Beiträge von Titus Petronius Varus

    Varus wandte sich um, als er Schritte hörte - die leichtfüßigen Schritte seiner Schwägerin. Ein erfreuter Ausdruck stahl sich auf sein Gesicht und er ging Marcia entgegen, um sie kurz zu umarmen und ihr ein Küsschen auf die Wange zu setzen.
    "Marcia! Schön, dass du gleich gekommen bist. Gehen wir ein Stück", schlug er vor und machte eine einladende Bewegung. Auch Varus setzte sich in Bewegung, mit auf dem Rücken verschränkten Armen. Er wartete einen Moment, ehe er schließlich sprach.
    "Ich wollte mit dir über Arria reden. Ich...habe in letzter Zeit immer mehr das Gefühl, dass sie mir entgleitet. Sie fragt mich Dinge, die ich ihr als Mann nicht beantworten kann, sie ist störrisch und zugleich apathisch und...Marcia, ich mache mir Sorgen."

    Gedankenverloren wanderte Varus durch das Peristyl. Er hatte einen Sklaven geschickt, seine Schwägerin zu holen. Es war der Tag nach dem Festessen im Triclinium - der Tag, nachdem er nach langer Zeit wieder seiner guten Freundin Alessa begegnet war. Aber nicht das hatte ihn nach Marcia schicken lassen, sondern vielmehr war seine Tochter der Grund...

    Varus hatte die Anwesenden schon so oft vorgestellt, dass er einfach vergessen hatte, dass weder Marcia noch Cinna die anderen noch nicht kannten. Als Cinna sich nun räusperte und ihm einen unmissverständlichen Blick zuwarf, seufzte Varus kurz und stellte dann die Anwesenden vor.
    "Das ist Decima Alessa, eine liebe Freundin von mir. Gracchus, mein Cousin....und auch Varro ist wieder nach Hause zurückgekehrt."
    Mit Blick zu Alessa fügte er erklärend hinzu: "...ebenfalls mein Bruder."

    "Tu das, Varro. Ich erwarte ich dann heute Abend im Triclinium."
    Varus hatte sich wieder seinen Dokumenten widmen wollen, als Iason plörtzlich auftauchte und ihm einen Brief reichte.
    "Ah, von Crispus", sagte er zu sich selbst.
    "Der Junge ist wirklich eine treue Seele..."

    "Könnte ich das nicht, würdest du das sicher merken", sagte Varus schmunzelnd. Es wunderte ihn doch ein bisschen, dass Varro gar nichr nach den anderen fragte; vielleicht aber war er nur müde und hatte deswegen andere Gedanken. So reichte Varus seinem Bruder die Hand und drückte dessen Unterarm, wie es Sitte bei der Begrüßung war.

    Varus setzte sich wieder und sah Varro stumm an. Seine Worte verblüfften ihn. Zehn Jahre hatten sie sich weder gesehen, noch schriftlich miteinander Kontakt gehabt. Und nun kam Varro daher und redete von Reue. Varus sah konzentriert auf den Schreibtisch und seufzte leise. An ihm sollte es nicht scheitern.


    "Zehn Jahre", sprach er seine Gedanken laut aus.
    "Zehn Jahre hast du nichts von dir hören lassen, Bruder. Und nun stehst du hier vor mir und bittest um meine Loyalität in puncto Götterkult?"


    Er blickte auf und sah Varro durchdringend an. Langsam, ganz langsam zeichnete sich ein Lächeln auf Varus' Zügen ab. Schließlich lächelte er wirklich und nickte.


    "An mir soll es nicht scheitern. Ich bin froh, dass du zur Familia zurückkehrst, Bruder. Es ist viel passiert in der Zwischenzeit. Doch lass mich dir versichern, dass du hier willkommen bist. Turia wird ein Zimmer für dich richten. Heute Abend wird es ein Festessen zu Ehren Livias geben - und zu deinen Ehren. Sei bitte anwesend, denn unsere liebe Schwester ist aus Achaia zurückgekehrt!"

    Varus stand auf, als er Varro gewahr wurde. Seine Miene versteinerte sich. Was war nur los, dass all seine Brüder plötzlich hier auftauchten? Neideten sie ihm den mäßigen Erfolg, den er in den letzten Monaten gehabt hatte? Er sah den Mann an.


    "Varro."
    Das war das einzige, was er sagte.


    Sim-Off:

    Schreib mich mal im ICQ an ;)

    "Gern, Gracchus", sagte Varus gerade noch, als dieser ging und es kurz darauf erneut klopfte. Varus runzelte die Stirn. Das ging ja heute zu wie in einem Taubenschlag hier, dachte er.


    "Herein."



    Sim-Off:

    Gut, jetzt musst du mir nur noch sagen, warum Varro gegangen ist und ob er sich mit Varus versteht. ;)

    Varus lächelte Alessa zu, die wirklich über die Maßen gut aussah. Kurz fragte er sich, ob es wohl verwerflich sei, wenn er fand, dass eine Frau in Arrias Alter hübsch aussah, aber einen Moment später hatte er den Gedanken schon wieder vergessen und machte eine auffordernde Geste.
    "Achwas, setzt euch doch alle. Es gibt keine bestimmte Sitzordnung, Hauptsache ist doch, dass niemand stehen muss."
    Er grinste und schmunzelte dann.
    "Ich denke, wir können dann auch schon mit dem Essen anfangen. Iason?! Turia? Miriam??" rief er nach den Sklaven.