~Triclinium - Germanica~

  • Sie konnte es nicht glauben. Anscheinend stieß sich ihr Mann jetzt tatsächlich an ihrer Aussage, dass es ihr gleich wäre, ob er Senator würde. Er regte sich also auf, dass sie sich nicht für das interessierte, was ihm am Herzen lag, was eigentlich garnicht stimmte , aber meinte dennoch im gleiche Atemzug, dass sie doch ihre Wünsche und Leidenschaften hintanstellen sollte.


    "Warum sollte es mir denn nicht gleich sein? Schließlich ist es dir ja auch gleich, was ich will oder nicht..." sagte sie dann verletzt.


    "Ich weiß nicht, was du erwartest. Ich bin was ich bin, und du hast mich so geheiratet. Und wenn es soweit sein sollte, dass wir nicht einmal Geld für die Kleider unserer Kinder haben sollten, dann ist auch das Weben nicht mehr von Nöten."

  • Bein den Worten seiner Frau verdrehte Sedulus nur die Augen. Sie wollte einfach nicht verstehen oder konnte es nicht.


    Verdreh mir doch nicht die Worte in meinem Mund! Hab ich irgendwo mit einer Silbe erwähnt das es mir gleich ist was Du willst bzw. nicht willst?! Ich sagte nur das es nicht schicklich für eine Römerin ist zu reiten und das es zu ihren Aufgaben gehört Kleider zu nähen oder Teppiche zu knüpfen mehr sagte ich mit keinem Wort! Und das wir wenn wir Kinder haben eben recht teuer werden kann wann man alle Kleider kaufen muß!
    Verflucht bei den Göttern, willst Du mich nicht verstehen oder tust Du nur so?


    Jede Frau strickte oder tat sonst etwas in der Art im Haushalt, selbst die Patrizierinnen. Nur er mußte an eine Frau geraten die sich wohl für zu fein für eine solche Arbeit war... 8)
    Liebe konnte schon ein Fluch sein!

  • Paulina wäre bei den Worten ihres Mannes beinahe die Kinnlade herunter gefallen. Was er sagte, und noch viel mehr, wie er es sagte, war einfach die Höhe! Er schien nicht das geringste zu verstehen...


    "Untersteh dich gefälligst in diesem Ton mit mir zu sprechen. Ich bin nicht irgendeine dahergelaufene Person von der Straße!" fuhr sie ihn an.


    "Anscheinend kann ich dich ebenso wenig verstehen, wie du mich!" Sie nahm ihren Becher und trank einen kleinen Schluck, während sie ihren Mann mit bedrohlich funkelnden Augen ansah.
    "Und wenn du unbeding Kleider für unsere Kinder haben willst," sagte sie dann kühl " dann strick sie doch selbst. ICH werde es nämlich nicht tun."

  • Irgendwie mußte Sedulus wohl im Irrenhaus gelandet sein. Jetzt sollte er schon Frauenarbeit machen, so langsam ging es los hier!
    Er hatte sich gerade einen Becher Wein genommen um einen Schluck zu trinken, stattdessen feuerte er diesen in eine Ecke das es nur so schepperte.
    Ein Sklave kam herbei gelaufen welchen Sedulus zornig an sah und an schrie.


    Verschwinde!


    Dann sah er seine sich doch recht merkwürdig verhaltende Frau an.

    Wenn ich Die Kleider für unsere Kinder herstelle, dann seh Du zu das Geld ins Haus kommt! Geh dann von mir aus bei Wind und Wetter auf dem Markt und verkaufe dort Obst und Gemüse oder im Winter von mir aus Felle!


    Dies waren Sedulus Worte ehe er sich sauer aus dem Triclinium verabschiedete.
    Er würde die Nacht im Castellum verbringen.

  • Völlig geschockt hatte Paulina das Verhalten ihres Mannes beobachtet. Als der Becher mit einem lauten scheppern gegen die Wand knallte zuckte sie unweigerlich zusammen. Als er dann auch noch zunächst den Sklaven und dann sogar sie selbst anschrie, wusste sie nicht, was sie hätte sagen soll. Viel zu sehr erschrak sie davor, wie sich Sedulus gebärdete und in diesem Moment hätte es sie nicht einmal mehr überrascht, hätte er sie geohrfeigt. Aber stattdessen verschwand er einfach.
    Als die Tür hinter ihm zu viel, stand Paulina aus reinem Instinkt auf um den Becher aufzuheben. Doch als sie sich vorbeugte um eben dies zu tun, sank sie schlichtweg auf die Knie und begann zu weinen.
    Was auch immer bisher für ein Streit zwischen ihnen stand, noch nie hatte Sedulus sich so verhalten. Noch nie war es soweit gewesen, das sie Angst vor ihm gehabt hatte.


    Träne für Träne rann über ihre Wange als der vorhin verschreckte Sklave wieder heraneilen wollte. Mit einer einzigen abwehrenden Handbwegeung gab sie ihm zu verstehen, dass er sich zurückziehen sollte.


    Einige Minute später richtete Paulina sich auf, strich ihre Tunika zurecht und zog sich in ihr Zimmer zurück in dem Bewusstsein, dass die Sklaven ohnehin mittlerweile alle wussten, was geschehen war und aufräumen würden...

  • Paulina hatte in der ganzen Nacht kaum geschlafen. Hin und hergerissen einerseits von dem Wunsch, dass ihr Mann nach Hause käme und andererseits ihn zu verfluchen. Nur eines wusste sie sicher, dass sie sich seit langem nicht so schlecht gefühlt hatte, wie an diesem Morgen und ihren Augen mochte man es noch immer ansehen, dass sie auch in der Nacht noch das ein oder andere Mal geweint hatte.
    Dennoch betrat sie hocherhobenen Hauptes das Triclinium, entschlossen auch nicht einen Schritt auf ihren Mann zuzugehen. Dafür war sie viel zu stolz. Während der eine Sklave das Frühstück auftrug schickte sie einen Sklaven mit einem Tablett los. Denn kurz nach dem Aufstehen, hatte man sie unterrichtet, dass der Herr zurück und in seinem Arbeitszimmer sei...

  • Sedulus stand im Triclinium, die Sklaven waren gerade dabei das Frühstück vorzubereiten. Er überlegte wie er sich am besten und ohne sein Gesicht zu verlieren sich bei Paulina entschuldigen konnte. Wobei ja eigentlich sie mit ihrer Halsstarrigkeit der Auslöser war. Ja, sie hatte sich wie ein kleines Kind benommen welches seinen Willen nicht bekam.
    Hätte er dem Reitunterricht zugestimmt, wäre sie ihm um den Hals gefallen und am Ende hätten sie sich im Ehebett wieder gefunden und Paulina hätte ihm einen Sohn geschenkt. Aber so einfach war das eben nicht wenn man einen gewissen Ordo hatte.


    Er rief einen Sklaven zu sich welcher die Herrin suchen und ihr ausrichten sollte das das Frühstück gerichtet sei.


    Sedulus selbst nahm schon einmal am Tisch platz und wartete.

  • Paulina hatte gerade im Garten mit einem der Sklaven über die Bepflanzung gesprochen, als ein weiterer hinzugekommen war und ihr die Nachricht ihres Gatten ausrichtete.
    Leicht skeptisch in anbetracht der letzten Geschehnisse zwischen Sedulus und ihr hatte sie sich dennoch entschieden das Triclinium aufzusuchen.
    Die Haare noch unfrisiert offen über ihre Schultern hängend und mit einer blassgrünen schlichten Tunika gekleidet trat sie ein.
    Sie ging ein paar Schritte auf ihren Ehemann zu und blieb dann vor dem Tisch stehen.
    "Guten Morgen." sagte sie weder kühl noch herzlich.

  • Als Paulina in Zimmer trat erhob sich Sedulus um sie zu begrüßen. Er ging ihr einige Schritte und blieb dann kurz vor ihr stehen. Er wußte nicht ob er ihr einen Kuss geben sollte oder nicht. Er entschied sich dagegen und begrüßte sie eben so in neutralem Ton mit einem Guten Morgen Paulina.


    Er nickte leicht.


    Ich hoffe Du hast heut Nacht noch Schlaf gefunden? Komm setz Dich doch.


    Sedulus wartete bis und ob überhaupt Paulina sich setzen würde.

  • Paulina hatte derzeit genug vom streiten und zog garnicht in Erwägung sich nicht niederzulassen. Sie nahm Platz und schaute ihren Ehemann an. Die Frage, die er stellte , hätte er sich auch selbst beantworten können.


    "Nunja, zu behaupten ich hätte sonderlich gut geschlafen, wäre ein Lüge. Wie ist es dir ergangen?" fragte sie dann.

  • Da Paulina sich gesetzt hatte, was Sedulus für einen Segen hielt, tat er es ihr gleich.


    Er wollte lächeln aber es misslang ihm.


    So richtig geschlafen hab ich auch nicht.


    Auch wenn es wohl eher andere Gründe hatte als der Streit. Wobei es eigentlich mit ihm mehr oder weniger zu tun gehabt hatte. 8)


    Ich fühle mich als wäre ich unter einen Mühlstein geraten.


    Brummte er.


    In der Zwischenzeit, trugen die Sklaven das Frühstück auf.

  • Paulina sah, wie ihr Mann ein misslungenes Lächeln probierte. Ja, dachte sie dann, irgendwie war diese Situation komisch und alles andere als entspannt.


    "Wundert dich das, wenn du seit zwei Nächten nicht richtig geschlafen hast?" fragte sie ihn dann und ließ die Ursache für diese Tatsache bewusst unausgesprochen.

  • Er sah sie an und nickte.


    Ja, Du hast wohl recht. Aber ich sollte es eigentlich von den Cu gewohnt sein, denn dort hatte man auch kaum die Möglichkeiten lange und ausgibig zu schlafen. Und hier werde ich es wohl auch nicht haben.


    Ach ja, sagte ich Dir schon das ich vielleicht ein Kommando bekommen werde. Ich soll mit einem Trupp den Limes erweitern oder erneuern.


    Er wartete bevor er weiter sprach ob nicht Paulina etwas dazu sagen wollte.

  • Paulina war einerseits erstaunt darüber, wie sie es schafften, das eine leidige Thema noch immer zu umschiffen und war andererseits auf einmal von der Neuigkeit ihres Mannes überrascht.


    "Ein Kommando?" wiederholte sie und fragte sich, wie das aussehen würde. Würde es gefährlich sein und würde Sedulus sie dann hier in Mogontiacum allein lassen.
    "Ich weiß garnicht, was ich dazu sagen soll. Ist das was Gutes oder was Schlechtes?" fragte sie, weil sie selbst noch unschlüssig war.

  • Sedulus sah Paulina an das sie doch recht überrascht war. Gut, was sollte sie auch anders sein. Auf ihre Frage hin nickte er.


    Nun, ich würde sagen für mich ist es etwas Gutes. Aber es dürfte eigentlich nicht sehr gefährlich sein wenn Dich dies etwa beunruhigen sollte.


    Da es ihr egal war ob er Senator werden würde oder nicht, wußte er auch nicht ob es ihr egal war ob es für ihn gefährlich werden würde...


    Ich muß wohl einen Trupp an den Limes führen um diesen zu erweitern oder was auch immer. Wir werden die Stelle zuvor noch in Augenschein nehmen und dann entscheiden was getan werden muß.
    Es kann durchaus sein das uns die Germanen ins Handwerk pfuschen wollen.

  • Paulina fragte sich, ob ihre Mann seine Worte ernst gemeint hatte. War es wirklich schon so weit, dass er nicht mehr sicher war, ob sie um seine Gesundheit besorgt war.


    "Wie kannst du in Frage stellen, ob mich diese Tatsache beruhigt?" fragte sie dann leicht entrüstet.


    "So sehr ich dich in den letzten Tagen auch verflucht haben mag, so gering ist mein Interesse daran bald Witwe zu sein." meinte sie dann etwas frostig.

  • Nun, bei Deiner Frage ob dies etwas Gutes oder Schlechtes sei, machtest Du mir nicht den Eindruck als wärest Du großartig beunruhigt. Es gibt andere Frauen, die wäre schon alleine bei dem Wort Kommando aus dem Häuschen und überlegen nicht groß ob das was Gutes oder Schlechtes ist.


    Er nahm sich von dem frischen Brot und trank einen Schluck Saft.
    Und da kam es nun zum Vorschein. Verflucht hatte sie ihn. War es denn in der kurzen Zeit ihrer Ehe schon so weit? Irgendwie schien Sedulus in einem falschen Theaterstück gelandet zu sein. 8)


    Man wird uns aber noch einen Trupp zur Bewachung beiseite stellen. Also denke ich, werden es die Germanen nicht unbedingt wagen uns anzugreifen, wobei man bei denen ja nie weiß was sie im Schilde führen.

  • "Nunja, das sind vermutlich die Frauen, die beim vielen Weben ihr Gefühl für das richtige Maß verloren haben." schnappte Paulina zurück. So verworren alles seit jenem merkwürdigen Streit geworden war, soweit war es nun auch noch nicht, dass sie sich das anhören musste. Immerhin liebte sie Sedulus, und wenn er sich in so kurzer Zeit darüber nicht mehr sicher war, dann musste er spinnen. 8)


    Paulina sah, wie Sedulus aß und trank. Doch ihr selbst war gerade ein wenig der Apetit vergangen.


    "Wäre ich nicht so überzeugt von den soldatischen Fähigkeiten meines Mannes, würde ich mir sicher größere Sorgen machen." meinte sie dann trocken.

  • Ja ja, Du mußt es ja wissen. Schließlich sitzt Du ja Tag für Tag an einem Webstuhl gell. 8)


    Er schüttelte leicht den Kopf über diesen Kommentar seiner Frau.
    Erstens kannte sie diese Frauen nicht und zweitens stand ihr nicht zu sich ein Urteil über sie zu erlauben.


    Sedulus sah das seine Holde wohl keinen Appetit hatte, was ihm aber nichts ausmachte denn er ließ es sich schmecken.


    Was ist mit Dir? Magst Du nichts Essen und Trinken? Man sagt es würde Leib und Seele zusammen halten. Außerdem hätte sich schon manch einer davon ernährt. :D


    Er grinste breit und dieses mal mißlang es ihm nicht.


    Anderseits schmeichelte ihm die letzte Bemerkung seiner Frau, doch kannte sie scheinbar die Germanen nicht. Wenn sie mit einigen hundert Mann über einen kleinen Trupp Legionäre herfielen, konnte selbst der beste Befehlshaber nichts mehr gegen diese Barbaren ausrichten.


    Gut, dann kannst Du getrost damit anfangen Frau. So gut bin ich noch lange nicht und es ist ein Unterschied ob man in den Straßen Roms gegen Kriminelle kämpft oder gegen Krieger die einen Kopf größer sind als man selbst.

  • Sie ignorierte den Kommentar ihres Gatten und dessen Kopfschütteln einfach. Das Thema Weben war ohnehin seit dem letzten Streit etwas brenzlig.


    "Ach, ist das war?" fragte Paulina auf dessen Kommentar hin ironisch. "Ich dachte Essen vertreibe nur die Langeweile."
    Dennoch rührte sie nichts weiter an. Sie hatte gerade einfach keinen Appetit. Aber immerhin griff sie zu ihrem Becher mit Saft, von dem sie ein wenig trank.


    "Sedulus, du solltest nicht daran zweifeln, dass ich, wenn du erst einmal fort bist, vor Sorge beinahe vergehen werde." sagte sie dann leise aber ehrlich, fuhr dann aber schmunzelnd fort :
    "Und gibt es nicht einen Spruch, der besagt : Auf die Größe kommts nicht an?" :D

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