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Tiberia Albina,
Villa Tiberia,
Roma
Meine Verlobte,
deine Worte bekräftigen in mir die Einsicht im Bezug auf diese Verbindung richtig gehandelt zu haben noch mehr. Du sollst wissen, dass ich nicht nur deine vollkommene Schönheit, sondern auch deinen tugendlichen Charakter in höchsten Ehren halte und sehr schätze - eine solche Verbindung von innerer und äußerer Schönheit ist äußerst selten und ein weiterer Garant dafür, dass die Götter dir, Teuerste, gegenüber wohlgesonnen sind.
Deine Bescheidenheit und das Verständnis der nicht stattfindenden Verlobungsfeier gegenüber erfreut mich sehr, habe ich doch die Befürchtung gehabt es würde dir missfallen, dich gar kränken.
Deine Entscheidung, mir zu folgen, zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht und ich freue mich darauf, dir das Land und die Menschen näher bringen zu können. Hispania ist nicht Italien und Tarraco nicht Rom, doch dies Land hat seine Reize und die Stadt besitzt ebenfalls Möglichkeiten der Zerstreuung und interessante Aspekte. Der Palast, in welchem ich hoffentlich auch im kommenden Jahr residieren kann, dürfte dir auch sehr zusagen, er ist groß und geräumig, äußerst gut eingerichtet und es wird dir hier an nichts fehlen - nicht an Marmor, Gold, ja nicht einmal an privaten Thermen. Dies sind zwar keine Voraussetzungen für ein gutes Leben, ist dies doch nur unnötiger Pomp, doch du sollst wissen, dass es dir hier gut ergehen wird und ich meinerseits alles in meiner Kraft liegende Unternehmen werde, dir ein guter Ehemann zu sein und dir ein Leben bieten, welches du hoffentlich niemals bereuen wirst.
Das Treffen beider Familien ist eine vorzügliche Idee. Leider hatte die Familie in letzter Zeit äußerst schmerzvolle Verluste zu beklagen, doch das Leben geht nunmal weiter und meine Vettern werden hoffentlich den Schmerz des Verlustes vergessen, wenn sie erkennen, welch ein liebliches Wesen bald zur Familie gehören wird. Mein Vater, das musst du wissen, ist derzeit in Rom leider nicht anzutreffen. Er ist erkrankt und hat sich auf sein Landgut in Sardinien zurückgezogen. Du wirst ihn irgendwann wohl auch kennen lernen, ich hoffe spätestens bei der Vermählung.
Was den Termin der Vermählung anbelangt, würe ich ihn doch gerne noch offen halten, da ich noch nicht absehen kann, wie sich mein weiterer Weg abzeichnen wird, ob ich hier verweile oder doch nach Rom zurückkehre. Dementsprechend muss man den Termin sowieso anpassen und das würde ich gerne vermeiden, solange ich nicht die Gewissheit habe, wo ich in den nächsten Monaten dem Reich dienen werde. Ich hoffe du verstehst dies.
Benachrichtige mich doch bitte, sobald die Verlobung eingetragen ist.
Mir geht es derzeit gut, nur die Sorgen um die wirtschaftliche Lage Hispaniens plagen mich ein wenig. Es ist sonnig hier, nicht zu kalt und nicht zu warm, die Abende sind jedoch zu kühl, um unter dem Sternenhimmel zu speisen. Wie ist es in Rom?
Ach ja, grüße mir Durus, meinen guten Freund. Ich habe ihm schon lange nicht mehr geschrieben und hörte, ich hoffe es sind nicht nur Gerüchte, das Pontifikat erhalten.
Mögen die Götter ihre Schützenden Hände über dich legen und du dich bester Gesundheit erfreuen.
Dein Verlobter,
L. Flavius Furianus.
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