In den Wäldern Germanias

  • 'Verdammt' schoss es mir durch den Kopf. 'Das hätte ich einberechnen müssen... Jetzt würde ich mich sicherlich nicht mehr wehren können'. Ich sah an seiner Brust hinunter und sah eine letzte Möglichkeit... Meine Arme baumelten wunderbar herab. So schnell es ging holte ich nun mit meinem Knie aus und trat ihm mit aller Kraft die mir noch geblieben war in den Rücken und als er mich erschrocken fallen ließ griff ich nach dem Ger.


    Es war verdammt schwer und die Angst mit der Waffe in der Hand machte es nicht leichter, doch mir blieb keine Wahl: ich wollte leben. Ich biss die Zähne zusammen und stellte mich ihm gegenüber, schweigend. Das Ger auf ihn gerichtet: Ohja, halten und etwas führen konnte ich es. Es würde zumindest zum Hinhalten reichen.

  • Er starrte sie an und ging gefährlich langsam auf sie zu.
    "Was glaubst Du, was Du hier anstellst, Weibstück?"
    Das Ger war nur noch ein Griff entfernt.
    "Du glaubst doch nicht, in der Lage zu sein ich damit zu töten."

  • Ich atmete tief durch und sah ihm fest in die Augen.


    "Du wärest nicht der erste den ich töten würde und so schwer find ich das Ger nicht... Wirklich nicht. Komm noch einen Schritt näher und ich steche zu!"


    Meine Stimme klang bedrohlich und um meine Drohung nicht augenblicklich wahr machen zu müssen ging ich ein paar Schritte rückwärts. Ich sah ihn hasserfüllt an. Nein, ich würde nicht zögern.

  • Er lachte nur böse.
    "Leg das Ger weg, Kleine. Du hast eh keine Chance!
    Als sie es immer noch nicht wegsteckt, macht er einen Ausfallschritt nach vorne und als sie zustoßen will zur Seite und ist fast auf ihrer Höhe, als er ein weiteres Mal zuschlägt. Wütend, voller Hass und dementsprechend mit ziemlicher Gewalt.

  • Als ich von der Wucht des Schlages nach hinten geschleudet werde reagiere ich schnell und hieb das Schwert so gut es unter diesen Umständen ging in seine Seite. Dann ließ ich es los und schwankte ein paar Schritte nach hinten, versuchte fortzulaufen. Doch ich wusste nicht wo der Sumpf begann - wohin musste ich?

  • Er fluchte, als das Ger ihn traf. Dann sprang er vorwärts, griff sie sich und schien sie zu erwürgen zu suchen.
    Eine Hand krallte sich um ihren Hals und die andere griff nach ihren Armen.

  • Plötzlich war es schwarz um mich geworden und ich befand mich im Nichts. Ein Gemisch aus Schreiben, Laubrascheln und den Geräuschen des Waldes umfing mich. Jedoch wurde es schnell wieder leiser, bald waren nur noch die Geräusche des Waldes und nur entfernt, sehr entfernt von mir Rufe, Schreie und das Rascheln Papier das aneinandergerieben wurde. Ruhig schwamm mein Geist im Strom der Gefühle und Geräusche.


    Plötzlich, ein Schrei. Der einer Frau, sehr nah und laut. Dann, wie das Bellen eines alten Hundes die Stimme eines Mannes. Ich kannte diese Stimme...


    Ich sammelte meine Kräfte und spürte meine Glieder, meinen Kopf und meine Augenlieder. Ich schlug sie auf und blickte auf sattes Grün. Doch kaum nahm ich den Kopf etwas hoch wurde ich geblendet. Ich wartete kurz. Im Hintergrund hörte ich nun sehr genau aus welcher Richtung die Geräusche kamen. Es war Alruns Stimme und... und die dieses Kriegers... Verdammt, ich hätte es ahnen müssen. Meine Sinne müssen getrübt gewesen sein. Ich richtete mich auf, nahm meine Sichel und torkelte in die Richtung des Moors.

  • Er konnte sein Bein noch so stellen, dass sie nur den Oberschenkel traf und drückte fester zu. Sein Blick war nur noch purer Wahnsinn und er schien gar nichts mehr zu bemerken. Er hob sie tatsächlich am Hals hoch, nur leicht unterstützt von der anderen Hand, die sich um ihren Oberarm quetschte.
    Wutschnaubend und vor Anstrengung starrte er sie an. Dann zog er sich ran, bereit sie jeden Augenblick von sich zu stoßen in das Sumpfloch hinter ihr, nur zwei kleine Schritte entfernt.

  • Aus meiner Kehle klang nur noch schwaches gurgeln, ich geriet ihn Panik, doch mir war zu schwindlig. Mein Kopf schien explodieren zu wollen, mir blieb die Luft weg und alles wurde abwechselnd schwarz und weiß. Es drehte sich. Mir war gleich was er tun würde, ich wollte nur noch fort von ihm...


    "Freya...."


    Mehr brachte ich nicht über meine Lippen. Ich wurde bewusstlos und hing nur noch schlaf da.

  • Schon wieder erdreistete sie sich was germanisches in den Mund zu nehmen. Jetzt war es mit seiner Geduld endgültig dahin. Er stieß sie von sich und beobachtete, wie ihr schlaffer Körper aufprallte. Nicht all zu hart, aber wozu auch. Das Sumpfloch würde sie verschlucken. So halt nur etwas langsamer.
    Grimmig grinsend sah er zu, wie ihr Körper ganz langsam einsank. Nicht mehr lange und sie wär weg. Für immer getilgt aus den Annalen.
    Er lachte irre auf.

  • Immer sicherer wurden meine Schritte und je lauter ich das Schreien hörte, desto schneller beschleunigten mich meine alten Beine. Als ich sie plötzlich beide sah, ihn sie am Halse über dem Sumpf haltend. Sie regungslos dort hängend.


    Noch in vollem Ansturm zog ich meinen Dolch aus Vulkanglas und holte mit meiner Handsichel aus. Dann sah ich wie er sie fallen lies. Anscheinend mitten in ein Sumpfloch hinein. Doch mehr Zeit darauf zu blicken hatte ich nicht. Wütend stach ich ihm erst den Dolch, dann mit der Sichel in den Rücken.

  • Er schrie auf, wollte sich umdrehen, aber dann sackte er einfach nur in die Knie. Ein Blick schaffte er noch hochzurichten und den Goden anzusehen. Entsetzen und Erkenntnis breitete sich in dem irren Blick aus und dann kippte er langsam nach vorne. Das Gesicht ins Sumpfloch hinein, der Körper auf dem festen Boden.
    Blut lief aus den Wunden am Rücken und alles Irre war aus dem Krieger verschwunden. Er ertrank und verblutete gleichzeitig.

  • Als ich ihn vor mir liegen sah wusste ich, dass ich ihn sterben lassen würde. Auch wenn sein Geist niemals frieden finden würde. Erschrocken blickte ich auf, den Blick suchend umherschweifend nach Alrun gewandt. Dort lag sie. Nicht sehr tief eingesunken, denn ihr Körper lag schlaff und scheinbar leblos wie ein welkes Blatt am Boden. Vorsichtig näherte ich mich ihr, immer darauf achtend nicht mit beiden Beinen auf unsicherem Grund zu landen.

  • Ihr Körper trieb halb an der Oberfläche, ihr Haar war voller Laub und Morast. Sie sah eher tot denn lebendig aus. Die bleiche Haut wies einige Blutspuren auf. Ihr Atem ging nur flach durch die Schläge in den Magen, ihre Kleider waren zerrissen. Die Lippe war aufgeplatzt und blut troff aus ihr. Ebenso wie aus der Wunde, die unterhalb der Oberfläche war, wo der Stein gegengepralt war.

  • Mit einem Zipfel bekam ich sie an ihrer Kleidung zu fassen und zog. Sie kam etwas in meine Richtug. Plötzlich rutschte er mir wieder aus der Hand und sie fiel zurück ins Moor und versank tiefer als zuvor... Mir aber nun näherliegend. Ich konnte ihre Schulter mit beiden Händen greifen und zog sie mühsam zurück auf sicheres Land. Danach sank ich erschöpft zu Boden. Dies war zuviel gewesen für meinen alten Körper.


    Doch, ich fühlte in meinem Gürtel noch einige Blüten des Holunderstrauchs... Ich nahm sie hervor und legte sie Alrun auf die Brust, bis knapp vor ihre Nase reichten sie. Dann sank ich ermattet zu Boden.

  • Langsam drang Sonne auf mich ein und als ich die Augen öffnete hustete ich erst einmal laut und rang nach Luft. Mir war ganz komisch. Ich stützte mich auf meine Ellenbogen auf, entsann mich der Dinge die geschehen waren und ließ mich erschöpft nach hinten fallen. Ich konnte nicht mehr.


    Warum immer ich? Ich fasste an meinen Hals, er war angeschwollen. Überall tat es mir weh, ich vermutete Blutergüsse. Meine Brust fühlte sich so schwach an. Ich atmete schnell und heftig durch um zu Kräften zu kommen. Oh ihr Götter, was soll ich nur tun?

  • Ich nahm die Welt nur noch am Rande wahr während ich dalag. Dann hörte ich hinter mir ein Schnaufen und aus den Augenwinkeln sah ich wie sie sich bewegte. Sie, nicht der Krieger, der hoffentlich mittlerweile sein Leben ausgehaucht hatte. Ich sammelte wieder meine Kräfte und richtite mich auf. Ich sah ihr ins Gesicht, sie lag am Boden die Hände auf der Erde liegend. Dann fasste sie sich an den Hals.


    "Beinahe hätte er dich erwischt. Und nun wird er ruhe finden weder in Hel noch in Walhalla. Wir müssen ihn noch hier im Moor versenken, dazu brauchen wir etwas Schweres. Kannst du noch, oder soll ich Hilfe aus dem Dorf holen?"

  • Der Krieger lag noch immer mit dem Gesicht im Wasser des Sumpfes und der Rest des Körpers auf festen Boden.
    Der Boden rund um ihn sog sich mit seinem Blut voll und der letzte Lebenshauch war schon nach wenigen Minuten davon geflogen. Er würde nie wieder einer Frau etwas zu Leide tun können, egal welches Stammes.
    Und ob er je nach Wallhall oder in Hel's Reich eintreten würde, dass wussten nur die Walküren und Götter.

  • Als ich mich schwach aufgerichtet hatte, begann ich langsam wieder meine Umwelt wahzunehmen. Schwach und noch etwas wacklig stand ich auf meinen Beinen und blickte mich um. Dann sprach Gundalf zu mir.


    Sie würden mir doch kein Gehör schenken, aber ich konnte den gebrechlichen Mann doch nicht den ganzen Weg zurückgehen lassen. Ich wusste, ich würde jetzt fliehen können, doch... ich wollte es einfach nicht.


    "Ich werde gehen, ruh du dich aus. Ich werde so schnell es geht wieder kehren!"


    Kaum dass ich meine Worte ausgesprochen hatte machte ich mich auf den Weg und bahnte mir einen Weg durchs Gebüsch. Ich hatte nicht geglaubt anzukommen und noch weniger, dass sie mir glaubten. Und doch, zwar misstrauisch aber sie folgten mir... Sie führten mich mehr oder weniger den Weg zurück und erst als ich die Leiche dort liegen sah, erfasste mich alles wieder...


    Ich ging etwas abseits und atmete tief ein...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!