Beiträge von Titus Petronius Varus

    Varus hatte die noch immer gefesselte Miriam gepackt und regelrecht hinter sich hergeschleift. Nun stieß er die Tür zu den Sklavenunterkünften auf und zerrte Miriam hinter sich her, versetzte ihr anschließend einen Stoß, der sie zurück- und gegen die Wand taumeln ließ.


    "Ausreißen, wie?"
    Er holte aus und verpasste ihr eine Ohrfeige.
    "Weglaufen, hm?"
    Und wieder ein Schlag, der ihren Kopf auf die andere Seite beförderte.


    "Geht es dir schlecht hier? War ich nicht immer ein guter Herr? Und wie dankst du es mir?" fuhr er sie an.
    "Damit ist jetzt schluss. Ich habe von diesem Sklaven der Didier gehört, der dir den Kopf verdreht hat. Ginge es nach mir, würdest du den morgigen tag nicht mehr erleben. Aber weißt du, was schlimmer ist? Dich am Leben zu lassen mit der Gewissheit, diesen Sklaven niemals wieder zu sehen. Und genau das werde ich tun: Du bist von nun an Sklave des Decimus Livianus. In den nächsten Tagen wirst du von einem Sklaven namens Marius abgeholt, der dich mitnhemen wird nach Germanien. Und in der Zwischenzeit behältst du diese Fesseln an und rührst dich nicht einen Millimeter aus diesem Cubiculum, hast du mich verstanden?!"


    Varus funkelte sie zornig an und wartete auf eine Reaktion.

    Varus betrat kurz darauf das Atrium und entdeckte einen jungen Mann - und Miriam. Er runzelte die Stirn und trat auf den Mann zu.
    "Salve. Ich bin Petronius Varus - ich nehme an, du kommst wegen ihr?" fragte er und zeigte auf die Sklavin.

    Sim-Off:

    -.^


    Varus zuckte mit den Schultern und wunderte sich, wo denn die Manieren des Quaestors abgeblieben waren. Und überhaupt, er konnte diesen Mann keineswegs verstehen. Für fünf Sesterzen schickte man nicht eben mal einen Sklaven dorthin, wo man den Brief gern zugestellt haben wollte. Varus lachte kurz innerlich auf, als der Mann schon heraus war, schüttelte noch einige Male den Kopf und arbeitete dann weiter. Unfreundlich und hochmütig....sicher waren nicht alle Claudier so...?

    Sim-Off:

    Zuerst einmal: Hier wird im Normalfall in verschiedenen Zeitebenen gespielt, also nicht beschweren, du hast selbst geschrieben, dass du reinkommst und Varus zu tun hat.... :D Und was die Höflichkeit angeht, da mangelt es eben bei einigen. ;)


    Varus sah auf, als erneut jemand eintrat und ebenso rasch mit der Tür ins Haus fiel. Er wartete absichtlich einen Moment, wies dann auf den Stuhl.
    "Bekommt man es als Quaestor freigestellt, Höflich zu sein oder nicht?" brummte Varus und schob einige Dokument beiseite, um sich dem Kunden zu widmen. Sitten hatten die hier in letzter Zeit! Kaum jemand verabschiedete sich, ehe er ging, noch weniger sagten überhaupt einen Ton zur Begrüßung. Und gerade von einem Quaestor hatte er sich etwas anderes erwartet, aber nun gut.


    "Ich fürchte, das musst du selbst zahlen, Quaestor. Mir ist nicht bekannt, dass jemand das Porto für den Geschäftsbrief eines Quaestors übernimmt. Ansonsten würde ich dich bitten, zu fragen was du wissen willst - damit ich nicht Überflüssiges erzähle und dich damit langweile."

    Varus nahm die Briefe entgegen. Den Sklaven kannte er, er gehörte dem Senator Decimus Meridius. Anhand des Geldes, das man ihm in die Hand drückte, erkannte er, dass es zwei Eilbriefe sein sollten.
    "Zwei Eilbriefe, einer nach Germania und einer nach Italia. Gern. Inzwischen dürfte auch weniger Schnee liegen, sodass es wirklich Eilbriefe sind und sie nicht aufgehalten werden.
    Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

    "Dafür danke ich dir. Die Sklavin heißt Miriam. Und sie ist wirklich störrisch wie ein Pferd, dass sich nicht zäumen lassen will. Und um ehrlich zu sein: Ich bin froh, dass ich sie los bin und dass ich sie nicht dem Didier verkaufen muss, der mich diesbezüglich gefragt hat", meinte Varus und zwinkerte.

    Varus nickte.
    "Gut. Ich hoffe, dass sie bis dahin zurück in Tarraco sein wird; und dann lasse ich sie dir bringen. Ansonsten wird sie eben nachgeschickt", meinte Varus und lachte kurz.
    "Ich möchte dir danken für deine Hilfe, Livianus. Soll ich mich selbst auch noch einmal an Flaccus wenden?"

    Varus lächelte und man sah ihm an, dass er glücklich war diesbezüglich.
    "Du bist ein Decima und jeder Decima sollte das recht haben, etwas dazu zu sagen, Livianus. Ich werde noch bei Meridius vorsprechen, nur musste ich es einfach gerade loswerden. Sie ist eine wunderbare Frau."


    Varus merkte, dass er sich wiederholte, grinste kurz und meinte dann:
    "Die Sklavin. Ja.... Livianus, die Petronier haben noch keinen Patron. Ich wollte mit meiner Frage eigentlich noch warten, aber warum nicht? Ich hätte dich gern als meinen Patron. Solltest du zustimmen, sieh die Sklavin als ein Geschenk an."


    Varus' Laune war deutlich gestiegen, seitdem er Livianus getroffen hatte....

    Varus hob die Augenbrauen.
    "Du willst sie kaufen? Willst du dir das wirklich antun? Sie ist mehrfach handgreiflich geworden. Da half auch kein gutes Zureden - und ich halte mich für sehr geduldig."
    Varus seufzte.
    "Und was den alten Freund angeht, muss ich dir widersprechen. Alessa ist eine bezaubernde Frau und mit ihrer Zustimmung und deiner Erlaubnis möchte ich mich mit ihr verloben, sobald es etwas ruhiger geworden ist."
    Jetzt war es raus; Varus hatte die Gelegenheit beim Schopfe gepackt. :D

    "Zur Zeit noch bei diesem Didier - ich erhielt einen Brief von Flaccus, in dem er mir versicherte, dass ein Vigil die Sklavin in Kürze zurückbringen würde."
    Varus musterte Livianus kurz, dann sagte er:
    "Ich möchte dich nur ungern damit belasten, schließlich hast du sicherlich genug am Hals momentan. Ein Verlust ist nicht immer leicht, besonders wenn mit dem geliebten Menschen eine ganze Generation geht."

    "Nunja, eine Sklavin macht mir derzeit das Leben schwer. Vom einen auf den anderen Tag war sie verschwunden. Man hat sie Tage später in Carthago Nova im Haus der Didier gefunden. Ein Sklave hat sie dort versteckt. Und als man sie zurückbringen wollte, hat sie sich wieder einmal gebärdet wie toll und dabei einen der Magistrate angegeriffen und verletzt. Du müsstest ihn kennen, er ist ein Decima. Flaccus ist sein Name. Und inwischen möchte er auch Schmerzensgeld von mir, weil diese vermaledeite Sklavin sich nicht im Zaum halten konnte", erzählte Varus und zuckte dann mit den Schultern.
    "Ein hübsches Sümmchen. Und mit dem Praetor hat er auch gleich gedroht. Ist wohl das beste, wenn ich dieses Biest verkaufe. Ich war zu lange geduldig mit ihr."

    Auf dem Weg zu seinem Officium kam Varus auch an den Fora vorbei. Er lief an den Marktständen entlang und blieb dann stehen, als er ein vertrautes Gesicht sah. Das war doch Alessas Bruder? Varus überlegte nur kurz, ehe er seine Schritte zu dem Decima lenkte und ihn einfach ansprach.


    "Salve Decimus! Ich bin Petronius Varus, vielleicht kennst du mich noch von früher? Ich war der Bengel, der Rom mit Alessa unsicher gemacht hat, als sie noch ein Kind war", meinte er und grinste.
    Vielleicht erinnerte sich Livianus wirklich, auch wenn er damals um einiges Älter als Alessa gewesen war, so hatten die beiden doch sehr viel Zeit miteinander verbracht.