Das Beste wünschte sie ihm? Ihm und seiner Zukünftigen. Wenn sie nur wüsste. Furianus musste sich stark zusammenreißen, um dies nicht zu widerlegen, gehörte sein Herz doch keiner von beiden, es gehörte ihm und verschenken wollte er es nicht mehr.
Langsam legte er ihr seine Hand auf die Wange und strich mit dem Daumen eine Täne weg.
"Die Götter spinnen unser Schicksal, nicht wir. Weine nicht, denn ändern kannst du es nicht, schau lieber nach vorne, erfreu dich deines Lebens. Auch wenn dir deine Brust schmerzt, die Gefühle immens, erinnere dich der schönen Zeit, bete, dass sie wiederkehren möge, doch ohne mich. Ich bin eine Gestalt der Vergangenheit, blicke in die Zukunft, nicht auf mich. Verschenke dein Herz, denn sonst wird es leiden, beglücke einen Mann mit deiner Liebe, doch verwehre sie nicht aus Trauer, Enttäuschung und Missmut."
Furianus wusste, dass dies Konsequenzen haben würde. Für ihn, sowie auch besonders für sie. Doch er empfand Schuld, Schuld, die nur dadurch beglichen werden konnte, durch sein letztes Geschenk, welches doch Gefahren bürgte, Gefahren der Gefühle.
Er führte, mit seiner Hand an ihrem Kinnd, ihre Lippen zu sich und gab ihr einen leichten, gefühlvollen, Kuss.
Nach diesem kurzen Moment, welchen er beileibe genoss, öffnete er die Augen und blickte ihr lächelnd in die Ihrigen, sprach behutsam und leise.
"Dies Nadia, war mein Geschenk, mein Tribut. Dies war die Vergangenheit, ein letzter Schluss, das Ende unserer Kindheit. Wer weiß, vielleicht war es die schönste Zeit, doch darüber vermag ich nur im Greisenalter zu urteilen, denn ich erwarte noch viel. Das Leben hat begonnen, lass es nicht enden, erwarte es mit Freude und vergesse mich. Darum bitte ich, nicht um mehr, nicht um weniger."
Dies berührte ihn sehr, doch die Fassade musste gewahrt werden, er durfte sich nicht leichtsinnig gegen sein Schicksal, sein Leben, stellen. Es galt dies rational, nicht emotional zu betrachten, denn davor hatte er Angst, Angst das Erreichte für den kurzen Moment der Glücksseligkeit zu verwerfen. Angst, sein Herz, sowie auch den Verstand, leichtsinnig zu verlieren.