Der Sklave des Furianus klopfte an die scheinbar richtige Tür und er selbst wartete auf das Zauberwort, welches ihn hinein führen würde.
Beiträge von Lucius Flavius Furianus
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Furianus war ein wenig verwundert, als jemand zu seinem Gefährt kam und hinein blickte, ja, sogar mit ihm sprach. Dennoch hielt er seine freundliche Miene aufrecht und lächelte.
"Die Namen meiner Sklaven weiß ich doch selbst nicht."
Sagte er mit einer leichten Gleichgültigkeit. Es waren zu viele und es gab Wichtigeres im Leben, als sich die Namen seiner Sklaven zu merken. Aber zum Glück hatte er seinen Nomenclator, Cassander, dabei, welcher ihm in solchen Situtationen stets zur Seite stand.
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Da er sich selbst zu den späteren Villenbesitzern zählen wollte und noch kein Architekt bei ihm vorstellig wurde, beschloss Furianus sich der Sache nun anzunehmen, sie ein wenig voran zu treiben.
So war er auch an einem späten Nachmittag in seinem Wagen angekommen und ein Sklave meldete."Lucius Flavius Furianus will zur Curie der Stadt. Lasset ihn hinein."
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"Dann müsstest du sicherlich von dem Vorfall um meinen Besitz gehört haben, eine Sklavin, die man Nadia nennt. Erinnerst du dich?"
Die Frage war provokant, deutete er doch indirekt an, dass es mitunter Sicas Verantwortung war, was an jenem Tage passiert ist.
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Furianus war erstaunt, dass Aquilius nun scheinbar krampfhaft versuchte nach dem Übel bei Furianus zu suchen.
"Nun, außer einem Priester, der sich über die nicht abgehaltenen Spiele meines Vaters echauffierte, kann ich keinen benennen."
Sagte er gelassen und nippte an dem Becher, den er noch immer fest umschlossen hielt.
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Furianus verneigte sich leicht.
"Sehr wohl, mein Kaiser."
Wieder in aufrechter Haltung musste er erst einen Moment die Gedanken klären, welche ihm um diese Mission in den Sinn kamen.
"Eine Frage hätte ich, mein Kaiser. Ein architektonischer Aufwand trägt immer Kosten mit sich, seien es Arbeitskräfte, Materialien oder die Transport- und Lieferungskosten. Wer wird diese zu tragen haben? Die Provinz- oder die Staatskasse?"
Fragte er frei heraus, denn ein schriftliches Schreiben diesbezüglich würde die Arbeiten nur verlangsamen und der Winter würde auch noch kommen.
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*geht Käse essen*
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27°, die Frisur hält.

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Zitat
Original von Appius Terentius Cyprianus
Hmm und wann soll man dann Ritter werden? Nach 5 Jahren Dauerspiel oder wie?

So in etwa, bedenkt dabei, dass es im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. etwa 20.000 Ritter gab. Im Vergleich zur damaligen Bevölkerung müssten es hier nicht mehr als 5 Leute zum Ritter schaffen.

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Nun gut, dann mische ich auch mal mit.
Eine ganze Familie, die aktiv dem Ritterorden angehört wäre ziemlich unrealistisch.
Der Ritter-Census, also das Mindestvermögen, welches ein Anwärter auf den Ordo Equester aufbringen musst, betrug 400.000 Sesterzen.
Nun seid ihr eine kleine und beschauliche Familie in Rom, etwa 20 Familienmitglieder.
Nun, dann müsstet ihr also 8 Millionen Sesterzen einzahlen, um in den Ritterstand zu komme. Eine utopische Summe, wenn man nicht Narcissus, Cornelius Lentulus oder Antonius Pallas (alle drei hatten ein geschätztes Vermögen von 400 Mill. Sesterzen) hieß.Der Senatorencensus betrug 1 Million. Warum also 20 Ritter stellen, wenn man auch 8 Senatoren finanzieren kann?

Und eine Senatorenfamilie würde dann auch eine Summe von etwa 20 Mill. Sesterzen zahlen müssen. Auch ein wenig zu viel des Guten. -
"Wenn ich recht informiert bin, Sica, so stehst du allen Sklaven in diesem Haushalt voran. Stimmt das?"
Er fragte sich, ob Sica nun schon zum atriensis avanciert war, ohne dass es Furianus mitbekommen haben sollte.
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Furianus nickte.
"Gut, ich werde gleich zu ihm kommen."
Sein neuer Klient schien nun schon ein Anliegen zu haben und Furianus war nicht uninteressiert, was dies nun sein mochte.
So ging er nach einer Weile ins Atrium und wartete darauf, dass ihn Caesonius begrüßte. -
Die Heirat verdrängte er nur zu gerne, wusste er doch welch organisatorischer Aufwand für diese vonnöten war. Doch Aquilius brachte einen neuen Gedankengang ein, den der Messalina.
"Du könntest recht haben, werter Vetter, die Verstoßene mochte nicht gerade erfreut darüber sein, dass man ihr den Namen und die Ehre entzog. Ich hörte, dass sie sich einiger treuer Parteifreunde rühmen konnte. Vielleicht liegt dort die Wahrheit verborgen, scheinen diese doch nun irgendwie verschwunden."
Es war wirklich verdächtig, dass das Thema um Messalina so schnell verklang, die Freunde verschwunden waren.
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"Man sagt, Hispania sei eine wunderschöne Provinz, mein Kaiser, welche ich bisher noch nicht erblicken durfte. Eine Anstellung als Architectus Provincialis wäre durchaus wünschenswert und die Verwertung einiger ehemaliger Militärareale würde mir die Zeit nehmen, welche ich jetzt beklage. Verpflichtungen an der Acta Diurna binden mich nicht, gibt es doch genug Subauctores in Rom. Es wäre geradezu ein Vorteil, würde ich mich doch primär Hispania zuwenden und über dortige Themen schreiben. Derzeit mangelt es an solchen."
Die zweite Frage ließ ihn ein wenig nachdenken. Nun, Ressorts gab es schon, jedoch hatte er keines inne. Wieder musste er Worte finden, die seine Lage erklären mochten.
"Nun, ich selbst habe kein Ressort. Wir setzen uns meistens zusammen und es werden offene Themen angesprochen, bei welchen sich dann die Mitarbeiter melden und diese somit übernehmen. Doch in letzter Zeit ereilten uns viele Leserbriefe auch um architektonische Belange, um die ich mich gerne kümmern würde. Dies wäre dann mein Ressort, wenn es an solchen Briefen nicht mangelt."
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Sein Vetter sprach Stiftungen, Spenden und öffentliche Opfer an. Damit hatte er nicht ganz unrecht, doch Furianus sah noch bei keinem der Konsuln solch Bestrebungen. Und wenn er dies nicht sah, dann mussten sie diese gar nicht vollzogen haben oder doch in einem zu kleinen Rahmen. Ein zu kleiner Rahmen kam demnach nicht in Frage und doch war er sich sicher, dass das Vermögen durchaus reichen müsste, um dies alles bezahlen zu können, wuchs es doch stetig an, auch wenn er nicht wusste welche Höhe es indes schon erreicht hatte.
"Dies kostet sicherlich Geld, doch haben wir nicht anderweitige Einnahmequellen wie die zahlreichen Landhäuser? Und vergiss nicht, dass wir drei Kaiser stellten, diese sicherlich um das finanzielle Überleben der Familie gesorgt haben, auch wenn solch eine große Verantwortung auch viel Geld verschlang. Meine politische Karriere wird ruhen müssen, denn noch bin ich kein Senator und würde demnach auch nicht die Mindestveraussetzungen für die Prätur erfüllen können."
Nun fiel Furianus wieder seine eigene Hochzeit ein, die er doch schon zu lange vernachlässigt hatte.
"Eine angemessene Frau wird man für euch sicherlich finden können, doch du hast recht, der Name reicht heutzutage auch nicht mehr aus."
Wieder führte er den Becher an vor seine Lippen und schien versunken.
"Nein, ein politischer Gegner, wohl kaum. Weißt du ob Gracchus Feinde hat? Die Villa hat zwar dicke Wände, doch die Sklaven sind gesprächig."
Sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen und trank nun einen weiteren Schluck.
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Furianus widmete sich wieder seiner Beschäftigung, doch dann fiel ihm plötzlich etwas ein.
So drehte er sich um und erfasste Sica in seinem Blickfeld."Sica, ich muss mit dir reden."
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Sein Vetter ging auf die letzte Frage gar nicht ein, was nur bedeuten konnte, dass dieser mit den Räumlichkeiten durchaus zufrieden war. Eine Sorge weniger, die Furianus den Schlaf raubte. Dieser setzte sich nun auch, wie es sein Vetter schon getan hatte, nahm einen Becher in die Hand, um ihn nachfüllen zu lassen.
"Scheine ich nicht recht über die finanzielle Lage informiert zu sein, werter Vetter? Durch die ehrwürdigen und durchaus hochbezahlten Ämter meines und Gracchus`Vater kann man doch von einem gewissen Vermögen ausgehen oder täusche ich mich? Die Ausbildung unserer Nachkommen scheint mir auch gewährleistet, kostet doch ein griechischer Mentor weniger als eine mensa citrea, von denen wir doch genügend besitzen, sie ja noch mit der Zeit im Werte steigen."
Der Becher war nun gefüllt und bald sollte er auch wieder leer sein, bei Furianus´beachtlichem Durst.
"Nicht nur in der Vergangenheit, werter Vetter, auch heute noch scheint man der gens Schaden bereiten zu wollen. Ich selbst weiß nicht aus welchen Gründen dies kommen mag, doch habe ich bereits den Princeps Praetorii zum Freund gewinnen können. Dies war uns in jüngster Vergangenheit von großem Nutzen, hätte diese Befragung durch die Prätorianer doch auch anders ablaufen können. Du hast nicht zufällig eine Ahnung wer uns schaden könnte?"
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Furianus`Achtung vor dem neuen Familienmitglied wuchs, besonders ab dem Zeitpunkt, an welchem er sich selbst für die Familie zu opfern schien, um dieser Geldsorgen zu ersparen. Doch sogleich fragte er sich wer denn nun der dritte oder vierte Mann in seiner Familie sein mochte, welcher sich der Politik verschrieb. War es Milo, den er schon seit vielen Wochen nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekam oder war es Aristides, der sich im fernen Germanien nach einer politischen Laufbahn sehnte? Wie immer war Furianus diesbezüglich nicht gerade gut informiert, doch schien es nach den Worten des neuen Vetters wirklich so zu sein.
"Ein wirklich sinnvoller Gedanke, werter Vetter, doch vergisst du dabei, dass aus politischem Erfolg die Macht wächst, aus Macht wächst wiederum Reichtum, welches nicht nur drei oder vier Politiker, sondern durchaus mehr fördern könnte. Doch du hast dich entschieden und dir gebührt Ehre, dass du dich in die Reihen unserer geschätzten Gottesdiener stellst. Ich hoffe nur, dass dein Weg nicht beim Range des Sacerdos Publicus endet."
Ein Lächeln zeichnete sich ab, welches nun ehrlicher Natur war, als das, worum er sich zuvor noch so kraftvoll bemühte.
"Bist du mit deinem Zimmer zufrieden? Wenn nicht, so lässt sich ein neues bereit stellen."
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"Keine Sorge, dies wird nicht von langer Dauer sein, Vetter Aquilius."
Die Nettigkeiten beiseite schiebend fing er an herumzugehen.
"Nun, wie ich nun sehe scheinst du dich den Göttern hinzugeben, an sich eine ehrenvolle Tätigkeit, doch..." Nun, er konnte nicht einfach sagen, dass er um die Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens fürchtete, würde es ihn doch zu sehr kränken, weise Worte mussten gewählt werden und er ließ sich dabei Zeit.
"Doch hast du auch die anderen Möglichkeiten in Erwägung gezogen? Du sagtest mir, dass du dich den Studien widmen wolltest, wäre da nicht eine berufliche Laufbahn in der römischen Verwaltung nicht sinnvoller? Oder hast du dem Gotte, welchem du primär dienen willst, ein Gelübde abgegeben, so, wie es Vetter Gracchus tat?"Wobei er nun ganz indirekt anmerkte, dass er überhaupt nicht wusste welchem Gott sich Aquilius verschrieben hatte, es ihn doch sehr interessierte.