Der Marktplatz von Mantua

  • Beruhigt atmete ich auf. Mit dieser Antwort ging es mir doch gleich besser.


    "Wir haben also Brot, Wein und Weihrauch. Dann lasst uns doch jetzt zum Tempelbezirk gehen."


    Aufmunternd nickte ich meinen Begleitern zu. Ich wollte ungern noch mehr Zeit verlieren.

  • Plautius wanderte über den Marktplatz von Mantua und ließ das Bild auf sich wirken. Aufmerksam betrachtete er die angebotenen Waren und nahm seine Umgebung in sich auf. Der Markt war so ganz anders als in Germania. Und zugleich weckte er wieder das Gefühl der Vertrautheit. Aus den alten Tagen in Tarraco. Nun, es würde einige Zeit dauern bis Germanien abgeschüttelt war. Wobei er es nicht ganz abschütteln wollte. Die Erfahrungen aus dieser Zeit waren Gold und Soldatenleben wert.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Sargon ging nun seiner neuen Arbeit nach. Gewürzhändler! das war etwas nach seinem Geschmack. Er organisierte nun den Gewürzhandel des guten Herrn Matinius Valens aus Tarraco und nahm nun, an einem geschäftigen Tag wie diesem, mit einem Bauchkasten durch den markt zu gehen und dabei zu rufen: "Kauft Gewürze! Kauft Gewürze bei der Mercatura Condimenti von Quintus Matinius Valens! Kauft Gewürze!"

  • Zitat

    Original von Sargon von Melitene
    Sargon ging nun seiner neuen Arbeit nach. Gewürzhändler! das war etwas nach seinem Geschmack. Er organisierte nun den Gewürzhandel des guten Herrn Matinius Valens aus Tarraco und nahm nun, an einem geschäftigen Tag wie diesem, mit einem Bauchkasten durch den markt zu gehen und dabei zu rufen: "Kauft Gewürze! Kauft Gewürze bei der Mercatura Condimenti von Quintus Matinius Valens! Kauft Gewürze!"



    Plautius glaubte sich verhört zu haben. Matinius Valens? Er wandte sich zu dem Händler um.


    "Salve! Mein Name ist Matinius Plautius? Du arbeitest für Valens? Sag bloss der Kerl ist auch hier in Mantua oder betreibst du nur eine Niederlassung von ihm?"

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  • Als ich ein wenig Zeit hatte, streifte ich, begleitet von zwei Wächtern und genug Trägersklaven, über die Märkte Mantuas, um mein neues Heim etwas persönlicher zu gestalten.
    Ich überlegte, was ich alles brauchen konnte. Einige Lampen, Stolas, neue Möbel fürs Triclinium und vielleicht auch eine neue Sklavin.

  • Plautius wanderte über den Viehmarkt und hielt Ausschau nach einem geeigneten Opfertier für Mars. Es mußte ja nicht immer ein Stier sein. Aus Germanien wußte er, daß Mars auch auf Schweine stand.

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  • Es ist eine der schlimmsten Situationen, die sich Lucilla vorstellen kann, ein regelrechter Albtraum sozusagen: einer ihrer Lieblingscousins heiratet und sie hat kein passendes Kleid für die Feier. Dass es in Germania Märkte gibt, das liegt jenseits ihrer Vorstellungskraft, außerdem ist nicht sicher, ob sie nach ihrer Ankunft dort überhaupt noch genügen Zeit haben würde. Also muss in Mantua ein Kleid her, immerhin eine Stadt, die sich als Wohnort vieler Patrizierfamilien rühmt und was für eine Patrizierin passend ist, das wäre für Lucilla gerade gut genug.


    Mit dem Tross ihrer Begleitsklaven, die sich nicht nur als Wächter für die Reise, sondern auch hervorragend als Paketträger eigenen, tritt sie an den Rand des Marktes. Die Sonne steht hoch am Himmel, ein lauer Wind geht und zieht durch die Stände hindurch, hebt so manches Tuch und lässt es flattern. Lucilla atmet tief ein, kneift die Augen zusammen und sondiert die Lage. Es ist keine Einkaufszeit und die Zahl der Konkurrentinnen ist gering. Einige vielversprechenden Stände sind schnell ausgemacht, auch die Billigwaren schnell aussortiert. Am Ende des Marktplatzes rollt ein kleiner Steppenläufer durch Lucillas Blickfeld als sie die Kiefer aufeinanderpresst und mit einem Schritt die unsichtbare Grenze zwischen Marktplatz und Rest der Stadt überwindet.


    Mit energischen Schritten geht Lucilla auf einen Stand zu, an dem feine Stoffe flattern. Ihre Hand greift nach einigem Herumsuchen zielsicher nach einem seidig glänzenden, rotgoldenen Tuch, als sie mit einer zarten Hand kollidiert. Langsam hebt Lucilla ihren Blick und starrt feindselig in zwei braune Rehaugen, die zu den zarten Händen und einer zierlichen Frau gehören. Zwar ist sie etwas größer als Lucilla, doch so dürr, dass Lucilla fast glaubt um sie herum alles hinter ihr liegende sehen zu können. Die Frau macht ein leises, überhebliches Geräusch und in diesem Augenblick ist es für Lucilla klar: dieser Markt ist nicht groß genug für sie beide. Sie schiebt ihr Kinn vor und zieht mit einem kurzen Ruck an dem Stück Stoff, so dass es in ihren alleinigen Griff übergeht. Sie hebt es energisch dem Händler hin. "Einpacken." Dann dreht sie sich um und nickt einem der Sklaven zu, der sich um die Bezahlung kümmern wird. Mit dem Blick des Siegers geht sie ohne die Dürre eines weiteren Blickes zu würdigen an dieser vorbei und dem nächsten Stand zu. Für eine Hochzeit wäre der Stoff etwas zu gewagt, vor allem, da es nicht ihre eigene ist, aber es würde sich ein wunderbares Kleid für einen anderen Anlass daraus ergeben.

  • Nächster Anlauf. Je weiter nach Innen Lucilla auf dem Markt gelangt, desto besser werden die Händler. Vorerst bleibt sie bei einem Stand mit Schmuck hängen, allerdings ist nichts dabei, was sie direkt anspricht. So schlendert sie weiter und steht schließlich an einem Stand mit Stoffen, deren Preise geradezu unverschämt teuer sind, deren Aussehen Lucilla jedoch sofort überzeugt. Es dauert lange, bis sie sich für zwei Stoffe entschieden hat. Ein unabhängiger Beobachter würde feststellen können, dass die Sonne in dieser Zeit mindestestens eine Hand breit in Richtung Horizont rutscht. Aber ein Lieblingscousin heiratet schließlich nicht alle Tage, die Zahl von Lucillas Lieblingscousins betrachtet sogar viel zu selten, darum muss auch Lucillas Kleid für diesen Anlass etwas Besonders sein - wie eigentlich jedes Kleid, welches sie zu irgendeinem beliebigen Anlass kauft.


    Letztendlich steht sie, oder besser gesagt die Packsklaven, mit einem dunkelgrünen Stoff mit filigran gestickten Blätterranken und einem dazu passenden matt blaugrauen leichten Tuchstoff für die Palla da - und mit einem äußerst erleichterten Geldbeutel. Sie lässt sich ausgiebig von dem Händler beraten, welcher Schneider in der Stadt der beste ist und macht sich schließlich auf den Weg dorthin - nicht, ohne an den Schuhständen vorbei zu gehen und passend zum Kleid noch ein paar neue Sandalen zu kaufen. Die Sonne sinkt dabei wieder fast zwei Hand breit nach Westen, immerhin muss Lucilla sich ersteinmal für ein Paar entscheiden, dieses anprobieren, doch ein anderes Paar ins Auge fassen, Problelaufen, noch ein paar weitere Paare testweise anziehen, zwei verschiedene Sandalen gleichzeitig um zu sehen, welche besser aussieht, die Farben mit der des Kleides abstimmen, dann doch ersteinmal zu einem anderen Stand gehen, an dem das ganze Spiel von vorne losgeht und sich ganz am Ende letztendlich für das allererste Paar entscheiden, welches sie in den Fingern hatte. Sie hofft inständig, dass es in Germania auch warm genüg für Sandalen sein würde, doch selbst wenn nicht, sie würde sich niemals die Todsünde erlauben, zu einem langen Kleid irgendein anderes Schuhwerk zu tragen, als leichte Sandalen.

  • Es dauert ein wenig, bis Lucilla samt ihrem Anhang den Schneider gefunden hat. Der erste Eindruck ist nicht gerade gut, denn es handelt sich um einen ziemlich kleinen Laden. Doch der Stoffhändler hat sie bereits vorgewarnt, dass sie sich davon nicht täuschen lassen soll und Lucilla hofft für ihn, dass er die Wahrheit gesprochen hat. Ansonsten würde er hier in Mantua keinen Spaß mehr haben, dafür würde sie schon sorgen.


    Der Schneider kommt schnell angewuselt und hat schon das Maßband in der Hand. Nach einigen Schmeicheleien, welche Lucilla leicht erröten lassen, und der Prüfung der Stoffe ist er hin und weg von der Aussicht auf seine Arbeit und die Vermessung beginnt. Mit leichtem Erschrecken hört Lucilla die Maße, ausgerechnet an der Hüfte hat sie einen ganzen Digitus an Umfang eingebüßt und das schon hier in Mantua. Sie müsste in Germania unbedingt etwas mehr essen, am Ende würde Avarus sonst noch glauben, ihre Verwandten würden sie nicht gut versorgen.


    Nachdem Lucilla vermessen und die Details gekärt sind, verlässt sie das Geschäft um sich zurück zum Legionslager zu begeben. Das Kleid und die Palla würde ihr in zwei Tagen dorthin geschickt werden, gerade noch rechtzeitig vor der Abreise nach Germania.

  • Sie hatte den ganzen Vormittag in der Villa gewartet , jetzt beschloss sie sich in der Stadt umzusehen. Sie zog sich sorgfältig an und verlies das Haus, die Villa Claudia, dann steuerte sie langsam auf den Markt zu , hie und da blieb sie stehen, die Geschäfte ansehend, immer wieder schaute sie gen Himmel, welch ein herrlicher Tag heute...

  • Eine Patrizierin. Ein verwöhntes Geschöpf. Ein Terrakottapüppchen. Antipaters Gedanken waren nicht die freundlichsten und er hätte sicher Abstand gewahrt wäre nicht eine Mixtur aus Klapps der Ishtar und animalischem Magnetismus eingetreten die ihn stolpern lies. Es war dumm sich ans erstbeste Fetzlein Stoff zu klammern aber es geschah.


    "Ratsch" sagte die Tunika

  • Sie fuhr herum als sie das reissen von Stoff hörte und ob sie wollte oder nicht sie lachte laut los , als sie einen Mann sah der sich fast auf den Knien befand und mühsam versuchte sich an einem Stück Stoff festzuhalten, das als Dekoration einer der Stände diente. Der Stoff war gerissen und der Mann , der dieses Stück so krampfhaft immernoch festhielt in einer mehr als amüsanten Pose. Sie trat sich mühsam das lachen ´verkneifend auf ihn zu und sagte
    Darf ich Euch aufhelfen`? Es sieht so aus als würdet Ihr dies aus eigener Kraft nicht schaffen?
    Sie hält ihm ihre Hand entgegen , um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, in ihren Augen blitzt es amüsiert

  • Ishtars Nebel verflüchtigten sich und Antipater sah sie an. Die Sonne in ihrem Rücken blendete ihn und da sie tief stand bedurfte es nur einer kleinen Verlagerung des Schwerpunktes um zu sehen, dass die bislang völlig unbekannte Dolabella sehr schöne Beine hatte. So lächelte er.


    "Ihr dürft, Patrizierin, ihr dürft. Lass euch aber gleich gesagt sein, dass man euch den Umgang mit mir verbieten wird sobald eure Mitpatrizier von mir hören."


    Er rechte ihr die Hand

  • Sie zog ihn hoch, was nicht so schwer war, denn er machte es ihr nicht schwer. Verlegen fuhr ihre Hand an ihren Hals und das Band das sie darum trug, eine Geste die man oft bei ihr sah wenn sie verlegen war oder auch unsicher.
    So? und warum würden sie mir den Kontakt gleich wieder verbieten wenn sie davon wüßten?Übringens ich heiße Claudia Dolabella, ich bin neu in der Stadt..

  • "Weil ich ein lüsternen Mann bin. Kein guter Umgang für den Adel des Imperiums, denn ich sage was ich möchte und tu was ich denke... äh.. ihr verwirrt mich. Wahrscheinlich durch eure so wenig angestaubte Art. Man mag fast meinen ihr wäret adoptiert."


    Mit dreister Geste streichelte er kurz über ihr Halsband und ihre Wange um sich dann zu verbeugen


    "Sextus Pompeius Antipater, stets zu Diensten und meist zu allem bereit."

  • Sie legte ihre Stirn in Falten und musterte den Mann ihr Gegenüber.
    Er benahm sich wirklich eigenartig und jagte ihr auch irgendwie einen Schreck ein.


    Nein, ich bin keineswegs adoptiert , mein Vater ist Lucius Claudius Marcellus und so unkonventionell wie Ihr vielleicht meint bin ich mitnichten. Und wenn meine Familie der Ansicht ist Umgang mit Euch ist nicht gut für mich, dann würde ich den Kontakt auch einstellen, der ja noch gar nicht besteht Mit diesen Worten tritt sie einen Schritt zurück, schenkt ihm ein kurzes, etwas distanziertes lächeln und sagt


    Ich muß auch weiter nun, man erwartet mich gewiss schon in der Villa zurück, hat mich gefreut Euch kennenzulernen
    Damit nickt sie ihm kurz zu , wendet sich dann ab und entfernt sich fast eilig , Richtung Villa Claudia

  • Antipater überlegt noch kurz was man mit diesem frechen, nun schon davon schwebendem Podex so alles machen könnte, seufzte dann aber und zahlte den angerichteten Schaden.

  • Als er den Preis für das Pferd hörte musste Antipater erst husten und dann lachen, doch schließlich hieb er dem Händler die Reitgerte für seine Unverschämtheit auf die Hand. "Ich wollte es nicht vergolden lassen. Was kostet es also?"

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