[Officium] Rekrutierungsbüro

  • Corvinus hatte genau zugehört und als er sein Stichwort hört trat er ein. Die folgenden Schritte hatte er schon etliche Male geübt und seine Bewegungen sahen geübt als, so als ob er nicht zum ersten Mal in das Büro eines Vorgesetzten treten würde um Meldung zu machen.


    Er trat vor den Optio und sprach laut und deutlich ohne zu schreien:
    "Salve Optio Tabellari, mein Name ist Lucius Helvetius Corvinus. Ich bin hier um mich zum Dienst unter den Adlern zu verpflichten!"


    Anschließend ging er wie scheinbar tausend mal vorher in die militärische Grundstellung.

  • [Blockierte Grafik: http://img59.imageshack.us/img59/255/patrickstewart3.jpg]
    Optio Tabellarii



    Ohne Verzögerung trat der Rekrut ein, grüßte korrekt und stellte sich auch sogleich vor. Für einen Moment zeigte sich der Optio beeindruckt. Hier trafen die unterschiedlichsten Bewerber ein und im Laufe der Zeit hatte er eine Nase für heiße Kandidaten entwickelt. Er glaubte, im Augenblick einen Mann mit Zukunft vor sich zu sehen.



    "Salve!", grüßte er zurück, bevor er zum Alltag überging und zu einer Wachstafel griff.


    "Tja, dann wollen wir mal. Zunächst zu den Formalitäten: Helvetius Corvinus also." Er kritzelte den Namen - ein zwar in Germania nicht häufiger, aber immerhin bürgerlicher, was Voraussetzung für den Dienst in der Legion war. "Ich brauche für die Akte noch dein Alter, den letzten Wohnort und den zuletzt ausgeübten Beruf." Er blickte interessiert auf. Gerade bei diesem Bewerber war er auf die Antwort gespannt.


  • "Lucius Helvetius Corvinus ist korrekt Optio, geboren wurde ich ANTE DIEM IV NON SEP DCCCXLIII A.U.C. im Kastellvici der Legio XV Apollinaris in Carnuntum.
    Mein letzter Wohnort war die Villa Rustica meines Vaters in der Nähe von Noviomagus.
    Mein Vater ist Winzer und Veteran von daher hat er mich in die Grundlagen des Weinbaus eingeweiht und die letzten 6 Jahre auf den Militärdienst vorbereitet,"


    antwortete Corvinus etwas länger aber dafür präziser.

  • [Blockierte Grafik: http://img59.imageshack.us/img59/255/patrickstewart3.jpg]
    Optio Tabellarii



    Der Optio schrieb mit, während er gleichzeitig zuhörte. Nach einigen Jahren Officeerfahrung konnte man das. Sein Griffel kratzte den Namen in die Wachstafel, dann blickte er auf.


    "Dann hast du morgen Geburtstag. Hm, ich glaube ja nicht, dass du morgen am Abend noch Lust zum Feiern hast", merkte er an, während vor seinem bildlichen Auge erschöpfte Tirones am ersten Tag ihrer Grundausbildung abends auf das Bett sanken.
    Kurz darauf kam die nächste nennenswerte Information, weswegen der Optio nicht zum Schreiben kam. "Carnuntum, Pannonia. Wie lange hast du in Grenznähe gelebt? Und welches Noviomagus ist gemeint?" Der junge Mann war also nicht mehr ganz so blauäugig - bereits 18, vom Vater auf den Dienst vorbereitet und in der Nähe der Grenzregion aufgewachsen. Viel besser konnte es nicht kommen. Der Optio beeilte sich, die Angaben auf der Tafel zu vervollständigen, bevor er wieder aufblickte.


    "Dort, wo die zivil gekleideten Männer hingehen bzw. herkommen ist das Valetudinarium. Dort lässt du dich untersuchen. Den Untersuchungsbericht legst du mir dann vor, dann sehen wir weiter." Er reichte die Wachstafel.



    nomen: Lucius Helvetius Corvinus



    aetas: 18



    habitus:


    morbi cogniti:


    Gesamturteil:






  • "Ich werde einfach nachfeiern wenn ich die Grundausbildun bestanden habe", gab Corvinus als Antwort auf die erste Aussage des Optios. Dabei klang er so als ob das bestehen nur eine Formsache wäre.


    "Als ich 10 Jahre war wurde mein Vater entlassen und wir verließen Pannonia und Carnuntum. Das Noviomagus südlich von hier am Rhenus, dort liegt das Land was mein Vater zu seiner Entlassung bekommen hat."


    "Zum Valutendarium verstanden. Wenn du keine Fragen mehr hast würde ich mich dann anmelden."

  • Nachdem er seine Untersuchung abgeschlossen hatte ging er schnellen Schrittes zurück zum Rekrutierungsbüro. Dort angekommen stellte er sich wieder vor die Tür, klopfte an und wartete auf ein Herein.


    Nachdem dieses erfolgt war, trat er ein und überreichte dem Optio die Tafel



    nomen: Lucius Helvetius Corvinus



    aetas: 18



    habitus: Gut


    morbi cogniti: Keine Bekannt


    Gesamturteil: Voll Diensttauglich


    gez: Quintus Saltius Repentinus , MILES MEDICUS - LEGIO II




    "Melde mich zurück Optio", fügte er noch an.

  • [Blockierte Grafik: http://img59.imageshack.us/img59/255/patrickstewart3.jpg]
    Optio Tabellarii


    Die Handlungen und Abläufen waren stets die gleichen, weswegen der Optio längst zu einer fast mechanischen Abarbeitung übergegangen war. Auch die Worte wiederholten sich stets aufs Neue. Zumindest dann, wenn der Bewerber vom Legionsarzt für diensttauglich befunden worden war.


    "Alles in Ordnung, deinem Dienstantritt steht nichts im Weg. Als nächstes suchst du die Horrea, das Magazin, auf. Dort wird dir deine Ausrüstung ausgehändigt. Anschließend meldest du dich bei deinem Centurio. Ich teile dich der Cohors II, Centuria IV zu. Das wäre dann Centurio Massa und Optio Fontinalis. Sie zeigen dir dann die für dich vorgesehene Stube. Die Unterkünfte sind beschriftet und leicht zu finden. Wenn du dich umgezogen hast, musst du noch den Eid ablegen. Den Weg zum Sacellum, dem Fahnenheiligtum, wird dir dein Vorgesetzter zeigen. Willkommen bei der II. Nach dem Ablegen des Fahneneids kannst du dich dann Tiro nennen."


    Die Wachstafel wanderte in die bereits angelegte Akte für den Neuzugang.


  • Gerade wegs mschierte ich mit den angeworbenen an das Officium von Optio Tabellari. Die Tür war offen, so drehte ich mich zu den Angeworbenen um Wartet hier kurz und war schon im Büro des Options verschwunden.
    Salve Optio Tabellari, ich bringe dir wieder zwei Anwärter die ich in der Stadt angeworben habe.

  • Erstaunlich problemlos kamen sie in die Castra hinein... wobei, in Schlepptau eines Soldaten wohl dann doch nicht so erstaunlich. Drinnen angekommen sah Hadamar sich um, bemüht sich nicht allzu sehr anmerken zu lassen, wie... nun ja... neu das alles war. Und aufregend. Das Kribbeln in der Magengegend nahm wieder zu, aber wie hatte er selbst so schön gesagt? Sie waren Männer. Da sollte das doch kein Problem sein, sich zur Legio zu melden. Und trotzdem schloss sich seine Hand fester um das Amulett, das er Thore auf dem Marktplatz weggeschnappt hatte.


    Weiter ging es, dem Soldaten hinterher, bis sie schließlich zu einem Gebäude kamen und es betraten, wo es nun erst mal warten hieß. Neugierig sah Hadamar sich um, während der Optio einen Raum in einem Raum verschwand.

  • [Blockierte Grafik: http://img59.imageshack.us/img59/255/patrickstewart3.jpg]
    Optio Tabellarii


    Meine Aufgabe bestand gerade darin ein wenig Ordnung zu schaffen, den die letzte Zeit Standen die Neulinge Schlange vor meiner Tür. Plötzlich öffnete sich die Tür und Fontinalis stand da und klärte mich auf. Wieder nichts mit Aufräumen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und nickte. Kann kommen, der erste.


    Fontinalis verließ den Raum und wenige Augenblicke später stand einer der Frischlinge vor meinem Tisch.
    Salve, ich bin Optio Tabellarii. Und wer bist du?
    Schnell griff ich mir eine leere Tabula und fing an mir die Daten aufzuschreiben.
    Außerdem brauche ich dein Alter, dein letzten Wohnort und erlernten Beruf wenn du einen hast.
    Auffordernd sah ich den Jungen an.









  • Im ersten Moment stand er noch draußen – im nächsten war er schon drin. Und sah sich einem älteren Kerl gegenüber, der nicht lange fackelte... und auch nichts großartig erzählte. Wie war das noch mit: sie konnten ja erst mal fragen...? Aber Hadamar zögerte nur einen Augenblick lang. Er war jetzt nicht hierher mitgekommen, nur um im letzten Augenblick zu kneifen. Oder so auszusehen, als würde er kneifen. Also tat er so, als ob es das Normalste der Welt wäre, und nickte dem Mann zu. „Salve. Äh. Mein Name ist Lucius Duccius Ferox.“ Diesmal sogar ohne Versprecher... „16, Mogontiacum... und keinen“, zählte er auf. „Ich hatte bei meiner Familie Unterricht. Lesen, schreiben und so. Und ich hab da halt mitgearbeitet, auf dem Hof vor Mogontiacum. Und dem Gestüt. Mit Pferden kenn ich mich aus.“

  • [Blockierte Grafik: http://img59.imageshack.us/img59/255/patrickstewart3.jpg]
    Optio Tabellarii



    Schnell machte schrieb ich mir die Information auf die mir der Junge gab.
    Er war einer der Jüngeren Kandidaten die hier bei mir standen.





    nomen: Lucius Duccius Ferox



    aetas: 16



    habitus:


    morbi cogniti:


    Gesamturteil:





    Nun gut, Dort, wo die zivil gekleideten Männer hingehen bzw. herkommen ist das Valetudinarium. Dort lässt du dich untersuchen. Den Untersuchungsbericht legst du mir dann vor, dann sehen wir weiter.
    Die Tabula wechselte den Besitzer.









  • Hadamar war, gelinde gesagt, ein wenig verblüfft. So schnell ging das hier also? Keine Fragen mehr, kein... er wusste gar nicht so genau was er noch an Fragen erwartet hätte, oder was der Mann noch hätte fragen sollen, aber... er hätte nur einfach mehr Fragen erwartet. Aber gut, umso besser. Hatte ja seinen Grund, dass er um keinen Preis in die Verwaltung gewollt hatte, wie es seiner Mutter am liebsten gewesen wäre. Schön, wenn das hier in der Legio mit so wenig Formalitäten klappte. „In Ordnung. Ähm, Optio. Tabe...lari...“ Er hoffte dass das letzte richtig war, nickte dem Mann noch mal zu und ging dann nach draußen, wo er Sönke kurz zugrinste und weiter ging, um sich untersuchen zu lassen.

  • Als hätte man ihn in kaltes Wasser geworfen, war Sönke von der Angst vor seinem eigenen Werdegang vom Bauern zum Legionär fast übermannt worden, als hinter einer Häuserecke die beeindruckende Kulisse des mogontinischen Castellums auftauchte. Ein, zwei Schritte hatte er gestockt, doch dann war er dem Soldaten einfach nachgelaufen... hinterher, einfach hinterher. Als würde er anfangen Züge zu machen um das rettende Ufer zu erreichen, und je näher sie dem Castellum kamen, desto ruhiger wurden die Schritte Sönkes.. und er selbst.


    Nicht, dass er nicht schon etliche Male im Castellum gewesen war. Mit seinem Vater, seiner Mutter oder seiner großen Schwester war er oft hier gewesen um Waren zu verkaufen und den einen oder anderen Extra-Sesterz zu verdienen. Aber dies war jetzt etwas vollkommen anderes... bald kam alles wieder zurück, die Marschordnungen, die er als Junge noch begleitet hatte, mit wachem Geist auf jedes Kommando der Offiziere lauschend. Dieses Mal war er hier, um einer von ihnen zu werden... als sie das Tor durchschritten wandelte sich Sönkes Laune mit jedem Fußbreit, den er in seine neue Zukunft setzte, und wuchs ins unermessliche, als sie die bekannten Pfade verließen und in das Gebäude traten, welches Principia genannt wurde.
    Als sie schließlich vor der Kammer des Obbsio Tabelarii zum stehen kamen, schlug Sönkes Herz vor Aufregung so fest, dass er Hadamar zu erst reinschickte, um nicht gleich im ersten Moment einen vollkommen untauglichen Eindruck zu machen.
    Es brachte nichts.. als Hadamar wieder heraustrat, war Sönke so aufgeregt, dass er nicht einmal daran dessen Gesicht zu lesen. Anstelle dessen trat er nach der Aufforderung in das Officium, und blieb ein paar Sekunden lang stumm stehen.. bis er sich selbst einen Ruck gab und vor den Tisch des Soldaten trat.


    "Salve...", hustete er fast hervor, "..ich bin... ich bin Marcus Marius Madarus! Ich will Soldat... Soldat werden!"

  • [Blockierte Grafik: http://img59.imageshack.us/img59/255/patrickstewart3.jpg]
    Optio Tabellarii



    Die einen kamen forsch daher, andere blauäugig und vereinzelte schüchtern. Oder sollte das Verhalten des gerade eingetretenen Rekruten auf Angst hindeuten? Der Optio kratzte sich am Hinterkopf und runzelte die Stirn, als nach einigem Zögern eine fast schon stotternde Aussage kam.


    "Salve!", grüßte er zunächst. "Marius Madarus also. Hmhm. Bist du sicher, dass du Soldat werden willst? Hier gibt es wenig Zuckerbrot." Trotz allem griff er nach einer Wachstafel. Er betrachtete den jungen Mann, der ihm zwar groß erschien, aber keineswegs gesetzt.


    "Tja, also wenn du dich wirklich zum Militärdienst melden willst, müssen wir ein paar Formalitäten erledigen. Name hab ich. Alter? Letzter Wohnort? Zuletzt ausgeübter Beruf?" Er blickte gespannt, vielleicht brach der Mut des Neuen jeden Augenblick zusammen.



  • Auf dem Weg zurück zu dem Rekrutierungsbüro – nach dem Hadamar erst mal wieder ein wenig suchen musste –, grübelte er darüber nach, was der Medicus gesagt hatte. Keine Probleme aus medizinischer Sicht. Wunderbar. … Wunderbar? Irgendwie… ging das alles ein wenig schneller, als er gedacht hätte. Vorhin noch war er auf dem Marktplatz gewesen und hatte nicht wirklich einen Gedanken daran verschwendet, dass er womöglich vielleicht sich zur Legio melden können wollen würde… Und jetzt war er nicht einfach nur da – er war mitten drin. Er meldete sich zum Dienst. Einfach so. Seine Familie wusste noch nicht mal, wo er gerade war oder was er im Begriff war zu tun – seine Familie wusste noch nicht mal, dass er überhaupt mit dem Gedanken gespielt hatte. Aber… naja, er war ein Mann. Er musste niemanden fragen. Er wollte auch gar niemanden fragen, er konnte selbst über sein Leben entscheiden! Zwar ging das alles gerade etwas schnell… etwas schneller als er gedacht hätte… aber jetzt einen Rückzieher zu machen kam überhaupt nicht in Frage. Thore und die anderen würden sich das Maul verreißen über sie, wenn Sönke und er jetzt unverrichteter Dinge zurückkommen und nur berichten würden, dass sie sich erkundigt hatten, aber mit der Meldung zum Dienst noch warten wollten. Und das wegen so etwas Lächerlichem, weil seine Familie nicht Bescheid wusste. Hadamar suchte in seiner Tasche nach dem Preis, den er sich heute geholt hatte, das Amulett, das Thore gewettet hatte, das er als Glücksbringer an sich genommen hatte… Nein. Er konnte da nicht zurück, das ging nicht, er würde komplett sein Gesicht verlieren und völlig zum Gespött werden, und das vermutlich so sehr, dass es für den ganzen Winter reichen würde – selbst wenn er sich später dann noch zum Dienst melden würde, würde das immer überschattet bleiben von der Feigheit beim ersten Versuch. Seine Hand schloss sich fest um das Amulett. Er konnte nicht zurück. Das stand fest. Aber es war besser, ganz sicher so viel besser, als sich eine Arbeit in der Stadtverwaltung zu suchen… was er auf kurz oder lang würde tun müssen, denn sogar er wusste, dass er nicht mehr länger so herumgammeln konnte wie bisher. Seine Familie würde ihm irgendwann das Fell über die Ohren ziehen und ihn zwingen, seine Zeit endlich mit etwas Sinnvollem zu verbringen. Und sein Vater war auch hier gewesen. Und: das Ganze war doch im Grunde ein großes Abenteuer.


    Von dieser – zu einem guten Teil selbst eingeredeten – Entschlossenheit beflügelt, kam Hadamar beim Rekrutierungsbüro an, klopfte und trat schließlich ein, als die Aufforderung kam. Er grinste den Soldaten flüchtig an. „Da bin ich wieder. Hier ist die Tafel…“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!