Beiträge von Petronia Arria

    ... saß die junge Frau in eine Decke gehüllt und mit einem dicken Tuch um den Hals sowie einem Kelch heißen Wein auf einer der Klinen an eine Säule gelehnt, ein kleines Brett sowie ein Pergament vor sich auf den angewinkelten Knien. Neben sich auf der Cline hatte sie ein Tintenfässchen und in der Hand hielt sie eine Feder. Den Brief, den sie von Imperiosus bekommen hatte, hatte sie ebenfalls in der Hand und las ihn zum wiederholten Male, ehe sie sich daran machte, zu antworten.


    Titus Iulius Imperiosus
    Casa Iulia
    Roma


    Liebster Imperiosus,
    dein Brief erreichte mich gerade im rechten Moment, um mir neuen Mut zu schenken. Ich sitze gerade im Atrium, eingepackt in eine Decke, und schreibe dir. Wie du dir sicherlich denken kannst, hat mich eine Grippe erwischt. Valeria hat mich untersucht und mir strikte Bettruhe verordnet, doch ich kann die Wände meines Cubiculums nicht mehr sehen.
    Ich vermisse dich, Imperiosus. Deine Nähe fehlt mir, ich möchte dich wieder in meine Arme schließen und dich umarmen, bei dir liegen. Du schenkst mir so viel Kraft und wenn ich an dich denke, habe ich das Gefühl, ich könnte jedes Problem lösen und keines wäre von Bedeutung.


    Meine Ausbildung geht voran, ich bin inzwischen zur Commentaria befördert worden. Um Popa zu werden reichte mein Wissen leider nicht, verzeih mein Versagen.
    Bald reist Helena nach Rom, ich werde in dieser Zeit ihr Officium übernehmen. Ich hoffe, dass ich Helenas Vertrauen nicht missbrauche und ihm gerecht werden kann, noch hege ich wahre Zweifel.


    Deine Worte haben mich zum Weinen gebracht, Imperiosus, zeigen sie mir doch genau, was ich für dich fühle. So fern bist du und doch fühle ich mich dir nach. In meinen Träumen fliege ich zu dir und weiß doch nicht, wo du genau bist, was du machst und wie es dir geht. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen und ich dich erneut in meinem Arm halten kann.
    Überarbeite dich nicht, Imperiosus, pass auch du auf dich auf, hast du doch einen ganzen Tempel unter dir. Ich hoffe, dass es dir Spaß macht und du es nicht nur als lästige Pflicht ansiehst.


    Auch ich entdecke meine lyrische Ader, wenn ich an dich denke, dir schreibe. Ich hoffe, du findest überhaupt die Zeit, meine ganzen Gedanken zu lesen, hast du doch sicherlich viel zu tun! Ich schreibe dir mein Gedicht am Ende dieses Briefes, so dass du es in Ruhe durchlesen kannst, sobald du die Zeit dafür findest.


    Ich liebe dich, Imperiosus, und ich sehne mich nach dir. Sieh abends in die Sterne und suche den Mond, mein Liebster, auch ich werde hinaufblicken und unsere Herzen werden im Einklang schlagen.


    In Liebe und Sehnsucht,
    deine Arria.


    Zarte Hauch, dem Winde gleich
    Seit es dich gibt, bin ich so reich
    Dem Meer so nah,
    Schon bist du da.


    Doch noch zu vereinen
    Muss ich doch weinen.
    Du bist mein Leben,
    Will alles dir geben.


    Träumen mit dir,
    Das wünsch ich mir.
    Glücklich bin ich,
    Nicht ohne dich.


    Ich warte schon lange,
    Mir ist ganz bange,
    Ich sehe dich dort,
    Geh' bitte nicht fort!


    Ich komm' zu dir,
    Mach auf die Tür!
    Lass mich hinein,
    Jetzt bin ich dein.


    Du bist da,
    Ich komm' ganz nah
    Ich küsse dich,
    Doch liebst du mich?


    Scmerzen sind da,
    Bleib mir ganz nah!
    Halt mich nur fest,
    Lass sein den Rest!


    Deine Haut so weich,
    Du machst mich reich.
    Ich schenke dir
    Die Nacht mit mir.


    Schenk' mir die Nacht,
    Du hast die Macht!
    Du wünschst es dir,
    Werd' eins mit mir.



    Arria legte die Feder wieder weg, nachdem sie lange an diesem Brief geschrieben hatte. Fein säuberlich schloss sie das Tintenfass und rollte schließlich das Pergement zusammen, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Tinte getrocknet war. Noch schnell plazierte sie das Siegel darauf, dann rief sie nach einem Sklaven und übergab ihm den Brief, schickte ihn damit zum Officium ihres Vaters...



    Sim-Off:

    Wenn jemand posten will, kein Problem, ich antworte spätestens Mittwoch Mittag ;)

    "Ich weiß nicht so recht. Ich weiß nur einiges über Ceres, aber das allgemeine Wissen zum Cultus Deorum und zu den unzähligen anderen Göttern fehlt mir einfach. Und deswegen bin ich mir bei weitem nicht so sicher wie du es dir bist, Helena", seufzte Arria. "Aber das ist wohl eine Schwäche von mir... In solchen Sachen habe ich zu wenig Selbstvertrauen und wenn es darum geht, eine Dame zu sein, viel zu viel."

    Arria lächelte schief.


    "Nein, Turia, wirklich schuld sind mein bafüßiger Strandspaziergang und die langen Aufenthalte im Peristyl und im Hortus. Mag sein, dass es die Streitereien nicht besser machen, da hast du sicher recht, aber dass es Schuld ist, kann ich mir nicht vorstellen", antwortete Arria ruhig. Auf Turia wegen ihrer ehrlichen Worte böse zu sein, kam ihr nicht in den Sinn, denn immerhin hatte sie sie selbst darauf hingewiesen, dass sie es sein könne.



    Sim-Off:

    Bin bis Dienstag abend weg, siehe Abmeldungen

    "Heute Morgen?", fragte Arria weiter. Sie hatte eigentlich nicht das Gefühl gehabt, übermäßig laut gewesen zu sein. Sie hatte sich aber auch viel zu schwach gefühlt, um wirklich zu streiten. Eigentlich hatte sie sogar versucht, den Streit möglichst gering zu halten. Vielleicht meinte Turia aber auch einen anderen Streit, davon gab es in letzter Zeit ja genug.



    Sim-Off:

    bin essen, bis später!

    Arria hatte gerade den nächsten Löffel zu ihrem Mund geführt, als sie Turias Worte vernahm. Langsam ließ sie das Besteck wieder sinken und sah sie fragend und foschend zugleich an. "Vater meint was nicht so?"

    "Ich weiß", seufzte Arria und blickte Turia an. "Aber iss mal, wenn du das Gefühl hast, dein Hals wäre zugeschnürt", erwiderte sie weiter und zwang sich zu noch einem Löffel Eintopf.

    "Setz dich hin, Turia, du arbeitest genug, da musst du nicht jetzt auch noch stehen", meinte Arria müde und nahm dann die Suppe, tauchte den Löffel hinein und schlürfte ein wenig, ehe sie die Schüssel sinken ließ. "Sie ist wirklich gut", meinte sie und seufzte leicht. Sie hatte einfach keinen Apettit.

    Arria nickte nur und schloss die Augen wieder, bis Turia mit dem Wein zurückkam. Dankbar nahm sie das heiße Getränk und nippte daran.


    "Wenn du sichergehen willst, dass ich etwas esse, solltest du hierbleiben und mich überwachen", zwinkerte sie und machte keine Anstalten, den Eintopf zu ergreifen und zu essen.

    "Ja", hatte Arria noch geantwortet, als Valeria bereits das Zimmer verlassen hatte, dann war sie zurück unter ihre Decke gekrochen und hatte sich dort eingemummelt. Schnell übermannte sie auch der Schlaf, doch das Fieber bescherte ihr abermals Albträume, in denen sie von aller Welt verlassen wurde und völlig allein dastand. Selbst Ceres schien sich von ihr abzuwenden.


    Schweißgebadet erwachte sie und rief mit krächzender Stimme nach Turia.

    "Wenn du die Zeit dazu findest, kannst du es gerne machen", antwortete Arria noch und schlug die Augen wieder auf, grinste schief. "Ich nehme an, wenn ich dich zur Tür begleiten will, lässt du mich das nicht tun, richtig?"

    "Erst einmal muss ich gesund werden", zwinkerte Arria und lächelte sie dann an. "Als sie mir dies vorschlug, war sie auch davon ausgegangen, dass sie mit dir gemeinsam fährt. Die Idee kam auch gerade spontan, ich werde mit ihr reden und wenn sie wünscht, dass ich bleibe, werde ich das selbstverständlich machen", antwortete sie wieder ernst.



    Sim-Off:

    Könnt ich uach mal machen -.^

    Arria hatte sich in das Zimmer zurückgezogen. Die Aufgaben waren wirklich nicht schwer, so dass sie sie sofort erledigte und nicht erst nach Hause ging, um sie dort zu überdenken.


    In dem Raum fand sie die besagte Tinte und Feder, beantwortete die Fragen und wartete, bis die Tinte getrocknet war, dann rollte sie das Pergament wieder ein und verschloss das Tintenfass. Dann erhob sie sich und machte sich auf den Weg in Helenas Officium, wo sie - wie es sich gehörte - anklopfte.

    Arria nickte leicht und lächelte dann.


    "Weißt du, wann Helena nach Rom fährt? Ich dachte mir, ich könnte vielleicht mit fahren und Imperiosus ein paar Tage besuchen...", fragte sie und kam damit auf ein anderes Thema. Sie hatte spontan die Idee. Ein paar Tage "Familienfrei" würden ihr sicherlich sehr gut tun.

    Arria nahm das Pergament entgegen und las es sich durch, las es ein zweites Mal und gab es schließlich zurück. "Ich habe keine Ahnung, was es heißen soll", antwortete sie schließlich resignierend. "Sag, wie war es im Orakel?"