Aussprache am Hafen

  • Langsam kamen wir ans Meer. Ich hob mit jedem Schritt den wir uns näherten genüsslich den Kopf und saugte die frische, salzige Luft begierig auf. Noch immer hielt ich fest ihre Hand und schon bald hatten wir ein stiles Eckchen gefunden, wo wir uns auf den Boden setzen konnten.


    "So, nun komm her!"


    Ich hielt ihr meine Arme offen, damit sie sich an mich anlehnen konnte. Sanftes Lächeln, es musste wirklich schlimmes geschehen sein, dass sie so weinte... Was nur?

  • Sie nahm die stumme einladung an.


    Langsam und ganz leise fing sie an zu sprechen


    "Quintus und ich...vor einigen jahrer waren wir ein Liebespaar.Aber sein Großvater und mein Vater waren dagegen.Sie hieltes es für besser meine Schwester zu heiraten.Am Tag der Hochzeit bin ich nach Achaia abgereist..es hat mich so geschmerzt.Ich konnte es nicht mit ansehen.Ich hatte dann erfahren das sie am Kindsbett gestorben ist.


    Immer mehr Tränen glitten über ihre Wangen.
    Sie hatte heute schon so viel geweint

  • Ich wandte mich ihr zu und drückte sie fest an mich, sodass mein Kopf auf dem ihren lag. Sanft und doch mit leichtem Druck strich ich ihr durchs dunkle Haar. Ich wollte nicht 'ssht, es ist gut' sagen, denn ich wollte dass sie spricht.


    "Das ist... traurig... Aber... Wie ging das mit der Hochzeit... Ich meine, es wurden ja wohl kaum Verwandte verheiratet!"


    Später, wenn es ihr ein wenig besser ging würde ich mit ihr über Achaia sprechen. Schließlich bin ich dort aufgewachsen und ich fühlte mich auch ein wenig als Eingeborene.

  • "Nein das stimmt...Sein Großvater hielt seine Gens nicht mehr für überlebensfähig weil Quintus der einzige nachfahr war.So wurde abgeprochen das er in unsere Gens einheiratet."


    Es gab ihr etwas innere Ruhe von Helena gehalten zu werden

  • Noch immer streichelte ich ihr besorgt durchs Haar.


    "Hmmm ich verstehe. Und jetzt fällt es euch beiden schwer, da ihr in einer Familie seid? Gut, ihr seid nicht blutsverwandt... und deine Schwester würdest du auch nicht hintergehen. Doch gerade da er adoptiert wurde, nicht zu dem Zwecke dich zu heiraten, sonden ein vollwertiges Mitglied zu sein, würde es die Moral nicht dulden..."


    Ach was erzählte ich von Moral... Ich schrie andere Männer an, schimpfte und umarmte Sklaven. Nein, für soetwas war ich wohl die falsche und wenn ich nicht gerad sprach, gab ich beruhigende Worte von mir.


    "Das ist wirklich hart... Was werdet ihr tun?"

  • "Wenn ich das nur wüsste...es wäre wohl besser ich geh ihm aus dem weg...Was soll ich auch sonst tun?"


    fragend und zugleich hilfesuchend sah sie Helena an

  • Ich seufzte leise, allerdings nicht traurig. Ich war erleichtert, dass Nova mir so sehr zu vertrauen schien, dass sie mir selbst diese Dinge erzählte. Ich würde es Maximus nicht sagen, solange nichts schlimmes geschah, wofür ich zur Verantwortung gezogen würde.


    "Du fragst mich um Rat? Meine Worte könnten falsch sein oder sehr verletzend... Bist du sicher, dass ich dir einen Rat geben soll?"

  • Beängstigend, sie konnte froh sein, dass man mir auch vertrauen konnte. Es fiel mir nicht schwer, Geheimnisse zurückzuhalten. Allerdings befürchtete ich, dass sie nach meinen Worten nicht mehr soviel Vertrauen in mich setzen würde...


    "Du solltest ihn nicht vergessen. Nehmt Abstand voneinander. Da er in der Legio dient, dürfte es nicht allzu schwer fallen. Versuche nach und nach Freundschaft zu ihm aufzubauen, besiege deinen inneren Zwiespalt. Wenn du möchtest helfe ich dir dabei. Wenn du nämlich sagst, du möchtest ihn vergessen, das schaffst du nie. Lerne lieber, einem anderen Mann dein Herz zu schenken, jemand, der deine Liebe erwiedern kann. Es mag hart sein. Für euch beide. Doch es geht nicht anders..."


    Ich streichelte vorsichtig weiter. Ich hatte Angst vor dem, was sie denken könnte. Was sie sagen könnte. Wie sie handeln mochte. Ich hielt sie fest...


    "Die Götter würden es gewiss nicht zulassen!"

  • Ich nahm es in meine Hand und betrachtete es.


    "Es ist hübsch und ich möchte wetten, es hat eine besondere Bedeutung... Doch lass mich dich warnen: Steigere dich nicht in diesen Kummer und diese Liebe hinein, denn umso mehr wirst du leiden. Ihr werdet nicht besonders viel Zukunft haben, so hart es auch klingt. Vielleicht... solltest du... nach einer gewissen Zeit des Verarbeitens das Amulett ablegen..."

  • Sie begann zu zittern und ich hielt sie fest im Arm, zeigte ihr, dass ich da war.


    "Ich vermute du hast es als Zeichen eurer Liebe von Vitamalacus erhalten. Doch glaube mir, eure Liebe wird keinen Zuspruch finden und wenn ihr euch voneinander lösen sollt, dürf ihr nicht einerseits Bande zwischen euch aufbauen, die ihr eigentlich nicht haben wollt!"

  • "Du sagtest eben selbst, das Beste wäre ihr würdet euch aus dem Weg gehen. Und glaub mir, auch wenn diese Worte vom Verstand gesprochen werden, so werden sie doch auch deinem Herzen helfen..."


    Ich bitteren Blickes aufs Meer... Es war schwer, die Mater Familias zu sein. Die Matrone zudem auch noch.


    "Es ist für euch und für die Familie besser... Allen würde Kummer erspart werden. Dir, Vitamalacus und Maximus. Oder glaubst du es würde ihm leicht fallen? Oder würdet ihr die Beziehung lieber geheim führen?"

  • "Nein,du hast recht!" sagte sie mir fester Stimme.
    Sie wischte sich ide Tränen weg


    "ich wäre dir sehr dankbar,wenn ich ab un dzu zum reden zu dir kommen könnte.Wenn es dir nichts ausmacht!Weil allein werd ich das nicht schaffen."

  • Ich sah sie traurig an... Ich fühlte mich so schlecht. Ich zerstörte die Liebe zweier Menschen. Und das nur der Ehre wegen... Nur wegen meiner Pflichten...


    "Du darfst immer zu mir kommen... Wichtig ist dann nur, dass du auch immer ehrlich bist. Ich weiß, du wolltest bald nach Rom. Doch... bleib doch noch ein wenig hier, hier kann ich auf dich achtgeben!"


    Sanft streichelte ich sie den Rücken hinab.

  • "Ja, wenn du dich außerhalb deines eigenen Zimmers aufhältst wirst du immer auf Sklaven treffen, die dort herumwuseln. Und wenn ich einmal nicht zuhause bin, in meinem Officum im Tempelbezirk werde ich meistens anzutreffen sein! Ich bin für dich da..."

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