Audienz für Publius Aelius Hadrianus

  • Nach der Ehrbezeugung setzte ich mich und nachdem er mich zum sprechen aufforderte hielt es mich schon nicht mehr auf dem Stuhl.


    Ich sprang auf und fing an.


    Schaut mich an! ich zeigte auf die Tunika, die dreckig und zerissen war.


    Entehrt haben sie Götter und mich! Auf die Folter gelegt! ich zeigte meine blauen Flecke, den blutverkrusteten Hinterkopf und die vielen Striemen am Körper.


    Mich einen Priester des Apollo!In ein Faß steckten sie mich und rollten mich die Treppen hinab!



    Ich kniete nieder und umfaßte seine Knie, während ich nach oben schaute.


    Vater, mein Kaiser! Schändlicher Verrat geschieht in Hispania!

  • Ich fasste mich wieder stand auf, atmete kräftig durch uns sagte:


    Verzeih mir, daß ich mich jetzt so gehen ließ, aber die Kränkung der Götter sitzt gar zu tief.
    Ich setzte mich auf meinen Platz und fing an zu erzählen:



    Es war euer Wunsch, daß ich nach Spanien gehe. Diesem Wunsch konnte ich, wie ihr wisst nicht sofort erfüllen, da in Rom noch einige Arbeit im Tempel des Apollo, gerade im Hinblick auf die zu euren Ehren stattfindenden nahenden Ludi Apollinaris anstand, der ich ein besonderes Augenmerk widmete, damit sie zu einem persönlichem Geschenk des Apollo zu eurer Macht und Güte werden würden.


    Ihr wißt, daß ich dann nach eurer Ermahnung sofort nach Spanien begab, um nicht euren Zorn heraufzubeschwören, da es die heilgste Pflicht eines Sohnes ist zu gehorchen.
    Kaum in Spanien angekommen stürzte ich mich auf die Arbeit, hatte ich doch vom Collegium Qindecimvirii den Auftrag bekommen, Schriften über die Societas anzufertigen, damit die Mitglieder dieses Kultes gemäß unserer Traditionen den Kult des Aesculapsius ausüben. Dazu führte ich verschiedene Gespräche mit Mitgliedern der Societas und versuchte tiefer in ihr Inneres einzudringen, als ich an einer Synode der Vereinigung teilnahm. Bis....


    Ich holte tief Luft.


    Bis. Ja bis ich eine einladung der LAPP Hispanias erhielt mit ihr zu speisen und ihr über die Arbeit der Societas zu berichten.


    Ich sprang wieder auf.


    Mögen die Götter meine Zeugen sein. Die Gastfreundschaft mißachtend erschien ihr Regionarius und eröffnete mir, daß ich verhaftet sei! Als ich gehen wollte, drohte man mir Gewalt an! Bis ich flüchten konnte und ihren wahrscheinlich von langer Hand geplanten Mordanschlag vereiteln konnte, weil mir die Flucht gelang! Wie einen Hund trieb man mich durch ganz Tarraco!


    Ich setzte mich wieder und fuhr nach eienr Weile fort


    Niedergeschlagen hat man mich und mit Gewalt in den Kerker zu Räubern, Verbrechern aber auch unschuldigen Bürgern verbracht, die der Willkür dieser Spießgesellen zum Opfer fielen wie man mir erzählte. Natürlich konnte ich nicht zulassen, daß die Legatin gemeinsame Sachen mit dem Christen Adrianus Johannes Simonis mach, wie sie mir noch während des Essens berichtete. Wahrscheinlich einfach nur um anzugeben und sich ihres Mordplanes sicher. Bis ich, wie ich schon sagte flüchten konnte.
    Verflucht sind sie bis in alle Ewigkeit, so ist es auf die Kerkermauern geschrieben und so soll es auch sein.


    Wieder war einmal tief Luftholen angesagt,


    In der Nacht flößte ihnen ihr Christengott wohl ein, daß zuviele Menschen in Tarraco diesen Frevel gesehen haben und sie nun ihren Anschlag nicht so zuende bringen konnten, wie sie erst planten. Man steckte mich in ein Faß und ich hörte, daß man einen Kaufmann bestach, der in ihre Pläne eingeweiht zu schien, denn er unternahm nichts gegen den Regionarius der mit nach Italien fuhr. Allerdings schien dieser Mann doch fromm genug sien, denn in Ostia gelandet überkamen ihm wohl Zweifel an seinem Tun und er übergab seinen Lohn den Prätorianern weil ihn reute. Ja, und dann strebte ich aufgrund dieser Geschehnisse schnellstmöglich in den Palast, euch zu waren, nachdem mich die Prätorianer aus diesem stinkendem Fischfaß befreiten.

  • Aufmerksam lauschte der Kaiser der Erzählung des Hadrianus. Als sich diese offenbar ihrem Ende zuneigte, winkte er eine der Wachen zu sich.


    "Ich wünsche umgehend mit dem Prätorianerpräfekten oder jenem Offizier der Kohorten zu sprechen welcher meine Anweisung bezüglich Hadrianus weitergeleitet bzw. ausgeführt hat."


    Die Wache erwartete offensichtlich noch eine ausführlichere Erklärung, unbeholfen stand sie neben Iulianus und blickte ihn fragend an.


    "Heute noch, geh endlich."


    Iulianus' Stimmung nahm rapide ab, dennoch wandte er sich ruhig und gefasst an Hadrianus.


    "Du wirfst der Frau meines Neffen vor mit Christen zu paktieren? Ich muß schon sagen, Hispania hat Rom als Brutstätte von Verschwörungstheorien jeder Art schon längst den Rang abgelaufen. Es ist wohl besser, du hältst dich von dieser Provinz künftig fern..."


    Deutlich hörbar seufzte der Kaiser.


    "Nun gut, Messalina wird in absehbarer Zeit ohnehin Rechenschaft ablegen lassen, bis dahin werde ich sie beobachten lassen. In der Zwischenzeit werde ich sie auffordern an ihrem Regionarius ein Exempel zu statuieren. Ihre Reaktion auf diese Weisung wird ihre Haltung mir gegenüber offenbaren.
    Du aber scheinst Ärger jeglichen Ausmaßes förmlich anzuziehen. Nun, künftig wirst du selbst damit fertig werden müssen, deine Emanzipation steht unmittelbar bevor.."

  • "Keine Heirat.. Nennen wir es Verkauf ohne die lästigen Formalitäten des Verkaufs.
    Du wirst dein eigener Herr sein und tätest gut daran mit deiner Religion verheiratet zu sein und dich ihr mit all deiner Zeit und Energie zu widmen."

  • Iulianus nickte und deutete dem Prätorianer, daß er nähertreten sollte.


    "Ich sagte dem Präfekten, daß diese Angelegenheit unter Ausschluß der Öffentlichkeit gehandhabt werden sollte. Ich sagte, Hadrianus ist mein Wunsch zu übermitteln ihn baldigst sehen zu wolllen.
    Meine Anweisung scheint nicht verstanden worden zu sein. Oder wie erklärt es sich, daß er verhaftet wurde und hier nun von Verschwörungne spricht? Ich bin wahrlich nicht erfreut solche Geschichten hören zu müssen. Hast du eine plausible Erklärung für das Geschehene?"

  • Iulianus ballte seine rechte Hand zu einer Faust und schlug auf die Lehne seines Stuhles.


    "In Verzug sagst du. Soso. Bei seinem nächsten Auftrag wird er nicht mehr in Verzug sein. Bringt ihn in die Katakomben des Collosseums, sein weiteres Schicksal entscheidet sich in der Arena."


    Mit etwas freundlicherer Miene wandte er sich wieder zu Hadrianus.


    "Tue das. Und halte dich bereit, morgen ist der große Tag."

  • Corvus wollte schon zu weiteren Erklärungen ansetzen, seinen Kameraden vor dem, wie ihm schien, ungerechten Schicksal bewahren, doch dann besann er sich eines besseren.
    “Ja mein Kaiser, der Mann wird sich in der Arena wieder finden.“

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