In dem oben genannten Buch geht Junkelmann eigentlich recht ausführlich auf diesen Film ein...
Um es festzuhalten
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So, mal Zeit, dass ich meine Meinung kundtue.
Herr Junkelmann kann den Helm von mir aus Star-Wars-Helm nenne, mir egal. Ich versteh nicht, was soll daran futuristisch sein? Es gab mehrere hundert Jahre lang Gladiatoren, die zum Teil sehr berühmt waren. Solche die es sich leisten konnten, oder Spieleveranstalter, die etwas aussergewöhnliches bieten wollten, was sich ind der Zeit immer mehr gesteigert hat, wollten eben auch aussergewöhnliche Rüstungen und Waffen bieten.
Nichts ist für das Volk langweiliger, als jahrhundertelang die gleichen Zweikämpfe in den gleichen Waffen.Wieviel Fantasie für einen Waffenschmied ist wohl nötig, damit er in dieser langen Zeit mal ein paar andere Waffen oder Helme macht?
Es liegt doch auf der Hand, dass man einen Helm schmiedet, der nicht nur gut schützt, sondern auch noch etwas gefährlich aussieht. Mit der Zeit ist man eh davon abgekommen, nur feindliche Bergvölker zu kopieren.Sicherlich ist dieser Helm historisch nicht nachweisbar, allerdings sehe ich keinen Grund, wieso es so einen ähnlichen nicht gegeben haben sollte?
Helme von Thrakern oder Secutoren weisen ja genausowenig Ähnlichkeiten mit römischen Vorbildern auf.
Und wenn es ihn in den Türkenkriegen gegeben haben sollte, so könnten ja die Türken die Helme von den Gladiatoren abgekuckt haben. (ketzerische Theorie :D)Sagen wir in diesem Fall mal so:
Dieser Helm ist ein Produkt eines kreativen Waffenschmiedes, der den Helm den Wünschen und Massen eines Gladiators (Toxis :D) angepasst hat.Ausserdem, wie definiert man in der Antike betreffend Form und Eleganz eines Helms "futuristisch"?
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Was mir gerade einfällt: Vielleicht wollten sie irgendwie die Munera-freie Zeit unter Marc Aurel (dies nur im Film gab, in Wirklichkeit aber nicht) durch diese recht kreativen Ausrüstungen unterstreichen
D.h. daß die Waffenschmiede mit den Aufträgen nicht nachkamen als Commodus beschlossen hatte wieder Spiele auszurichten und sie dann alles zusammenkratzten was auffindbar war (immerhin sind ja schon etliche Tage der Spiele vergangen als Maximus und Co. in Rom eintreffen)btw.: Die Gladiatoren auf den Streitwagen sind ja einigermassen ok, Frauen als Bogenschützen etc., das hab ich schon mal gelesen. Sagt Junkelmann auch dazu was?
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Nur eine Randbemerkung: Die beiden "Amazonen" aus Gladiator treten normalerweise bei den "American Gladiators" auf. Der große Thessaler und Ajax aus "Troja" sind Wrestler, Ralf Möller Bodybuilder... irgendwie leben da die alten Sandalenfilme fort... Muskelprotze in kurzen Röcken
Die echten Gladiatoren schützten sich in Wahrheit durch eine dicke Fettschicht... waren also äußerlich wenig muskulös... also kein sichtbares Sixpack... -
Zitat
Original von Publius Decimus Lucidus
Was mir gerade einfällt: Vielleicht wollten sie irgendwie die Munera-freie Zeit unter Marc Aurel (dies nur im Film gab, in Wirklichkeit aber nicht) durch diese recht kreativen Ausrüstungen unterstreichen
D.h. daß die Waffenschmiede mit den Aufträgen nicht nachkamen als Commodus beschlossen hatte wieder Spiele auszurichten und sie dann alles zusammenkratzten was auffindbar war (immerhin sind ja schon etliche Tage der Spiele vergangen als Maximus und Co. in Rom eintreffen)btw.: Die Gladiatoren auf den Streitwagen sind ja einigermassen ok, Frauen als Bogenschützen etc., das hab ich schon mal gelesen. Sagt Junkelmann auch dazu was?
Agrippa hat dazu schon mal im Forum "Historia" geschrieben, dass es sich bei den beiden Gladiatorinnen auf Streitwagen um den Gladiatorentyp der "Essedaria" handelt. Der mit Pfeil und Bogen kämpfende Gladiator heißt Sagittarius (Im Film sind beide wohl kombiniert). Während der römischen Invasioan in Britannia fuhren die Kelten auf Streitwagen (wesentlich klobiger als die asiatischen Modelle) in die Schlacht. Sie standen dabei auf der Deichsel und sprangen zum Nahkampf ab. Claudius glaubte, dass dies den Römern gefallen könnte...
Was Junkelmann sagt weiß ich nicht, der kommt zu seinen Ergebnissen mittels experimenteller Archäologie... ich glaube allerdings kaum, dass der jemals bei seinen Versuchen Streitwagen gefahren ist
Legendäre ist die Stammesfürstin Boudicca (Picten?) die ebenfalls auf einem Streiwagen fuhr... -
Der Essedarius kämpfte hauptsächlich mit Fernwaffen wie Speer, Bogen etc. Recht viel verändert haben sie da also nicht
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Nochmal zurück zum Helm:
Wenn ich den Film korrekt in Erinnerung habe, so wurde dieser Helm als Teil derjenigen Ausrüstung bereitgelegt, welche Maximus bei seinem ersten Auftritt im Colosseum trägt, als er eigentlich die "Barbarenhorde" der Karthager in der Schlacht auf der Ebene von Zama nachspielen sollte.
Es handelt sich hierbei also ganz eindeutig nicht um einen Helm, wie ihn die traditionellen Profi-Zweikämpfer trugen. Das ergibt sich sowohl aus der Geschichte des Filmes, als auch aus den vielen Relief-, Graffiti- und Helmfunden.
Was ist also das Problem? Als Teil einer fremdländischen Ausrüstung ist es nicht länger so schlimm, einen Helm darzustellen, der so nicht nachweisbar ist.
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Stimmt, von daher ist der hier links:
http://www.liderdigital.com/im…1/gladiator-ampliacio.jpg
schon eher zu beanstanden, da er als Profi angekündigt wird. Und die Tiger dahinter sowieso..
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Ganz eindeutig, jawohl.
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Interessanter finde ich Maximus Brustpanzer. Hat schon mal jemand darauf geachtet, dass da immer neue Zierelemente dazukommen im Laufe der Zeit. Wo sollen die so plötzlich herkommen? Woher hat er das Geld um den Schmied zu bezahlen?
Erst sind da seine beiden Pferde zu sehen, die er abgeben musste, dann seine Frau mit seinem Sohn, dann die Pinie vor seinem Hoftor und zum Schluss die Siegesgöttin Victoria...
Commodus trägt den Brustpanzer jener berühmten Augustus-Skulptur... -
Mal eine Sammlung der Fehler. Zumindest die Kondensstreifen und das Gummischwert hatt ich auch gesehen.
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Naja, da ihr schon mal dabei seid, und obwohl es schon spät isr und ich es morgen verfluchen werde jetzt noch was geschrieben zu haben...
Was mich an diesen ganzen Filmen, wie Ben Hur, Gladiator oder auch Troja (Alexander hab ich mir gar nicht erst angesehen, ich guck doch keine Filme über makedonische Ziegenhirten...) sind weniger die kleinen historischen (Kostüm-)Fehler. Gut, der Centurio in Ben Hur trägt sein Gladius auf der falschen Seite, die Helme in der Gladiator Arena sind futoristisch (mindestens aus römischen Sicht..).
Nein, es ist mehr das das christlich amerikanische Weltbild in die Antike projeziert wird...
Da ist der sich als Gott bezeichnende Augustus...Kurz zuvor wurde Caesar ermordet weil er "vielleicht" König werden wollte. Octavian hatte doch nur die Macht, weil er Volk und Senat vormachtet er habe sie nicht wirklich und tue nur das was sie eh wollten (OK, etwas verkürzt, aber es ist spät)
Und Commodus, dargestellt als beispiel des Caesarenwahnsinn (wahrscheinlich ein Begriff des Geschichtsschreibers eines Caesars über den von ihm ermordeten Vorgängers. :]..)
Ach ja, und der Trojanische Krieg dauert 18 Tage...Ach, ist schon spät, darum : Warum drehen die nicht mal einen Film, der ohne die ganz grossen aus auskommt... Ich mein in "Privat Ryan" stürmt ja auch nicht Ike persönlich die Normandie und Rosevelt und Churchill laden ihn auf Omaha Beach zu einen Whisky ein....
Nein, so ein schöner einfacher Film, eine Legion, oder auch nur eine Centurie, kämpft gegegen irgend jemand irgendwo, da kann sich auch noch irgendjemand in irgendjemand verlieben...solange das die ganze Story nicht auf 3 Stunden powert und so qualvoll wie Pearl Harbour wird.
Und dann können wir uns über kleine/ grosse Kostümfehler ärgern, aber zumindest hat dann keiner dem Durchschnittspublikum weisgemacht, das die römische Legion kleine kinder gefressen und Hannibal gegen Marc Aurel gekämpft hat...
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