Beiträge von Petronia Arria

    "Ja, das ist es auch, was mich an Rom stört. Es ist so... hektisch und arbeitsam, man kann nie mal wirklich zur Ruhe kommen und entspannen", antwortete Arria und lächelte leicht. "Aber ich denke, dass ich mich oft genug nach Ostia zurückziehen werde können, um Rom zu entfliehen. Zumindest hoffe ich das."

    Arria lächelte Helena unsicher an und zuckte dann mit den Schultern. "Das kommt auf Imperiosus an. Ich werde ihm folgen, wenn ihc erst einmal seine Frau bin", antwortete sie. "Mir gefällt Tarraco um einiges besser als Rom, aber wo Imperiosus ist, da will auch ich sein."

    Arria lächelte und nickte leicht, doch bis sie das getan hatte, schien Helena schon sicher zu sein mit ihren Worten. Doch ihre Frage brachte die junge Frau etwas in Verlegenheit.


    "Ich weiß es nicht so genau. Meine Mutter war Priesterin der Ceres... Aber sonst... Ich habe ehrlich gesagt nie danach gefragt, weil ich mich stets eigentlich nur für Ceres interessiert habe", antwortete sie schließlich. "Für mich ist sie meine Patronin."

    "Ich wage zu behaupten, dass viele nicht wegen der Götter dem Cultus Deorum beitreten. Zumindest mutmaßte das Imperiosus."


    Kurz schwieg Arria, dann brachte sie etwas anderes zur Sprache.


    "Weißt du, was Vater für mich hat machen lassen?"

    "Ich weiß nicht, wie es in Tarraco und Hispania aussieht, aber in Rom scheint sie sich keiner großen Beachtung mehr zu erfreuen", antwortete Arria lächelnd und nickte bedächtig. "Aber hier hat sie sicherlich eine viel größere Bedeutung", fügte sie schnell hinzu.

    "Ceres ist nicht so wichtig, dass sie sofort einen Tempel bräuchte. Viele gedenken ihrer scheinbar nicht mehr und die Felder sind ja nicht weit. Und ich glaube schon, dass ich es schaffen kann, zumindest, wenn mir Vater die Zeit dazu lässt", zwinkerte sie und lächelte Helena aufmunternd zu.

    Arria lächelte sie an und nickte schließlich.


    "Wenn du es mir zutraust, werde ich mein bestes geben, Helena. Aber ich komme mir noch so unwissend vor, als würde ich noch so viel lernen müssen", antwortete sie mit einem schiefen Grinsen.

    Arria seufzte und nickte dann.


    "Und du glaubst wirklich, dass ich dafür geeignet bin? Nunja, wenn du das Vertrauen in mich hast, tue ich dir gerne den Gefallen, auch wenn ich daran zweifle, dass ich es wirklich gut erledigen kann", antwortete sie.

    "Wenn du Hilfe brauchst, dann sag es", bot Arria sofort an und lächelte Helena freundlich zu.


    "Nunja, eigentlich hab ich nicht übermäßig viel Verwandtschaft... Aber wenn sie alle auf einmal kommen, wo ich sonst fast nie jemanden davon sehe, fühlt man sich doch etwas erschlagen", zwinkerte sie.

    Arria drehte sich um und blickte Iason an, ehe sie zur Kommode ging, auf der auch eine Schüssel mit Waschwasser, so wie ein weiches Tuch lag. Beides nahm sie mit zu Miriam ans Bett, stellte es auf dem kleinen Tisch, auf dem sie sonst Pergamentrollen, die sie noch abends las, stapelte und tauchte das Tuch ein.


    "Sieh mal, Iason, ich heiße nicht gut, was mein Onkel getan hat. Egal, wie aufmüpfig Miriam ist, sie ist dennoch eine treue Dienerin mit einem etwas losen Mundwerk. Aber wirklich etwas dagegen machen, außer, Miriam einigermaßen zu versorgen, wie es mein spärliches Wissen mir ermöglicht, kann ich auch nicht. Wäre ich mein Vater, dann vielleicht, aber ich bin nur eine Frau, noch dazu mit 21 unverheiratet."


    Langsam begann sie, die Wunden im Gesicht Miriams zu säubern und die Blutergüsse zu kühlen. Wie lange würde die Sklavin wohl bewusstlos bleiben? Und wie lange würde es dauern, bis sie hier jemand fand?


    Arria hob den Blick und sah zu Turia, die verängstigt herum stand.


    "Turia... Kannst du deiner Arbeit normal nachgehen? Wenn uns hier jemand findet, haben wir alle vier ernste Probleme und ich kann nicht für euer Leben garantieren, vor allem, wenn mein Onkel kommt. Und so könnten wir vielleicht die Aufmerksamkeit vom Fehlen Iasons ablenken..."

    "Schon gut, Iason", antwortete Arria müde und seufzte leicht. "Wie geht es ihr? Ich hoffe, sie kommt wieder auf die Beine", antwortete die junge Frau und erhob sich, setzte sich an die Bettkante und blickte den Rücken Miriams an, schüttelte den Kopf. "Es gibt so viel effektivere Dinge als Schläge. Jetzt muss er nur damit klar kommen, dass sie Tage, vielleicht Wochen nicht arbeiten kann."