch nie hatte ich jemanden auspeitschen lassen.
"Ist es Dir hier überhaupt schon einmal passiert, das Du ausgepeitscht worden bist? Ich kann es mir fast nicht denken!"
-
"Bevor ich für Dominus Quirinalis gekauft wurde war ich bei einem anderen Herrn der dies regelmäßig tat wenn ich..." Circe stockte und seifte Calpurnias Rücken konzentrierter ein "Dominus Quirinalis ist sehr gut zu mir..."
-
"Ich denke nicht nur er. Hier hast Du es wesentlich besser. Hier wird niemand ausgepeitscht. Frag mal Eumenes der ist am längsten hier. Aber ich kann es mir wirklich nicht denken. Selbst Domina Messalina ist nicht so wie sie sich manchmal gibt."
-
"Ihr seid mir also nicht böse Herrin?"
-
"Natürlich nicht. Ich habe mich nur erschrocken. Es ist alles in Ordnung. Keine Peitsche."
Ich lächelte und strich über ihren Arm.
-
Ja, ich hatte es gut. Ich wusste das. Und doch gingen meine Gedanken zurück... "Darf ich euer Haar waschen, Herrin?" hörte ich mich sagen
-
"Das kannst Du sehr gerne machen. Ich werde es sicher geniesen."
Ich dachte über Circes Äußerung nach, das sie von einen Vorbesitzer regelmässig und scheinbar zu seinem Vergnügen gepeitscht wurde. Das es solche Menschen gibt, die Spaß daran haben, andere zu quälen, davon hatte ich schon gehört. Aber vorstellen konnte ich es mir nicht.
"Sag mal Circe, hat Dich diese Mann nur wegen deiner Fehler geschlagen oder weil er Spaß daran hatte, dich zu peitschen? ...... Wenn Du die Frage nicht beantworten willst, bin ich Dir nicht böse."
-
"Ich weiss nicht genau..." sagte ich bedächtig "... doch ich denke es hat ihm Freude bereitet. Es war nicht fest und nicht brutal..." sorgsam benetzte ich Calpurnias Haare mit warmem Wasser "Ihr habt schönes Haar Herrin"
-
Weiter wollte ich sie nicht mit Fragen quälen. Offensichtlich war es ihr unangenehm.
"Danke. Lange Haare müssen gepflegt werden, das ist eine Menge Arbeit. Jeden Tag mehrfach durchbürsten und oft sanft waschen lassen. Du machst das sehr gut Circe, Cloelia ist da immer etwas grober. Nicht so sanft wie Du das machst.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!