Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Mit einer wegwerfenden Handbewegung setzte sich Furianus ruhig auf den Stuhl.


    "Ja, weiß ich. Nicht so tragisch, wir haben das mit der kleinen nicht ganz freiwilligen Spende auf sich beruhen lassen. Jeder macht mal Fehler und solange er sie begleicht, ist es nicht so schlimm. Uns fehlen kompetente Männer, ich will den Magistratus wegen solch einer Lapalie nicht vergraulen."


    Versuchte er zu erklären und machte dem Sklaven mit einem Wink zu verstehen, dass er gerne etwas trinken wollte.


    "Eigentlich bin ich hier, um mit dir über die Curia zu sprechen."

    "Oh doch, es gab zahlreiche Treffen. Seitdem ich dabei bin, gab es zwei oder drei. Es ist eben nicht regelmäßig und die Mitglieder weit verstreut. Nun bin ich hier, aber ein Treffen müsste in Rom statt finden. Und so viel Großartiges gibt es nicht zu bereden, zumindest weiß ich von nichts. Es hat bisher niemand einen Antrag auf etwas gestellt."


    Versuchte er zu erklären, wechselte aber sogleich.


    "Und du, gehörst du einer Factio an?"

    Zitat

    Original von Marcus Fabius Rusticus
    >Salve Proconsul. Ich bin wegen dem Bericht über den Aquarius Pharmacus hier. Um es kurz zu machen, wir haben ihn tot im Hafenbecken treibend gefunden. Die Vigilen sind schon verständigt worden.<


    erzählte Rusticus mit ernster Miene und wartete ab. Seine Wachstafel von der er immer ablaß brauchte er diesmal nicht.


    Mit etwas aufgerissenen Augen nahm er dies zur Kenntnis.


    "War es Mord?"


    Fragte er danach dennoch ruhig und sachlich, wie es dem Thema gebührte.

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    "Das meinte ich mit die Richtige." meinte er grinsend.


    Er wechselte da Thema. "Was wirst du tun, wenn du wieder in Rom bist?"


    Furianus nickte kurz und musste eine Weile nachdenken, bevor er antwortete.


    "Ich denke, ich werde mich erst einmal zeigen müssen. Dem Volk, dem Senat, dem Kaiser. Hispania ist weit weg und bevor man irgend welche Ambitionen hegt, muss man sich ins Gespräch bringen, wieder auf die politische Bühne treten. Das werde ich machen."


    Ein Amt würde er nicht mehr übernehmen, denn das einzige, was ihm in seiner Position zustehen würde, wäre das Consulat. Und damit ließ er sich noch gerne Zeit.

    Furianus musste lachen.


    "Kein Anhänger, Artorius, ich bin der Princeps dieser Factio."


    Dann nahm er sich ein paar Weintrauben und kaute diese mit einem Lächeln auf dem Gesicht.


    "Du musst dich doch vorab informieren, was der Proconsul noch so alles macht. Das muss man immer, Artorius, wenn man wichtigen Männern gegenüber sitzt. Das ist schon Politik, nur im Kleinen, denn so kannst du auf dein Gegenüber besser eingehen. Und wenn du deine Freunde gut kennst, solltest du deine Feinde noch besser kennen. Und wenn ich, ein Freund, so ein Unbekannter für dich bin, so würde es mich nicht wundern, wenn du deine Feinde nicht einmal kennst. Aber das sagtest du schon."


    Sagte er ihm augenzwinkernd und kaute weiter.

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    Wieder heiraten?


    "Ich weiß nicht, ob ich mir das nochmal antun soll." lachte er.


    "Nein, Scherz. Wenn mir die richtige Frau über den Weg läuft, wäre das durchaus möglich." meinte er, noch immer grinsend.


    Furianus lachte mit, auch wenn ihm nicht zum Lachen zumute war. Eine Ehe war schließlich doch im Grunde nur eine Farce für zwei Menschen. Einer würde davon profitieren...der Mann am Anfang und die Frau am Ende, wenn der Mann nicht mehr war.


    "Was heißt hier die Richtige? Es muss nicht die Richtige sein, nur die richtigen Bedingungen und Vorteile für beide Parteien."


    Gab er schließlich kund. Er hielt nichts von Liebe, nachdem ihm Claudia das Herz heraus gerissen hatte.

    "Er kennt mich?"


    Fragte er verwundert und blickte geradewegs quer nach oben zur Decke.


    "Artorius...Artorius...hmmm. Ah ja! Natürlich! Nun weiß ich woher. Ist er nicht rein zufällig Anhänger der Factio Purpurea?"


    Die gab es ja auch noch, obwohl die Gestüte und Trainingslager doch schon sehr lange keine Meldungen an ihn zu verzeichnen hatten. Da musste er mal nachhaken.

    "Danke."


    Antwortete er mit einem freundlichen Lächeln und machte eine umschweigende Handbewegung.


    "Um ehrlich zu sein, keine Ahnung. Vermutlich, wenn sie aus Illyricum zurückgekehrt ist.
    Und du, hast du nicht vor ein weiteres Mal vor den Göttern deinen Segen einzufordern? Ich denke es gibt genug vorteilhafte Partien für einen Octavier deines Alters und deiner Position."

    Natürlich interessiertes es ihn, bei solch einer Antwort brennend, was denn die Todesursache war, aber er beließ es bei einem Nicken. Der Mann musste wohl schon genug leiden.


    "Ich noch nicht verheiratet? Nun ja, Umstände..."


    Sagte er vielsagend und ein wenig leise. Schließlich war seine erste Verlobte dem Selbstmord zum Opfer gefallen und die zweite trieb sich irgendwo in Illyricum herum, weil der Vater schwer krank war. Eigentlich wollte Furianus nur schnell heiraten und einen Erben zeugen. Damit wäre schon der Punkt Familie abgehackt gewesen. Doch so schnell ging es scheinbar nicht.


    "Noch nicht verheiratet, aber verlobt bin ich. Tiberia Albina. Du kennst sie wohl nicht."

    Furianus blickte, ja fast beschämt, zu Boden.


    "Es tut mir leid, Augustinus. Ich hoffe es war natürlich und schmerzlos. Sie läuft sicherlich glücklich über die Elysischen Gefilde und irgendwann wirst du sie wiedersehen."


    So wie er Tiberia Claudia. Doch was sollte er ihr sagen? Dass er sich, ein paar Jahre nach ihrem Tod neu verlobt hat? Bald geheiratet und, wie er es sich immer gewünscht hat, Kinder gezeugt hat, mit seinem Eheweib alt wurde? Er hoffte nicht auf sich zu treffen.

    "Dahingerafft", sprach er. Ein komisches Wort, was nach seiner doch, vergleichsweise anderen Umschreibung ihres Todes mit den Göttern, nicht gerade liebevoll klang. Naja, es war auch eine Zweckehe, wie fast alle.


    "Ahja, genau. Ich erinnere mich. Du wolltest ja noch nach deiner Tochter suchen. Warst du erfolgreich?"


    Wollte der Octavier nicht damals länger in Rom bleiben? Seine schnelle Rückkehr war ein nicht gerade positives Zeichen. Furianus vermutete schon, dass es nicht gut ausgegangen sein konnte.

    "Dann haben wir wohl aneinander vorbei gesprochen."


    Setzte er mit einem überaus gelungenen, jedoch künstlichen, Lächeln an.
    Furianus war stur und wollte nicht, dass so eine Lapallie zu einem handfesten Streit ausarten konnte. Die Fehde mit Avarus fing ja auch ungefähr so an.


    "Mir fällt gerade ein, ich habe mich noch gar nicht nach deinem Eheweib erkundigt."


    Fing er sogleich an und wusste nicht einmal, ob der Octavier eines hatte. Schließlich starben nicht zu wenige Frauen im Kindsbett. Und der Octavier hatte merkwürdigerweise nur einen richtigen Sohn. Der andere war ja, wie er erfahren hatte, adoptiert.