Beiträge von Lucius Flavius Furianus

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    Original von Tiberius Matinius Iovianus
    Tiberius war froh den Mann überzeugt zu haben dass er doch was für das Reich geleistet hatte. Aber der Mann hatte Recht. Tiberius redete zwar ungern über seine Verletzungen aber er musste es dem Proconsul erzählen.


    "Ich habe eine Schulterverletzung von einem Pfeil!" er zeigte Furianus die Verletzung. Es war noch eine Narbe zu erkennen. "Und ich habe mir das Knie verstaucht. Das Knie ist noch nicht voll verheilt aber der Medicus sagt das es mit der Zeit verheilen wird. Deswegen hinke ich noch ein bisschen. Außerdem hatte ich noch starke Mentale Schäden die aber alle beseitigt wurden. Dank der Hilfe von Priestern!" sagte Tiberius.


    "Bedauerlich diese Rebellion, besonders für dich ist das bitter."


    Merkte Furianus an und ließ dem Mann erst einmal einschenken, damit jener auch mal die Gastfreundschaft des Proconsuls genießen konnte und nicht später behauptete Furianus würde geizen.


    "Ich nehme wohl recht an, dass du für den aktiven Dienst aufgrund deiner Behinderungen noch untauglich bist. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dich als Centurio Vigilum zu sehen, damit du neue Rekruten ausbildest. Ein anderes Amt könnte ich dir im Moment nicht anbieten, was deinem Werdegang entspricht."

    Zitat

    Original von Manius Atius Severus
    Manius trat ein, schloss die Tür hinter sich und ging auf den Proconsul zu, der sich am Tisch sitzend scheinbar noch über einige wichtige Papiere hermachte.


    Du hast mich rufen lassen?


    "Ja, Atius."


    Sagte Furianus knapp und ließ zwei Becher Wasser einschenken.


    "Aber setz dich zuerst."


    Dann nahm er kurz einige Pergamente zur Seite und übergab einige Tabulae, die er bearbeitet hatte, einem Sklaven.


    "Erinnerst du dich an die Steuerforderungen, die ich dir diktiert habe? Diese müssen summiert werden und zwar alle, damit meine ich auch die Städte außerhalb dieser Region, alle Hispanias. Die Summe reichst du mir dann bitte ein, ich brauche genaue Zahlen für Rom.*"


    Schließlich wollten die Staatsbeamten auch irgendwann Geld aus den Provinzkassen sehen.


    "Zudem wirst du den neuen Procurator Aquarum, Lucius Didius Crassus, davon in Kenntnis setzen, dass er mir monatlich einen Bericht über die Wasserversorgung und -qualität zukommen lassen muss. Und deute ihn darauf hin, dass dies ein Bericht sein muss, keine Notiz über drei oder vier Zeilen, ich brauche einen vollständigen und detaillierten Bericht."


    Sim-Off:

    Die Summe ist dir überlassen, sollte aber doch realistisch für die damalige Zeit sein, also keine 100.000 Sesterzen, sondern schon etwas mehr. ;)

    Der Germane nickte, ein Duumvir wurde nicht einfach so weggeschickt, so dass er ihn direkt hinter sich führte.


    "Der Proconsul speist noch, folge mir."


    Er musste den Gast nicht anmelden, fühlte sich der Proconsul doch sowieso stets allein und ohne geeignete Konversationspartner, der würde sich freuen.
    So gingen sie ins große Triclinium.

    Furianus probierte gerade die süßen hispanischen Küchlein, die der Koch extra für ihn zubereitet hatte, damit der Proconsul auch was einheimisches zu essen bekam, als er des Duumvirn gewahr wurde.


    "Duumvir Annaeus, ich grüße dich."


    Mit der rechten Hand, in der er das abgebissene Küchlein hielt, bedeutete er dem Mann sich auf einer der Klinen nieder zu lassen.

    "Wie ist dein Name?"


    Schließlich konnte der Germane, auch wenn der Mann sehr gepflegt und nicht bettelarm aussah, nicht jeden reinlassen. Er musste schon wissen, wen er anzumelden hatte.

    Zitat

    Original von Manius Atius Severus
    Mit raschen Schritten näherte sich Manius dem Officium des Proconsuls. Er vergewisserte sich nochmals ob er auch nichts vergessen hatte und klopfte an der Tür. Einfach eintreten, das würde er nicht wagen, wer weis ob der Proconsul überhaupt alleine im Officium war? Und in eine politische Aussprache oder einer wichtige Besprechung mit einem seiner Magistrate oder Procuratoren wollte er keinesfalls hineinstürzen.


    ** Poch, Poch **


    "Nur zu."


    Erklang es aus dem Officium, da Furianus den Scriba bereits erwartet hatte.

    Zitat

    Original von Tiberius Matinius Iovianus
    Tiberius musste lächeln.


    "Ich war in den Bergen damit meine Verletzungen schneller Verheilen. Ich habe mir beim Kampf gegen die Republikaner Verletzungen zugezogen. Ich war Arbeitsunfähig!! Ich wollte zwar Arbeiten doch ich konnte nicht. Ein Medicus hatte mir Vorgeschlagen in die Berge zu gehen und mir etwas ruhe zu gönnen! Ich habe mein Leben riskiert für diese Stadt und für das römische Reich! Ich habe keineswegs die Menschen in Stich gelassen und mich vor meinen Verpflichtungen gedrückt! Nein......ich habe Menschenleben gerettet. Ich habe mehr getan als irgend ein anderer je getan hätte!" sagte Tiberius etwas wütend. Er wusste das sein Ton nicht der beste gegenüber dem Proconsul war. Aber Tiberius war ehrlich.


    Etwas peinlich berührt ob seiner leichten Verfehlung, lächelte Furianus dennoch nicht und fuhr in gleichem Tone fort.


    "Dann würde ich dir anraten in zukünftigen Gesprächen deine Wortwahl so zu wählen, damit kein falscher Eindruck von dir entsteht. Wenn man entspannen sagt, dann meint man das, wenn man von einer Genesung spricht, dann meint man etwas anderes.
    Selbstverständlich entschuldige ich mich für meine falsche Einschätzung deiner Persönlichkeit."


    Furianus hatte noch nie Hemmungen gehabt sich zu entschuldigen, denn dies nun missen zu lassen wäre falsch gewesen und in höchstem Maße ehrlos. Für falschen Stolz war nirgendwo Platz.


    "Wie hast du dich denn verletzt und wie schlimm war es, bist du nun wieder voll einsatzfähig?"

    Der Ianitor, ein großer und kräftiger Germane, öffnete die Tür und maß den Duumvir kurz, bevor er befand, dass dieser zu den Gästen gehörten, die hier wohl hinein dürften.


    "Salve, was kann ich für dich tun?"

    "In den Bergen, um ein bisschen zu entspannen?"


    Konnte sich Furianus nicht verkneiffen und unterbrach den Matinier. Was war das denn für eine Arbeitseinstellung?
    Doch er hörte weiterhin zu und unterdrückte den langsam aufkeimenden Zorn.
    Als das Amt des Praefectus Portuensis zur Sprache kam, verzog Furianus verwundert das Gesicht.


    "Was ich denke?"


    Erwiderte er sodann und trank einen Schluck Wasser, bevor er mit kräftiger Stimme ansetzte.


    "Zuerst einmal ist der Praefectus Portuensis eine abkommandierter Offizier einer maritimen Einheit, also der Classis. Du warst und bist niemals Offizier gewesen, noch bei der Classis. Das Amt ist also für dich leider nicht erreichbar, auch wenn du in einer Gladiatorenschule warst, das impliziert ja in keinstem Sinne maritime Fähigkeiten, geschweige denn eine römische Offiziersausbildung.
    Zudem ist es eine unverschämte Frechheit hierher zu kommen und zu behaupten du hättest deinen Posten als Centurio Vigilum verloren, weil du mal in den Bergen warst, um dich zu entspannen. Eigentlich hätte nach diesem Satz der Punkt ansetzen müssen, indem ich dich hinaus geschickt hätte. Du könntest froh sein, wenn du überhaupt eine Anstellung als Vigil erhalten könntest, was für eine Frechheit!
    Du als Centurio hattest einiges an Verantwortung zu tragen, nicht nur gegenüber deiner Zenturie, was schon Grund genug wäre dich hinaus zu werfen, sondern auch gegenüber dem Volk Hispaniens und den Bürgern der Stadt Tarraco. Wer so verantwortungslos mit dieser Verantwortung umgeht, darf sich keine Hoffnungen auf irgend ein Amt hier machen. Ich trage Rom gegenüber hier die Verantwortung und ich kann ebenfalls nicht einfach so in die Berge zum Entspannen und hier alles dem Chaos überlassen.
    Deine Einstellung erweckt in mir den Eindruck dies sei alles nur Spass und man könne als Centurio wie auch als Praefectus Portuensis einfach mal die Beine hochlegen und abwarten, irgendwann bekommt man schon ein höheres Amt. So etwas verabscheue ich zutiefst und toleriere solch eine Einstellung nicht im Geringsten."


    Der Mann hätte sich wirklich mal was besseres überlegen sollen, was er als Grund für seine Entlassung nennen sollte. Entweder war er unvorsichtig dumm oder zu ehrlich, wobei letzteres ihm doch im positiven Sinne hätte auszeichnen können, wenn Furianus nicht des Zornes ob dieser Verantwortungslosigkeit wäre.

    Ad
    Manius Flavius Gracchus,
    Villa Flavia Felix,
    Roma


    Ich Grüße dich, mein Vetter.


    Auch hier im weit abgelegenen Hispanien lese ich die Acta Diurna und erhalte ab und an Nachrichten aus Rom.


    Sage mir, Vetter, ob es der Wahrheit entspricht, dass mein Onkel Aristides, eben jener Centurio der Prima ist, der laut Acta Diurna gefallen? Das kann und darf nicht richtig sein, Manius, da wird der Redaktion sicherlich ein Fehler unterlaufen sein, ich weiß es, ich selbst war einige Zeit Subauctor und habe solcherlei Erfahrungen des öfteren gemacht. Sage mir, dass Aristides lebt.


    Wie schrecklich diese Nachrichten auch sein mögen, gibt es doch unter ihnen erfreulichere. Ich hörte davon, dass dir das Pontifikat angeboten worden ist? Ich hoffe dies entspricht der Wahrheit, hast du dir dieses Amt doch mehr als redlich verdient, Vetter.
    Zudem möchte ich dich hiermit zu deinem latus clavus beglückwünschen. Senator Flavius, welch ein Zugewinn an Ehre nicht nur für dich, sondern für uns alle. Durch dich wird nicht nur meine Abwesenheit, sondern auch die meines erkrankten Vaters im Senat mehr als würdig kompensiert. Ich warne dich schon jetzt vor Senator Germanicus Avarus, jenem unrühmlichen Senator, der mit der nota censoria von unserem Kaiser belegt worden war und sich danach noch ein Jahr später dazu erdreisten konnte für das höchste Amt, das Konsulat, zu kandidieren. Dieser Mann besitzt weder Ehre noch Würde, seine Worte sind voller Frevel, was auch dir als Mann der Götter besonders auffallen wird, wenn er mal wieder die Götter oder den heiligen Namensgeber unserer aller Mutter Rom beleidigt.


    Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass ich gedenke mich baldigst zu verloben. Die Frau meiner Wahl ist Tiberia Albina, eine gute Römerin und mir hoffentlich eine ebenso gute Frau. Die Bedingungen wurden bereits ausgehandelt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Verlobung rechtens ist. Informiere bitte den Rest der Familie über diese glückliche Nachricht, besonders mein Vater dürfte sich freuen, hegt er doch schon lange den Wunsch seine und meine Nachfolge gesichert zu wissen.
    Verlobungsfeierlichkeiten werden jedoch nicht abgehalten, da ich in Hispania unabkömmlich bin und daher schwerlich nach Rom reisen kann. Meine baldige Verlobte schrieb mir jedoch, dass sie gerne beide Familien zu einem Treffen laden würde, so dass man sich gegenseitig kennen lernt. Eine vorzügliche Idee, ich hoffe Tiberia Albina gefällt euch, sie besitzt nicht nur die äußerliche, sondern auch die innerliche Schönheit.


    Ich bin wohlauf und kämpfe mich tagtäglich durch den großen Haufen an Bittschriften und Anträgen, die an mich heran getragen werden.


    Mögen die Götter dich und die Familie behüten.


    Dein Vetter,


    L. Flavius Furianus


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    Ad
    Tiberia Albina,
    Villa Tiberia,
    Roma


    Meine Verlobte,


    deine Worte bekräftigen in mir die Einsicht im Bezug auf diese Verbindung richtig gehandelt zu haben noch mehr. Du sollst wissen, dass ich nicht nur deine vollkommene Schönheit, sondern auch deinen tugendlichen Charakter in höchsten Ehren halte und sehr schätze - eine solche Verbindung von innerer und äußerer Schönheit ist äußerst selten und ein weiterer Garant dafür, dass die Götter dir, Teuerste, gegenüber wohlgesonnen sind.
    Deine Bescheidenheit und das Verständnis der nicht stattfindenden Verlobungsfeier gegenüber erfreut mich sehr, habe ich doch die Befürchtung gehabt es würde dir missfallen, dich gar kränken.
    Deine Entscheidung, mir zu folgen, zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht und ich freue mich darauf, dir das Land und die Menschen näher bringen zu können. Hispania ist nicht Italien und Tarraco nicht Rom, doch dies Land hat seine Reize und die Stadt besitzt ebenfalls Möglichkeiten der Zerstreuung und interessante Aspekte. Der Palast, in welchem ich hoffentlich auch im kommenden Jahr residieren kann, dürfte dir auch sehr zusagen, er ist groß und geräumig, äußerst gut eingerichtet und es wird dir hier an nichts fehlen - nicht an Marmor, Gold, ja nicht einmal an privaten Thermen. Dies sind zwar keine Voraussetzungen für ein gutes Leben, ist dies doch nur unnötiger Pomp, doch du sollst wissen, dass es dir hier gut ergehen wird und ich meinerseits alles in meiner Kraft liegende Unternehmen werde, dir ein guter Ehemann zu sein und dir ein Leben bieten, welches du hoffentlich niemals bereuen wirst.


    Das Treffen beider Familien ist eine vorzügliche Idee. Leider hatte die Familie in letzter Zeit äußerst schmerzvolle Verluste zu beklagen, doch das Leben geht nunmal weiter und meine Vettern werden hoffentlich den Schmerz des Verlustes vergessen, wenn sie erkennen, welch ein liebliches Wesen bald zur Familie gehören wird. Mein Vater, das musst du wissen, ist derzeit in Rom leider nicht anzutreffen. Er ist erkrankt und hat sich auf sein Landgut in Sardinien zurückgezogen. Du wirst ihn irgendwann wohl auch kennen lernen, ich hoffe spätestens bei der Vermählung.


    Was den Termin der Vermählung anbelangt, würe ich ihn doch gerne noch offen halten, da ich noch nicht absehen kann, wie sich mein weiterer Weg abzeichnen wird, ob ich hier verweile oder doch nach Rom zurückkehre. Dementsprechend muss man den Termin sowieso anpassen und das würde ich gerne vermeiden, solange ich nicht die Gewissheit habe, wo ich in den nächsten Monaten dem Reich dienen werde. Ich hoffe du verstehst dies.
    Benachrichtige mich doch bitte, sobald die Verlobung eingetragen ist.


    Mir geht es derzeit gut, nur die Sorgen um die wirtschaftliche Lage Hispaniens plagen mich ein wenig. Es ist sonnig hier, nicht zu kalt und nicht zu warm, die Abende sind jedoch zu kühl, um unter dem Sternenhimmel zu speisen. Wie ist es in Rom?
    Ach ja, grüße mir Durus, meinen guten Freund. Ich habe ihm schon lange nicht mehr geschrieben und hörte, ich hoffe es sind nicht nur Gerüchte, das Pontifikat erhalten.


    Mögen die Götter ihre Schützenden Hände über dich legen und du dich bester Gesundheit erfreuen.


    Dein Verlobter,


    L. Flavius Furianus.


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    Original von Quintus Matinius Valens
    Geduldig hörte er der Rede des Proconsuls zu und nickte immer wieder, um zu signalisieren, dass er bei der Sache war. Am Ende der nicht ungewaltigen Demonstation seiner Redekünste klang die Stimme des Proconsuls schon heiser, doch er machte keine Pause, um sich ein Getränk zu gönnen. Nein, er zog die Rede durch. Valens kam nicht umhin, dem Mann für seine Rhetorik innerlich Respekt zu zollen.
    Doch er hielt sich damit nicht lange auf - er antwortete. "Caius Furius Helios. Den Namen habe ich noch nie gehört, doch ich vertraue deiner Fähigkeit, Leute einschätzen zu können. Ich bin auf jeden Fall heilfroh, dass es endlich einen Regionarius in unserer Provinz gibt. Ich hoffe, damit kann etwas Einschneidendes gegen die Kriminalität in und um Tarraco getan werden.", meinte er erleichtert. Endlich ein Regionarius. Endlich jemand, der vi und armis, mit Waffen und Gewalt, auf die Zivilisten Hispanias ein Auge haben kann.
    "Ich stimme dir zu, dass ein Princeps fehlt. Kennst du geeignete Kandidaten?", fragte Valens, der eigentlich nicht dafür war, diese Arbeit dem Proconsul zu übertragen, sondern einen erfahrenen Politiker, der kein hohes Amt einnahm. Sein Bruder Agrippa zum beispiel. Oder Sevycius. Folgenden Gedanken brachte er auch ein. "ich sehe ein, dass Rediviva Helena keinen Anspruch mehr auf die Mitgliedschaft der Curia hat. Doch Sevycius? Er ist ein guter, altgedienter Beamter. Ich bin kein grosser Freund der Idee, ihn abzusetzen, da er doch jetzt wieder einen Posten in der Provinz- oder Regioverwaltung einzunehmen sucht. Ausserdem bin ich der Meinung, er könnte einen hervorragenden Princeps abgeben.", schlug er vor.
    Dann ging er zu Furianus' nächsten Punkt über. "Agrippa... mein Bruder... bist du sicher, dass das notwendig ist?", fragte er den Proconsul mit traurigem Gesicht. "Wenn ja, dann sei es so." Der Proconsul hatte je Recht. Agrippa besetzte kein Amt in Hispania mehr. Und doch... Blut war dicker als Wasser. Doch näherte sich Valens mit solchen Gedanken nicht seiner gehassten Vetternwirtschaft.
    Also nickte er. "Ich stimme dir in allem zu, und werde mich auch gleich an die Arbeit machen, was den Regionarius angeht. Nur bin ich dafür, dass Sevycius in Zukunft noch etwas in der Curia zu sagen haben sollte."


    "Naja, der Princeps wird aus den Reihen der Curia gewählt, daher sollten wir zuerst schauen wer ein geeigneter Sodalis ist."


    Merkte er lächelnd an und nahm nun doch einen Schluck, um seine Kehle zu befeuchten und den weiteren Ausführungen, bzw. Gegenargumenten des Magister Scriniorum zu lauschen.


    "Gut, über Rediviva Helena sind wir uns einig."


    Schonmal ein guter Anfang, der nächste Name war jedoch heikel.


    "Didius Sevycius. Nun ja, er ist bereits an mich heran getreten und ich denke er wird das Amt des Aquarius übernehmen. Die Person für die Wasserversorgung würde allerdings schon durch Didius Crassus in der Curia vertreten sein. Der Curia sollten Männer angehören, die ein bestimmtes Handwerk, Ressort oder eine andere verwaltungstechnische Arbeit verrichten, so dass eben diese auch in der Lage wären die Beschlüsse der Curia durchzuführen, ja für eine Gruppe und ihr jeweiliges Gebiet sprechen.
    Didius Sevycius sowie auch dein Bruder Agrippa, den ich durchaus achte, erfüllen dieses Kriterium ja nicht gerade. Eine beratende Funktion ist eher bei den Stadtkurien zu suchen, wo die Decurios sitzen und sich austauschen, Projekte planen und finanzieren - eben wie die Curia Provincialis nur auf Stadtebene. Dort sind die zwei sicherlich mehr als nur willkommen, in der Curia Provincialis sehe ich keine konkrete Verwendung außerhalb der Beraterfunktion für sie.
    Beides sind mit Meriten versehene Männer, Hispanier, denen ich ihre Leistung niemals absprechen wollte, doch ein Sitz in der Curia Provincialis ist kein Verdienst auf Lebenszeit, nur weil man Comes oder gar Proconsul war, dies ist der Ordo Decurionum. Ich hoffe du verstehst was ich meine, die Curia Provincialis ist kein Mittel der Belohnung, es ist eine Institution, die mir in den Ausführungen und der Ratifizierung von Gesetzen behilflich sein sollte."


    Zudem erinnerte er sich gerade an Agrippas letzte Wortmeldung im Senat, als er Wein für alle forderte oder war es doch schon ein von ihm formuliertes Gesetz, worüber der eine Teil lachte, der andere Kopfschütteln übrig hatte? Er wusste es nicht genau und auch wenn er Agrippa sehr schätzte, so setzte sich die Curia Provincialis immer aus Männern zusammen, die eine Aufgabe sehr gut beherrschten oder eben in einem für die Curia wichtigem öffentlichen Amt standen. Doch er wollte Valens noch die Chance geben vielleicht Einwände einzubringen, sofern er welche hatte.

    Zitat

    Original von Tiberius Matinius Iovianus
    Tiberius betrat den Raum. Er erblickte gleich den Proconsul.


    "Ave, Proconsul! Mein Name ist Tiberius Matinius Iovianus. Vielleicht haben sie schon von mir gehört. Ich war der Centurio Vigilum in Tarraco. Jedenfalls möchte ich sie um etwas bitten" sagte Tiberius in einem nette Ton.


    Diesen Sturm an Informationen ordnete Furianus einfach, indem er dem Mann kurz mit der Hand Einhalt gebot und ihm dann mit eben jener anbot sich zu setzen.


    "Dein Nomen Gentile ist mir natürlich sehr gut bekannt, aber konkret von dir habe ich leider nicht viel gehört."


    Auch sein Nomenclator sah entschuldigend zu Furianus, er hatte den Mann vermutlich noch nie gesehen.


    "Dann trage deine Bitte vor und ich werde dir dann sagen, ob ich im Stande bin sie dir zu erfüllen."


    Lauter Bittsteller, aber was wollte man schon als Proconsul erwarten, daran musste er sich nur noch gewöhnen, mehr nicht.

    Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    Matinius Valens... Der Name war Evander nicht unbekannt, zumal die Gens Matinia sich in ganz Hispania größter Bekanntheit erfreute und seines Wissens gute Beziehungen mit den Redivivern pflegte. Er meinte sich sogar erinnern zu können, seine Tante Helena von einem Matinier umworben zu sehen. Zwar ist daraus offenbar nicht viel geworden, was aber dem Verhältnis zwischen den Gentes als solches sicherlich nicht schadhaft gewesen war.
    "Ich bin sicher, viel von ihm lernen zu können"
    antwortete er daher. Mit einem Würdenträger, der die Stadt Carthago Nova als Duumvir verwaltet hatte, zusammenzuarbeiten versprach ihm in der Tat interessant und lehrreich.


    Ein weiteres Anliegen gab es noch allerdings, welches Evander angesprochen haben wollte. Aber da dieses rein privater Natur war, wusste er nicht, ob es angemessen war, dies einem vielbeschäftigten Mann wie dem Proconsul vorzutragen. Rechtsberatung konnte er sicherlich auch von anderen Juristen in der Stadt bekommen können. Aber keiner dieser Männer war Praetor in Rom gewesen. Evander zögerte...


    "Das bin ich auch. Dann beglückwünsche ich dich zu deinem, ich denke wohl erstem Amt? Möge die Provinz von dir und du von der Provinz profitieren."


    Sagte Furianus ein wenig feierlich und lächelte, um die Situation ein wenig aufzulockern.


    "Wenn du sonst keine Fragen hast, kannst du dich dann auch sogleich morgen bei deinem Vorgesetzten melden."

    Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    Herein? Also gut. Valens machte die Tür des Proconsuls auf. "Salve, Flavius Furianus.", grüsste er. "Du wolltest mir mir reden, hast du gesagt?", meinte er, während er vorm Pult des Proconsuls stand.


    "Salve, Matinius. Ja, bitte, setz dich."


    Und er wies dem Matinier lächelnd einen Platz vor seinem Schreibtisch zu. Ein Sklave kam sofort herbei gelaufen und schenkte beiden Männern ein.


    "Wie ich bereits erwähnte, geht es hauptsächlich um die Curia Provincialis. Nun, du weißt es sicherlich nicht, aber ich habe kürzlich einen neuen Regionarius ernannt, ein fähiger Mann, wie ich denke, sein Name ist Caius Furius Helios. Laut Gesetz ist der Regionarius ebenfalls ständiger Beisitzer der Curia Provincialis, so wie ich. Ich bitte dich also ihn ebenfalls offiziell zu ernennen.
    Desweitern geht es um die Curia Provincialis an sich. Ich habe die Listen mit den Mitgliedern und deren Anwesenheit überprüft und bin doch etwas erstaunt.
    Die größte Anomalie ist wohl ein Princeps, der nicht einmal in Hispania weilt, aber das wissen wir beide, dass dieser Zustand mehr als ärgerlich ist. Zudem belegen Redivia Helena und Didius Svycius, beides Personen ohne für die Curia Provincialis erforderliche Ämter, wobei ich gehört habe Rediviva Helena habe sich schon seit vielen Monaten nicht mehr in den Hallen, geschweige denn der Öffentlichkeit, aufgehalten. Außerdem ist Senator Agrippa, dein Verwandter, noch Beisitzer, was er laut Gesetz nicht mehr ist.
    Ich hoffe du missverstehst es nicht, aber ich würde doch gerne eine funktionierende Curia Provincialis in Hispania wissen, eine Curia, die aktiv ist und der Provinz und der Bevölkerung von Nutzen sein kann, was auch die größte Maxime jener Institution ist. Das sehe ich derzeit nicht und ich denke du wirst mit mir übereinstimmen, dass eine Neubesetzung der Curia Provincialis mehr als erforderlich ist."


    Das sollte vorerst genügen, denn Furianus´trainierte Kehle fing schon an trockener zu werden und er heiser zu klingen. Er merkte wieder, wie schnell das Redevolumen abnahm, wenn man längere Zeit nicht im Senat um Gesetze focht.