Beiträge von Titus Petronius Varus
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Varus rührte sich nicht. Dieser Mann sollte sein Cousin sein? Seine Mutter hatte eine Schwester gehabt? Warum wusste er davon nichts? Er seufzte leise.
"Auch, wenn ich eine Valeria nicht kenne, so ist das Zeichen des Medaillons doch Grund genug für diese Annahme. Was hast du nun vor? Möchtest du in Tarraco bleiben? Du wärst willkommen, Gracchus." -
Varus war bei den Worten Gracchus' immer steifer geworden, bis er zuletzt die Augen niederschlug und seufzte. Gerade wollte er antworten, als Iason herein kam und einen Brief von Crispus brachte. Varus nickte.
"Danke, Iason."
Dann wartete er, bis der Sklave verschwunden war, ehe er weitersprach. Den Brief ließ er ersteinmal liegen. Gracchus' Worte und der Tod, der mit ihnen zusammehing, hatten ihn wieder an seine Frau erinnert, die vor so vielen Jahren verstorben war.
"Sie hieß Livilla", sagte er nur. Einen Moment sah er in seinen Becher, ehe er ihn mit einem Ruck und recht schnell leerte und auf den Schreibtisch zurückstellte.
"Und ihr Vater war Quintus Petronius Sonor. Ich möchte dir etwas zeigen"; sagte Varus. Sein Entschluss stand fest. Er stand auf und ging zu einer Anrichte hinüber, wo er ein kleines Kästchen öffnete und etwas herauszog. Er ging zurück zum Schreibtisch, setzte sich und legte den Gegenstand zu dem Medaillonteil.
Es war die fehlende Hälfte des Medaillons, das nun in zwei Bruchstücken, aber vollständig, zwischen ihnen lag. Varus sah Gracchus an. -
"Schluss damit jetzt!" donnerte Varus, der sich seinen schmerzenden Oberschnkel rieb und Miriam zornentbrannt ansah. Er hatte mitverfolgt, wie die Sklavin versucht hatte, aus der Situation zu entwischen und er hatte auch Iason bemerkt, der nun auf Cinnas Befehl hin den Boden säuberte. Varus war mit drei schnellen Schritten bei Miriam, die auf dem Boden lag wie ein Straßenköter, und Cinna, der über ihr stand wie Iuppiter seilbst. Er bückte sich zu Miriam, packte ihr Kinn und drehte es so, dass sie Iason sehr gut sehen konnte.
"Findest du es gerecht, wenn andere für deinen Ungehorsam gerade stehen müssen? Ist das für dich angenehm, hm?"
Varus ließ Miriam los, richtete sich wieder auf und sah Cinna an. Was erwartete er jetzt von ihm? Varus war niemand, der anderen Menschen gern Schmerz zufügte, im Gegenteil, er verabscheute Gewalt. Aber hier half wohl alles gute Zureden nicht mehr.
"Bestraf sie", meinte er daher nur knapp.
"Ich weiß nicht, was alles vorgefallen ist, bevor ich kam." -
Varus sah Arria noch zweifelnd und mit einem Ausdruck an, der klar machte, wie wenig er von ihrem Verhalten in den letzten Tagen und vor allem hier und jetzt hielt, als Rufus anklopfte und ins Officium trat. Varus lächelte und begrüßte den Tabellarius Dispositus mit einem Kopfnicken und:
"Salve Rufus! Wie geht es dir? Und ja, wir haben soeben einen Brief nach Italia reinbekommen", meinte er und deutete auf Arria.
"Wie läuft es in Rom? Ich gehe nicht davon aus, dass ihr Schnee habt, oder doch? Ah, Arria, gib doch Rufus deinen Brief, ich regele dann alles weitere...." -
"Hm", machte Varus. Viel war das ja nicht.
Er kannte keinen Lucius Gracchus. Und ihm war auch nicht bekannt, dass Sabina eine Schwester gehabt hatte.
"Wer waren deine Großeltern?"
Vielleicht gelang es ohm ja auf diesem Wege, etwas mehr Licht in diese verworrene Geschichte zu bringen.
"Und warum gab sie dir ein kaputtes Medaillon? Es fehlt ja die Hälfte..." -
Dies ist das Cubiculum der Petronia Livia.
http://www.imperiumromanum.net…s/avatars/avatar-2555.jpg -
Varus wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. Schließlich setzte er sich wieder. Er wollte es ja gern glauben, aber - konnte er sich sicher sein, nicht einem Betrüger in die Hände geraten zu sein?
"Ich möchte alles wissen, was du über deine Familie weißt. Über deine Mutter, deinen Vater...Geschiwster...und das Medaillon." -
Varus schüttelte den Kopf.
"Nein, ich kannte sie nicht.... Du sagtest, du seist auf der Suche nach deiner Tante. Wer soll das sein?" -
Varus runzelte die Stirn und betrachtete das Medaillon eine Weile, ohne sich zu bewegen. Schließlich beugte er sich vor und griff nach dem Schmuckstück, das nur noch zur Hälfte erhalten war. Nachdenklich drehte er es in Händen und war fasst gewillt, den Mann vor sich seinen Cousin zu nennen, denn er wusste, wo sich die andere Hälfte des Medaillons befand. Doch die Vorsicht ließ ihn das Stück zurück auf den Tisch legen und aufstehen, um sich und Gracchus Wein einzuschenken. Beiläufig gab er dem Mann seinen Becher und fragte:
"Wie hieß deine Mutter?"Er setzte sich wieder und betrachtete das Verhalten des Mannes vor ihm genau.
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Varus runzelte die Stirn und betrachtete diesen Mann erneut. Er mochte vielleicht so um die 30 Jahre alt sein und machte einen netten Eindruck auf Varus. Also nickte dieser und machte eine Bewegung, die sein Gegenüber dazu veranlassen sollte, sich in Bewegung zu etzen.
"Gut. Ich würde vorschlagen, gehen wir in meine Casa." -
Zusammen mit dem Fremden betrat Varus sein Haus und sein Officium. Während er selbst sich hinter den Schreibtisch setzte, deutete er Markus Gracchus, sich zu setzen.
"Nun?" -
Varus hob eine Augenbraue und musste schmunzeln.
"Nun ja, ich weiß zwar nicht, wer du bist und was du willst, aber ich will dir sagen: du stehst vor einem Petronier. Mein Name ist Titus Petronius Varus. Kannst du mir jetzt verraten, worum es geht?" -
Varus runzelte die Stirn und drehte sich. Er musterte den Mann, der ihn da ansprach. Natürlich wusste Varus sehr gut, wo der Stammsitz dieser besagten Gens zu finden war. Er lächelte freundlich.
"Salve! Die Gens Petronia? Ja, das weiß ich wohl. Aber was führt dich dorthin?"Sim-Off: Römer haben sich geduzt
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Varus schlenderte über das Forum, auf der Suche nach etwas, das er Arria schenken konnte. Sie schien in letzter Zeit nicht sehr gut gelaunt und eher unglücklich, was wohl daran lag, dass Imperiosus nicht mehr in Hispania weilte.
An einem Schmuckstand blieb er stehen und betrachtete die Auslage. -
Varus betrachtete, wie das junge Ding nun endlich tat wie ihr gehießen. Fast schon zufrieden wollte er sich herumdrehen und wieder seiner Wege gehen, als er die Worte vernahm, die seine Sklavin murmelte. Nach einem schnellen Schritt zu Cinna war er bei Miriam, packte ihr Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken, seine Lippen dicht an ihrem Ohr. Er wusste um Miriams Klaustrophibie.
"Ich sperre dich ein....ein Raum ohne Fenster. Allein. Eng. Vielleicht schicke ich jemanden von der Straße zu dir, damit er dich schändet und anschließend liegen lässt, wie ein verfaultes Stück Obst. Willst du das? Nein? Dann zwing mich nicht, meine Worte in die Tat umzusetzen."
Er stieß sie grob von sich und deutete auf den Boden.
"Und nun mach endlich, dass du deine Untat wieder gutmachst!" befahl er barsch. -
Varus sah sie einen Moment lang verdutzt an und legte noch einen Moment später sein Pergament fort, um Miriam beim Fegen zu beobachten. Er konnte nicht verstehen, warum sie sich manchmal so gab, wie sie es tat. Hier mangelte es ihr an nichts und freundlich behandelt wurde sie auch. Diese Fragen gingen ihm im Kopf herum, als er wieder einmal versuchte, freundlich zu ihr zu sein.
"Miriam, komm doch einmal her. Ich möchte dich etwas fragen." -
Varus presste die Kiefer zusammen und knurrte leicht vernehmbar. Er warf Cinna einen nicht deutbaren Blick zu und ging zu Miriam, um sie hochzureißen. Dabei tat ihr der feste Griff um ihren Oberarm sicherlich weh, doch das störte sie nicht.
"Und wenn ich dir sage, dass du den Wein mit der Zunge aufwischst, wirst du es tun, Sklavin", knurrte er, sein Gesicht dicht an ihrem. Er hasste es, grob zu sein. Grobheit war eine Sache, die seine verstorbene Frau verabscheut hatte; und jedes Mal, wenn er grob sein musste, weil es die Situation erforderte, fühlte er sich, als beginge er einen Verrat an Sabina. Er ließ Miriam los und starrte sie grimmig an.
"Tu, was ich dir sage, oder du wirst heute nacht bei den Schweinen schlafen und dir ihr Abendessen teilen", sagte er finster. -
Varus sagte nichts, sondern sah nur seine Sklavin an. Sie klang zwar äußerst glaubwürdig, aber Cinna hatte keinen Grund, sie anzugreifen. Und mit Miriam war das so eine Sache: Sie widersetzte sich ständig und verdrehte die Wahrheiten derart, dass sie wohl selbst manchmal nicht mehr wusste, was nun wahres Wort war und was nicht. Varus sah von Miriam zu Cinna und dann wieder zurück.
"Du wirst aufstehen und dich entschuldigen. Du wirst diese Sauerei hier bereinigen und meinem Bruder neuen Wein bringen. Und du wirst es nie wieder wagen, deine spitze Zunge gegen ihn, noch seine Frau zu erheben oder dich zu widersetzen. Haben wir uns verstanden?" donnerte er, noch immer unter der Tür stehend. Sollte es nötig werden, würde er nicht zögern, handgreiflich zu werden. -
Varus runzelte die Stirn.
"Du musst nichts zahlen. Ich wollte ohnehin eine Familienwertkarte kaufen. Jetzt habe ich wenigstens einen Grund dazu", meinte er und zog eine Schublade auf, um das dafür erforderliche Dokument herauszuholen. Er begann es auszufüllen und sprach im Schreiben weiter.
"Wie geht es dir? Ich habe der Tage den Eindruck, du seist nicht ganz auf der Höhe. Was bereitet dir Kummer?"