Sklavenarbeit

  • Sica war zurück. Das hatte ich schon mitbekommen, aber es ging an mir vorbei. Ich hatte genug mit mir selber zu kämpfen.
    Ich wusste mittlerweile, dass mein Herr mich nun nicht nur geliehen, sondern auch gekauft hatte. Das bedeutete keine Möglichkeit auf Rückkehr. Ich würde mich arrangieren müssen. Besonders mit dem Kerl, der mich so behandelt hatte. Nun gut, es würde mir schon irgendwie gelingen.
    Zur Zeit jedoch ging ich durchs Haus um einzelne Zimmer, nach Anweisung zu putzen und aufzuräumen. Eine teilweise langwierige Aufgabe, da in dem Haus nicht viele wohnten, aber es Räume in mannigfacher Menge hatte, die alle entstaubt werden wollten.

  • Nach der Hälfte der Zimmer gönnte ich mir eine kleine Pause. Der Blick aus dem Fenster war schön. Erstaunlich wenn man daran dachte, wie grausam hier in dem Haus einige sein konnten.
    Ich gönnte mir wenige Minuten um hinauszusehen, zu geniessen, zu vergessen, was hier vor sich ging.
    Nach einer Weile erst machte ich mich wieder an die Arbeit.

  • Ich hockte neben einem Beet voller filigraner Blumen, deren Namen ich nicht kannte und jätete vorsichtig Unkraut. Jede heftige Bewegung schmerzte und verursachte mir schlimmstenfalls Schwindelanfälle. Obwohl es heiss war und die Sonne vom Himmel brannte, konnte ich mich nicht entscheiden, ob mir heiss oder kalt sein sollte. Sobald ich Zeit hatte nachzudenken, fror ich innerlich und das drang auch nach aussen und ich zitterte leicht, während Gänsehaut sich ausbreitete. Ich erinnerte mich nicht daran, was der Sklave das letzte Mal mit mir getan hatte, nachdem er mich ausgepeitscht hatte, aber ich erinnerte mich noch sehr gut an das, was er beim ersten Mal getan hatte und das verursachte mir diese Kälte und Angst. Oh ja, ich hatte Angst. Es war eine ähnliche Angst, die mich bei meinem vorletzten Herren immer begleitet hatte: Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute. Im wachen und im schlafenden zustand. Meine Blässe und das ich so still war, war nicht nur gegeben, weil es mir schlecht ging, sondern auch, weil ich wieder hinter meine Schutzmauer zu kriechen versuchte um nicht von der Angst übermannt zu werden.
    Ich griff nach einem der Unkrautbüschel und zuckte zusammen. Heisser Schmerz stach im Rücken auf und ich kniff die Augen zusammen, atmetete zischend durch die zusammengebissenen Zähne ein. Als sich der Schmerz etwas gelegt hatte, rückte ich etwas näher an das Beet heran und griff erneut nach dem Büschel und rupfte es vorsichtig samt Wurzel aus.
    Trotz der Kälte, die ich empfand, rann mir der Schweiss, ob der Sonne und auch des Fiebers, was immer noch an mir nagte, wenn auch nicht mehr hoch. Aber es schwächte mich und ich konnte nur langsam und mit Bedacht Dinge tun und denken.
    Mühsam und doch stetig arbeitete ich mich durch das Beet durch und schaffte es, obwohl mir zum Schluss nur noch schwindelig war, nicht eine Blume dabei kaputt zu machen. Das man mich beobachtete, fiel mir nicht auf.

  • Sica hatte sich in dem Schatten einer Säule verborgen. Die Fähigkeit sich vor ungewünschten Blicken effektiv zu verstecken, hatte er sich bereits früh angeeignet. Ein kleiner Sklavenjunge sollte sich beim Stehlen auch in der Suburba tunlichst nicht ertappen lassen, falls er noch lange genug leben wollte, die Beute nutzen zu können. Sica jedoch war längst kein Junge mehr. Sein Alter ließ eindeutige Rückschlüsse zu auf seine Fähigkeit, sich zu verstecken.


    Mit Abscheu beobachtete er nun das schwächliche Sklavenmädchen, wie es einem Tier ähnlicher als einem Menschen durch die Vegetation kroch. Es hatte ihm einiges an Vergnügen bereitet, sich Qualen für das schwache Ding auszudenken. Doch in diesem Zustand würde sie wohl kaum noch nennenswerten Widerstand leisten. Sie stellte kein sehr lohnenswertes Ziel mehr dar. Ganz eindeutig war da jemand sehr dilettantisch und grob vorgegangen. Sica würde sich etwas neues einfallen lassen müssen...


    Er sah sich noch einmal kurz um, ob ihn auch niemand beobachtete und schlich schließlich wieder lautlos davon.

  • Leise vor mich hinsummend wischte ich in ein paar Zimmern Staub, während hinter mir eine andere Sklavin anderes machte.
    Gerade wechselte ich wieder ein Zimmer.
    Momentan ging es mir erstaunlich gut. Warum, wusste ich jedoch nicht.

  • Leise vor mich hinsummend schnitt ich ein paar Rosen.
    Der Tag war schön und der Himmel wolkenlos. Es war warm und ich dachte an alles mögliche so vor mich hin.
    Vorsichtig schnitt ich die dornenbewachsenen Stile ab und brachte den Strauß dann nach drinnen, wo die Blumen verteilt werden würden.

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