Er wollte es immer noch nicht glauben.
Seine Pfelegeeltern tot, das konnte er sich nicht vorstellen. Und dennoch.
An ihr sah er die Wahrheit.
So mitgenommen war sie, so zerlumpt.
Er blickte zu ihr auf und sah sie an.
Als Einzige war sie zu ihm zurückgekehrt.
Alle anderen Sklaven sind wahrscheinlich gleich geflohen. Auf und davon. Aber sie nicht.
Vielleicht war dies ein Zeichen, ein Zeichen ihres Gehorsams.
Er wollte darüber nicht mehr nachdenken, zu viel Schmerz bereiteten ihm die Erinnerungen, einfach zu viel.
Doch ihre Nähe gab ihm ein wenig Halt. Langsam stand er auf und wollte sie umarmen, zögerte jedoch.
Sie sah so schmuzig aus, und roch auch nicht besonders gut. Ganz anders als damals.
Damals war es ihr kaum anzusehen, dass sie seine Sklavin war. Eher wie eine Freundin, Schwester, Geliebte, doch nicht Sklavin.
Langsam strich er ihr durch die Haare und begab sich sogleich zur Tür.
Schrie nach einer Sklavin. Machte die Tür dann wieder zu.
"Du siehst mitgenommen aus. Ich erkenne dich fast nicht mehr."
Doch er erkannte sie. Hübsch war sie. Eh und je.
Mit dem Alter schien auch ihre Schönheit zu wachsen.
Wieder kam ihm diese Nacht in den Kopf, diese Nacht, in der er das erste Mal in eine Frau eindrang, das erste Mal dieses Glück spürte.