Furianus vernahm den Befehl nur sperrlich, da er ja inmitten der Testudo stand...
Zum Glück wurde der Befehl von Milites zu Milites weitergegeben und er verstand.
Seine Aufregung war groß...Männer? Auf dem Dach der Testudo?
Es schien ihm alles so unwirklich und unmöglich zwei Männer, die einfach so auf den Schilden der Kameraden spazierten...
Sein nächster Gedanke knüpfte genau darauf...hoffentlich sind sie von leichtem Gewicht, dachte er und musste schelmisch grinsen...
Seine Oberarme waren trainiert, hart, doch er wusste nicht ob er solch eine Last tragen konnte - eine ungeheuere Last von einem Mann, dann kommt noch natürlich das Eigengewicht des Scutums dazu, der schon von sich aus nicht gerade eine Feder war...
Nun ging es los, Furianus hörte schon wie die vorderen Männer stöhnten, sie hatten es wohl am schwersten...
Darauf hin hörte man die caligae auf den Scutums kratzen. Die Eisennägel in den caligae verursachten mit dem metallernen Scutum ein gerade zu angsteinflössendes Geräusch, was in den Ohren weh tat...und es kam immer näher.
Furianus stellte seine Arme zurecht, probierte den besten Griff...viel Zeit hatte er nicht, denn er konnte schon die caligae immer näher hören, auch das Stöhnen der anderen Kameraden war nicht zu überhören...
Er winkelte seine Arme an, legte sein rechtes Knie auf den Boden, um sich besser abstützen zu können, den linken Fuß winkelte er an...
Sie kamen...
Als der erste auftrat verlagerte sich das Gewicht des Scutums enorm nach vorne...Furianus rechter Arm war dort...seine Muskeln spannten sich an, er atmete langsam aus...
Das enorme Gewicht kam nun in die Mitte...es war zwar verteilt, doch nun musste Furianus balancieren, der Soldat durfte nicht fallen...
Dies war wohl die größte Anstrengung...
Dann kam er schon ans Ende des Scutums...sein linker Arm spannte sich an...
Furianus konnte ein leichtes "aaaaah" nicht zurückhalten...
Es drückte enorm, er hatte Schwierigkeiten...
Doch dann war es plötzlich auch vorbei...
Es dauerte nicht lange, das wusste Furianus auch, doch diese Sekunden des enormen Gewichtes kamen ihm vor wie Minuten, gar Stunden...
Er lockerte seinen Griff...seine Hände waren schon gelb angelaufen, so fest drückte er...
Schaute nach unten, und entdeckte, dass sich sein Knie und auch der linke Fuß ein paar Zentimeter in den Boden gedrückt wurden...es entstanden kleine Fußspuren seiner caligae.
Einige Tropfen Schweiß rutschten ihm von der Stirn, zum Boden.
Sein Atem wurde wieder stabil...
Es war überstanden...
Doch er verharrte weiter in seiner knienden Position, wer wusste schon, ob sie denn nicht nochmal drüber gehen würden...denn hinter ihm hörte er noch das leise Stöhnen der Anderen...