"Sextus. ich...."
Er seufzte.
"Ach ich weiss auch nicht mehr."
Er war müde. Momentan einfach nur unendlich müde. Der Schlafmangel und die Anstrengungen der letzten Tage, seit er von Julias Entführung wusste, endlich schlug es ein und er saß nur noch erschöpft da.
Auf der Suche nach der Schwester
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Sextus horchte auf, als Valentin begann und sties leise die Luft aus, als dieser wieder abbrach.
"Was glaubst du denn zu wissen?", fragte Sextus vorsichtig nach.
Nein, keine Übungen mit dem Ger jetzt. Falscher Ort, falsche Zeit und vorallem zu müde. Dachte sich Sextus und widmete seine volle Aufmerksamkeit seinem Vater. Das war jetzt eh viel wichtiger!
Er drehte sich leicht zu diesem und schaute ihn abwartend, aber nicht drängend an. -
"Erinnerst Du dich an Hergens Worte? Daran, das er mir was über Julia erzählen müsse, was aber noch Zeit hat?
Die worte sind mir wieder eingefallen und gehen mir gerade nicht mehr aus dem Kopf." -
Angestrengt dachte Sextus nach, runzelte dabei die Stirn, doch daran konnte er sich nicht mehr wirklich erinnern. War das beim Aufbruch gewesen? Sicher war er sich nicht, doch wenn Valentin das sagte, würde es schon so gewesen sein, deshalb nickte er.
"Denkst du es war etwas mit dem dazugehören und wieder nicht?" -
"Ja, ich denke, das war es. Ich denke irgendwas wollen sie mir oder uns damit sagen, aber was? Und selbst wenn es so wäre: SIE IST MEINE SCHWESTER!"
Er war unendlich erschöpft, aber je länger er darüber nachdachte, um so wütender wurde er. Nach dem kleinen Ausbruch sprang er auf und ging, um kurz danach sich umzudrehen und zu Sextus zu schauen.
"Entschuldige, ich brauche ein wneig Zeit für mich.
Geh schlafen!" -
"Ja, das ist sie.", sagte Sextus leise. Egal was der Gode oder Hergen meinte!
Als Valentin aufstand sagte er: "Ja, das versteh ich. Geh ruhig." Er schaute seinen Vater aufmunternd an.
Dann lehnte sich Sextus zurück gegen den Baum schloss die Augen. Schafen. Ja, das war eine gute Idee, aber wo? Er öffnete seine Augen wieder, richtete sich auf. Wo war Valentin? Verdammt. Er war nicht mehr zu sehen. Suchend bickte sich Sextus um. Wo sollte er schlafen? Sollte er unter dem Baum schlafen? Ging das? Oh, mist, warum hatte er Valentin nicht früher gefragt -
Kumm, kumm, junger Krieger, kregscht aan feines Eeten und aan Betterl da herinnen.
Eine Frau riss ihn aus der Suche. Der wird scho a noch kumme. -
Überrascht sah Sextus die Frau an. Wo kam die auf einmal her?
"Ähm... Danke."
Langsam stand er auf und lächelte die Frau schüchtern an.
"Mein Name ist Marbod und wie heißt du?", sagte er und fragte sich im gleichen Moment, ob er sie duzen durfte. Entschuldigend sah er die Frau an. -
Thusdanelda, un nu kumm.
Die Frau führte ihn in eine Hütte, wo er es sich gemütlich machen konnte und wo auch zu Essen auf ihn wartete.
Dann verschwand sie wieder. -
Sextus wollte noch danke, sagen, da war die Frau auch schon wieder weg. Schulterzuckend setzte er sich hin und probierte erstmal etwas von dem Essen. Es schmeckte nicht schlecht, doch Sextus hielt sich zurück, es musste sicher auch noch für Valentin reichen.
Dann legte er sich auf eines der Lager. Er war zum umfallen müde, aber er hatte nicht das Gefühl hier tief und ruhig schlafen zu können. Dennoch döste er nach kurzem ein. -
Erst spät in der Nacht kehrte Valentin zu der Hütte zurück. Sein Haar war zerzaust, er war schmutzig und todmüde. Er betrat die Hütte, sah sich kurz um und stellte fest, dass Sextus schlief.
Ohne eines weiteren Wortes und auch sonst etwas, liess er sich auf seine Schlafstätte sinken und schlief recht bald unruhig ein. -
Ein leises Geräusch lies Sextus Augen auffliegen. Da war doch was! Er sah sich vorsichtig um, setzte sich leise auf und erkannte, dass Valentin wohl zurückgekehrt war. Erleichtert ausatmend lies er sich zurück sinken. In einem fremden Dorf, in einem fremden Land unter Fremden lies es sich wohl nicht so tief schlafen... Sextus seufzte leise und drehte sich wieder auf die Seite. Versuchte wieder einzuösen, was ihm nach einer Weile auch gelang.
-
Er träumte schlecht. Er schlief endlich, weil sein Körper sich danach sehnte, aber sein Kopf brachte ihm die Bilder zurück, die er längst aus den Träumen verbannt dachte.
"Julia....," murmelte er unruhig und verzweifelt im Schlaf. -
Mehrmals in dieser Nacht hatte Sextus sich von einer Seite auf die andere geworfen. Immerwieder war er wach geworden, weil er glaubte Geräusche zu hören, doch wenn er angestrengt lauschte war dann da nichts mehr. Einmal hörte er Valentin irgendwas murmeln, konnte es jedoch nicht verstehen, es war einfach zu leise.
Durch unruhiges Dösen, abgelöst von etwas tieferen Schlaf, aus dem Sextus immer wieder hochschreckte, ging die Nacht dann doch irgendwann rum. Die ersten Morgenstrahlen stahlen sicha n den Himmel, was Sextus durch einen kleinen Spalt sah.
Leise stand er auf. Er glaubte eh nicht noch länger schlafen zu können, hier nicht. Er trat leise ins Freie, einen kurzen Blick auf seinen Vater werfend, der noch immer schlief.
Draußen atmete Sextus erstmal tief durch, ehe er sich umschaute und einen Brunnen suchte. Sein Hals war strohtrocken und nach kurzem suchen fand er eine kleine Quelle, aus der kühles Wasser sprudelte. Sextus trank es dankbar. -
Er bekam nicht mit, dass Sextus die Hütte verliess. Er war gerade in der unangenehmsten Phase des Traumes und schreckte daraus mit einem angehaltenen Schrei auf, warf sich rum und knallte auf den Fußboden.
Leicht verwirrt und nicht wissend, wo er war, blickte er sich atemlos um. -
Nachdem er getrunken hatte fing er das Wasser mit den Händen auf und klatschte es sich dann ins Gesicht, versuchte so wach zu werden. Es war schön kalt und ein leichte Gänsehaut lief ihm über den Rücken. Dann rubbelte er mit den Händen über das Gesicht um es wieder frei zu bekommen und blickte sich wieder um.
Sein blick schweifte über die Hütte, in der er und Valentin geschlafen hatten und er beschloss dort wieder hinzugehen. Vielleicht war ja noch was vom Essen übrig...
Er war einige Schritte daraufzu geschlendert, als er einen leisen Aufschrei gefogt von einem dumpfen Knall hörte. Sextus Herz setzte einen Schlag aus, er rannte auf die Hütte zu und kam schliddernd vor dem Eingang zum stehen. Sein Herz raßte.
Erleichtert atmete Sextus aus und löste seine Hand vom griff seines Dolches, als er Valentin alleine sah. Er bekam wohl schon Paranoia!
Langsamer ging er auf Valentin zu, der sich inzwischen aufgesetzt hatte und lies sich neben diesen sinken.
"Was ist denn passiert?", fragte er leise und besorgt. -
Er brauchte einen Moment, ehe er wieder völlig klar war und sich seine Schulter rieb, auf die er unsanft gefallen war.
"Ja, alles klar, nur schlecht geträumt." -
"Willst du mir erzählen was?", fragte Sextus.
Sein Herz beruhigte sich langsam, aber die Sorge blieb. Sorge um seinen Vater, Sorge um Julia. Und auch Angst vor dem was passieren würde. Würde der Gode heute antworten? Würde er helfen können?
Sextus selbst hatte so gut wie garnicht schlafen können, und das spürte er jetzt schon, da war es doch nicht verwunderlich, wenn sein Vater Alpträume hatte...
Und doch, das passte nicht zu dem Bild, das Sextus von seinem Vater hatte. Es war nur zu menschlich. Ungewohnt. Und auch deshalb sorgte er sich um diesen. -
"Bilder der Erinnerung. Du weisst, dass Julia schon einmal entführt wurde und das ich nicht ganz unschuldig bin. Erinnerungen eben. Ich dachte, ich wäre sie zumindest im Schlaf los, aber scheinbar doch nicht."
-
Sextus sah seinen Vater an, wusste nicht wirklich, wie er reagieren sollte. Wie von selbst legte sich seine Hand auf Valentins Schulter und drückte sie leicht.
"Wir werden sie wiederfinden!", sagte er leise. Der Gode wird uns helfen können und wir werden sie finden!, dachte er und hoffte.
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