Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Als die junge Frau, welche wohl kaum älter als er war, wieder zu ihm herüber kam setzte er ein kleines Lächeln auf, um sich seinen Missmut über die lange Warterei nicht äußerlich anmerken zu lassen.


    Mit einer Handbewegung stellte er den Becher auf einen kleinen Tisch zwischen den Stühlen.


    "Ja, Decima Alessa, ich hoffe, dass ich euch nicht eurer wichtigen Zeit beraube, da doch sehr nach euch verlangt wird."


    Nun lächelte er wieder und dachte nochmals über die Geschehenisse nach.


    "Ich war gerade dabei meine Geschichte zu erzählen, welche ich euch so knapp wie möglich gestalten wollte."

    Nachdem sein Verwandter gesprochen hatte flüsterte ihm Furianus, noch immer zum Tribun schauend, aus dem Mundwinkel.


    "Ich habe diesen Mann nur aufklären wollen, dass ich den Tribun weder gewählt habe, noch Entscheidungen, welche sich gegen uns Patrizier wenden sollten nicht zu tolerieren gedenke. Auch wollte ich mich nicht beschweren, da ich die Autorität, noch die Aufgaben des Tribunen jemals angezweifelt habe und auch in Zukunft nicht werde. Ja, wie mir scheint kann der Tribun vergeblich auf eine Zustimmung Seitens Plebejer oder Patrizier zu diesem Gesetz hoffen.

    Sim-Off:

    Furianus` Besuch in der Rüstkammer hat viel Zeit verschlungen, so dass er hier auch ein wenig später hinzukommen kann :).


    Furianus, noch immer ein wenig nachdenkend bezüglich der Rüstkammer-Aktion, ging ruhigen und straffens Schrittes schleunigst zum Optio.


    Da Dieser jedoch in einem Gespräch verwickelt zu sein schien stellte sich Furianus ein wenig hinter dem Optio.


    Nach einer Weile wurde er jedoch von den Leinenbahnen, welche verunstaltet rumlagen, förmlich angezogen und schielte mit einem Grinsen im Gesicht herüber.
    Die Optik des Optios führte ihn zu dem Entschluss, dass diese "Werke" seine Handschrift trugen. :)

    Eine Schweißperle rann Furianus`Stirn herunter, als er wieder zur Tür der Rüstkammer eintrat.
    Ein wenig perplex sah er die beiden Männer an, die wohl schliefen.
    Dabei musste er ein wenig lachen, doch besann sich wieder und der Zorn nahm die Überhand.


    Leisen Schrittes stellte er die Leiter und die anderen Sachen ab. Die Hakenstange behielt er jedoch bei sich.
    Wieder leisen Schrittes kam er den Beiden näher, die wohl Götter mit ihrem Schnarchen erwecken könnten.
    Langsam holte er aus und schlug mit der Stange gegen den kleinen Thresen, hinter welchem die Beiden schliefen.


    Sofort zuckten Beide zusammen und fielen von den Höckern herunter, auf welchen sie schlafend und aneinandergestützt saßen.


    "Was fällt euch ein! Eine Schande, ihr seid wirklich eine Schande für die ganze Einheit!"


    Platzte es aus ihm heraus und das Feuer in seinen Augen schien die Beiden verschlingen zu wollen.


    Noch ganz konfus setzten sich die Beiden, auf den Boden, auf und rieben sich die Köpfe. Dann schauten sie zu ihm herauf.
    Der Ältere der Beiden schaute Furianus ins Gesicht und wurde ebenfalls wütend.


    "Bursch! Was fällt dir ein?! Ich..."hicks"....sollt dir die Gurgel umdrehen!"


    Schrie er Furianus ins Gesicht.
    Dieser schmiss ihm die Stange vor die Füße.


    "Versuch es doch, du kannst ja nicht mal gerade stehen, so vollgelaufen bist du!"


    Verärgert versuchte nun der Ältere aufzustehen und fiel nach hinten um.
    Der Andere, der Ruhigere, stand mit Hilfe der Hakenstange auf und begab sich nach Hinten um sie fachgerecht einzuräumen.
    Der Ältere jedoch lag noch immer auf dem Rücken und rieb sich fluchend den Kopf.


    "Eine Schande für die ganze Einheit. Ich sollte das wohl dem Praefectus melden!"


    Er wusste, dass er dies niemals tun würde. Da er nur ein einfacher Vigilus war und auch seine Kameraden nicht verpfeifen wollen würde.
    Als Patrizier schämte er sich jedoch sowas in seiner Einheit vorzufinden und nahm sich sogleich fest vor dagegen vorzugehen, falls er irgendwann befördert werden würde.
    Er ging zu seinen anderen Sachen und übergab Diese dem anderen Vigilus, welcher sich wohl noch gut auf den Beinen halten konnte.


    "Wehe dir, Jungchen, du verpfeiffst uns. Wehe dir!"


    Gab der Alte vom Boden von sich.
    Aber Furianus wollte ihm Angst machen, in ihm den Willen wecken, welcher zugegebenermaßen erzwungen sein würde, doch ein Wille wäre da.


    "Seht zu, dass ihr mit dem Trinken aufhört, sonst schmeißt man euch noch raus."


    Sein Umgangston war primitiv, jedoch sorgfälltig gewählt. Schließlich waren die Männer in erheblichem Sinne angetrunken und somit würden sie seine einfachen und vulgären Äußerungen besser verstehen, als das Latein, welches sein Niveau war.


    Noch einmal blickte er zu dem Alten und dem Ruhigen.
    Welcher dem Alten nun auf die Beine helfen wollte.


    "Mögen euch die Götter helfen, Herrschaften."


    Furianus war nun wesentlich ruhiger, doch ein harrscher Unterton war jedoch unvermeidbar.
    Dann drehte er sich um und ging wortlos von dannen.

    Furianus blickte wieder zu dem Mann.


    "Für Alle? Ich kann mich nicht erinnern diesen Tribunus PLEBS..."


    Er betonte das "Plebs" besonders stark.


    "...gewählt zu haben, noch war es mir gestattet dies zu tun. Gut, Patrizier und Plebejer sind Bürger Roms, doch distanzieren sich beide Gruppierungen wohl voneinander. Das sollte bedacht werden, da wir, wie ich es schon erwähnt hatte, nicht das Recht besitzen den Tribun zu wählen und wir somit diesem Gesetz nicht weisungsbefugt sein sollten und sicherlich auch nicht werden!"


    Abneigung oder gar Hass führte er nicht gegen Plebejer, doch war auch Furianus konservativ und wohl daran bedacht die alten Sitten zu wahren und den Unterschied zwischen Plebejern und Patriziern aufrecht zu erhalten.

    "Jawohl, Centurio!"


    Entgegnete Furianus und wollte sich gerade in die Unterkünfte aufmachen, als ihn plötzlich der Optio zu rufen schien.


    Sim-Off:

    ich nehme an, mit Tutot ist Vigilus Tutor gemeint :)


    So eillte Furianus zu Diesem und nahm wieder die allgemeine Position an, als er vor ihm trat.


    "Gut, Optio, was muss ich tun?"


    So langsam fühlte er sich wie eine Marionette, welche die beiden Vorgesetzten nach Belieben rumkommandierten. Und das immer abwechselnd, sodass er auch manchmal das Gegenteil des anderen Befehls verrichten musste.


    Aber das Vigilesfest ist ihm auch geläufig gewesen, sprach man denn in fast ganz Rom von diesem Ereigniss.
    Er war gespannt.

    Er erkannte das unterschwellige Lob des Optios und nickte ihm zu.


    Und nach seiner wohl besorgten Frage, wagte Furianus sich aus der Haltung zu bewegen um sich an die Seite zu fassen.
    Er strich sich leicht darüber und musste feststellen, dass da wohl eine nicht zu kleine Beule war. Wahrscheinlich staute sich dort das Blut, doch er wusste es auch nicht genau.
    Aber er war sich sicher, dass er das von einem alten Sklaven in ihrer Villa untersuchen lassen wird.


    "Die Rippen sind nicht beschädigt, mir geht es gut."


    Entgegnete er, als er wieder Haltung annahm.

    Furianus drehte seinen Kopf ein wenig zu Gracchus.


    Ein kurzes Nicken zu seinem Vater und Gracchus.


    "Ich bin loyal, ich würde für den Kaiser sterben, so wie ich auch für Euch sterben würde. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass hier gar Verräter sein könnten. Nein, das darf nicht sein und das ist es auch nicht. Gracchus, Vater, entschuldigt mich, doch die Müdigkeit verschlingt mich stetig."


    und Furianus ging hinaus in sein Cubiculum, um sich endlich richtig erholen zu können.
    Er wollte es nicht wahr haben, dass seine Familie den Kaiser, nein, das konnte nicht sein.
    Sicher war er sich. Seine Familie war loyal und würde es auch bleiben.

    Sim-Off:

    Danke für die Information :dafuer:


    Die dumpfen Geräusche wurden immer härter, als Furianus gemerkt hatte, dass sein Gegner auch ein paar Tricks auf Lager hat.
    Nun setzte er seine ganze Kraft ein, naja, die Kraft, die ein 20 jähriger Patrizier nunmal vorweisen konnte.


    Doch nach wenigen Minuten war es ihm bewusst, dass sein doch älterer Wiedersacher körperlich überlegen war.
    Furianus konnte zwar immer abblocken, doch lange würden seine Kräfte nicht mehr reichen.


    Und nach einigen Minuten kam der Entscheidende Schlag.
    Furianus konnte ihn nicht mehr abwehren, seine Kraft reichte nun nicht mehr.
    Flavius traf ihn direkt mit einem Seitenhieb in die Seite.
    Es war klar, dass es für ihn tödlich ausgegangen wäre, wären dies Eisengladii, doch verspürte Furianus nur den Aufprallschmerz, welcher von Holzgladius ausging.
    Wahrscheinlich war es Flavius`Absicht, Furianus so hart zu treffen, da Diesen doch schon selber fast die Kräfte verließen.


    Ringend nach Atem lächelte Furianus Flavius zu.


    "Ein guter Kampf, Vigil. Bald will ich eine Revanche."


    Flavius lächelte ebenfalls.


    "Für einen Grünschnabel bist du gar nicht mal so schlecht. Wenn die Zeit gekommen ist, dann bekommst du deine Revanche."


    Sie reichten sich die Hände und Flavius zog sich zurück.
    Furianus überreichte dem anderen Kämpfer sein Holzgladius und stellte sich wieder vor die Vorgesetzten.
    Noch immer bewegte sich seine Brust, schneller als normal, auf und ab, doch nach einer Weile war er wieder fit.
    Enttäuscht, nein, er war nicht enttäuscht, vielmehr gespannt auf den Revanchekampf. Gespannt auf die Zukunft und dankbar für diese Chance.


    Er nahm wieder Haltung an und schaute zu den Vorgesetzten.


    "Centurio, Optio. Ich bin gescheitert, es tut mir leid."

    Furianus saß noch immer, leicht entspannt, auf einem der Korbstühle und blickte um sich.


    Das Fest schien großen Ausmaßes zu sein, was für ihn umso erfreulicher war, da er in solch einer Menge wohl kaum auffallen würde.
    Nicht an seiner prachtvollen Toga und auch nicht an seinem kleinen Zeitvertreib, dem Beobachten.


    Genüsslich trank er ein paar Schlücke des verdünnten Vinums und schien die belustigende Musik, welche im Hintergrund von einigen Flötenspielern fabriziert wurde, wahrlich zu genießen.

    Furianus konnte sich noch gut erinnern, als er den wilden Hengst als Geschenk bekam.


    "Ja, Anubis war eigentlich als Zuchthengst gedacht. Doch war er ein wenig widerspänstig und unbezähmbar. Aber nach einem intensiven Training wurde er doch zur Vernunft gebracht und mir als Geschenk überreicht. Ein sehr schönes, schwarzes Tier, ihr solltet ihn sehen."


    Widerspänstig und unbezähmbar, ja, Anubis und er passten gut zusammen.
    Und die Geschwindigkeit, die sie beide schonmal erreichten, löste in Furianus immer noch einen großen Respekt vor diesem Hengst aus.


    Ruhig beobachtete er das weitere Geschehen. Die zwei Männer sahen alt aus, was aber nicht verwunderlich war, war Furianus doch erst zarte 20 Jahre jung.


    "Ich kämpfe gegen Flavius."


    Sagte er besonnen und ein spitzbübisches Lächeln stellte sich bei ihm ein.
    Endlich, sein heißgeliebter Schertkampf. Die einzige Waffe, wie er fand, mit der man Ruhm und Ehre erringen konnte.
    Seine jahrelange Erfahrung und das private Schwertkampftraining in seinen Jahren vor der Legio ließen ihn schon bei seinen damaligen Vorgesetzten in der Legio glänzen.
    Aber es war ihm klar, dass dieser Mann mehr Erfahrung hatte, mehr Kraft. Wobei er sich bei der Technik nicht sicher war, schließlich genoss er eine tadellose Privatausbildung in den Kampfkünsten.
    Doch irgendwie war er doch Dieser entwöhnt, musste er doch in der Legio mit Scutum und Gladius kämpfen, immer zustechen, niemals seine heißgeliebten Seitenhiebe oder Tricks einsetzen.
    Aber gut, er würde es dem "Flavius" nicht leicht machen, schon aus dem Grunde, dass sein Name seinem Nomen Gentile ähnlich klang. :)


    Furianus kniete sich auf den nicht gepflasterten Boden und nahm ein Stückchen Erde, zerrieb es auf seinen Handflächen und ließ sich das Schwert überreichen.
    Schleuderte es ein wenig umher, um sich an das Gewicht und den Griff zu gewöhnen.
    Und nach einiger Zeit schien er bereit zu sein und nickte seinem Gegenüber grinsend zu.
    Angriff ist die beste Verteidigung, dachte er sich und griff seinen Gegner mit einem gezielten Seitenhieb an, welchen Dieser jedoch im letzten Moment abwehren konnte.
    Das dumpfe Schlagen der Schwerter kam Furianus nun wieder bekannt vor, denn auch bei der Legio mussten sie die Holzschwerter, welche nebenbei erwähnt noch schwerer als das übliche Eisengladius waren, einsetzen.


    Sim-Off:

    Hatten die Vigiles nicht mal Scuti auf ihren Nachtpatroullien?

    Furianus starrte noch immer nach vorne.


    "Bei der Legio war ich Legionär, kein Eques. Doch habe ich, wie wohl jeder Patrizier, seit Jahren Reitunterricht genossen und besitze auch ein Pferd. Anubis, er wurde nach meiner Ankunft hierher von einem Sklaven wieder in die Ställe unserer Familie vor Rom gebracht. Es wären keine größeren Umstände mein Pferd wieder hierher führen zu lassen, wenn ihr es wünscht."


    Was sie wohl vor hatten, es war ihm ein Rätsel. Er konnte zwar gut reiten, doch war er nicht für berittene Einsätze mit Scutum und Gladius auf Pferd nicht ausgebildet worden.

    Als man nun die Häuser "präpariert" hatte, um so ein weiteres Übergreifen der Flammen zu verhindern, dann kletterten die Männer vom Dach und Furianus gab weitere Anweisungen.


    "So, das Feuer ist nun wesentlich kleiner geworden."


    Er schaute herab auf die verkohlten wenigen Bretter, die noch von dem einen Stand übrig waren.


    "Wir werden das Feuer nun mit den Decken ein wenig eindämmen. Die Wassergruppe, ihr lasst jeden zweiten Eimer auf die benachbarten Stände übergießen, damit diese nicht noch so schnell Feuer fangen."


    Dann nahmen die Männer einige Decken und warfen sie direkt in die Flammen, die noch an einigen Stellen aufstiegen.
    Bald lag ein Teppich über dem verkohlten Hügel, der einmal als Stand diente.


    Die Männer waren nun geschafft. Zum Abschluss wurden nun auch die restlichen Eimer über den Deckenteppich gekippt und man stellte fest, dass das Feuer nun endgültig aus war.
    Nun fingen die Männer an, die Decken von den Häusern zu nehmen und ein wenig aufzuräumen.

    Während die eine Hälfte die Eimer rüberreichte und das Feuer zu löschen versuchte kam die andere Hälfte, welche Furianus begleitete, an dem Stand an.


    "Wir teilen uns nochmals auf. Die eine Hälfte nimmt sich den Stand links von dem Feuer, die andere Hälfte geht rechts."


    Die Männer eilten zu den benachbarten Ständen, die jeweils direkt links und rechts neben dem Stand, der in Flammen stand, standen.


    Dann brüllte Furianus nochmals.


    "So, nun unterteilt ihr euch nochmal! Die eine Hälfte versucht alle brennbaren Gegenstände aus den Ständen zu schaffen, wenn es schlecht geht, benutzt die Hakenstangen. Die andere Hälfte am Stand nimmt sich einige Leitern und Decken. Dann deckt ihr mit den Decken das Dach eures Standes ab. Los!"


    Nun machten sich die Männer auf das Befohlene zu vollführen. Furianus kletterte höchstpersönlich auf ein Dach und deckte mit den, von Kameraden gereichten Decken, das Dach sorgfältig ab.
    Die Anderen löschten unbeirrt weiter.

    Sim-Off:

    schade ich wollte doch so gerne eine bedienen...wollte mal was Neues einbringen, eine neue Siphonestechnik 8) aber gut, nun müsst ihr auf sie warten, bis ich noch einen großen Brand löschen darf oder ein Haus mal wieder brennt...so rein zufällig, versteht sich :D


    Furianus blickte zu den Gerätschaften und seine erste Handlung war, da er nun Befehlsgewalt bekam, diese...


    "Ihr teilt euch auf, die eine Hälfte holt sich die Hamae und bildet eine Reihe zwischen dem Brand und Brunnen. Ihr holt stetig Wasser nach und lässt die Eimer durch die Reihe überreichen!"


    er hielt kurz inne.


    "Die andere Hälfte nimmt sich perticae, centones,scalae und kommt mit mir. Los, los, los, es eilt!


    Die Männer machten sich auf den Befehlen Folge zu leisten.