• "Herein!", rief der Schreiber von Innen, der auch gerade seine Mittagpause verbrachte, indem er nicht irgendwelche Listen beschriftete, abglich, vom Regal auf den Tisch, von links nach rechts oder vom Tisch ins Regal stapelte, sondern einfach nur da saß und mit einem Stylus auf einer Wachstafel herumkritzelte.

  • Ich trat auf die Aufforderung hin ein und blickte mich in der ausgesprochen durchschnittlich aussehenden Amtsstube um - nun ja, was hatte ich wohl erwartet? Gutaussehende Römerinnen waren eben in einer academia militaris kaum zu finden, zumindest war die Wahrscheinlichkeit, hier auf eine solche zu treffen, relativ gering.
    "Salve!" grüßte ich den anwesenden Schreiber freundlich und musterte ihn kurz, bevor ich mich räusperte. "Mein Name ist Caius Flavius Aquilius, und ich möchte das examen primum ablegen." Wie ein Soldat sah ich nicht wirklich aus - in toga praetexta schonmal gar nicht - und wohl auch ein bisschen zu gut im Futter, aber zumindest ein gewisses Maß an Motivation war vorhanden.

  • Die Beantwortung dieses Anliegens gehörte für den Schreiber zur Routine und stellte keine nachhaltige Störung der Mittagspause dar. "Darf ich annehmen, dass du kein aktiver Soldat bist? Dann fällt nämlich eine Gebühr an."

  • "Ich bin sacerdos publicus," meinte ich gelassen. "Die fünfhundert Sesterzen Gebühr sind noch aktuell, nehme ich an?" Dann begann ich in einer Falte meiner toga zu kramen, denn was man gleich erledigen konnte, sollte man nicht verschieben - und was Geldangelegenheiten anging, erledigte ich die lieber sofort.

  • "Ja, das ist immernoch aktuell" , bestätigte der Schreiber kurz und bündig und griff schon einmal zu der Liste, um die Anmeldung einzutragen, während der Besuch nach dem Geld suchte.


    Sim-Off:

    Staatskasse II bitte

  • Ich reichte dem scriba kurzerhand den Beutel mit den dafür abgezählten Münzen - es zahlte sich einfach aus, diese Sachen schon vorträglich in Erfahrung zu bringen, auch in Rom waren gewisse Amtswege deutlich schneller, wenn man auf Details achtete - und richtete mich wieder auf. "Bedarf es sonst noch irgendwelcher Dinge für die Anmeldung?" hakte ich sicherheitshalber nach.

  • Der Schreiber prüfte erst einmal den Inhalt des Beutels und notierte säuberlich dessen ordnungemäßen Eingang. "Nein, damit ist die Anmeldung vollständig", erklärte er dann und begann, die Prüfungsbögen mit Name und Abgabedatum auszufüllen. "Ich wünsche viel Erfolg, die Abgabefrist beträgt eine Woche." fügte er hinzu, als er sie danach überreichte.

  • Natürlich war Verus nicht dumm und wollte sich auf seine göttliche Aufgabe gezielt vorbereiten und so meldete er sich bevor er nach Misenum aufbrach an der Academia an. Er klopfte an das Büro an und hoffte auf baldige Antwort. Auch müsste er Meridius noch informieren, diesem würde er noch einen Brief schreiben müssen.

  • "Ich möchte mich zum Examen Primum anmelden. Ich gedenke bald meinen Militärdienst zu absolvieren, ich bin quasi dazu verpflichtet," sagte Verus voller Ehrgeiz und Kraft in der Stimme.


    Er steltle nebenbei ein Säckchen mit Geld auf den Tisch, er wusste ja, dass das Examen Geld kostete.


    "500 Sesterzen, nicht wahr?"

  • "Ja, 500 Sesterze", bestätigte der Schreiber langsam, während er den Namen notierte. Dann prüfte er die Summe in dem Beutel. "Stimmte genau", stellte er fest und notierte auch den Eingang des Geldes. Er bereitete einen Prüfungsbogen vor und überreichte ihn. "Ich wünsche viel Erfolg."

  • "Salve", antwortete der Schreiber und griff nach der passenden Anmeldeliste. "Als Thema für das Examen Secundum ist derzeit nur der Lagerbau verfügbar. Du bist aktiver oder ehemaliger Soldat?"

  • "Danke", murmelte der Schreiber, machte seine Eintragungen und schloß messerscharf, dass der Mann noch nicht so lange Praefectus Castrorum sein konnte, weil er die meisten Offiziere in Rom namentlich kannte. Als Scriba der Academia hatte man schließlich genug Zeit, solche Ernennungslisten durchzusehen und auswendig zu lernen.


    "Das hier sind deine Prüfungsunterlagen. Ich wünsche viel Erfolg."

  • Endlich hatte Ursus soweit alles abgearbeitet, daß er sich einer weiteren notwendigen Aufgabe widmen konnte. So betrat er die Räumlichkeiten der Academia Militaris, um sich endlich zum Examen Primum anzumelden. Er hatte dies schon lange vorgehabt, doch zuerst hatte ihm das Geld gefehlt und dann die Zeit. Jetzt hatte er beides und so packte er den Stier sogleich bei den Hörnern.


    Er fragte sich zu dem entsprechenden officium durch und klopfte dort kräftig an die Tür.

  • Die Saturnalien hatten auch dem Scriba der Academia eine ruhige Zeit beschert, aber jetzt saß er wieder auf seinem Posten, um den nächsten Besucher herein zu bitten.

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