Ob ein in den Sommermonaten unerträgliches Rom so schade war, mochte er nicht kommentieren. Was wäre denn, wenn Rom angenehm in diesen Monaten war? Er wollte sich die Frage nicht stellen, denn er fürchtete, dass der Senat dann keine Sommerpause einlegen würde - und das wäre eine Botschaft sondergleichen!
Flavius Furianus liebte die Politik, doch nicht so sehr, dass er einige Wochen seiner Freizeit für sie gänzlich opfern würde. Schließlich war es schon pedantisch genug, dass man jede Ausreise aus Rom melden musste - da würde man einem Mann doch einige Wochen Freiheit und Ruhe zugestehen können.
"Nein, soweit ich weiß gibt es keine Landgüter in der unmittelbaren Nähe zu Rom.", antwortete er, nachdem er einen Moment darüber nachdenken konnte, ob man Ostia als außerhalb Roms oder ihrer Eigenschaft als Hafen Roms doch dazu zählen konnte. Wenn doch, so wären es zwei Landgüter geworden, doch er wählte bewusst die Einschränkung einer unmittelbaren Entfernung und so war seine villa suburbana wohl die einzige.
Die nächste Aussage von ihr, gefiel ihm im ersten Moment nun gar nicht. Sein Landhaus war wie ein Refugium, in welches er sich in dringenden Momenten zurückziehen konnte - andere Familienmitglieder würde er zwar dulden, doch sie würden stören. Es lag nicht an dem einzelnen Menschen, sondern mehr an seiner Physis, an seiner Anwesenheit, die dem Flavier missfallen würde. Zudem verband er neuerdings mit diesem Anwesen die leidenschaftliche Beziehung zu Tiberia Septima. Zeugen konnten sie in ihrer delikaten Situation nicht gebrauchen und die Sklaven waren auch, das wusste jeder Römer, recht gesprächig. Das Bild seines Lustrefugiums verband sich dann plötzlich mit der Vorstellung dieses junge Mädchen ebenfalls dort zu empfangen - und auch wenn der erste Gedanke, denn sie war nicht schlecht gebaut und sehr ansehnlich, nicht sehr verstörend war, so war es doch die Tatsache der Verwandtschaft, welche seine Fantasie recht schnell zügelte. Für einen Bruchteil überlegte er noch, ob die verwandschaftliche Entfernung zu Nigrina reichte, um so etwas doch realisieren zu können, als er sich selbst schalt. Dies verdrängend, setzte er ein recht gespieltes Lächeln auf und wiegte den Kopf leicht hin und her.
"Nun, das kommt darauf an.", und auch wenn diese Antwort ihr nicht reichen sollte, so würde er darauf bestehen müssen. Noch wollte er nichts sagen und am liebsten in diesem Moment von dannen ziehen, denn eine Tunika war recht bequem, konnte jedoch auf der anderen Seite viele Dinge, die im Verborgenen mussten verweilen, durch leichte Beulen zu Tageslicht bringen. Und bevor er sich in diese Gefahr begab, legte er kurzerhand ein Bein über das Andere und drehte sich leicht von ihr weg, so dass ihr Blick nichts erhaschen mochte, was verboten war.
"18 Jahre?", fragte er dann, vielmehr um abzulenken, als aus ehrlichem Interesse heraus.
Sie war eindeutig zu alt. Wieder einmal konnte er sich über die Verwandtschaft echauffieren. Entweder war dieser Aetius, welchen er bisweilen nie persönlich kennenlernen konnte, unfähig soziale Kontakte zu knüpfen oder er verstand rein gar nichts von römischen Sitten. Hätte man den Flavier gefragt, so wäre Nigrina spätestens an der Schwelle zum 15 Lebensjahr gewinnbringend verheiratet worden.
Doch, dies waren rationale Überlegungen und Flavius Furianus wusste nichts um die Fehler, vor welchen auch er späterhin, als Vater, nicht würde entrinnen können. Sicherlich wollte der alte Aetius seine Tochter länger bei sich haben.
"Nun denn, dann wird es höchste Zeit für einen Mann.", stellte er dann fest und lächelte ihr aufmunternd entgegen. So gefiel er sich nun gar nicht. Flavius Furianus war kein Mann, welcher sich mit anderen Vätern traf, um eine Hochzeit zu arrangieren und auch wenn dies zu den ehrbarsten Pflichten eines Familienoberhauptes zählte, so hatte dies für ihn schon immer eine weibliche Nuance gehabt. Frauen mochten diese Dinge und Furianus vertraute in diesem Moment auf die vielen Fähigkeit, so hoffte er schließlich, welche seine Frau in sich verbergen mochte - eine davon war sicherlich die, sich um entsprechende Verbindung für seine Kinder, Nichten oder Sonstwen zu kümmern. Ihm war dies zumindest ein Graus und nur widerwillig oder in schwester Not würde er handeln - so beschloss er es zumindest einige Jahre zuvor.
Aber Menschen alterten, veränderten sich und der Consul sicherlich auch.
Beiträge von Lucius Flavius Furianus
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Der Flavier nickte als Antwort auf die Höflichkeitsfloskeln der Aurelier und bemerkte selbt, dass der Jüngere und Unbedeutendere durchaus vorgeprescht war. Da Corvinus ihn kaum vor Furianus würde mäßigen können, entwich dem Flavier ein leichtes Lächeln, nachdem Corvinus sich dem Jüngeren hatte angeschlossen.
Wieder die Oberhand führend, nahmen die Sklaven die Wünsche des Senators und seines Begleiters sofort an und sputeten in die Küche, um die gewünschten Getränke vorzubereiten."Die Familie ist wohlauf, danke. Lediglich meine Gemahlin klagt über neuerdings auftretende Rückenschmerzen.", antwortete er ruhig. Die Familie hätte sich auch in einem Zwist oder alle an einer schweren Krankheit laborierend befunden - der Consul hätte nichts anderes behauptet als eben gerade.
Der Familie hatte es, zumindest nach außen hin, immer gut zu gehen. Alles andere würde man schnell als schwächelnde Phase auslegen können, wobei, wenn der Flavier ehrlich war, viele aus seinem Geschlecht kränkelnd und schwach waren, er inbegriffen.
Und die Rückenschmerzen seiner Gemahlin waren die Folge ihres glücklichen Umstandes. Der Bauch wurde zusehends runder und fülliger.
Den Glückwunsch nahm der Flavier mit einem freundlichen Nicken entgegen, als das Gespräch auf den Jungen gerichtet wurde. Natürlich hatte der Flavier Erkundungen schon vorab einholen können, so dass der Name ihm kein Unbekannter war, doch so recht viel konnte ihm sein Nomenclator auch nicht erzählen. So hörte er mit ehrlicher Aufmerksamkeit zu und nickte ab und dann.
Man wollte ihn also beim Consul höchstselbst in die Lehre schicken. Ein guter Schritt und auch nicht der einzige, in diesen Tagen. Herennius hatte ihm schon gestern im Senat einen entsprechenden Wink gegeben, nachdem er ihn nach der Sitzung hatte abfangen können.
"Ich verstehe.", kommentierte der Flavier den Annäherungsversuch und blickte dem jungen Lupus in die Augen. Nun konnte dieser sich äußern, während Flavius Furianus überlegen konnte, ob nun der Mann oder das Amt für die Aurelier ausschlaggebend für diesen Besuch waren. -
Die Kühle zwischen den beiden war nach diesem Thema so durchschneidend, dass sie den Flavier durchaus erzittert hätte, wäre er nicht so aufgebracht und daher recht erhitzt.
"Ich würde gerne persönlich zum Kaiser nach Misenum. Als Consul habe ich nicht nur die Pflicht den Senat zu leiten, sondern - dies mag in alten Zeiten offizieller gewesen sein - auch die auf den Staat zu achten. Und wenn der Kaiser wirklich noch am Leben sein sollte, mancher spekuliert ja er wäre längst tot, muss ich mit ihm über die jetzige Situation sprechen.
Wenn du willst, kannst du mich als Berater begleiten.", jedoch würde der Flavier penibelst darauf achten, dass Durus auch wirklich als Berater reisen würde - und nicht im Eifer des Gefechts mit einem Dolch unter der Toga. -
ad Titus Duccius Vala
Casa Prudentia
Roma
Provincia Italia_________________________________________________
L. Flavius Furianus s.p.d.
Dein Brief ist zu meinen Händen sicher getragen worden und ich zeige mich erfreut, dass ein junger Mann wiederum bestrebt ist, dem Staate ehrenvoll zu dienen.
Der Termin in meinem Hause lässt sich am ANTE DIEM IV KAL IUN DCCCLX A.U.C. (29.5.2010/107 n.Chr.) zur Mittagsstunde einrichten.Gehabe dich bis dahin wohl und mögen dich die Götter schützen.
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Ja, nun wollte der Germanicus auf Sklaven hinaus, obwohl sein werter Onkel einer derer war, welche eine Sklavenarmee durchaus hätten aufstellen können.
Der Consul konnte nur müde lächeln und ging die Namen im Kopf durch, welche seinen Vorschlag unterstützen würden - eine etwaige Mehrheit würde sich finden lassen, auch wenn er dafür einige Besuche würde machen müssen.
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Davon in Kenntnis gesetzt, schritt der Consul gemächlichen Schrittes in Richtung des Atriums. Gerade hatte er einige Briefe aufgegeben und Liktoren beauftragt einzelne Magistrate mit persönlichen Nachrichten aufzusuchen. Da der Termin schon vorab festgesetzt wurde, hatte er also genug Zeit.
"Salvete!", begrüßte er die beiden Männer knapp und ging auf den Senator zu.
"Senator Aurelius, schön dich in meinem Hause brgrüßen zu dürfen.", und dann zu seinem Begleiter: "Aurelius, es freut mich auch dich heute zu sehen."
Floskeln, welchen die beiden Männer wohl keine tiefe Bedeutung würden zumessen - schließlich hätte er es selbst so getan. Mit einer Geste bedeutete er den Beiden sich niederzusetzen auf die Klinen, welche in einer Gruppe im Atrium standen.
"Wollt ihr etwas trinken?", erkundigte er sich und gab mit einem Wink dem Mundschenk zu verstehen, dass dieser gleich etwas zu tun haben würde. -
Den Eid mochte man wörtlich nehmen, wie es der Flavier tat, oder eher interpretieren, was er gerade seinem Freund zuschrieb. Daher sagte er nichts.
"Wir sollten jeden erdenklichen Weg gehen, nur nicht den deinigen, denn kein Mann begnügt sich mit einem Interimsposten. Wenn du den Kaiser durch einen anderen ersetzen willst, wirst du damit auch die Dynastie der Ulpier besiegeln müssen - ob das jeder zulassen wird, insbesondere der Praefectus Praetorio oder andere Männer, welche zugleich eine Aelia zur Frau haben und sich daher dem Herrscherhause verpflichtet fühlen, wage ich zu bezweifeln.", und damit machte er schlussendlich seinen Standpunkt fest.
Zumindest jetzt war dies für ihn keine Option. -
"Ihr sprecht von Enteignung, obwohl ich ausdrücklich gesagt habe, dass man euch Zeit zum Verkauf und letztendlich einen mehr als gerechtfertigten Preis für das Land wird offerieren.", kommentierte er trocken und schüttelte leicht den Kopf.
"Ich selbst würde mich auch zu den Großgrundbesitzern zählen und entgegen so manchem Mann hier habe ich die Notwendigkeit erkannt. Der Plebs und die Ritter sind zufrieden, sagst du, Senator Matinius?
Dann frage mal die, welche nicht imstande sind den Census zu erringen, sei es nun für den Ordo der Eques oder den der Senatoren, frage diese Männer, welchen es beinahe schier unmöglich geworden ist Grundstücke zu erwerben.
Oder frage eben die von mancherlei Herrschaften Enteigneten, Vertriebenen oder vom Markt Gedrängten nach ihrer Meinung." -
Die Pose, in der sie sich befand, erweckte nach einem Augenblick der Irritation - schließlich hatte er so etwas schon öfter gesehen, jedoch niemals bei Menschen - eine unbändige Lust auf das Experiment.
Aufreizend, wie sie vor ihm war, nahm er sie sich, wie sie sich ihm bot. Unter lautem Stöhnen und dem warmen Körper unter ihm, ebbte sein Verlangen wie eine Welle gegen die letzte Brandung und zug sich wieder zurück, um abermals dagegen anzustürmen.
Von Rücksicht konnte man in diesem Moment keineswegs reden und obgleich Flavius Furianus niemals zu den Männern gehörte, die sich einfach nahmen, was sie wollten, tat er es in diesem Augenblicke recht kaltherzig. Es war ihm schlichtweg egal, wie sie sich fühlte, doch ihren Bewegungen nach zu urteilen, welche sich stets ihm zum Takt entgegen gebracht wurden, genoss sie dieses Experiment in vollsten Zügen.
Nach geraumer Zeit jedoch war es soweit - nach einem letzten Aufgebot seiner Lenden, sackte er ermüdet über sie, schnappte nach Luft und ließ sich mit dem Rücken neben sie nieder. Ein Lächeln umspielte seine Züge, wie auch kleine Schweißtropfen seine Stirn bedeckten. Nach einigen Sekunden war er dann auch in der Lage zu sprechen, zügelte seine schnelle Atmung und fuhr ihr sachte mit den Fingerspitzen über die Wange.
"Nach so etwas willst du doch wahrhaftig nicht mit mir über Geschäfte sprechen.", sagte er dann trocken und umspielte mit seinem Zeigefinger ihre Lippen. -
ad Imperator Caesar Augustus
Misenum
Provincia Italia_________________________________________________
L. Flavius Furianus s.p.d.
Als Consul designatus ist es meine Pflicht, den Wahltermin für die künftigen Wahlen des Cursus Honorum festzusetzen.
Nach reifer Überlegung und Konsultation kultischer Belange, habe ich mich für den folgenden Zeitraum entschieden.
Vom ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLX A.U.C. (10.7.2010/107 n.Chr.)
bis zum ANTE DIEM V ID IUL DCCCLX A.U.C. (11.7.2010/107 n.Chr.)Ich würde dich um die baldige Bestätigung meines Vorschlages bitten.
Mögen dich bis dahin die Götter wohl behüten.gez.
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"Ich bin wenigstens ehrlich.", antwortete er ihr mit einem milden Lächeln. Rom war wahrlich unausstehlich in den Sommermonaten - zudem konnte die Sonne ein junges Mädchen verleiten recht freizügig nicht nur mit ihrem Körper umzugehen, sondern ebenso mit ihren Gedanken. Wobei es in Misenum um diese Jahreszeit nicht würde anders zugehen.
Vielleicht sollte er sie auf sein Landgut schaffen, fernab von all den Festivitäten in Rom und Misenum, oder Baiae.
"Während der Senatsferien ziehe ich mich für einige Zeit auf meine Villa Suburbana vor den Toren Roms zurück - und für ein paar Wochen nach Misenum.", und da dort der schwächelnde Kaiser weilte, konnte er sich demnach auch noch politisch betätigen.
Er nickte. Vor allem für ihre Einsicht nicht alleine gehen zu wollen. Sie schien, zumindest wirkte sie so für den Consul, eine recht einsichtige junge Frau zu sein und er fragte sich, wie alt sie nun sein mochte. Er konnte aber auch einfach fragen: "Wie lange hat dein Vater dich denn bei sich behalten? Du scheinst noch recht jung." -
Vergnügt lächelte Furianus als Antwort. Natürlich fand er sie begehrenswert, sogar sehr, doch das gestand er ihr natürlich nicht ein - er musste es auch nicht, da sie durch all diese Gestik und sein Verlangen nach ihr selbst die Antwort zu gut wusste.
Die Aussage, er könne ihr doch ein Pferd zur Zucht überlassen, ließ ihn für einen Moment an der Liebe zu ihm zweifeln. Nicht, dass es ihn störte, wenn sie ihn begehrte nur um seiner Pferde willen, doch es war ein übler Nachgeschmack, der seinem Ego doch recht stark zu schaffen machen sollte.
"Mal sehen.", säuselte er ihr leise in´s Ohr und tat sich schwer noch beizufügen, dass sie sich dies durchaus verdienen musste. Ob nun auf diese Art oder auf eine andere, wobei solch ein Dienst von ihm sehr präferiert wurde. Er stöhnte leicht auf, als sich ihre flinken Hände seinen Nacken empor tasteten. Sie wusste, wie man ihn erregte und nutzte dies schamlos aus. Er fand es für einen kurzen Moment recht erstaunlich für eine Frau ihres zarten Alters - die Rückschlüsse ließ er jedoch nicht zu.
Die Annahme, dass sie seine Rüstung durchaus lösen konnte, war richtig. Schließlich wusste der Flavier nur zu gut, dass ihr Mann nun neuer Legatus Legionis der Prima war und solche Harnische und Rüstungen öfter würde tragen müssen. Sie musste schließlich einiges an Übung gehabt haben, wenn sie ihrem Mann gegenüber genauso fordernd war.
Die gespielt theatralische Übertreibung, sie könne das nicht, rang ihm ein müdes Lächeln ab und nachdem er sie gewähren ließ, stellte sich auch ihre Aussage als Lüge heraus. Dem Flavier gefiel es von ihr entkleidet zu werden und er bewegte sich wie ein Baum im Wind, wenn sie ihn drehte, an ihm zog oder etwas löste.
Nun stand er völlig entblößt da und blickte auf sie. Völlig zurecht gemacht, nur die Frisur hatte ein wenig gelitten, stand sie nun in ihrer ganzen Pracht vor ihm. Einige Augenblicke des Zaghaften wollte er verstreichen lassen, denn sie sollte die Gelegenheit haben ihn ebenso ausgiebig zu betrachten. Langsam bewegte er sich auf sie zu, ergriff ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie leidenschaftlich auf die zarten Lippen. Einen kurzen Moment später flog die Palla gen Boden und er machte einige Schritte zur Seite, um Augenblicke später hinter ihr zu stehen. Seine Hände wanderten von ihrer Hüfte bis zur Taille, weiter bist zu den Schultern und nahmen den Stoff ihres Kleides mit. Als er schlussendlich das Kleid in seinen Händen hielt, fiel sein Blick auf die zarten Schulterblätter, die er sofort begann mit leichten Küssen zu umgarnen. Während er dies tat, wanderten seine Hände, nachdem sie auf ihrer wohlig warmen Brust verweilten, hinab zu ihrer Taille. Der warme Körper der Frau, die ihm mit dem Rücken zugewandt stand, versprach höchste Frohlockung und als er so eng an sie heran trat, dass er nicht anders konnte, als seinen Kopf auf ihre Schulter zu legen und sie seine Wallung deutlich spüren konnte, wusste Flavius Furianus, dass er für diesen Augenblick glücklich war.
"Heute bist du ganz allein mein.", hauchte er ihr in den Nacken und küsste an den klimpernden Ohrringen entlang hinab bis zu ihrem Nacken, um dann ganz sachte die Schultern mit zarten Küssen zu überziehen. Während er dies tat, bewegte er sich langsam auf das Bett zu und da sie noch immer unmittelbar mit dem Rücken an seiner Brust stand, schob er sie langsam auf das große Bett. -
Alles Gute auch von mir!
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Das zirkulierende Becken machte ihn fast rasend, doch die Raserei wurde verdrängt von einer Vorfreude, die ihresgleichen suchte. Sein Atem ging schneller, als sie ihn in Erregung brachte und die forschenden Hände der drängenden Tiberia, waren wie kleine Eisstückchen auf heißer Haut - riefen in ihm Gänsehaut empor und die kleinen Gesichtsstoppel schienen sich aufzurichten. Ein leichter Schauder überfuhr ihn, als sie sich seine Oberarme hinauf tastete.
"Ein eigene Pferdezucht? Ich hoffe, dass unsere Konkurenzkämpfe auch in horizontaler Lage gefochten werden.", sackte er keck und zwinkerte ihr kurz zu, um sie kurzerhand empor zu heben und wie eine Braut vor der Brust zu tragen. Hinfort waren die Zweifel über seine Standhaftigkeit, die verbliebene Energie in den Muskeln und Knochen - er war wie um zwanzig Jahre jünger und es bekümmerte ihn keinesfalls, dass er mitunter noch Mühe hatte lange Spaziergänge zu machen.
Vielleicht war es auch einfach die Gier nach dem Verlangen, die Vorfreude, die ihn antrieb. Mit schnellen Schritten trug er sie den langen Korridor entlang und verdammte die Architektur, welche auf diese schnellen Vorspiele nicht vorbereitet war - er musste unbedingt ein Schlafzimmer in der Nähe der porta einrichten lassen, wenn sie öfters herkommen sollte.
Nach einigen Augenblicken hatten sie den Raum erreicht, welchen der Senator vorsichtshalber mit Duftölen schwängern und mit vielen Kerzenleuchtern zu schmücken wusste.
Er setzte sie ab und küsste abermals ihre zarte Hand, welche er sich auf die Herzseite der Brust legte.
"Meine Liebe, vielleicht willst du selbst meine Rüstung ablegen?", er wusste um den Reiz, welcher damit für sie eventuell verbunden war. Schließlich mochte er es als Mann Frauen zu entkleiden, wie Blumen von Blütenblättern zu lösen und in voller Pracht zu sehen. Wie konnte er ihr da dieses Vergnügen verwehren?
Leicht küsste er sie und zog sie in die Richtung des großen Bettes. -
Sie spielte mit ihm, war frech und keck, doch gewiss waren dies zwei Eigenschaften, die dem Flavier niemals missfallen konnten, wenn so ein liebreizendes Lächeln diese unterstrich. Galant spielte er mit und setzte mal ein Gesicht der Verwunderung und dann wiederum des gespielten Ärgernisses auf.
Er wäre kein Mann, ohne sie ziellos irgendwo hin geführt zu haben. Sie schlugen den direkten Weg in seine privaten Gemächer ein, denn er sehnte sich schon nach ihrem Körper und die bebende Wallung unter seiner Tunika war nicht der einzige deutliche Ausdruck dafür. Die Zärtlichkeiten, welche nun zunahmen, waren einzig und allein die Früchte des Dranges nach mehr.
"Lasse mich mal raten. Der offizielle Grund ist dein ach so großes Interesse an meiner Pferdezucht. Vielleicht gehört das mit dazu und du musst mich bezirzen, damit dein Mann mit meinen Pferden siegen kann.", antwortete er nun mit einem verschmitzten Lächeln und hoffte den Bogen nicht überspannt zu haben. Mitunter war dies nämlich die Wahrheit, das, was er annahm. Wohl kaum würde ein Mann seine Frau für den Kauf eines Pferdes verkaufen, doch wer wusste schon, wie groß die Liebe ihres Gemahls zu guten Pferden sein mochte. Schließlich war alles möglich - und in Rom sowieso.
Ihre Körperzeichen waren eindeutig und spätestens, als sie sich liebkosend an ihn schmiegte, wurde die Wallung unter seiner Tunika recht sichtbar. Reflexartig ergriff er die wohl gerundeten hinteren Wölbungen seiner Gespielin und drückte ihr Becken an das seinige.
"Bei den Göttern, wenn du, meine Zirze, micht nicht aus deinem Bann erlöst, bin ich bald verloren.", hauchte er ihr entgegen und dachte für einen Moment daran sie einfach so fest an sich zu drücken, um sie einfach ein wenig zu heben und in sein Schlafgemach zu tragen. Doch er war klug genug, um diesen Gedanken jugendlichen Eifers zu verdrängen, denn er war beileibe nicht so stark, wie vor einigen Jahren noch. Außerdem wollte er seine Kraft noch schonen und nicht für die weniger illustren Abenteuer verschwenden - schließlich sah es nach einem abenteuerreichen Tag aus. -
"Nein, ich kenne ihn gänzlich nicht.", entgegnete er schroff. Er vertraute Durus, doch auf der anderen Seite bildete er sich seine eigenen Urteile und bis jetzt hatte er, mal von der Karriere des jungen Piso abgesehen, keine offensichtlichen Überschreitungen des Salinator bemerkt. Natürlich mochte dieser im Hintergrund agieren und vor Quarto hätte der Flavier umso lauter den skrupellosen Vescularius beklagt, doch dies nur, um die Flavier gegenüber den Aeliern in eine gute taktische Position zu rücken. Das war wiederum etwas anderes, hier konnte er ehrlich sein.
So verbiss er sich geradezu in seine Faust, welche er vor den Mundwinkel hielt.
"Wir haben einen Eid geleistet, Durus! Einen Eid auf Rom, und doch auch auf den Kaiser.
Wir haben immer noch die Möglichkeit ihn unter Druck zu stellen. So dumm wird er sicher nicht sein, um sich gegen den dringenden Rat der gesamten Senatorenschaft zu stellen - und soweit ich weiß, sind alle außer den geldgierigen Germanici gegen Salinator.", welche Salinator auch sicherlich geschmiert haben muss. Ob nun mit monetären Geschenken oder versprochenen Ämtern war dem Flavier egal, vielleicht konnte man sogar Avarus mit in den Abgrund stürzen, wenn Salinator fiel.
"Wir können ihn unter Druck setzen, Bedingungen fordern. Wenn es Möglichkeiten gibt, neben deinem radikalen Vorschlag, werde ich sie primär verfolgen.
Außerdem wäre es übereilt. Du hast keinen Interimskaiser, du selbst weißt nicht, was jener nach der Machtergreifung zu tun pflegen wird. Es könnte gut sein, dass dein eigener Kopf rollt, mein Freund, wenn sich dein Kaiser seiner durchtriebenen Weggefährten entledigen will." Eine ernst zu nehmende Gefahr, er selbst würde doch die Spuren der Usurpation verwischen. Und zu Spuren gehörten eben tollkühne Männer, wie Durus es war, welche die Triebfedern waren und zu einem Gegenschlag ebenso sein konnten - ein neuer Kaiser würde auch ihn ausschalten. -
Sein Mundwinkel hob sich zu einem diffizil umrahmten Lächeln, nachdem der Vinicier seinen Vorschlag als nicht durchdacht gebrantmarkte.
"Das sehe ich anders, Senator Vinicius, denn mein Vorschlag ist in dem Maße durchdacht, dass er schon schriftlich existent ist.
Ich würde ihn gerne einbringen."Dann wandte er sich an den Matinier, welchen er stets als seinen privaten Freund ansah, doch politisch waren ihre Ansichten meist weiter als die Gestirne von der Erde sein mochten.
"Ich glaube nicht, dass sich das Proletariat in den Gassen Roms lieber die paar Sesterzen von Patriziern vorwerfen lässt, als die Möglichkeit zu ergreiffen, endlich wieder vernünftiges Land zu pachten oder kaufen zu können.", entgegnete er ruhig.
Natürlich wollte er eine gerechtere Verteilung, denn so, wie es heute war, konnte es nicht lange bleiben, ohne einen Aufstand des Pöbels zu riskieren. -
Die Abstimmung fiel recht eindeutig aus, so dass sich der Flavier lächelnd erhob.
"Nun denn. Herzlichen Glückwunsch, Claudius Lepidus, ich bin mir sicher, dass ein so tüchtiger Mann nur einen Zugewinn darstellen kann. Du darfst nun deinen Platz einnehmen.", tat er kund und richtete sich noch einmal an die Bruderschaft."Patres,
dieser junge Mann ist heute jedoch nicht der einzige, welcher mich um einen Beitritt ersucht hat.
Aulus Tiberius Ahala Tiberianus steht heute ebenfalls hier, um in diese Reihen aufgenommen zu werden.", seine Augen richteten sich in die rechte Ecke der Runde, wo Ahala zu stehen pflegte.
"So trete vor und überzeuge uns, Tiberius Ahala Tiberianus", forderte er ihn anschließend auf und nahm selbst Platz, um der Antrittsrede des jungen Tiberiers zu lauschen. -
Natürlich war er zuerst recht überrascht, warum sich Durus nicht selbst des jungen Mannes annahm, doch die zweite Überlegung befand, dass dies nur ein recht logischer Weg sein konnte. Auf diese Art lernte der Tiberius nicht nur einen weiteren ehrenvollen Mann recht gut kennen, sondern Durus selbst konnte so den Aurelier recht genau beobachten. Eine Situation, in welcher beide Seiten der Tiberier einen Gewinn davon trugen.
"Ich verstehe. Aurelius Corvinus ist ein ehrbares Mitglied des Senates, dein Vater tut gut daran, dich zu ihm zu schicken.", sprach er dann und da das Gespräch recht stockend verlief und er noch einiges zu tun hatte, beschloss er dann auch kurzerhand das Gespräch abebben zu lassen.
"Nun denn, ich werde dein Ansinnen bei unserer nächsten Zusammenkunft in den Hallen der Concordia ansprechen. Du wirst die Gelegenheit erhalten, dich vor der Bruderschaft zu beweisen."
Zunächst verhielt er sich jedoch abwartend, denn mitunter war es nicht selten, dass Aspiranten recht delikate Fragen zu stellen wussten. -
Bevor er die heutige Sitzung in der Senatscurie eröffnete, bat er seinen Mitconsul darum, die jetzige Aufgabe zu übernehmen. Es war ihm geradezu eine Freude mit anzusehen, dass unter den diesjährigen Senatoren einige waren, welche schon aufgrund des Nomen Gentile eine leichte Zuneigung des Consuls genießen konnten.
So erhob er sich."Patres conscripti,
es ist mir heute insbesondere nicht nur eine Freude, sondern ebenso eine große Ehre zu verkünden, dass der Senat wieder einmal um einige Mitglieder bereichert wird.
So begrüße ich die jungen Männer, die sich den ehrenvollen Weg auserkoren haben, dem Volke Roms, dem gesamten römischen Reich und dem Imperator Caesar Augustus beizustehen.
Im Namen des ganzen Senates heiße ich zuerst Senator Tiberius Aurelius Avianus, Sohn des Aurelius Regulus, herzlich willkommen.Senator Aurelius Avianus hat nicht nur als Vigintivir und Quaestor Consulum einen hervorragenden Dienst geleistet, sondern ebenso im militärischen Bereich als Tribunus Laticlavius der Legio Secunda in Germania, wie auch als Magister der Salii Palatini im kultischen Bereich brilliert.
Begrüßen wir Aurelius Avianus in unseren Reihen!
Senator Aurelius, leiste nun deinen Eid und lasse uns hören, wie deine Stimme klingt.", sagte der Consul recht pathetisch, wobei er bei den letzten Worten ein leichtes Lächeln nicht verbarg.
Einige waren schließlich über die Worte des heiligen Eides und der kurzen Vorstellung im Plenum nicht hinaus gekommen - man hörte sie nie wieder. Aber dies waren sowieso Männer, welche im Cursus Honorum weiterhin kein Amt anstrebten oder im Stimmengewirr stets untergingen. Unbedeutende Namen, welche man auf der Liste führte, doch nie hörte. Ein Graus und der Flavier hoffte, dass der neue Aurelier sehr wohl seine Kehle zu benutzen wusste, egal welche Ansichten er teilte.Nach dem Aurelius hatte er noch einige Namen auf seiner Liste, die er ebenso begrüßen wollte.