"Du missverstehst mich, Vetter."
Sagte er mit einem Seufzer gepaart.
"Wie ich bereits sagte, fragte mich der Kaiser danach, was mir auf dem Herzen lag. Ich antwortete und fragte sogleich warum mir dieser noble Stand verwehrt bleibt. Dies hatte zum Zwecke, dass er mich deswegen rügt oder aber, dass er in mir einen offenen, mutigen und treuen Mann sieht. Ein Wagnis, ich weiß, doch dennoch wert. Der Kaiser antwortete sogleich in ruhigem Tone und legte mir den Grund dar, welcher lautet, dass es nicht im Sinne des Senats wäre, wenn ich mich immer wieder meines Vaters Meinung anschließen würde, da ich sein Sohn bin und noch immer unter seiner Patria Potestas stehe. Sogleich sagte ich ihm, dass ich verlobt bin und nach meiner Heirat dieser nicht mehr unterstehen würde und auch den Senat durch Kritik, Vorschläge und einige Aspekte bereichern könnte. Und noch immer schien der Kaiser gelassen und besonnen, so dass wir unsere Meinungen diesbezüglich austauschten. Nachdem dies zum Ende gebracht wurde, so fragte er erneut was mir auf dem Herzen liegt. Ist diese Frage ein Zeichen von Groll? Ich denke nicht. So antwortete ich ihm, dass mich die derzeitige Untätigkeit straft und er bot mir an die Provinz Hispania als Architectus Provincialis zu bereisen und mich um die Wiederverwertung der Militärareale zu kümmern, denn er wusste, dass ich durchaus Interesse an der Architektur habe und einen entsprechenden Kurs mit Auszeichnung bestand. Nun, sogleich gab es zwei Antworten, die ich geben konnte. Ein Ja oder ein Nein. Doch dies war wiederum ein Wagnis, konnte der Kaiser mich doch mit diesem Angebot prüfen, ob ich loyal bin und auch Tätigkeiten niederer Art annehmen, nur um dem Reich dienlich zu sein - eine Art Eignung und Selbsteinschätzung, vielleicht auch für den Senatorenstand. Hätte ich mit einem Nein geantwortet, so hätte dies bedeutet, dass ich zu stolz bin und nicht eines Senatorenstandes würdig, opfern sich diese Männer doch jeden Tag für das Allgemeinwohl des Imperium Romanum. Du siehst, Vetter, dies mag nicht nobel und Standesgemäß aussehen, doch die Vorteile daraus, die Einschätzung des Kaisers, sie war es mir wert anzunehmen."
Man hätte es als Eignungstest auslegen können, der Furianus`Charakter offenbaren sollte, doch soweit wollte er nicht gehen. Doch er hasste es immer mehr, dass seine Schritte akribisch beurteilt wurde, man über ihn selbst jeden Tag urteilte und seine Gedanken waren mittlerweile in Misenum, da, wo er sich dem otium hingeben würde.