Beiträge von Petronia Arria

    Arrias Augenbrauen hoben sich nun und dann lächelte sie fast schon liebevoll.


    "Du bist in sie verliebt, oder? Du hast dich gestern Abend schon so merkwürdig verhalten", sprach sie aus und zuckte dann mit den Schultern. "Sieh dir Marcia und Cinna an. Sie ist sogar noch jünger als ich und er so alt wie du. Solange du nicht erwartest, dass ich sie als Ersatzmutter ansehe und mir etwas von ihr sagen lasse, ist es mir relativ egal", antwortete sie schließlich ernst.

    Arria folgte seinen Bewegungen und legte ihre Stirn in Falten, als sie die Augenbrauen zusammen zog. Sie schüttelte leicht den Kopf und drehte nun auch den Stuhl ihrem Vater entgegen.


    "Ich habe kaum mit ihr geredet und kenne sie nicht, Vater, was erwartest du? Jedes genauere Urteil, das ich jetzt fällen würde, wäre ungerecht."

    Misstrauisch verfolgten Arrias Augen die Bewegungen ihres Vaters. Fast schien es, als wäre er nervös, denn warum sonst sollte er ihre Pergamente aufnehmen und so tun, als lese er sie? Normalerweise kam er und sagte, was er wollte, lief nicht herum wie eine aufgescheuchte Henne.


    "Sie ist nett", antwortete Arria mit einem Schulterzucken auf seine Frage hin.

    Sim-Off:

    Der repräsentative Oberboss eben


    Arria blickte ihn an und zuckte unsicher mit den Schultern.


    "Ich habe Kopfschmerzen, aber sonst geht es", antwortete sie und verschwieg, dass ihr am Morgen beim Aufstehen schwindlig gewesen war und sie einen Moment gebraucht hatte, bis sich wieder ein klares Bild eingestellt hatte. "Das kann aber auch am Wein von gestern abend liegen. Er kam mir nicht sonderlich verdünnt vor", überspielte sie ihre Worte mit einem sinnvoll erscheinenden Grund.

    Sim-Off:

    Für alle, die es nachlesen: Diese Posts gehören jetzt theoretisch vor die, die mit Turia (Ria) vonstatten gehen... Etwas verwirrend, aber der PF hat gesprochen...


    Arria saß über ihrer Arbeit an Ceres. Sie hatte noch nicht viel geschafft, denn ihre Konzentration ließ auf Grund ihrer Kopfschmerzen sehr zu wünschen übrig. Als es jetzt klopfte, schreckte sie zusammen, da sie in Gedanken versunken gewesen war.


    "Ja?", rief sie schließlich, als sich ihr Herzschlag wieder etwas beruhigt hatte.

    Arria sah zu ihrem Vater. Er war heute irgendwie anders als sonst, gelassener und ein sanfter Schimmer lag in seinen Augen. Ob es etwas mit Alessa zu tun hatte? Was die Frau wohl in ihrem Vater für Gefühle weckte? Immerhin war sie nicht viel älter als Arria selbst. Aber was immer ihr Vater für Alessa fühlte, es war seine Sache und so hob Arria einfach ihr Glas und prostete den anderen ebenfalls zu.

    Arria schüttelte den Kopf. "Nein, ein Ärgernis ist es nicht, auch wenn ich Imperiosus vermise. Aber ich möchte zuerst meine Ausbildung zu Ende bringen, bevor ich nach Rom ziehe. Und ich denke, dass das auch in Vaters und Imperiosus' Sinne ist."

    "Vater will die Sponsalia wohl hier in Tarraco abhalten. Aber genau weiß ich es nicht. Außerdem behagt es ihm nicht, wenn ich nach Rom ziehe, er will mich lieber unter seinen Fittichen haben, ganz davon abgesehen, dass ich ja erst nach der Heirat nach Rom ziehen würde."

    Arria nickte lächelnd.


    "Ja, da könntest du durchaus recht haben. Er scheint Imperiosus auch nicht abgeneigt zu sein und hat sogar schon versucht, mit dessen Pater Familias zu reden. Es steht dem eigentlich nichts mehr im Wege - abgesehen von Imperiosus Aufenthalt in Rom."

    Arria blickte sie kurz nachdenklich an, dann zierte wieder ein sanftes Lächeln ihre Lippen.


    "Ja, du hast Recht. Ich hoffe nur, dass meine Erziehung auch Imperiosus und meinem Vater zusagen wird. Momentan kann ich ihm scheinbar ja sowieso nichts recht machen", grinste sie schief.

    Arria nickte nachdenklich.


    "Das könnte ein Vorteil sein, den ich habe, da hast du Recht, aber du musst bedenken, dass es mir nie vergönnt war, eine Mutter zu haben. Das wird es mir schwer machen, selbst eine akzeptable zu werden", erwiderte Arria und lächelte aber tapfer. Sie würde es so gut sie konnte machen... Und wenn ihr bestes nicht gut genug war, dann konnte sie Imperiosus und ihrem Vater nicht weiter helfen...

    Und da war es wieder: Das Fettnäpfchen. Irgendwie machte Arria an diesem Tag so ziemlich alles falsch, was es bei einem solchen Gespräch falsch zu machen gab.


    Innerlich jammernd legte sie Helena eine Hand auf die Schulter und lächelte sie an.


    "Aber deine Liebe spüren sie. Und sie spüren auch, dass du für sie da bist. Ich bin mir sicher, wenn Minverina zu dir käme und weint, du würdest jede Arbeit liegen lassen und dich um sie kümmern. Und solche Dinge machen eine gute Mutter aus. Nicht, dass du wenig Zeit für sie hast. Die Hauptsache ist, dass du sie liebst und sie das auch spüren", antwortete Arria überzeugt.

    "Wenn du von ihnen sprichst, scheinst du richtig aufzublühen, Helena. Ich freue mich darauf, Mutter zu werden", antwortete Arria mit einem sanften, fast schon liebevollen Lächeln. "Ich hoffe nur, dass ich ihnen eine ebenso gute Mutter sein kann wie du deinen Kindern bist."