Beiträge von Lucius Flavius Furianus

"Ja, das wäre eine gute Methode, aber bevor er solcherlei Geschenke machen kann, braucht er Geld. Und ob die Kasse des Iulian prall gefüllt war oder bodenlos leer, wissen wir nicht. Aber wir werden sehen, der Kaiser wird agieren, früher oder später."

Und dann hoffentlich Frevler wie diesen Germanicus aus den Hallen des Senats verbannen.

"Herein."

Erschallte es von innen und Furianus setze sich etwas aufrechter hin.

Verwirrt hob Furianus eine Augenbraue.

"Was denn nun? Inschrift, Marmorstatue oder Bronzestatue? Außerdem ist eine Statue aus Bronze die beste Möglichkeit einen solchen Mann, einen Gott wie Iulianus nun ist, zu ehren."

Merkte er an und lehnte sich ein wenig zurück.

"Naja, mit der Position hat man nicht das Recht auf Wahrheit inne. Eher anders herum, denn man kann sie besser erkaufen. Aber das ist nun egal. Ich denke nicht, dass du ihn vor Gericht wirst zerren wollen. Das würde nicht nur ihm, sondern auch dir die Nerven kosten und das wäre doch schade.
Ich werde mit ihm reden und du solltest ihm gegenüber ein wenig Nachsichtig sein. Er ist jung und impulsiv, hat noch viel zu lernen und ist ein kompetenter Mann, den ich nicht verlieren möchte. Kommt bloß miteinander aus, mehr verlange ich nicht."

In nachdenklicher Pose sinnierte er über das Gesagte. Beide Seiten warfen sich was vor und er würde beiden Seiten sagen er würde mit der jeweils anderen ein Wörtchen reden. So legte es sich von selbst bei.

"Ich werde mit ihm diesebzüglich reden, Artorius. Aber trage es ihm nicht groß nach und begrabe dies wenigstens für meine Restzeit hier als Proconsul. Danach könnt ihr eure Sache ausgraben und neu diskutieren. Jetzt und hier bitte ich dich, wie ich auch ihn bitten werde, um Rücksichtnahme."

Und er hoffte, dass die Pasteien sich nicht weiterhin mit Vorwürfen überschütteten. Schließlich wusste er nicht, wer die Wahrheit im Mund hatte und wer nicht.

"Sicher, aber die Prioritäten sind anders gelagert. Schau dir mal Valerian an, er ist angeschlagen, es gibt viele Männer hinter seinem Rücken, die nur darauf warten, dass er stirbt. Er muss sich seine Herrschaft sowohl bei den Legionen wie auch beim Senat sichern, er muss kompetent und schlagfertig auftreten. Es darf kein Zweifel aufkommen, dass er Kaiser Iulian nicht ebenbürtig ist.
Glaube mir, das Volk macht keine Kaiser, nur die Legion oder die Politik. Also muss er erst einmal dies aus dem Weg kehren, bevor er sich dem Volk zuwenden kann. Und nur weil er ihnen kein Brot und keine Spiele gibt, werden sie ihn nicht meucheln."

Fügte er lächelnd an und stellte sich Caius Iulius Caesar vor, der vom Volk frenetisch verehrt wurde, aber dennoch erstochen wurde. Kam ihm das Volk zur Hilfe, nützte es ihm etwas? Wohl kaum, die Politik erstach ihn und die Mörder hätten ohne die Verfolgung der Caesarianer wohl kaum belangt werden können.

Ein unpassender Satz, wie Furianus meinte. Wollte der baldige Duumvir ihn denn so schnell los werden und sich schon einmal mit dem Nachfolger anwärmen? Politisch äußerst korrekt, aber den Sinn für das feine Gespür hatte er scheinbar nicht.

"Das weiß ich nicht, der Senat wird darüber entscheiden."

Antwortete er sogleich trocken und nahm einen weiteren Schluck.

"Ich bin auch hier, um mit dir über das Gespräch mit dem Procurator zu reden. Er ist sehr verärgert, musst du wissen. Was ist passiert?"

Furianus war doch ein wenig verwundert.

"Nun ja, er ist zwar ein bisschen unbedarf, was das angeht, aber so harsche Worte hätte ich nun nicht erwartet."

Kommentierte er die Äußerung und griff nach einem Becher, solange der Procurator weiter sprach.

"Also würdest du sowohl die Marmorstatue als auch die Diploma befürworten? Gut. Wie sieht es mit der Bronzestatue des verstorbenen Imperator Caesar Augustus aus?"

Vielleicht war der Octavier ja ein bedingungsloser Gegner des verstorbenen Julian gewesen, das wusste man ja nie.

"Nun, eine Klage wegen Rufmord hätte wenig Erfolg, schließlich gab es keine Zeugen und Scribae sowohl auch Sklaven schenkt man bei sowas wenig Glauben, da sie zu manipulativ sind. Da hätte ich doch selbst mehr Grund zu klagen, schließlich zweifelt Avarus im Senat auch alles an mir an."

Sagte er lächelnd, wurde dann aber schlagartig sehr ernst.

"Ich werde mit ihm diesbezüglich sprechen, das versichere ich dir."

Und hoffte, dass damit doch ein wenig des Streites beigelegt werden konnte.

Furianus musste lächeln.

"Ich denke, Pferderennen wären das Letzte, was ich als neuer Kaiser auch gemacht hätte. Zuerst kümmert man sich um Politik, den Kaiserhof, das Militär. Das sind entscheidende Dinge. Und irgendwann kümmert man sich um Rom, Roms Volk, indem man es mit Brot und Spielen milde stimmt."

Schließlich hatte sein Vorfahre, Kaiser Vespasian, angefangen das Theatrum Flavium zu bauen nur aus jenem einen Grund. Nämlich, um das Volk zu kontrollieren.

"Ich weiß, du hast die entsprechenden Waren schon besorgt, aber das Rahmenprogramm habe ich meinem Magister Officiorum überlassen. Er wird sich künftig darum kümmern und dann vor Beginn schon auf dich zukommen, um alles abzusprechen. Den Dichterwettbewerb kannst du selbstverständlich weiter machen, wobei es fraglich ist, dass die Leute aus Aegyptus bis zum Beginn des Festes da sein können.
Außerdem ist dies meine letzte Amtszeit hier, bald werde ich Hispania verlassen. Das kannst du auch in deiner Rede einbringen, denn es ist endgültig."

Ja, das gute alte Hispania würde er schon vermissen. Nicht, weil es ihm zum Vorteil gereichte, sondern, da es ihm alles gab, was er benötigte...ein Amt, welches ihn geradezu zum Alleinherrscher machte, die Natur und das Klima, welche sehr milde und wunderschön waren, wie auch die Ruhe und keine weiteren Sorgen bezüglich Aufstände oder sonstigem Schwachsinn von Rebellen oder Truppen.

"Nun, wenn du willst, kannst du auch als Sodalis für die Purpurea jubeln. Ich denke dein Vater hätte nichts dagegen, gehört er uns schließlich auch an."

Ja, die Factioarbeit war genau so lahm wie die der Schola hier in Hispania. Für Furianus gab es nicht viel zu tun, außer die Pferdegespanne bei voranstehenden Rennen anzumelden.

"Er hat dich beleidigt? Erzähl."

Sagte er verblüfft und hatte ja schon einiges vom Magistratus gehört. Aber die Sichtweise des Procurators war natürlich ebenso wichtig und erwähnenswert, wenn er vermitteln wollte.

Ebenso verblüfft hörte er sich die nächsten Worte an.

"Eine Statue aus Stein?! Wir machen keine Statuen aus Stein, sondern entweder aus Marmor oder Bronze."

Merkte er leicht lächelnd an und fuhr fort.

"Nicht aus dem gleichen Grund, aber einem Ähnlichen.
Ich werde bald in der Curia einen Vorschlag unterbreiten. Dieser umfasst eine Bronzestatue für den verstorbenen Imperator Caesar Augustus sowie auch einige, ich denke drei, Diploma für den verstorbenen Consul Prudentius, welcher viele Jahre hier als Duumvir tätig war. Ich will ein Zeichen an Rom senden, nämlich jenes, dass Hispania treu zum neuen Imperator steht wie die Provinz es gegenüber dem alten tat. Und die Ehrung für den Consular ist etwas, was schon längst hätte gemacht werden sollen, schließlich war er einer der mächstigsten und treusten Diener Roms.
Und ich bin hier, um dir zu sagen, dass ich nach dieser Amtszeit Hispania verlassen und das Amt des Proconsul nieder legen werde. Daher rührt das Engagement des Duumvirs mir ein Andenken zu setzen. Es ist nicht wegen meinem Patronat, sondern wegen dem Abschluss meiner Arbeit hier und ich hoffe, dass dies entsprechend geehrt wird, wie ich auch euch alle werde ehren können vor meiner Abfahrt und in den Hallen des Senates in Rom."

"Gut, dann hätten wir das geklärt."

Sagte er mit einem leichten Lächeln und nahm noch einen Schluck.

"Der nächste Punkt ist der das kommende Stadtfest betreffend. Du musst dich nicht mehr darum kümmern, sondern nur um eine angemessene Rede. Sie sollte den verstorbenen Kaiser ehren, den jetzigen anpreißen und wenn du noch ein paar Worte über mich verlieren würdest, wäre dies auch nicht schlecht. Das Stadtfest selbst wird von meinen Vertrauten organisiert."

"Ich brauche fähige Männer in der Curia und du erscheinst mir als einer von diesen. Ich werde dich in nächster Zukunft ernennen."

Sagte er ruhig und notierte sich dies nun selbst. Bei so viel Anstehendem verlor man leicht den Überblick.

"Danke, du kannst nun gehen, Fabius."

Zitat

Original von Marcus Fabius Rusticus
>Allerdings, Proconsul. Wie es aussieht hat der Praefectus Portuensis Caius Furius Helios keine Angaben zu seinem Wohnort gemacht und da man ihm aufgrund einer Versetzung wegen seiner Krankheit keine neuen Geschäftsräume zugewiesen hat, entstehen gerade Probleme, was die an ihn adressierte Post angeht..<

erklärte Rusticus. Er hatte zwar einige Unterlagen zu dem Furier gefunden, doch genaue Angaben hatte ihm niemand machen können.

>Sobald etwas vorliegt werde ich dich umgehend informieren. Ich denke aber nicht, dass wir uns zu große Sorgen darüber machen müssen. Der Mann war noch auf Probe und sowieso in keinem besonderem Amt. Auch besondere Verwandte hatte er keine.<

sagte der treute Magister Officiorum als er zu bemerken meinte, dass der Proconsul sich Sorgen über die Sachlage machte.

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"Was? Er hat kein Officium? Und ich habe es die ganzen Jahre über nicht gewusst..." Sagte er schließlich empört und nickte ruhig mit dem Kopf.

"Da müssen wir aber was machen! Finde ihn, lass ihn meinetwegen zu dir zitieren, dann gibst du ihm eine kleine Standpauke was ihm denn einfalle ohne amtlichen Sitz hier in Hispania herum zu lungern und weise ihm anschließend ein Officium am Portus zu."

Er hätte ihm ruhig eines in der Arx zur Verfügung stellen können, aber wenn er es selber versäumte sich ein Officium einzurichten, sollte er es dort haben, wo es stank. Selber schuld.

"Und die Sache mit diesem Pharmacus teilst du ihm auch mit. Der Mann ist am Portus verstorben und das ist das Aufgabengebiet des Praefectus Portuensis! Aber tragisch ist das wahrlich nicht, war er doch nur ein Peregrinus niederen Standes."

Fügte er an und nahm einen Schluck aus seinem goldenen Becher.

"Sag mal, bist du an einem Sitz in der Curia interessiert?"

Zitat

Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
"Ich verstehe."

Er dachte über das gesagte nach. "Nun gut. Ich muss mich dann auch bald wieder an die Arbeit machen. Wenn du nichts mehr hast...?" erkundigte er sich.

"Nein, es gibt wohl nichts weiter zu bereden."

Sagte er mit einem Lächeln und stand auf, um den Procurator zur Tür zu geleiten.

"Das war mal ein abwechslungsreiches Gespräch und mehr als nur drei Worte, wie ich sie üblich höre. Ich hoffe wir können das ein ander Mal wiederholen und bis dahin wünsche ich dir den Segen der Götter, Augustinus. Vale bene."

Bereitwillig nahm er den Becher Wein entgegen, bestand aber darauf, dass man diesen stark verdünnte. Während der Arbeit war man nicht gern betrunken. Und so nahm er auch einen kräftigen Schluck.

"Nun ja, auch wenn ich nicht dein Patron bin, werde ich das Geld für dich aufbringen. Du musst mir nicht danken, danke mir lieber mit einer guten und zuverlässigen Arbeit als Duumvir dieser Stadt. Denn das wird darauf folgen."

Sagte er ihm klip und klar.

"Verstehe. Informiere mich dann zu gegebener Zeit."

Brummte er und war noch immer in Gedanken. Welch Signal dieser Mord wohl wieder nach Rom senden würde...nur die Götter wussten, was Furianus da blühte.

"Noch etwas, was ich wissen sollte?"

Sagte er nun etwas gereizt und blickte dem Magister Officiorum in die Augen.

Furianus musste lachen.

"Weißt du, die Factio hat abertausende von Anhängern und auch die Artoria ist keine kleine Familie."

Und ein Augenzwinkern folgte. Er kannte schon ein paar, aber wie gut und in welchem Verhältnis er zu ihnen stand, behielt er für sich.