• Priscus stand am Ende der Reihe auf seinem Posten und verfolgte die langen Ausführungen des Centurio schweigend. Er kannte den Text und hatte die Anweisungen in dieser oder ähnlicher Form schon häufiger gehört.


    Erfreut bemerkte er, dass die Soldaten sehr motiviert schienen und ihre Zustimmung geradezu herausbrüllten.

  • Sim-Off:

    Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Er fragte sich allerdings was der Centurio mit seinen Worten über die langwiedrige Weiterleitung meinte? Konnte es sein dass die höheren Offiziere nicht ganz so diszipliniert waren wie die Legionäre und Probati?


    Beförderungen kann nur der Legat vornehmen. Mein Vorschlag liegt seit dem 21.11. ungeöffnet im Postfach.




    Zufrieden nickte der Centurio, fügte jedoch noch etwas an.


    "Ich erwarte von jedem größtmöglichen Einsatz. Die Ausführung von Bauarbeiten gehören zum alltäglichen Brot eines Legionärs. Sie sind ebenso wichtig für das Reich wie seine Verteidigung.
    Was die Probati betrifft, kann ich zusagen, dass ich mich höchstpersönlich dafür einsetzen werde, dass die durch die verzögerte Bearbeitung der Ernennungen verlängerte Probatizeit bei eurem Aufstieg angerechnet wird. Das gilt jedoch nur für die Männer, die meiner Centurie zugeteilt sind und auch dort bleiben.“


    Genug Worte waren gewechselt.


    "Milites, state! Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!“


    Der Centurio setzte sich an die Spitze der Centurie und winkte den Optio zu sich. Er hatte auf dem Weg zum Bauplatz etwas mit ihm zu besprechen.

  • Und so marschierte die Centurie dem Centurio hinterher, zum Bauplatz.


    [Sim-Off]

    Zitat

    Beförderungen kann nur der Legat vornehmen. Mein Vorschlag liegt seit dem 21.11. ungeöffnet im Postfach.


    Hmm... was soll ich dazu sagen? :D [/Sim-Off]

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der Centurio setzte sich an die Spitze der Centurie und winkte den Optio zu sich. Er hatte auf dem Weg zum Bauplatz etwas mit ihm zu besprechen.


    Der Optio meldete sich beim Centurio und marschierte neben ihm die lagerstraße hinunter. Wie alle Soldaten, die zum Arbeitsdienst eingeteilt waren, trug er nur Tunika und Cingulum, aber nicht Rüstung und Helm. Auch seinen Optiostab hatte er nicht dabei, dafür aber eine kleiner Ledertasche am Gürtel und eine größere Tasche an einem Riemen über die Schulter gehängt.

  • Als der Centurio mit seinen Überlegungen zu einem Ende gekommen war, wandte er sich an den neben ihm laufenden Optio.


    "Priscus, wir müssen große Mengen an Kies, Kalk und Vulkansand verarbeiten. Da wäre es hilfreich, wenn wir eine Konstruktion besitzen, die uns - vielleicht mit Kurbeln angetrieben - diese Substanzen mischt. Was besagt dein Wissen? Gibt es so etwas bereits? Und wenn ja, befindet sich ein solches Hilfmittel im Besitz der Legion?
    Wenn nicht würde ich mal vorschlagen, dass wir uns an die Konstruktion eines solchen Hilfsmittels setzen. Wir können zwar auch alles von Hand mischen, bei kleinen Mengen ist das gar kein Problem, aber erstens würde sich die Qualität der Mischung durch eine solche Konstruktion verbessern und zweitens erleichtert es uns beträchtlich die Arbeit.“

  • Priscus dachte einen Moment nach bis er wusste, was der Centurio meinte. "Eine fertige Konstruktion haben wir dafür nicht herumliegen, aber man kann sie recht leicht aufbauen. Sieht so ähnlich aus wie eine große Mühle, die von einem Ochsen oder Maulesel angetrieben wird, der im Kreis läuft und dabei den oberen Stein dreht. Wir müssen nur einen entsprechend großen Bottich bauen lassen, in dem dann über diese Konstruktion ein paar Rührstäbe bewegt werden. Sollte machbar sein."

  • Das klang besser, als der Centurio erwartet hatte. Noch bevor die Truppe das Haupttor erreicht hatte, fasste Vesuvianus einen Entschluss.


    "Führ du die Centurie zum Bauplatz. Ich mache eine Abstecher in die Werkstätten. Es wird nicht lange dauern."


    Mit diesen Worten bog der Centurio Richtung Fabrica ab. Es war keine Zeit zu verlieren.

  • "Milites, acies dirigite!“


    Der Optio schritt die Reihe der Probati entlang. Sein kontrollierender Blick galt wie so oft der Ausrüstung. Am heutigen Morgen hatte er nichts auszusetzen. Für ihn war jedoch dieser Tatsache eine Selbstverständlichkeit, was jede Form von Lob von vorn herein verbot.


    "Auf dem Programm steht für heute das Waffentraining, insbesondere das Schwerttraining. Für manche wird es eine Wiederholung, für andere die Erstausbildung sein. Ich erwarte von allen Einsatzwille. Ausfallerscheinungen aufgrund von Muskelkater oder sonstigen Ermüdungserscheinungen werden von mir mit Zusatztraining quittiert.


    Ein Wort noch zu Probat Herodes."


    Der Optio trat näher.


    "Du liegst mit deiner Ausbildung im Rückstand. Deine Erkrankung während des Übungsmarsches hat dich wertztvolle Zeit und Erfahrungen gekostet. Ersatzweise wirst du dich mit Engagement beim Bau des Amphiteaters beweisen können. Wie ich es mit deiner Probatio handhabe, weiß ich zum augenblicklichen Zeitpunkt selbst noch nicht. Ein nächster Übungsmarsch wird noch auf sich warten lassen. So, ..."


    Erneut trat der Optio vor die Reihe der Probati.


    "... genug der Worte. Los geht es Richtung Exerzierplatz. Milites, state! Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!“

  • Am Morgen stellte sich alle in reih und glied, um den Morgenapell über sich ergehen zu lassen. Probatus Appius Aelius Labeo wolllte beim ersten Auftritt natürlich nicht gleich auffallen, deshalb bemühte er sich um seine Haltung.

  • Eine Zeitlang schaute sich der Optio die selbstständigen Versuche der Probati, sich der Größe entsprechend zu ordnen, an. Dann jedoch griff er ein. Mit seinem Optiostab klopfte er mal diesem auf die Schulter oder wies jenen auf einen neuen Platz.


    "Du dort hin und du kommst hierher. Ein Stück zurück mit dir, deine Füße stehen vor und alle Haltung annehmen, wenn ich bitten darf. Stramm stehen meine ich wörtlich!“


    Manche der jungen Männer machten das schon recht gut. Andere wiederum mussten korrigiert werden. Nach gewisser Zeit war der Optio zufrieden. Weitere Unterweisungen ergingen an die Probati.


    "In der nächsten Zeit müsst ihr eine Vielzahl von Befehlen erlernen. Mit den ersten fangen wir bereits hier an.
    'State!’ bedeutet: Strammstehen,
    'ad dextram!’ bedeutet: nach rechts drehen,
    'ad sinistram!’ bedeutet: nach links drehen,
    'aequatis passibus!’ bedeutet: im Gleichschritt
    'pergite!’ bedeutet: losmarschieren und
    'consistite!’ bedeutet: anhalten.


    Mehr brauchen wir momentan nicht. Auf dem Exerzierplatz erhaltet ihr eine Wiederholung, dann sollten diese Kommandos sitzen.
    So, dann wollen wir mal sehen, ob ihr alles verstanden habt.


    State! Ad sinistram! Aequatis passibus! Pergite!“


    Die Gruppe setzte sich in Richtung Exerzierplatz in Bewegung …

  • Priscus hatte die Männer diesmal zum Morgenappell in Rüstung antreten lassen. Zwar sollten die Soldaten auch diesen Tag weitgehend auf der Baustelle verbringen, aber ein wenig Routinekontrolle konnte ja nicht schaden.
    Langsam schritt er die Reihe entlag und suchte kritisch nach Rostflecken oder gerissenen Lederschnüren.

  • Bei einem der Soldaten entdeckt er auch tatsächlich eine auffällig schief hängende Platte am Schulterstück des Segmentata Panzers.


    "Metellus, was ist das?"


    "Die Schulter von meinem Segmentata-Panzer."


    "Das sehe ich selber! Warum hängt die so schief?"
    Priscus klopft mit seinem Optiostab gegen das Metall, dass es scheppert.


    "Weil da ein Riemen gerissen ist..."


    "Aha. Und warum hast Du ihn nicht ersetzt?"


    "Weil... weil das so viel Arbeit ist. Da muss erst die Niete raus. Und ein neuer Streifen geschnitten werden. Und dann festgenietet werden."


    Priscus schüttelte den Kopf
    "Falsch. Um genau zu sein musst Du sechs Nieten rausmachen, um den Lederstreifen komplett zu entfernen. Du wirst außerdem sechs neue kleine Metallplättchen als Nietunterlage machen müssen und in den neuen Lederstreifen sechs Löcher machen und dann sechs neue Nieten einschlagen müssen.


    Und genau das wirst Du auch tun und zwar noch heute. Verstanden?"


    "Ja, Optio."

  • Wie üblich ließ Priscus die Männer seiner Centurie am Morgen vor der barracke antreten, um Meldungen entgegen zu nehmen und den Tagesbefehl auszugeben.


    "Milites, wie euch bekannt sein sollte, wurden die Wahlen zum Cursus Honorum abgehalten. Das heißt auch, dass die vorangehende Amtszeit zu Ende ist. Und das wiederum heißt, dass Centurio Vesuvianus in Kürze wieder zu uns stoßen wird."


    Er machte eine kleine Pause, falls die Soldaten in spontanen Jubel ausbrechen wollten und sprach dann weiter.


    "Ich erwarte, dass bei seiner Ankunft hier alles in noch besserer Ordnung ist, als es ohnehin schon ist. Kontrolliert noch einmal eure Ausrüstung und fegt die Stuben besonders gründlich. Wenn noch irgend etwas in Ordnung zu bringen ist, dann macht es jetzt.


    Und danach wie üblich ab zur Baustelle."


    Er ließ die Männer wegtreten und machte sich selber auf den Weg zum Arbeitsraum des Centurio.

  • Am Morgen nach der Ankunft des Centurio war Priscus besonders pünktlich wach und besonders rasch auf den Beinen, sobald die Hornbläser im Lager den Sonnenaufgang und damit den Beginn des Tages bekannt gaben.


    "Milites! In duo acies venite!"


    Er wartete ab, bis alle Soldaten aus ihren Stuben gekommen waren und sich in zwei Linien aufgestellt hatten.


    "Milites, state! Oculus prosam! Centurio adest!"
    ["Soldaten, stillgestanden! Augen geradeaus! Der Centurio ist anwesend!"]


    Priscus selber nahm nach diesem Befehl seinen Platz am Ende der Linie ein und überließ Vesuvianus das Feld.

  • Der Centurio nickte seinem Optio zu und trat vor die Männer, die in Reih und Glied angetreten waren. Er ließ seinen Blick über die versammelten Soldaten schweifen und bemerkte für sich, dass dies ein erhebendes Gefühl war, das kein Amt in Rom je würde übertreffen können. Er war gern Soldat, war es mit Leib und Seele.


    "Movemini, Milites!


    Wie ihr seht, die Legion hat mich wieder - zum Glück für mich, vielleicht zu eurem Pech." Ein Grinsen überzog Claudius’ Gesicht, bisher hatte er nicht Grund zur Annahme, dass seine Männer derart über ihn dachten.


    "Vielleicht aber auch zu eurem Glück", fügte er deswegen schmunzelnd an. "Ich habe am Vortag eure Arbeit der letzten Wochen begutachtet und ich kann behaupten, dass ich stolz auf euch und euren Bauabschnitt bin. Saubere Arbeit, Männer, der Pfusch und die Unfälle, die mir zu Ohren kamen, gehen nicht auf unser Konto. Nichts ist mir so wichtig wie euer Wohlergehen und der gute Ruf unserer Centurie. Darauf lege ich Wert, sogar gesteigerten Wert, und ich hoffe, dass es jeder einzelne von euch ähnlich empfindet.


    So, und wer über lange Zeit gute Arbeit geleistet hat, der wird auch entsprechend belohnt.


    Optio Priscus, Legionarius Vesuvius Flavian, progredere!"

  • Während er da so vorgetreten stand und auf die Belohnung durch den Centurio wartete, kreisten seine Gedanken um die verschiedensten Dinge...


    ...


    ...


    ...


    ...


    ... bis er schließlich bei den Gedanken landete, dass man sich irgendwann einmal ein Faß auf den Kopf setzen müsste um damit herumzulaufen und die Leute zu erschrecken.

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