Weiterbildung und Übungen der Legionäre in der geschlossenen Einheit

Marcus schaute sein Legionären zu und staunte nicht schlecht. Mit dem Schwert waren sie alle mittelmaß, nicht sehr gut, auch nicht schlecht. Aber zum verteidigen reichte es! Ganz im gegen Satz zum Bogen schießen und Pilum werfen. Wobei das Bogen schießen noch besser war, als das Pilum werfen! Sie waren brilliant, fast schon perfekt, dachte sich Marcus. Fast alle schafften es immer bis an die Mauer zurück zu schreiten und dabei immer zu treffen. Marcus hatte eine Idee ...

Hergehört Legionäre!

Alle hörten auf.

Ich sehe ihr seit talentierte Bogenschützen, fast alle. Ich möchte mal sehen wie gut ihr wirklich seid. Als teste ich euch. Seht es auch als Übung an. Wir/Ich werde euch eine Strohpuppe in die Mitte des Exerzierplatz stellen. Danach ziehe ich einen großen Kreis, mit Schlagenlinien darin, drum herum um die Puppe! Jeder stellt sich dann in eine Reihe, an einem Startpunkt im Kreis auf und wartet auf mein Signal. gebe ich das Signal, läuft der erste los entlang der gezogenen Linie. Mit den Augen immer auf die Stropuppe, mit dem Bogen! Dann gebe ich wieder ein Signal zum Schuss. In der Bewegung wird dann mit dem Bogen geschossen! Verstanden!

Alle nickten.

Beim Abschuss läuft der nächste los. Okay dann los.

Der erste Legionäre lief los. Nach kurzem Lauf, klatschte Marcus in die Hände, der Legionär schoss und traf nur knapp daneben. Der nächste lief an ...

Nicht schlecht Legionär, beim nächstenmal klappts ...

Wieder klatschte Marcus ...

Marcus Flavius Constantius betrat den Exerzierplatz und meldete sich zuerst im Amtsbüro des Centurios an.
Ave Centurio Marcus Germanicus Patientam!
Probatus Marcus Flavius Constantius meldet sich erstmalig zum Dienst in armas

Müde und leicht schwankend kam Tiberius Hadrianus Maximus aus seiner Unterkunft. Tiefe Augenringe zeichneten sein gesicht. Als er ins Glied eilte war ihm bewusst, daß er viel zu spät ist. Als er in der Reihe verschwunden war, blickten alle auf ihn.

Leicht rot im Gesicht begann er mit lauter Stimme zu sprechen:

Großer Centurio,
ich bitte wegen meines verspäteten erscheines vielsmals um Entschuldigung.

Er kniete nieder und sprach weiter:

Ich habe die letzten Nächte lange mit Büchern verbracht. Ich weiß, daß das keine Entschludigung ist, aber ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, daß ich nur versucht habe Kaiser, Reich und Legion zu diensten zu sein. Wenn ich schande über euch gebracht habe, bitte ich um eine angemeßene Betstrafung. Ich werde mich dieser nicht widersetzen.

In dieser Haltung verblieb er bis der Centurio antwortete.

Manus wollte grade loslaufen um die neue Übung vom Centurio teil zu nehmen, als ein völlig übermüdeter Tiberius zu der Gruppe gestolpert kam.

Manus hörte seine Entschuldigung und wartete gespannt, was Centurio Marcus dazu sagen würde. Die neue Übung hatte Manus komplett vergessen und der Bogen hing mit locker aufgelegtem Pfeil reglos in Manus' Hand.

Marcus rief einen Probaten zu sich, der weiter machen sollte, während er die neuen Probaten einwies!
Er ging zu ihnen hin und fing an ...

Tiberius Hadrianus Maximus, du bist zu spät. So was sehe ich nicht gern, auch wenn du gelernt hast. Aber du dienst uns, am ehesten und als erstes, wenn du in unseren Legionen einen festen Platz hast. Das heißt, dass du pünktlich und immer beim Training erscheinst. Aber ich drücke nochmal das Auge zu. Doch die 20 Runden wirst du wie jeder andere hier, auch laufen. Dann schließt du dich unserem Training an.

Magnus Quintilius Manus für dich gilt das selbe! Mit laufen ...

Ave, ... Marcus Flavius Constantius.
Also du bist neu hier. Gut, hast gerade gehört worauf ich Wert lege. Du läufst auch mit, nicht als Strafe, sondern das ist dein erstes Training, danach schließt du dich uns Anderen an! Hohl dir deine Rüstung ab und dann 20 Runden laufen. Wenn du nicht mehr kannst, aufhören und beim nächsten mal wieder versuchen!

Marcus ging wieder zu den Anderen zurück ...

Manus senkte beschämt den Kopf trabte aber sogleich los.
Tiberius lief direkt neben ihm und beide grinsten sich schuldbewusst an.

Die Runden vergingen, aber auch Manus' Beine wollten nach der 16. nicht mehr mit und er fiel weit hinter Tiberius zurück, der weiterlief, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan, als in voller Rüstung Runden zu laufen. Constantius knapp hinter ihm.

Nein, die Blöse gebe ich mir nicht, das ich auch noch von ihm überrundet werde!, dachte sich Manus, als Tiberius eine dreiviertel Runde Vorsprung zu ihm hatte. Dieser Gedanke spornte Manus zusätzlich an, so dass er bald wieder gleichauf zum neuen Probatus Constatius war, der auch schon sichtlich erschöpft schien.

Ihr Blick traf sich einen Augenblick lang und beide sahen den Kampfgeist in den Augen des anderen Aufblitzen, so dass sie beide nochmal zulegten.

So geschah es, dass die beiden nur wenige Sekunden hinter Tiberius die 20 Runden beendeten.

Nach Lust schnappend stützten sie sich eine Zeit lang auf den Knien ab, bevor sie sich beim Centurio meldeten, dass sie ihre Runden absolviert hatten.

Tiberius, der wenige Sekunden vor Magnus ankam stand pusten und keuchend am Rand.

Als er aber bemerkte, daß der Centurio ihn mißtrauisch musterte, erhob er sich zu einer stolzen Pose mit der er zum Ausdruck bringen wollte, daß die 20 Runden ihm nichts angehabt haben. Allderings konnte er den Sschweiß und die ihm im Gesicht stehende Anstrengung nicht ganz verbannen. Sodas er nicht sicher war, ob der Centurio ihm seine gespielte leichtigkeit abgenommen hatte.

Nach 1-2 Minuten, reihte er sich bei den übrigen Rekruten ein, und wartete auf weitere Befehle.

So ein hartes Training war Constantius nicht gewohnt. Doch trotzdem wurde er seinem Namen(der Beständige^^) gerecht und erreichte schließlich erschöpft und schweißüberströmt die anderen. Trotzdem war er stolz darauf gleich beim ersten mal alle 20 Runden gemeistert und gleichauf mit Manus das Ziel erreicht zu haben.
Wenn das so weitergeht bin ich bald der Marathonläufer der Legion dachte er.

Als er sich schließlich ins Glied wieder eingereiht hatte rief er um dem Centurio zu imponieren trotz seiner Erschöpfung laut aus:
"Na war doch garnicht so schlimm! Hat die Legion nichts härteres zu bieten?"
Gleich darauf war er sich aber bewusst, dass er seinen Kommentar lieber zurückgehalten hätte..

Marcus sah in seinem Augenwinkel, dass die neuen Probaten, die Runden geschafft hatten. Erstaunlich, dachte sich Marcus ... Er sah wie sie versuchten ihre Erschöpfung(vorher Erschöpftheit) zu verbergen, wobei noch einer frech meinte, ob die Legionen nichts härteres zubieten habe! Marcus überlegte, ob er ihn bestrafen sollte und ihn nochmal so viele Runden laufen lassen sollte oder einen blöden Komentar zurück geben sollte. Dann fiel ihm was ein.

Ja haben wir, komm mal her!

Der Probat ging nervös zu Marcus und bleib stehen! Marcus holte kurz aus und traff genau die Backe. Constantius fiel zu Seite hin um und hielt sich dier Backe. Marcus half ihm wieder auf und fragte ihn spaßig ...

Hart genug?

Alle fingen(finegn) an zu lachen, auch Constantius.

So weiter im Programm. Wir üben Schnelligkeit und Zielgenauigkeit(Zeilgenauigkeit). Machen wir ein Spiel draus. Alle stellen sich in einer Linie auf gegen über den Strohpuppen! Ich gebe das Startzeichen. Dann schießen alle so schnell wie möglich ihre Pfeile ab und sollen auch dabei noch treffen. Wer dies nicht schafft, ist raus! Wer zu langsam schießt auch!
Treffer sind, Kopf; Hals und Körper!
Danach ist Feierabend ...
Aufstellung ... hier an der Linie!

Alle stellten sich auf und warteten auf das Zeichen.

Los

Alle fingen an zu schießen und traffen die ersten Pfeile. ...

Nach einer längeren Zeit, waren nur noch vier Legionäre übrig, die schon um die Wette schossen. Auch Magnus Quintilius Manus war noch dabei! Scheint eine richtige Jägersfamilie zu sein, dachte sich Marcus. Genau so wie sein Vater Drusus, war er sehr talentiert mit den Jagdgeräten(Pilum und Bogen).
Marcus erschwerte es den Überbliebenen.

So, ihr vier, ihr seid die letzten. Machen wir es mal spannend und erschweren es euch. Nun das Ganze im Laufen. Los ...

Die vier fingen an zu laufen, und schossen weiter. Sie traffen auch weiter. Marcus nahm seinen Bogen und stellte sich etwas weiter Abseits und schoss mit. Er zielte genau auf die Beine, damit die Strohpuppen zur Seite schwungen.
Die Ausgeschiedenen gingen nicht in den Feierabend. Sie schauten gespannt zu ...

Manus war sich dessen bewusst, dass alle übrigen Probaten ihm und den anderen dreien zuschauten.

Es machte ihn stolz was zeigen zu dürfen, was er wirklich konnte. Der Centurio machte es ihnen immer schwerer und sie mussten zuerst aus der Bewegung schießen, dann von immer größeren Abstand.

Manus fragte sich, wie lange sie das noch weiter machen würden, wenn keiner von ihnen mehr ausschied. (Er hoffte inständig, dass er nicht der nächste sein würde.)

Gerade in dem Moment hatte der Centurio eine Idee. Die Ziele sollten sich auch bewegen. Er nahm ein Seil band es um den Hals der Puppe und schwang das andere Ende über einen Balken, der aus einem der Durchgänge herausschaute.

Dann nahm er noch ein zweites Seil und band es der Puppe um den Körper, nahm das andere Ende in die Hand und entfernte sich von dem Ziel.

"So, jetzt schießt ihr nacheinander aus dem Stand auf die Puppe. Ich werde versuchen sie aus eurer Schußbahn zu ziehen, mal sehen, wer da noch trifft!"

Manus ging mutig nach vorne und legte den Bogen auf. Er spannte und schoß.

Centurio Marcus zog einmal ruckartig am Seil und die Puppe schwang nach rechts. Der Pfeil bohrte sich in das Holz, genau an der stelle, wo Sekunden vorher noch die Brust der Puppe gewesen war.

"Mist!", fluchte Manus halblaut, erwies sich dann aber als guter Verlierer, indem er den anderen noch gespannt zuschaute.

Nun war Constantius an der Reihe. Ruhig legte er an, zielte, und schoss genau dorthin wo er glaubte, dass der Centurio die Puppe hinziehen würde. Und--erstaunlicherweise traf er. Die anderen Rekruten sahen ihn bewundernd an, nur der Zenturio lächelte----er schien genau zu wissen, dass es diesmal nur Glück gewesen war.

Manus musste schmunzeln.
Er hätte es nicht beschwören können, aber er war sich sicher, das Constantius zwar ein passabler Schütze war, aber dieser Treffer nur durch Glück zustande gekommen war.
Manus schaute noch weiter zu, doch nach zwei runden war die Sache schon entschieden. Constantius war beim zweiten Versuch ausgeschieden,

und ein älterer Auszubildender, dessen Namen Manus gerade nicht einfiel, hatte das Wettschießen gewonnen.