Beiträge von Petronia Arria

    "Du siehst wunderbar aus, Valeria. Du strahlst und bist so glücklich, mach dir keine Sorgen wegen deines Bauches", antwortete Arria mit einem sanften Lächeln und beobachtete Valerias Bewegungen, zuckte schließlich die Schultern.


    "Ich fühle mich nicht so, als könne ich Bäume ausreißen, habe es aber auf das viele Lernen geschoben", antwortete sie ehrlich und grinste schief. Sie wuste zwar noch nicht wirklich, wann sie die Prüfung ablegen konnte, aber sie wollte so viel wie möglich über Ceres und die Götter erfahren.



    Sim-Off:

    *BWL-Wissen hervorkram* war dsa jetzt ein Lockvogelangebot? *hm* da gabs auch noch andere Sachen :D ;) Aber danke ^^

    "Im wie vielten Monat bist du jetzt?", fragte Arria weiter und ließ Valerias Behandlung über sich ergehen. Sie schien zu wissen, was sie tat und seitdem sie im Garten ohnmächtig geworden war, machte sie sich selbst ebenfalls Sorgen, was mit ihr los war. Sie konnte es schließlich nicht riskieren, dass sie so krank wurde, dass ihr Leben in Gefahr geriet.


    Sim-Off:

    Ja, von mir aus, solange du nicht zu teuer bist... Ich dachte an irgendwas Richtung Erkältung/Grippe etc., nachdem sie ständig draußen im Kalten war (u.a. ein längerer barfüßiger Strandspaziergang)

    Arria lächelte Valeria an.


    "Verzeih, dass ich dich so empfange", murmelte sie verlegen und blickte an sich hinab, doch mehr als Decke konnte sie nicht sehen. "Mir ist kalt und ab und an schwindelig, nichts ernstes, wirklich", antwortete sie dennoch auf Valerias Frage. "Aber lass uns lieber über dich reden! Wie ist es, wenn Leben in einem heranwächst?"

    Arria richtete sich auf, als Iason kam und strich sich durch die Haare, ehe sie die Decke eng um sich zog und sich an die kalte Wand lehnte, die es nicht gerade leicht machte, das Zittern zu verbergen.


    "Bring sie rein."

    Arria wankte aus dem Garten in ihr Cubiculum und ließ sich angezogen wie sie war aufs Bett fallen. Sie fand nicht einmal mehr die Kraft, die Tür wirklich zu schließen, sie lehnte nur an, sondern zog nur die Schuhe aus, ehe sie sich legte und in die Decke einmummelte.

    Kaum einige Sekunden waren vergangen, als Arria wieder erwachte und sich aufrappelte. Sie setzte sich, schüttelte den Kopf und erhob sich. Sie sah ihren Onkel an.


    "Ich lege mich hin", murmelte sie und eilte davon in ihr Cubiculum.

    Arria nahm das Pergament entgegen, das Helena ihr reichte und las die einzelnen Fragen. Vor allem der letzte Teil der Prüfung erschien ihr sehr leicht, bei den allgemeineren musste sie mehr überlegen.


    Nachdem sie eine Weile schweigend gegrübelt hatte, blickte sie auf.


    "Eine Frage habe ich noch", meinte sie mit einem verlegenen Grinsen.

    "Ich weiß es nicht genau. Ich bin auch viel im Garten gewesen und habe wieder einmal mit Vater gestritten. Es spielt vieles mit hinein, nehme ich an", antwortete Arria und lächelte Helena an. "Aber es geht schon irgendwie."


    Arria machte eine kurze Pause. Irgendwie war sie völlig nervös hierher gekommen und langsam wurde sie wieder ruhiger und sah der Sache gelassener entgegen. "Ich hoffe, ich werde deinen Ansprüchen gerecht und ich werde die Bücher selbstverständlich nicht benutzen, wenn es nicht erlaubt oder gern gesehen ist. Außerdem habe ich alles Wissen zu Ceres in mich aufgenommen. Wenn, habe ich lediglich Probleme bei den Fragen zu anderen, eher nicht so weit verbreiteten und bekannten Göttern", zwinkerte sie.

    Sim-Off:

    Was gabs? :D


    "Ich habe sehr viel gelesen über Ceres und Mercurius, als ich die Texte für dich schrieb, allerdings bin ich noch nicht fertig. Meine Konzentration lässt momentan zu Wünschen übrig. Aber eine Frage habe ich dennoch: Darf ich die Fragen mit nach Hause nehmen oder muss ich sie hier bearbeiten und wie sieht es mit Büchern aus - darf ich sie benutzen?"

    Sim-Off:

    Lass es dir schmecken


    Arria nickte leicht und setzte sich.


    "Ich fühle mich bereit, auch wenn ich mich nicht auf dem Hoch meiner Tage fühle", antwortete sie ruhig. Sie fragte sich insgeheim, was für eine Prüfung Valeria bekommen würde, doch zu fragen wagte sie nicht.

    Sim-Off:

    Pffff :beleidigt: :D


    Arria holte noch einmal tief Luft, dann öffnete sie die Tür und trat ein.


    "Hallo", begrüßte sie sie zaghaft und schloss die Tür hinter sich wieder. "Wann kommt Valeria? Oder nimmst du die Prüfungen getrennt ab?"

    Arria blieb dort an das Fenstersims gelehnt und blickte ihrem Vater nach. Sie hatte seine Worte noch im Ohr und seine Blicke, die Wut in seinen Augen und seinen Fäusten. Immer wieder hatte sie in den letzten Tagen und Wochen seine wechselnden Gefühle zu spüren bekommen und sie hatte oft keine Ahnung, was sie falsch gemacht hatte. Ihr Vater fragte sie die einen Sachen und wollte doch keine Antwort auf diese Frage haben, sondern auf eine völlig andere, die er nicht gestellt hatte.


    Langsam wankte sie zur Tür, schloss sie. Warum auch sollte sie offen stehen und jeder sehen, wie es ihr ging? Jeder die Enttäuschung in ihrem Gesicht sehen, die ihr sogar die Tränen in die Augen trieb? Als die Tür endlich geschlossen war - der Weg vom Fenster dorthin schien ihr unendlich lang und schwer - schlürfte sie zum Tisch und ließ sich in einen Korbsessel fallen. Die Ellenbogen auf die Tischplatte gestützt, vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Tränen stiegen in ihre Augen, als sie die Worte ihres Vaters wieder und wieder hörte.


    Hatte sie denn jemals gesagt, dass sie Alessa einen Respekt entgegen bringen wrüde? Ihr Vater hatte sie doch nur gefragt, ob sie Alessa als Mutter ansehen könnte und sich mit ihr anfreunden. Und darauf hatte sie ehrlich geantwortet. Aber ob sie ihr Respekt entgegenbringen würde... Sie würde sie als die Frau ihres Vaters akzeptieren und sie würde sie sicherlich nicht bekämpfen, immerhin freute sie sich für ihren Vater, dass er endlich eine Frau gefunden hatte, in die er sich scheinbar verliebt hatte, aber was hatte das mit seinen vorherigen Worten zu tun? Eigentlich doch nichts und dennoch keifte er sie an und war wütend auf sie, obwohl sie nichts gemacht hatte, außer ehrlich zu sein.


    Abermals seufzte sie und spürte, wie sich eine Träne aus ihrem Auge löste und ihre Wange entlang rann, doch sie bewegte sich nicht wirklich, sondern blieb still sitzen, schluchzte auch nicht.


    Jeder sagte ihr immer, sie solle ihren Vater doch verstehen und er wolle doch nur das Beste. Immer wieder wurde ihr gesagt, sie solle sie selbst sein. Aber letztendlich war das doch nicht, was man von ihr erwartete und wollte. Sie sollte lächeln, sollte nett sein, sollte immer freundlich jeden begrüßen und sonst ihren Mund halten. Ihre Ehrlichkeit war nicht mehr gefragt, denn warum sonst war ihr Vater schon wieder wütend, obwohl sie nichts gemacht hatte, außer seine Fragen - und die bezogen sich nun einmal nicht aufs bloße Respekt entgegen bringen - ehrlich zu beantworten? Und überhaupt... Warum sagte man ihr, sie solle sie selbst sein, wenn es doch nicht das war, was man wollte?


    Eine weitere Träne löste sich aus ihrem Auge und befeuchtete die zweite Wange ebenfalls. Sie biss die Zähne zusammen. Ein Gedanke kam wieder auf, den sie schon mehr als einmal gehabt hatte. Sie könnte einfach abreisen, einfach nach Rom fahren und zu Imperiosus gehen. Vielleicht würde er sie verstehen. Sie seufzte abermals. Wie sehr wünschte sie sich jetzt, dass Imperiosus bei ihr wäre! Es war so unbeschwert, so schön an seiner Seite gewesen, die Sonnenuntergänge, die Spaziergänge am Strand, es war so unglaublich und wunderschön gewesen.
    Aber gleichzeitig wusste sie, dass es definitiv keine Lösung war, denn immerhin unterstand sie nach wie vor der Patria Potestas ihres Vaters und das würde sich auch erst ändern, wenn sie verheiratet war.


    Langsam hob Arria den Kopf, schluckte schwer und trocknete ihre Wangen. Ja, sie würde ihren alten Schluss wieder aufnehmen, würde nur noch etwas sagen, wenn sie gefragt wurde und dann nur das sagen, was ihr Gegenüber von ihr hören wollte. Aber so ohne weiteres würde sie sich nicht daran halten können, zu anders war ihr Charakter, zu ausgeprägt ihr Temperament. Irgendwie musste sie sich daran erinnern können.


    Sie erhob sich, blickte sich um und suchte nach etwas, was dazu dienen könnte. Es musste etwas sein, das immer an ihrem Körper war, das sie immer spürte und daran erinnerte. Ihr Blick blieb auf dem Tonkrug hängen. Lange blickte sie ihn an, ehe sie ihn nahm, in die letzte Ecke zurückzog und ihn vorsichtig und möglichst leise zertrümmerte. Eine kleine Scherbe legte sie auf den Schreibtisch, die restlichen räumte sie zusammen und verstaute sie in einer Schublade, so dass es nicht auffallen würde, was sie getan hatte. Auch ein großes Geräusch hatte es nicht gegeben und sie war wirklich froh darüber.


    Sie nahm sich noch ein Tuch aus der Truhe, setzte sich wieder an den Tisch. Ihre Gedanken waren irgendwo weit weg. Sie nahm nicht mehr wirklich wahr, was sie tat, aber sie öffnete ihre Tunika, so dass ihre Hüfte freilag. Sie stand neben sich, beobachtete als Außenstehende, was ihr Körper gerade tat. Und ihre Hand griff nun nach der Scherbe, suchte die schärfste Kante, zog sie schließlich mit einer schnellen Bewegung über ihre Haut. Erst der kurze, sie durchzuckende Schmerz holte sie zurück in die Wirklichkeit. Ein dünner Blutfaden lief über ihre Haut und schnell tupfte Arria mit dem Tuch eben dieses rote, verräterische Blut ab. Sie drückte kräftig auf die Wunde, bis die Blutung gestillt war. Dennoch klaffte ein Schnitt offen. Sie seufzte leicht, zog sich wieder normal an, prüfte, ob auch kein Blut hervor trat und versteckte dann die Scherbe, ehe sie sich an die Arbeit machte, bis sie schließlich von Turias Klopfen unterbrochen wurde.



    Sim-Off:

    Jetzt kommen die Posts vor Varus mit Turia...
    Arria ist jetzt nicht mehr in ihrem Cubiculum sondern im Garten bei Cinna! - Anfragen nach Arria bleiben also unbeantwortet.

    Arria zuckte leicht mit den Schultern. Irgendwie wurde das Gespräch ein wenig einseitig: Immer wieder wiederholte Marcia, dass Arrias Vater sie ja liebte und nur das beste wollte - aber das beste wurde der jungen Frau momentan eben zu viel.


    "Und deswegen schreit er mich an und wird ständig wütend in meiner Gegenwart", antwortete Arria und ein minimal spöttischer Unterton, dann jedoch machte sie eine wegwerfende Handbewegung. "Reden wir über etwas anderes. Was haben Cinna und du geplant?"

    Nur zögernd hatte sich Arria umgedreht. Sie mochte den Ton ihres Vaters nicht.


    "DU hast mich gefragt, ob ich sie als meine Mutter ansehen können werde und ich sage dir ehrlich, nein, das kann ich nicht. Und ich habe nie gesagt, dass ich etwas dagegen habe, sie näher kennen zu lernen und ich denke, ich habe auch deutlich gesagt, dass ich nicht sagen kann, ob und wie gut wir uns verstehen werden. Aber als meine Mutter werde ich sie nie ansehen können und das weißt du und genau auf diese Frage deinerseits antwortete ich", erwiderte Arria und lehnte sich an den kühlen Fenstersims, um die Temperatur aus ihrem Körper zu vertreiben.

    Arrias Blick verfinsterte sich bei seinen Worten. Hatte er ihr eben nicht zugehört? Sie könnte Alessa nie als ihre Mutter ansehen, niemals! Sie war immer ohne Mutter gewesen und nach 21 Jahren würde sich daran nicht wirklich etwas ändern. Und eine Frau, die plötzlich in ihr Leben trat, würde nicht die Mutterrolle ihr gegenüber übernehmen können, nur, weil sie die Frau ihres Vaters war.


    Einen Moment noch blieb sie stehen, dann wandte sie sich wieder dem Fenster zu und verschränkte die Arme auf der Brust, während sie finster hinaus starrte.


    "Um eine Mutter zu sein gehört mehr dazu, als deine Frau zu werden, Vater. Du kannst nicht einfach nur sagen, weil du sie heiratest, soll ich sie als meine Mutter ansehen. Eine Mutter schenkt ihrem Kind sehr viel liebe, kümmert sich darum und all diese Dinge. Ich kann sie als deine Frau akzeptieren und ich kann auch akzeptieren, dass sie nach Außen hin meine Stiefmutter sein wird. Aber das ist etwas anderes im Gegensatz dazu, was ich fühle und als was ich sie empfinde. Vielleicht wird sie meine Freundin, vielleicht auch nicht, wer weiß das schon? Und um darüber ein Urteil zu treffen, kenne ich sie auch viel zu wenig."


    Sie war selbst über sich erstaunt, dass sie trotz der aufgewühlten Gefühle in ihrem Inneren so ruhig sprach. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie ihn nicht ansah, seine Reaktion nicht in seinem Gesicht ablesen konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie einfach nicht die Kraft fand, sich aufzuregen oder aufzubrausen. Oder vielleicht auch daran, dass sie sich selbst geschworen hatte, eine Dame zu werden, die ihrem Vater alle Ehre bereiten würde. Vielleicht war es auch ein wenig von allem und gleichzeitig auch von keinem etwas. Sie wusste es selbst nicht und diese Gedanken waren auch nicht wirklich in ihrem Kopf. Nein, in ihrem Kopf ratterte es, wie es weitergehen sollte. Ihr Vater und sie entfernten sich irgendwie immer weiter voneinander, verloren den anderen immer mehr aus den Augen. Und ihr Vater verlangte immer unmöglicheres von ihr. Eine Mutter war doch nicht nur des Namens wegen Mutter! Sie war doch nicht nur Mutter, weil sie den Vater eines Kindes heiratete! Vielleicht mochte das gehen, wenn das Kind noch klein war, ein Säugling, ein kleines Kind, gerade dem Säuglingsalter entwachsen. Aber doch nicht bei einer erwachsenen, jungen Frau! Wie sollte sie eine gleichaltrige, die sie nicht kannte, als Mutter ansehen? Jemanden, von dem sie nichts wusste außer dem Namen und der Tatsache, dass ihr Vater in sie verliebt war und sie heiraten wollte? Nein, es brauchte mehr dazu, um ihre Mutter zu werden. Die ganze Jugend, dieses ganze liebevolle für das Kind dasein, alles fehlte. Und sicherlich würde es auch Alessa nicht unbedingt leicht fallen, sie als ihre Tochter anzusehen.


    "Hast du dir schon einmal überlegt, was Alessa dazu sagen würde, wenn sie plötzlich meine Mutter sein soll? Sie ist ebenso alt wie ich, wie soll sie da eine Mutterrolle übernehmen? Wie soll sie mich als Tochter ansehen können?", fragte Arria deshalb nur kurze Zeit später weiter. Kaum einige Sekunden waren verstrichen, in denen die Gedanken durch ihren Kopf gerauscht waren.

    Arria blickte ihm ernst entgegen und erhob sich schließlich, trat zum Fenster und blickte hinaus.


    "Vater, bitte. Mutter ist seit 21 Jahren tot. Glaubst du, sie hätte gewollt, dass du all die Jahre trauerst? Und dass du, wenn du jemanden findest, mit dem du zusammen sein willst, diesen deswegen abweist? Ich kannte sie nicht, aber ich kann es mir nicht vorstellen."


    Kurz hielt sie inne, drehte sich zu ihm und musterte ihn, ehe sie fortfuhr. "Und was mich angeht, Vater... Du kannst mögen und lieben und heiraten, wen du willst, nur überlasse mir bitte, wie ich zu dieser Person letztendlich stehe und was für eine Art von Beziehung uns verbindet."

    "Zwischen Cinna und Marcia liegen ebenso viele Jahre wie zwischen dir und Alessa."


    Trotz seiner finsteren Blicke blieb Arria ruhig und sah ihm ernst entgegen. Wenn er etwas auf dem Herzen hatte, sollte er damit heraus rücken, wenn nicht, dann konnte er es auch lassen.


    "Sieh mal, Vater, ich werde in absehbarer Zeit nach Rom ziehen. Ich möchte nicht, dass du alleine bleibst. Und wenn dein Herz für Alessa schlägt, dann soll es mir recht sein."