Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    "Gut, bis jeder drei Siege hat, wer dies als erster erreicht ist der Gewinner!"


    Und so spielten sie in die Nacht hinein, doch Fortuna ward nicht auf Furianus Seite, auch Herodes drehte sie den Rücken zu...Decius gewann...


    Nach diesem kleinen amüsanten Spiel begaben sie sich doch letztendlich zu Bett, doch sie durften am nächsten Moorgen überrascht werden...
    gerade aßen sie ihr Brot und tranken ein wenig, mal plauderte man da beim essen, mal hier...


    als plötzlich das cornu ertönte und die Männer sich sofort fertig machten...

    "Danke für deine Gastfreundschaft, Vater. Du hast jetzt sicherlich viel zu tun. Bis später."


    er grinste die alte Frau an, die sicherlich erwartet hätte, dass ihr Herr diesen "Fremdling" rauswerfen lässt, doch es ist wohl anders gekommen..


    und so folgte er ihr immer noch grinsend in das Zimmer...

    Die drei spielten gerade, als plötzlich der Centurio eintrat und alle erschreckte...
    Sofort standen alle stram und salutierten...


    Nach den Worten des Centurio fiel vielen der Männer ein Stein vom Herzen, denn viele befürchteten ein Sondertraining in der Nacht...


    Furianus gab antwort...


    "Nicht doch, Centurio, wir spielen ohne Geld, nur aus Spass!"


    Als der Centurio die Tür hinter sich schloss herrschte wieder Ausgelassenheit...
    Und die Männer begannen zu würfeln und Fortuna lies auf sich bitten...


    Nach 3 Runden hatte jeder einen Sieg...also stand es unentschieden..

    Furianus musste lachen...


    "Da bekomme ich ja regelrecht Angst."


    er lachte noch mehr...


    "Das hättest du lieber nicht erwähnen sollen, hast jetzt alle abgeschreckt."


    doch er legte seinen Helm beiseite und setzte sich zu Herodes...


    "Aber gut, mutig bin ich nicht nur, wenn es ums kämpfen geht, aber sei gewarnt, ich habe Fortuna auf meiner Seite."


    er zwinkerte ihm zu und sie begannen...

    Noch immer von Nässe durchweicht und angeschlagen begaben sich die Männer wieder in ihre Barrake...


    So froh ,in dieser kleinen und engen, notbedürftig ausgestatteten Barrake zu sein, war Furianus noch nie...


    Die Männer zogen sich trockene Tuniken an und legten die anderen beiseite, damit sie trockneten, denn draußen Regnete es, vielleicht hat Jupiter ja schlechte Laune, dachte sich Furianus...


    Einige der Männer fingen an sich zu unterhalten, andere versuchten sich in Kleidung gehüllt richtig aufzuwärmen und wieder andere brachten ihre Rüstung auf Hochglanz, zu denen auch Furianus wie immer gehörte...
    Er hatte wenig Freude daran, denn in seinem ganzen Leben musste er solch eine Arbeit nicht verrichten, dafür hatte man doch schließlich auch Sklaven. Aber jetzt hängt seine Laufbahn davon ab und einen schlechten Eindruck bei seinem Centurio zu machen liegt nicht in seinem Interesse...
    Ein lächeln verzeichnet sich auf seinem Gesicht, heute hat er sein erstes Lob bekommen, sogar vom Centurio höchstpersönlich...was für eine Ehre für einen Probatus, der erst einige Tage dient...
    Er fragte sich, ob das vielleicht mit seinem Vater zusammenhängt, aber diese Vermutung wäre lächerlich, so beugte er sich noch weiter nach vorne um die Schutzflecken auf seinem Helm besser entfernen zu können...er war nicht blind, nur die Öllampe nicht hell genug :D


    Decius und Herodes, die zwei Probati von vorhin am Fluss, schienen sehr nett zu sein und auch sehr humorvoll...


    Jetzt waren die Beinschienen dran, die sind doch immer am schmutzigsten, dachte er und griff nach dem feuchten Lappen, der neben seinen Füßen lag...

    Furianus musste lachen...


    "Na danke, wir haben uns doch so sehr auf dich verlassen, du Sohn des Neptun!"


    und alle lachten, so schienen sie auch zu vergessen, dass sie noch immer alle nass am Ufer standen und sich wohl bald erkälten könnten.
    Doch das war den Männern hinsichtlich egal, und so halfen sie den restlichen Kameraden ans rettende Ufer...

    Als erster angekommen rettete er sich nun endlich ans Ufer...


    Nach den loblichen Worten seines Centurios wurde er wieder aufgemuntert...was doch so ein Lob bewirken kann, unglaublich, dachte er sich...


    So lag er nun am Ufer und verschnaufte, während seine Kamerdan noch schwamen...
    Seine Tunika war vollkommen nass und ihm fröstelte es, doch nach einer Weile stand er auf um sich erstens in der Sonne schneller trocknen zu lassen und zweitens um seine Kameraden anzufeuern...
    Mental konnte man nie fit genug sein...


    Er stellte sich ans Ufer und half den aus dem Wasser kommenden Männern und rief einigen zu...


    "Los Männer, ihr schafft es! Wenn es andere vor euch konnten, dann schafft ihr das sicher auch!"


    Als erste von seinem Contubernium entdeckte er Decius und Herodes, auch den beiden half er ans Ufer und lächelte ihnen zu...


    "Na ihr beiden, warum so lange? ;)

    Interessant, also ohne Rüstung...aber wie überquert man solch einen Fluss, wenn dort keine Brücke steht??? Irgendwie unmöglich, dachte er..


    Ach, egal, jetzt gehts ans Schwimmen, einer meiner Lieblingsbeschäftigungen...


    Er legte die eiserne Ausrüstung, samt Helm und Waffen beiseite und lockerte sich noch ein wenig...das Wasser sollte auch noch kalt sein, wie er bald feststellen würde...


    Er schwam ans andere Ufer ohne Probleme, doch beim Zurückschwimmen schien es ihm schwerer zu fallen, er hätte nicht so hetzen sollen, dachte er sich...etwas ruhiger als zuvor erreichte er jedoch wieder nach Luft ringend das rettenede Ufer...es waren viele Faktoren, die das Hinüberschwimmen so schwierig gestalteten, denn es war nicht nur seine Müdigkeit und seine Hetzerei, sondern auch die starke Strömung, die ihn immer wieder von seinem Kurs abdriften lies...

    Decius kannte Furianus doch, schließlich schlief er 3 Betten weiter und sein Schnarchen brachte ihm manch qualvolle Nacht :D


    Schwimmen??!!! Er hoffte sich verhört zu haben...
    Schwimmen mit dem ganzen Gewicht? Da würde man doch eher wie ein großer Stein zu Grund sinken und ertrinken wollte der Probatus nicht...wie ein richtiger Mann wollte er wenn überhaupt sterben, durch ein Gladius...

    Zitat

    Original von Herius Vesuvius Claudius
    "Damit das klar ist, niemand bleibt irgendwann zurück. Spätestens der Übungsmarsch wird euch bis an eure Grenzen fordern. Dann erwarte ich, dass die Stärkeren den Schwächeren unter die Arme greifen. Innerhalb der Centurie muss sich einer auf den anderen verlassen können. Nur dadurch wächst Kameradschaft, die wiederum Stabilität und Zuverlässigkeit der Truppe garantiert."


    Der Centurio wandte sich an den gerade eingetroffenen Probatus.


    "Wie lautet deine Einschätzung, was das Gewicht deiner Ausrüstung betrifft?"


    Furianus dachte sich, der Centurio müsse wohl seine Einschätzung überhört haben und wiederholte nochmals...


    "Ich schätze 20 kg, Centurio, gar noch mehr!"

    Noch mehr Mühe hatten die Männer jetzt noch dem Centurio zu folgen, doch sie taten es unerbittlich und mit eiserner Disziplin...


    Nach einer mühevollen zweiten Runde hielt der Centurio an...
    Da Furianus gleich in der ersten Reihe hinter ihm lief entschied er sich ihm Antwort zu geben...


    "Ich schätze 20kg, Centurio, wenn nicht noch mehr."


    und er sah den Centurio, immernoch nach Luft schnappend, an...

    Endlich erlöste ihn der Centurio von diesem doch so beschwerlichen Training...


    Ganz verschwitzt und außer Atem...
    "Ich habe verstanden Centurio! Vale!"


    und er begab sich im Laufschritt wieder in sein Bett, er vermisste es in der heutigen Nacht noch mehr als jemals zuvor...



    Er hatte große Mühe seine Kndition wie am Anfang des Sondertrainings zu halen, doch er stieß tapfer auf die ihm vorgegeben Punkte ein...
    Schweiß rann ihm über das Gesicht, doch er ließ sich die Müdigkeit und die immer größer werdende Erschöpfung nicht anmerken, schließlich hat es der Centurio doch auch durchgestanden...
    Er war schließlich Patrizier und verpflichtet aus der Gruppe herauszustechen, besonders, da er einen einflussreichen Vater hatte musste er sich beweisen und das nicht nur bei sich, sondern auch bei seinen kameraden, schließlich sollte sie ihn nicht für einen verzogenen reichen Bengel halten, sondern sehen, dass er auch einiges kann.


    Er kämpfte fortwährend gegen die Erschöpfung und Müdigkeit, doch er kämpfte und das zählte mehr als alles andere...
    Schließlich will er ja auch nicht für immer Probati bleiben, sondern mit Stolz und Ehre der Legion dienen...

    Als der Centurio stehen blieb krachten fast alle Probati ineinander, denn er hatte sehr plötzlich in einem hohen Tempo abgebrochen und da ja alle damit beschäftigt waren sich den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen, oder die Waffen noch einigermaßen korrekt zu halten, war ihre Aufmerksamkeit nicht gerade hundertprozentig auf den Lauf des Centurio fixiert...


    Sie stopten aber alle rechtzeitig und keiner fiel auf den anderen...
    Zum Glück, denn wenn solch ein Missgeschick passiert wäre, wer weiß wie viele Runden sie noch unter der glühenden Sonne noch extra gelaufen wären...