Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    Seine Souveranität war wieder da, wie auch die Ansicht, dass das Mädchen ihm immer schmackhafter wurde.


    "Ja, man schmückt sich gerne mit Taten, doch sich mit Weissheit zu schmücken ist, jedenfalls für mich, schon ein deutliches Zeichen des Alters."


    Sagte auch er mit einem Lächeln und fuhr sogleich mit dem Thema Avarus fort, was dies Lächeln auch sofort vertrieb.


    "Dann hast du auch sicherlich gehört, dass jener Germanensohn durch seine frevelhafte Rede nicht nur unser Volk, unsere Sitten, nein, auch unsere Götter diskriditierte. Die Folge war kaum zu übersehen, das Volk hat sich erhoben und die Stimmen gegen diesen Germanicer wurden immer lauter. Dieser Feigling hat sich sogleich in sein Officium in den Palast des Kaisers zurückgezogen. Das Volk setzte sich sogleich gen Kaiserpalast in Bewegung und forderte vor den Toren jenes Gebäudes den Kopf des feigen Consuls. Dieser...Sohn von Barbaren, verschanzte sich jedoch im Inneren und schickte ehrenvolle Senatoren die Menschenmassen zu beruhigen, was jedoch nicht ganz gelang und die Prätorianer herbei eilen mussten. Zahlreiche gute Bürger wurden festgenommen und in die Zellen geworfen, der Frevler entkam ohne eine Blessur und Schramme.
    Dies zog für ihn die Aberkennung seines Consulates mit sich sowie eine Nota Censoria von unserem Kaiser. Meiner Meinung nach war dies nicht genug, man hätte ihm seinen Senatorenring wegnehmen sollen, sowie all seine Ländereien. Im Exil hätte ich ihn lieber gesehen als hier, wie er mit seinem schmutzigen Geld umherwirft.
    Vor zwei Jahren hatte er sogar noch die Frechheit ein weiteres Mal zum Consulat zu kandidieren, aber das Volk hat seinen damaligen Auftritt nicht vergessen und ihn nicht gewählt. Aber du warst damals sicherlich zu jung, ich jedoch gerade dabei den Cursus Honorum zu bestreiten."


    Sie war also jung, stellte er nebenbei fest. Dass Durus und er damals eine Klage gegen diesen Frevler führten und die Verhandlung von Tiberia Livia geführt wurde, die entgegen ihres Standes und Gewissens einen Freispruch zuließ, erwähnte er dabei nicht. Es war schon zu bitter, dass der Mann frei herum lief, da wollte er ihr nicht noch diese Verfehlung mitteilen.

    "Ich hätte mich auch gewundert, wenn sie etwas anderes von ihm hielten."


    Sagte Furianus lächelnd und riskierte noch einmal einen Blick auf die Sklavin. Hübsch war sie, keine Frage und auch der Anreiz sie Avarus wegzuschnappen war doch kein geringer, Geld dafür hatte er genug. Aber nur um dem Novicus einen Sieg zu vermasseln, waren ihm ein Grundstück und die Erträge doch wertvoller. Der Mann war sowieso ein gebrochener.
    Wieder zu der hübschen Albina gewandt nickte er leicht.


    "Eine gute Frage, zu deren Beantwortung ich aber von alten Zeiten reden müsste, wie ein alter Greis dies zu tun pflegt."


    Ein leichtes Lächeln und er sprach weiter.


    "Nun denn, es ist schon einige Jahre her, dass Senator Curio und ich auf der Rostra standen und einem Disput lauschten, bis sich eben jener Senator, damals Consul, zu den Rednern gesellte und eine Schmährede auf unser ganzes Volk hielt. Du hast nichts davon gehört?"

    Auch er nickte zustimmend und wandte sich in die Richtung des Höchstbietenden.


    "Es ist einer dieser Germanen, Germanicus Avarus. Ja, der Name wurde weise gewählt, lechzt er doch scheinbar mehr nach Roms Gold, denn nach einer verheißungsvollen Zukunft.
    Vielleicht ist er dir auch als Frevelsenator bekannt oder der, der eine Nota Censoria redlich verdient hatte."


    Avarus war doch immerhin bekannt, also musste Albina nicht aus Rom stammen. Kein Wunder, Furianus hätte sie, falls es so wäre, wohl schon längst kennen gelernt.

    Stille, wie leergefegt. Zum Glück hatte sich Furianus schon vor ein paar Minuten gesetzt, es wäre sonst zu peinlich gewesen so lange hier auf dem Präenstierteller ausharren zu müssen.
    Vielleicht brauchten die Senatoren auch ihre Zeit, um die Hände zu heben, so denn sie kandidierten.

    Zitat

    Original von Tiberia Albina


    Ein Anfang? Furianus war doch sehr verwundert über diesen Satz. Natürlich war dies kein Anfang für ihn, auch wenn er nur so wenig von Stoffen gewusst hätte, wie er vorgab, hatte man doch immer Sklaven, die sich da besser auskannten und die man guten Gewissens voraus schicken konnte, um etwas zu kaufen. Schließlich würde er sich kaum als Senator mit Stoffen befassen.
    So nickte er nur lächelnd zurück und blickte empor zu der Sklavin, die in gebrochenem Latein ihre Fähigkeit unter Beweis stellte.


    "Gebrochenes Latein, aber noch zufriedenstellend, das war schonmal anders."


    Sagte er geradezu fachmännisch und wurde gerade von einem weiteren Gebot überrascht. Die Stimme kannte er nur zu gut. So lächelte er und rollte die Augen.


    "Wenn ich schon bei 500 Denaren vom Protzen sprach, so steht es bei diesem Gebot und dem Bieter fest. Ich frage mich nur woher dieser Mann nur all sein Geld bekommt, schließlich muss er fast das Doppelte noch an Strafe zahlen. Wenn Korruption in Rom herrschte, dann offensichtlich um diesen Mann herum, wie bei einem Strudel."


    Ein kurzes Lächeln huschte ihm dabei über die Lippen. Wer konnte es anders sein, als jener Senator, der seinen Reichtum mit Stolz voran trug und so nicht nur für jeden Senator eine Blammage darstellte, sondern für alle, die Roms Werte und Ideale schätzten, bei ihm jedoch vergeblich suchen mussten.

    Furianus nickte schlicht, schließlich würde sie es wirklich, denn wie er Durus kannte, würde dieser seine Verwandte früher oder später zu sich einladen, das gehörte sich einfach.


    "Mit der Zeit habe ich mich auch beschäftigt, genauer gesagt mit der Frage, ob die Zeit denn in Hispania genau so schnell vergeht wie bei den Parthern, schließlich braucht der Sonnengott seine Zeit, um vom Osten bis in den Westen zu gelangen, demnach müsste die Mittagsstunde im Osten früher anfangen und aufhören als im Westen."


    Aber da er das Thema nun wirklich nicht vertiefen wollte, zumal sie hier kein wissenschaftliches Gespräch führten, sondern nur einer Versteigerung beiwohnten, winkte er ab und lächelte.


    "Ich schweife ab.
    Aber da verstehe ich wiederum nicht viel vom Stoff. Nur die rudimentärsten Dinge, dass Seide ein edler Stoff ist, hat man mir beigebracht."


    Ein kleiner Wiz am Rande, denn er kannte sich eigentlich recht gut aus, zumindest musste man sich damals als junger Römer immer der neusten Mode nach richten, da bekam man reichlich Einflüsse und Erfahrungen.

    Diesen Blick konnte auch Furianus deuten, kommentierte es aber nicht weiter, sondern hörte ihr aufmerksam zu. Dass du Durus Rom entflohen war, wenn vielleicht auch nur kurzzeitig, war doch recht seltsam, besonders so kurz nach seiner Ernennung zum Augur auf Lebenszeit.


    "Eine schöne Gegend, sagt man, ich selbst war zu meinem Bedauern noch nie dort. Aber Durus war, wenn ich mich nicht täusche, auch schon in Aegyptus, von daher ist er da sicherlich erfahrener, was Badeorte und Villenpreise angeht.
    Nun, der Sklavenkauf an sich ist nicht so schwer, am besten sollte man jedoch mit einem Ziel hierher kommen, einem bestimmten Wunsch, denn wenn man ziellos kauft, wird es ein Disaster. Dann hat man plötzlich drei Köche, auch wenn einer völlig gereicht hätte. Das ist bei Stoffen auch nicht anders, aber da hast du sicherlich mehr Erfahrung als Frau, als ich."


    Auch er blickte hoch und musste doch lächeln, als er das unsinnige Angebot hörte. Da kam wohl jemand mit der Absicht mit seinem Geld zu protzen und zu prahlen, oder er war das erste Mal hier und war ein aussichtsloser Fall, was die kaufmännischen Fähigkeiten anbelangte.


    "Nun ja, ich denke, dass da nicht viel mehr an Spannung kommt, ich denke es ist gerade eben entschieden worden. Ich bin zwar nicht arm, aber auch kein König mit drei Schatzkammern, um mir für das Geld so wenig zu erlauben. Es gibt weitaus sinnvollere Investitionen als in diese Sklavin, die nicht die letzte sein wird."

    Er schien sich wieder fassen zu können, zumindest zu beruhigen und nicht mehr angespannt da zu stehen.


    "Nun, ich würde es auch nicht vorziehen als der in Erinnerung zu bleiben, der dich verjagen wollte oder zumindest von dem Kauf einer guten Sklavin."


    Sagte er mit einem leichten Lächeln und blickte kurz empor zu der Sklavin.


    "Ich sollte wohl etwas mehr bieten, wenn ich sie haben will. 2100 Wären angebracht."


    Und so schrie es sogleich der Sklave, der einige Meter weiter stand, gen Sklavenhändler.


    "2.100 Sesterzen!"


    Wieder Albina zugewandt lächelte er leicht.


    "Ja, solange Vitamalacus fort ist...aber da müsste doch auch mein guter Freund Tiberius Durus anwesend sein. Ist er etwa verreist?"


    Schließlich hätte auch Durus, so viel Arbeit hatte er als Augur sicherlich nicht, ein paar Lasten abnehmen können. Schließlich sah die Frau so fragil, klein und dürr aus. :D
    Und doch, Furianus fiel es sehr positiv auf, dass sie schon jetzt den Haushalt übernommen hatte und das, wie es schien, nicht zimperlich, wie er es von anderen Damen her kannte.


    "Du willst weichen? Eigentlich ist dies die Bürde des Mannes, sofern er gut erzogen ist."


    Lächelte er und blickte noch einmal nach oben.

    Der Krieg hatte die Angewohnheit gute Männer verschwinden zu lassen. Furianus erinnerte sich da auch wieder an ein alter Sprichwort, dass ungefähr so lautete, dass normalerweise die Söhne ihre Väter beweinen, im Krieg aber die Väter an den Gräbern ihrer Söhne stehen müssen.


    "Ich hoffe, dass es gut ausgehen wird, nein, man kann davon ausgehen, der Kaiser ist bei ihnen."


    Korrigierte er sich schnell, da man heutzutage keine Zweifel zeigen musste und sollte, besonders nicht als Senator, hatte man doch hinter Rom und seinen Idealen zu stehen, zu welchen das Militär schon immer gehörte.
    Dass sie auf ein anderes Thema ablenken wollte, war ihm mehr als nur recht, er sehnte sich förmlich darauf.


    "Um ehrlich zu sein, als dein Konkurrent würde ich einfach sagen, dass sie zu nichts taugt, aber als Senator ohne jegliche Neigung wer sie ersteht, würde ich doch sagen, dass sie sich mehr zur Bedienung, denn in der Küche eignen würde. Ganz unansehnlich ist sie nicht und solche Sklaven sind wiederum auch rarer Natur, um sie in der Küche zu verstecken, es gibt weitaus mehr versteckbarer Sklaven, denn vorzeigbarer."

    Auf Cato achtete Furianus auch gar nicht, da gab es andere Probleme, wie die, dass seine vorher so souveräne Art nun doch langsam brökelte, je weiter sie das Thema Familie vertieften.


    "Ich hoffe, dass er wohl auf ist. Mein Onkel Aristides nimmt ebenfalls an dem Feldzug teil, er ist Centurio bei der Prima."


    Ein Thema, worüber es sich durchaus unterhalten ließ. Doch sie schien deutlich gemerkt zu haben, dass er bei dem anderen Thema unsicher bis nervös wurde, so dass er schnell ein Lächeln aufsetzte.


    "Oh, keine Sorge, es ist schon in Ordnung. Sie weilt wohl nun an einem besseren Ort, denn hier. Das Elysium soll ja nicht Rom sein, also ergeht es ihr dort sicherlich glänzend."


    Hoffentlich durchschaute sie die Fassade nicht, denn im Moment wollte er einfach nur weg und sah sich schon dafür gestraft, dass er an andere Frauen zu denken wagte. Gestraft von Claudia, vielleicht.

    Diese leichte Kritik nahm er mit einem ebenso leichten Lächeln auf und nickte.


    "Ich hoffe der Krieg im Osten wird dem Mangel gut geschulter und erzogener Sklaven in Rom ein Ende setzen, aber gnädig, dass du dem Sklaven verzeihst, er wird es dir sicherlich zu danken wissen, wenn er sich heute ohne Peitschenhiebe schlafen legen kann."


    Doch dann war alle Höflichkeit, wie auch das Lächeln verflogen. Er hoffte hier auf eine Cornelia zu treffen, vielleicht auch eine Vertreterin anderer patrizischer Familien, doch eine Tiberia, das hatte er nun nicht erwartet. Zudem noch den Namen seines damalig potenziellen Schwagers Vitamalacus. Leicht irritiert blickte er zu Cato und dann wieder zu Albina.


    "Welch Überraschung."


    Entgegenete er mit einem unsicheren Lächeln und blickte kurz gen Boden.


    "Wie geht es denn Tiberius Vitamalacus?"


    Er hoffte sich erstmal aus der Schlinge der Vergangenheit befreit zu haben, als das Mädchen plötzlich wieder zustach und das mitten in sein Herz.


    "Tiberia Claudia, die Götter haben sie seelig, war meine Verlobte, es stimmt."


    Dieser Satz kam mehr gequält aus ihm heraus, setzte er doch vieles daran den Tod Claudias zu vergessen. Und nun war es wieder so präsent.

    Diese Antwort hatte der Sklave erwartet und lächelte leicht. Eine gute Antwort, sein Herr würde erfreut sein. Ein kleiner Test, den sich Furianus erlaubte, da er sich nicht entscheiden konnte, ob er dazu stößt oder nicht. Da es keine dieser unerzogenen Patrizierinnen war, die gleich mit jedem ins Bett hüpfte, wenn er Sesterzen hatte, wurde er aufmerksam.


    "Mein Herr würde, wenn du es gestattest, sich in einem solchen Falle selbst vorstellen."


    Antwortete der Sklave auf die Frage hin und drehte sich kurz zu Furianus, der mit einem Lächeln, denn das konnte nur bedeuten es war eine anständige Frau, auf die Gruppe zukam und sich ebenfalls leicht verbeugte.


    "Entschuldigt die forsche Art meines Sklaven, er ist nicht besonders geübt. Lasset mich Euch vorstellen, mein Name ist Lucius Flavius Furianus, der Spross des ehrenwerten Secundus Flavius Felix und Claudia Ingens Animi."


    Dass er Patrizier war, verriet nicht nur sein Name, sondern auch der goldene Halbmond am Fußgelenk und die Schuhe, dass er Senator war, verrieten der Ring und die Senatorentoga, die er stets anhatte, wenn er hinaus ging.

    Furianus war es nun auch in der Sänfte zu heiß und doch zu langweillig, er war schon lange nicht mehr draußen unter Menschen gewesen. So entstieg er der Sänfte und wurde sogleich von Soldaten der Cohortes Urbanae flankiert. Ein Übel, dass er doch hinnehmen musste, da half quängeln oder Bestechen nicht.
    So setzte er einen Schritt vor den anderen, ließ sich ein wenig Platz durch seine große Klientel schaffen und wohnte der Versteigerung am Rande bei.
    Mit einem geschickten Wink mit der Rechten bedeutete er seinem Sklaven höher zu gehen, dieser rief sogleich aus.


    "1111 Sesterzen!"


    Furianus fing sogleich darauf an die Umgebung zu sondieren, nach Standesgenossen, die es sich auch nicht ließen einer Versteigerung hautnah beizuwohnen. Er fand zwar keinen Senator, aber eine recht ansehnliche junge Frau mit Gefolge, welches durchaus einer Senatorentochter zukam.
    Sofort wurde sein Nomenclator herbei gerufen, doch dieser kannte die Dame nicht. So überlegte Furianus noch einige Sekunden, ob er wirklich im Stande zu war solch Dreistigkeit zu gebieten, tat es dann jedoch mit einem schnellen Wink und der Nomenclator setzte sich in Bewegung.
    Noch einigen Schritten, die Frau war nicht allzu weit entfernt, hatte er endlich die Gruppe erreicht und verbeugte sich tief.


    "Werte Dame, meinem Herrn gelüstet es danach Euren Namen zu erfahren. Wenn ihr doch so gnädig sein solltet, ihn zu verraten, erspart Ihr meinem Herrn eine schlaflose Nacht."


    Und eine weitere Verbeugung folgte.

    Sim-Off:

    Musste noch die lateinischen Bezeichnungen korrigieren lassen, hat etwas gedauert, sorry ;)
    edit: Nochmals grammatikalisch richtig angepasst, sfz.


    So erhob sich Furianus und nickte dem Consul kurz zu, bevor er sich räusperte und anfing zu sprechen.


    "Senatores,
    vor geraumer Zeit hatte ich das ehrenvolle Amt des Praefectus Annonae inne. Ein wichtiges und bedeutendes Amt, nicht nur für Rom, sondern auch für den Kaiser, dem es schon seit je her obliegt dafür zu sorgen, dass sich die Bürger Roms das Brot leisten können, welches ihnen zum Überleben dient. Und auch die Kaiser waren es, die schließlich die Cura Annona als Institution errichten ließen.
    Als ich jedoch dies Amt inne hatte und mich selbsverständlich näher mit meinen Befugnissen und der Verantwortung auseinander setzte, fiel mir besonders die lex Matinia frumentaria negativ auf. Diese lex wurde ins Leben gerufen, um die Grenzen aufzuzeigen, um jedem Römer sein Anrecht auf die Rationen zu gewährleisten, doch diese lex ist nicht nur konfus, die Formulierung entspricht auch keinem Gesetzestext, wie auch die Fehler, gar ganz neue Aspekte und Ansichten, neue Befugnisse, wie sie seit hunderten von Jahren kaum zu denken waren und regelt bei Weitem nicht alles.
    So entschloss ich mich diese lex zu überarbeiten, den Gegebenheiten heutiger Zeit anzupassen, wohlgemerkt auch Altbewertes, welches nicht aufgenommen oder gänzlich ausgelassen worden war, wieder aufzunehmen.
    Mit diesem Ziel begab ich mich zum Kaiser, welchem die Cura Annonae als letztes obliegt, dem Mann, der die Traditionen seiner Vorgänger weiter führt, in dem er die endgültige Verantwortung für das Brot Roms auf seine Schultern geladen hat. Ich setzte ihn daher in Kenntnis und unser Kaiser stimmte einer Überarbeitung sofort zu.
    Doch es hat sich letztendlich auch mir aufgezeigt, dass das Wort Überarbeitung hier weit untertrieben ist, es eines neuen Gesetzestextes bedarf. Heute stehe ich vor euch mit meiner Ausarbeitung, dem Nachfolger der lex Matinia frumentaria, da eine Änderung des bereits Bestehenden es unmöglich gemacht hätte dies noch lex Matinia frumentaria zu nennen, es waren einfach zu viele Änderungen vonnöten."


    Er wies mit der flachen Hand auf einen Schreiber, der eine Tabula empor hielt und bereit war diese laut zu verlesen.


    "Daher stelle ich Euch, Senatores, die lex Flavia de frumentationibus vor."


    Durch ein wohwollendes Nicken von Furianus begann der Schreiber laut zu lesen.


    lex Flavia de frumentationibus


    Dieses Gesetz regelt die Getreidespenden und die annona urbis der Stadt Rom.


    § 1 de abolitione legis Matiniae
    Mit Inkrafttreten der lex Flavia de frumentationibus wird die lex Matinia frumentaria außer Kraft gesetzt.


    § 2 de frumentationibus
    1) Eine Getreidespende besteht aus zehn Einheiten Brot und wird wöchentlich entrichtet.
    2) Die Getreidespenden sind für den Eigenverbrauch bestimmt und dürfen weder veräußert noch getauscht werden.
    3) Wird die Getreidespende veräußert oder getauscht, zieht das eine sofortige Einstellung der Getreidespenden mit sich.


    § 3 de plebe frumentaria
    1) Jeder Freigeborene mit römischem Bürgerrecht hat ein Anrecht auf eine Getreidespende pro Woche.
    2) Angehörige der Ordines Decurionum, Equester und Senatorius haben keinen Anspruch auf Getreidespenden.
    3) Empfangsberechtigte, die vor oder nach dem Bezug der Getreidespenden strafrechtlich in Erscheinung treten, verwirken ihr Anrecht auf eine Getreidespende pro Woche auf Lebenszeit.


    § 4 de comparatione frumentationum
    1) Der Anspruch jedes Empfangsberechtigten wird nur geltend gemacht, wenn dieser sich in die Liste für Empfangsberechtigte eintragen lässt und seine Getreidemarke, die tessera frumentaria, erhalten hat.
    2) Die Liste der Empfangsberechtigten wird an der Basilica Iulia und an den Märkten Roms öffentlich ausgehängt und jeden Monat erneuert.
    3) Die Getreidemarke darf weder veräußert noch getauscht werden, dies zieht eine sofortige Einstellung der Getreidespenden auf Lebenszeit mit sich. Die Getreidemarke darf jedoch innerhalb der Familie vererbt werden.
    4) Die Verpflichtung zur Aktualisierung der Listen trägt die Cura Annona.


    § 5 de pane
    1) Das Brot für die Getreidespenden wird von allen Bäckereien des Römischen Reiches zu gleichen Teilen und zum gleichen Stückpreis beschafft.
    2) Sollte eine Bäckerei nicht in der Lage sein die benötigte Anzahl an Broten zu liefern, so wird der Restbedarf von den restlichen Bäckereien gedeckt.
    3) Das Brot wird nach der Lieferung bis zur Verteilung an den Endverbraucher in speziell dafür errichteten Getreidespeichern, den horrea, aufbewahrt.
    3) Für die Qualität des Brotes ist die Cura Annona verantwortlich und zur Einhaltung der Qualitätsnorm verpflichtet.


    § 6 de fisco
    1) Die Kosten für die Beschaffung von Getreidespenden werden durch das Konto der Cura Annona, dem fiscus frumentarius, beglichen.
    2) Der fiscus frumentarius wird durch die Staatskasse mit Zuschüssen in Höhe der Kosten finanziert.
    3) Die Höhe der erforderlichen Zuschüsse wird durch den praefectus annonae ermittelt und der kaiserlichen Finanzabteilung durch eben diesen mitgeteilt.


    § 7 de Cura Annona
    1) Die Beschaffung, Lagerung und Verteilung der Getreidespenden obliegt der Cura Annona.
    2) Die Verantwortung über die Cura Annona hat der praefectus annonae zu tragen.



    Danach reichte der Schreiber wieder Furianus das Täfelchen, damit dieser vorgeschlagene Korrekturen selbst eintragen, wie auch Überarbeitungen durchnehmen konnte.

    Du willst das Geld, wenn ich dich richtig verstehe, also ganz alleine für dich, in der großen Stadt, behalten? Willst es nicht den armen, enttäuschten und verzweifelten Investoren zurück geben, damit die sich davon ein klitzekleines Grundstück dort kaufen können, um wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben, wenn sie dort ein Häuschen bauen? Bist du so grausam? :P

    Corvinus war sichtlich getroffen und Furianus konnte da wenig tun, als nur stumm in seinen Becher zu blicken und ab und an daraus zu trinken. Er war weder geübt, noch erfahren mit dem Umgang in solchen Situationen.


    "Ich habe ihn schon als einen guten Freund und Römer in Erinnerung, mach dir keine Sorgen. Er war uns allen stets ein Vorbild."


    Bis vor einigen Tagen, dachte er sich. Dieser plötzliche Umschwung, kaum erklärbar, nicht mal logisch zu begründen, weilte der Kaiser doch nicht einmal im Palast, geschweige denn in der Provinz. Ob Cicero da Fehlinformationen erhielt? Man konnte nur spekulieren.
    Inwieweit die ansässigen Aurelier involviert in die Sache waren, konnte er selbst nicht sagen, geschweige denn vermuten. Er kannte ja kaum einen, außer Cicero.


    "Wenn die Familie nichts zu befürchten hat, kannst du erleichtert sein. Auf die Prätorianer solltest du dich trotzdem einrichten und Crassus wird sicherlich alles andere als erfreut sein, besonders wenn der Kaiser nicht anwesend ist und er solch eine große Bürde trägt, von Victor ganz zu schweigen."


    Als man auf die Töchter zu sprechen kam, nickte Furianus nur ab. Helena und Sisenna also. Hoffentlich verkehrten sich in letzter Zeit nicht zu oft mit ihrem Vater, das trieb sie ja sogleich in die Ermittlungen hinein.
    Dass Corvinus das Ansinnen von Furianus richtig gedeutet hatte, bezeugte die Einladung, auf die Furianus doch recht interessiert einging.


    "Ich werde es selbstverständlich, sofern ich nicht wirklich verhindert bin, einrichten der Einladung Folge zu leisten."


    Hoffentlich stellte sich ihm bis dahin nichts in den Weg.
    Doch sogleich war der etwas erfreulichere Lichtblick wieder vergessen, als er auf das leidige Verfahren zu sprechen kam.


    "Ehrlich gesgt weiß ich es nicht. Ich weiß nicht einmal, ob ich den Vorsitz führe, ob der Prozess nun aufgenommen wird oder aufgrund von dem Tode Ciceros beigelegt wird. Ich muss mich da nochmals informieren."

    Ja, ich verstehe, hätte andere Wöter wählen sollen, aber die Verwaltung und der Architekt werden ja nun nicht gehasst, so schlimm ist es ja nicht. ;)


    Ob Corvinus seinen Schatz aus den Händen gibt, da müssen wir ihn fragen... :P

    Wenn ihr hier schon sagt, dass es definitiv keine Villenboards geben wird, dann hat es wohl auch wenig Sinn.
    Daher schlage ich vor, dass die Villenbesitzer noch 1600 Sz. dazu zahlen, um ein Grundstück zu erwerben und wissen dann, dass es in Misenum liegt und bebaut ist.
    Dass sich nun der Architekt und die Verwaltung satte 5-6 Tausend in die Tasche gesteckt haben, damit kann ich gerade noch leben. :P

    ICH lese deine Sachen. ;)
    Damit wollte ich nur nochmal verdeutlichen, was ich erwartet habe, um die heutige Situation aus meiner Sicht noch schlechter darzustellen. :P


    Nicht ganz 500 Sesterzen für einen ausgesimmten Bauthread, sondern 5x500 Sz. oder wenn es 6 Villen waren, dann 6x500 Sz. Denn es gibt nur einen Bauthread für alle Villen.
    Und ich weiß nicht, 2500 Sz. oder 3000 Sz. habe ich damals nicht bekommen, als ich in Hispania eine Wasserleitung gebaut und die Castelle umgebaut habe, für jeden Thread. ;) Also eindeutig zu viel.


    Dein Vorschlag:
    3400 Sz. gibt die Stadt zurück, man bezahlt 1600 Sz. drauf und hat ein Grundstück. Nach meiner Rechnung sind das nicht 6000 Sz. für Grundstück + Renovierung, sondern 7600 Sz. für Grundstück + Renovierung, du musst die Summe, die du für das Grundstück dazu zahlst, auch mit einbrechnen. ;)
    Und ich glaube nicht, dass das nun so ein kostengünstiges Angebot wäre, wenn ich mir beides jetzt für 6600 Sz. kaufen könnte. ;)